Richeza Aldonaza von Scheffelstein: Unterschied zwischen den Versionen

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=====Yaquirblick-Artikel=====
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Version vom 18. Juni 2014, 08:06 Uhr

Richeza Aldonaza von Scheffelstein
Wappen: Famiglia-von-Kornhammer-Scheffelstein.jpg
Gespalten, links in Grün zwei gekreuzte goldene Ähren, rechts in Gold eine rote Windmühle.
Wahlspruch: "Mein Blut allein Almada!"
TRA.png Familia: von Kornhammer-Scheffelstein
PRA.png Titel: Landedle zu Eslamsstolz, Trägerin der Silbernen Rebe am blau-weiß-roten Bande
TSA.png Tsatag: 30. Praios 998 BF
Größe: 1,59 Schritt
Gewicht: 48 Stein
Haare: schwarz
Augenfarbe: braun
Kurzcharakteristik: meisterliche Degenfechterin, Reiterin und Tänzerin
Herausragende Eigenschaften: MU 15, GE 15
Herausragende Talente: Fechtwaffen, Tanzen, Reiten, Geschichtswissen, Betören, Lügen, Sinnenschärfe, Säbel
Vorteile: Adliges Erbe, Herausragendes Aussehen, Verbindungen, Ausdauer, Gefahreninstinkt
Nachteile: Jähzorn, Vorurteile gegen Novadis, Arroganz, Verpflichtungen
Beziehungen: ansehnlich
PHE.png Finanzkraft: hinlänglich
Eltern: Alondo Joselito von Scheffelstein, Madalena da Vanya
Geschwister: Alondo Cahusac von Scheffelstein
Travienstand: ledig
Verwandte und Schwager: Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein (Großvater), Ramiro von Alcorta (Onkel, verstorben), Piedro von Kornhammer (Onkel, verstorben), Praiodor von Culming-Alcorta (Vetter), Rifada da Vanya (Tante), Amando Laconda da Vanya (Großonkel), Rahjada da Vanya (Urgroßmutter), Lucrann da Vanya (Onkel)
Freunde und Verbündete: Boraccio D'Altea, Gishtan re Kust, einige Angehörige der Hüter des Almadin, Fenia von Culming (verstorben), Fermiz von Viryamun y Braast (verstorben)
Feinde und Konkurrenten: Keshmal Al'Harim ben Beruddin (Fehde), Vesijo de Fuente y Beiras (verstorben). Ein Zwist mit der Familia von Taladur ä. H. wurde beigelegt.
Verwendung im Spiel: Streitbare Traditionalistin und gefürchtete Duellgegnerin. Hat Informationen über die Hüter des Almadin. Heimliche Sympathisantin des Rebellen El'Fenneq.
Zitate: "Diplomatie ist etwas für Schwächlinge!"
"Lächerlich!"
"Lasst mich für Almada leben - oder sterben!"
"Schwätzer, lasst Eure Klinge für Euch sprechen!"
Spielstatus (Ansprechpartner): SC (von Scheffelstein)

Domna Richeza Aldonaza von Scheffelstein (mit vollem Namen: Richeza Aldonaza von Kornhammer-Scheffelstein y da Vanya) ist die Landedle von Eslamsstolz im königlichen Eigengut Kornhammer, Erbin des Hauses von Scheffelstein und Enkeltochter des Vogtes Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein zu Königlich Kornhammer. Domna Richeza hat sich als patriotische Reconquistadora und streitbare Klingenjägerin einen Namen gemacht. Bekannt ist die Domna zudem für ihren Unwillen, zu heiraten. Obwohl die Domna zu Recht zu den schönsten des rahjagefälligen Königreiches gezählt wird, weiß man von keinem Mann - und keiner Frau -, dem es gelungen wäre, das Herz der Domna zu erobern.

Äußeres

Landedle Richeza Aldonaza von Scheffelstein y da Vanya

Auch wenn ihre Jugend allmählich verblasst und die letzten sorgenreichen Jahre erste Falten in die Augenwinkel der Edlen gegraben haben, zählt Domna Richeza noch immer zu den schönsten Frauen Almadas. Schwarzes, langes Haar umrahmt das sonnengebräunte Gesicht mit den stolzen, braunen Augen. Nicht einmal die feine weiße Narbe, die seit einem Feldzug gegen die Ferkinas wie eine Tränenspur vom linken Auge über die Wange zum Kieferbogen verläuft, vermag die Domna zu entstellen. Mit nicht ganz acht Spann ist Domna Richeza eher klein zu nennen. Zierlich jedoch ist sie nicht: Mit täglichen Leibesübungen, Fechtstunden und Ausritten hält sie ihren Körper jung und kräftig.

Domna Richeza teilt nicht nur den Namen mit ihrer Großmutter, der verstorbenen Vogtin Richeza Caldivan von Scheffelstein. Sie sieht der gebürtigen Zahori ausgesprochen ähnlich. Doch während Richeza die Ältere sich elegant und höfisch kleidete, trägt Richeza die Jüngere eher praktische Kleider: ein helles Hemd und eine Weste oder ein Wams, halblange Hosen und hohe Reitstiefel. Nur selten noch sieht man die Edle in einem freizügigen Kleid mit ihren Reizen kokettieren, wie sie es in ihren Jugendjahren zu tun pflegte.

Curriculum Vitae

Kindheit

Richeza Aldonaza von Scheffelstein wurde am 30. Praios 998 BF als erstes Kind des Scheffelsteinerben Alondo Joselito und seiner Gemahlin Madalena Rahjada da Vanya geboren. Sie wuchs auf dem Landedlengut ihres Vaters, Eslamsstolz, zu einem fröhlichen Kind heran. Das Schicksal aber meinte es nicht gut mit ihr. Im Alter von fünf Jahren, 1003, wurde Domnita Richeza zur Vollwaisen, als ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder Alondo Cahusac bei einem Novadiüberfall auf die herrschaftliche Kutsche ums Leben kamen. Dass Richeza nicht dasselbe Schicksal ereilte, verdankte sie einem Fieber, das sie ans Bett fesselte.

Da das Edlengut mit dem Tod ihres Vaters zurück in königlichen Besitz ging, wuchs Richeza fortan auf der Burg ihres Großvaters, des Vogtes Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein auf, dem seine älteste Enkeltochter bald wie ein eigenes Kind wurde. Richeza wurde in allen Künsten unterwiesen, die einer Adligen angemessen sind. Besonderes Interesse aber zeigte sie am Reiten und Fechten und an den Tänzen, die ihre eigene Großmutter sie lehrte.

Jugend

Richeza wurde zu einer stolzen und leidenschaftlichen jungen Dame, dem Schmuck eines jeden Balles, den sie besuchte, und das waren nicht wenige. Ihre Schönheit und kokette Anmut verdrehten manchem gestandenen Magnaten den Kopf, und die Domnatella genoss die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde, ohne sich je für einen der zahlreichen Verehrer zu entscheiden.

Mit sechzehn Jahren verschwand Domnatella Richeza plötzlich für etliche Monde, ohne dass die Suchtruppen ihres Großvaters und befreundeter Adliger in der Lage waren, das Mädchen zu finden. Ende 1014 kehrte sie nach Hause zurück - und war wie verwandelt: Verschwunden war alle Lebenslust, verunsichert, streitbar und zornig zeigte sich die junge Dame fortan. Für die Avancen ihrer Verehrer hatte sie nur Hohn und Spott übrig, und manchem, der um ihre Hand anhielt, warf sie den Fehdehandschuh ins Gesicht.

Bald hatte die Domnatella eine stolze Zahl erfolgreich geschlagener Duelle für sich zu verbuchen und es kam das Gerücht auf, sie werde nur denjenigen ehelichen, der sich mit ihren Fechtkünsten messen könne, ja, sie gar besiege. Einen darpatischen Edlen jedoch, dem dies gelang, soll sie mit den Worten abgewiesen haben, sie werde keinen flachsköpfigen Hofnarren ehelichen.

Die wilden Jahre

Mit den Jahren nahm die Zahl derjenigen ab, die es wagten, auf Burg Scheffelstein vorstellig zu werden, und mancher frustrierte Jungadlige begann, sich über die "Ragatische Furie", wie man sie nannte, lustig zu machen. So auch einige Jünglinge aus dem Hause Taladur, die es wagten, Domnatella Richeza öffentlich als "Kampfzwerg von Ragath" zu bezeichnen, eine Beleidigung, die die junge Dame mit einer Duellforderung erwiderte. Das Duell führte bald zu einem Streit zwischen den Häusern von Scheffelstein und von Taladur, wurde Richezas Kontrahent, ein Vetter des almadanischen Kanzlers, doch so schwer verwundet, dass er fortan nicht mehr zu laufen vermochte. Allein dem diplomatischen Geschick ihres Großvaters war es zu verdanken, dass Domnatella Richezas Eskapaden nicht manche Fehde über das Haus Scheffelstein brachten.

Nicht nur aufgrund ihrer Duelle machte die Junkerstochter sich einen Namen: Zusammen mit ihrem Onkel Rondrigo von Kornhammer und einigen Avesjüngern vertrieb die junge Richeza mehrmals Ferkinabanden aus Königlich Kornhammer, die immer wieder aus den Bergen einfielen. Ihre Tapferkeit im Kampf gegen die Ferkinas brachte der Domnatella das Wohlwollen benachbarter Magnaten ein. Und so wurde sie im Jahr 1021 vom Kanzler Almadas mit dem vakanten Lehen ihres Vaters bedacht, dem Landedlengut Eslamsstolz.

Reconquista

Wer nun aber glaubt, die junge Dame hätte sich seitdem allein der Verwaltung ihres Lehens gewidmet, sich gar einen Gemahl genommen oder den Degen gegen eine Sticknadel eingetauscht, der irrt: Noch immer sah man Domnatella Richeza in allen Landesteilen die Klinge mit edlen Herren kreuzen, und als glühende Anhängerin des Reconquista-Gedankens scheute sie auch nicht den Streit mit den Wüstenkriegern südlich des Yaquirs.

El'Fenneq entkommt mit Domnatella Richeza vom Sklavenmarkt in Omlad

Ihre Verachtung den Novadis gegenüber wurde ihr beinahe zum Verhängnis, als sie im Jahr 1024 im Amhallassih dem Bey von Fercaba begegnete, einem Feind ihres Onkels Ramiro von Alcorta. Der Bey setzte es sich in den Kopf, die schöne Almadanerin zu seiner dritten Gemahlin zu nehmen. Richeza aber verhöhnte den eitlen Novadi, der bald über ihr Verhalten in Zorn geriet. Zunächst versuchte er sich zu rächen und ihren Namen zu verunglimpfen, später nahm er sie gefangen, um sie - sollte sie sich immer noch weigern, sein Weib zu werden - als Druckmittel gegen seine almadanischen Feinde verwenden zu können. Domnatella Richeza aber vermochte zu entkommen - mit Hilfe des Rebellen El'Fenneq, wie es heißt - und sie kehrte gerade rechtzeitig nach Almada zurück, um mit den Magnaten des rahjagefälligen Königreiches die einstige Capitale Südalmadas zurückzuerobern: Omlad.

Der Patriotismus der jungen Dame ging so weit, dass sie nicht nur von der Befreiung des Amhallassih von den Heiden träumte, sondern auch von der Befreiung Almadas vom Garether Joch. Und so schloss sich Domnatella Richeza dem separatistischen Geheimbund der Hüter des Almadin an, dessen Mitglieder radikal gegen Novadis und die Garether Krone kämpften.

Das Schicksal fügte es, dass der Puniner Schürzenjäger León de Vivar auf der Flucht vor einem eifersüchtigen Ehemann just dann zur Alten Abtei im Puniner Stadtwald gelangte, als die Hüter des Almadin sich dort zu einem konspirativen Treffen eingefunden hatten. Dom León wurde entdeckt, musste fliehen und wurde von den Hütern fortan verfolgt. Trotz der Dunkelheit meinte er einige der verhüllten Magnaten erkannt zu haben und nahm Rache an ihnen, indem er sich später an den Vogt von Omlad, Gwain von Harmamund, wandte und die entsprechenden Magnaten als Reichsverräter denunzierte.

Als Domnatella Richeza nach Omlad zurückkehrte, ließ der Harmamund sie gefangen nehmen. Die Landedle wurde jedoch von den Hütern des Almadin aus dem Gefängnis befreit und floh ins Bosquirtal. Später allerdings stellte sie sich dem Hofgericht ihrer Majestät, der Königin Rohaja von Gareth und Almada, fest entschlossen, für ihre Taten einzustehen und Gleichgesinnten so als Märtyrerin und Vorbild im Befreiungskampf Almadas zu gelten. Die Worte Dom Leóns jedoch, der als Zeuge der Anklage auftrat, erzürnten sie so sehr, dass sie von ihrem Plan abließ. So wurde Domnatella Richeza zusammen mit den anderen Angeklagten aus Mangel an Beweisen mit halber Ehre freigesprochen.

Jahre der Trauer

Um seinen Namen reinzuwaschen, zog Richezas Onkel Ramiro von Culming-Alcorta zusammen mit anderen Magnaten in den Krieg, den das Mittelreich gegen den einstmaligen Hofmagier Galotta führte. Während der verlustreichen Schlacht auf dem Mythraelsfeld starben Ramiro von Alcorta, Richezas Tante Alaia von Kornhammer und Alaias Bruder Piedro von Kornhammer. Der Verlust ihrer Onkel Piedro und Ramiro traf Richeza schwer, und für einige Jahre versank sie in Schwermut und zog sich aus dem politischen und gesellschaftlichen Leben zurück.

Im Herbst 1030 fielen wieder einmal Ferkinas aus den Bergen in Kornhammer ein. Domna Richeza führte Soldaten des Vogtes zum entlegenen Außenposten Fer Henna, um dort nach dem Rechten zu sehen, aber die Patrouille wurde von den Barbaren überfallen. Die Barbaren hatten zuvor bereits Königlich Khahirios verwüstet, und es begab sich, dass der Junker Boraccio d'Altea bei der Verfolgung der Plünderer die Grenze nach Kornhammer überschritt. So stieß er auf Domna Richeza und einen überlebenden Soldaten, und gemeinsam zogen die beiden Adligen in den Raschtulswall, um einige Aracener Hirtenmädchen aus den Händen der Ferkinas zu befreien. Es heißt, Domna Richeza habe damals ihr Leben gering geschätzt und es leichtfertig aufs Spiel gesetzt, Dom Boraccio aber habe ihren Tod verhindert.

Im Lager der Ferkinas entdeckten die Magnaten die seit Jahren verschollene Domna Praiosmin von Elenta und deren Sohn Aureolus, der jedoch allein in die Berge floh. Wie sich später herausstellte, war Aureolus niemand anderes als der Bastardsohn des berüchtigten Schwarzmagiers Rakolus dem Schwarzen.

Rakolus drohte den Magnaten und auch dem Kanzler Almadas mit dem Tod oder Schlimmerem, sollte sein Sohn gefangen genommen oder ihm auch nur ein Haar gekrümmt werden. Der Schwarzmagier plante, sich der Magnaten, die um seinen Sohn wussten, zu entledigen, indem er sie mit dämonisch verfluchtem Gold zu verführten versuchte. Sein Vorhaben jedoch misslang, auch wenn er den Kanzler zwischenzeitig soweit in seiner Gewalt hatte, dass dieser die anderen Magnaten kurzfristig in Cumrat festsetzen ließ. Nachdem Rafik von Taladur ä. H. von Rakolus' Fluch befreit war, dankte er Dom Boraccio und Domna Richeza für ihren tapferen Einsatz gegen die Ferkinas und die Befreiung Domna Praiosmins. Mit dieser Tat stellte die Landedle ihre verlorene Ehre wieder her. Die Auszeichnung des Kanzlers, der ihr die Bronzene Rebe am Purpurnen Bande zu verleihen gedachte, wies sie jedoch zurück - war sie in ihren Augen doch eher der Versuch, sie dazu zu bewegen, über seine eigene Beeinflussung durch den Schwarzmagier zu schweigen.

Auch wartete Domna Richeza zu jenem Zeitpunkt darauf, in einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Kanzler Satisfaktion zu erlangen. Gerüchten zufolge hatte der Kanzler einige unglückliche Bemerkungen über ihre Gefangenschaft auf der Amhashal des Beys von Fercaba gemacht, die dazu führten, dass Domna Richeza Dom Rafik bis aufs zweite Blut forderte. Der Kanzler nutzte diese Forderung geschickt, indem er das Duell ins Puniner Caralus-Stadion verlegte. Auch wenn die Domna den Hader für sich entschied, gewann Dom Rafik die Herzen der Zuschauer, als er ihnen unvorstellbare Mengen erlesener Süßspeisen vorsetzen ließ. Seit dem Tag dieses denkwürdigen Duells am 20. Rahja 1030 ist Domna Richeza in der Hauptstadt bekannt wie ein bunter Hund und kann sich vor Verehrern, Bewunderern oder auch Spöttern kaum retten, wann immer sie die Domna betritt.

Der Sohn des Onkels

Vielleicht wäre das Leben Domna Richezas ewig so weitergegangen mit Duellen und Kämpfen wider die Heiden und die Barbaren, vielleicht wäre die verbitterte und zuletzt so unglückliche Magnatin dem Wein verfallen oder hätte gar selbst ihrem Dasein ein Ende gesetzt, hätte das traurige Schicksal es nicht gefügt, dass Domna Fenia von Culming, die Gemahlin ihres verstorbenen Onkels Ramiro noch stärker unter dem Kummer über den Verlust des Alcorta litt als Richeza. So sehr sogar, dass Domna Fenia es kaum noch fertig brachte, sich um die Baronie Schelak geschweige denn ihren Sohn Praiodor von Culming-Alcorta zu kümmern. Dieser war im Jahr 1029 BF schwer erkrankt, als eine Seuche in der Südpforte ausbrach, der zahlreiche Kinder zum Opfer fielen. Domna Fenia floh mit Domnito Praiodor nach Ragath, um sich von den Kirchen der Peraine und des Boron helfen zu lassen und bat auch Domna Richeza um deren Unterstützung auf der Suche nach einem Heilmittel für den ewig kränkelnden Praiodor.

Domna Richeza schwor am Grab ihres Onkels, für das Leben ihres Vetters zu kämpfen und nicht eher zu ruhen, bis sie einen Heiler oder ein Mittel gefunden habe, um Praiodor von seinem Leiden zu befreien. Zum ersten Mal in ihrem Leben übernahm die streitbare Edle Verantwortung für einen anderen Menschen, und die Sorge um das Kind ihres geliebten Onkels, das ihr mit den Jahren wie ein eigenes ans Herz wuchs, wurde ihr zum Lebensinhalt.

Im Travia des Jahres 1032 BF führte Richeza ihre Suche nach einem Heilmittel für Praiodor nach Punin. Durch Zufall überhörte sie ein Gespräch des Almadinhüters Vesijo de Fuente y Beiras und der Stadtadligen Solivai von Amhall de Cascanueva und wurde so auf ein Komplott aufmerksam, das nicht nur zum Ziel hatte, Dom Vesijo zum Tribun von Punin zu machen, nein, augenscheinlich hatte er sogar vor, durch Heiratspolitik Zugriff auf die Baronie Schelak zu erhalten, dessen Erbe niemand anderes als der kleine Praiodor war. In der von Domna Fenia führungslos zurückgelassenen Baronie stritten derweil die Gefolgsfrau von Praiodors Onkel Stordan von Culming, Alarya von Amhall-Culming y Cascanueva, und ein vorgeblicher Vetter Dom Ramiros, Cesk Alcorta zu Schelak, um die Vorherrschaft und den Anspruch, das Lehen für den erkrankten Domnito Praiodor zu verwalten. Domna Richeza betrachtete alle beide und auch Dom Vesijo als Geier, die nur darauf warteten, Praiodor zu beerben. Doch sie hatte andere Sorgen, als einen Streit vom Zaun zu brechen, solange die Gesundheit des Knaben auf dem Spiel stand.

Während der Versammlung der almadanischen Landstände Anfang Praios 1033 BF sandte Dom Hesindian von Kornhammer-Scheffelstein einen Hilferuf an die Magnaten: Wilde Ferkinastämme waren aus den Bergen herabgestiegen und verheerten plündernd und mordend die Reichs- und Cronbaronien am Rand des Raschtulswalls. Domna Richeza sammelte eine Handvoll tapferer Magnaten um sich, um ihrem Großvater zu Hilfe zu eilen.

In Kornhammer erfuhr sie, dass Domna Fenia zusammen mit einer Zofe und ihrem Sohn einige Wochen zuvor in die Berge aufgebrochen war, um einen Heiler zu finden, der Praiodor zu helfen vermöchte. In der Hoffnung, den Knaben lebend zu finden, ehe er in die Hände der Ferkinas geriet, begab sich Domna Richeza auf die tollkühne Suche nach ihrem Vetter im von Ferkinas überrannten Kaiserlich Selaque.

Begleitet wurde sie von ihrer Tante Rifada da Vanya sowie anfänglich dem Baron von Dubios, Hernán von Aranjuez. In Selaque kam es zu Konflikten zwischen Domna Rifada und Domna Praiosmin von Elenta, die immer weitere Kreise zogen. Gemeinsam mit ihrem jungen Vetter Moritatio da Vanya und dem letzten Überlebenden des von Ferkinas niedergemetzelten Rossbanner-Ordens, Gendahar von Streitzig, der um seine von Ferkinas verschleppte Nichte Romina von Ehrenstein-Streitzig bangte, zog Domna Richeza in den Raschtulswall, um Praiodor und seine Mutter zu finden. In den Bergen aber begegnete sie Domna Praiosmins Bastard-Sohn Aureolus von Elenta, der sie entführte, und sie geriet in Gefangenschaft des Ferkinastammes der Bâni Khadr, die auch Comtessa Romina gefangen hielten.

Mithilfe der Ferkina Golshan sabu Buskurzuf vermochten die Domnas zu entkommen, und das Schicksal fügte es, dass Dom Moritatio und Dom Gendahar den lang gesuchten Heiler fanden und Domna Rifada den vermissten Praiodor aus einem Harpyiennest zu retten vermochte. Für Domna Fenia hingegen kam jede Hilfe zu spät: Die Vogelfrauen hatten sie getötet. Der Tsa geweihte Heiler Tsacharias Krähenfreund sorgte sich um den mutterlosen Knaben und konnte ihn von seinem langen Leiden erlösen, ehe Domnatella Romina und Dom Gendahar ihn nach Hause und schließlich zu seinem Onkel, Dom Stordan, führten, der sich seines genesenen Neffen annahm.

Hernán von Aranjuez, der den kaiserlichen Befehl erhalten hatte, die Reichsbaronie zu sichern, nahm Domna Richeza in Gewahrsam, fürchtete er doch, sie könne in die ausufernde Fehde zwischen ihrer Tante und der Reichsvogtin eingreifen. Bei einem Fluchtversuch wurde die Landedle schwer verletzt, und der Dubianer Baron ließ sie in der Obhut ihres Vetters Moritatio im Vanyadâl zurück. Gemeinsam mit diesem und Dom Gendahar gelang es Domna Richeza letztlich, das von Domna Praiosmins Schergen besetzte Castillo da Vanya zu befreien, doch ihre Gefangennahme trug sie dem Aranjuezer nach und forderte ihn im Winter desselben Jahres zu einem Ehrenduell aufs zweite Blut, bei dem Dom Gendahar ihr sekundierte, während niemand anderes als der Marschall Almadas, Gwain von Harmamund, Partei für ihren Kontrahenten ergriff.

Unter dem Mondenkaiser

Die Fährnisse in Kaiserlich Selaque und dem Raschtulswall zogen weitere Konsequenzen nach sich. Zum einen hatte Domna Rifada während der gemeinsam bewältigten Fährnisse deutlichen Eindruck auf ihre Nichte hinterlassen, sodass Domna Richeza fortan darauf bestand, nicht nur den Namen ihres Vaters, sondern auch den ihrer Mutter zu führen.

Finanziell hingegen stand die Landedle zunächst schlecht da. Nicht nur hatte Domna Praiosmin das Familienvermögen der da Vanyas an sich gerissen, auch hatte die Belagerung der Burg Scheffelstein die ohnehin eher arme Provinz Königlich Kornhammer an den Rand des Ruins getrieben. Domna Richezas eigenes Lehen, das Landedlengut Eslamsstolz, war von den Wilden verwüstet worden, ebenso der Ort Kornhammer.

Domna Richeza, als traditionsverbundene Separatistin ohnehin eine Anhängerin des Kaisers Hal II., verbrachte zunehmend Zeit in Punin, in der Hoffnung, durch politische Kontakte an Einfluss zu gewinnen und so den Wiederaufbau des verarmten Familienlehens beschleunigen zu können. Die zunehmende Macht der inzwischen offen agierenden Hüter des Almadin kam ihr dabei zugute.

Weniger allerdings schmeckte ihr, dass der Kaiser Dom Vesijo de Fuente y Beiras zu seinem Prinzipalkommissar ernannt und ihn mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet hatte, die dem landlosen Edlen nicht nur eine Führungsrolle innerhalb der Hüter des Almadin zukommen ließen. Auch die Tatsache, dass der Aristokratenbund mehr und mehr mit Bürgerlichen und gar Gesetzlosen durchsetzt wurde, stieß ihr sauer auf, ebenso wie der Umstand, dass der ihr verhasste Amhallasihde den einstigen Geheimbund zunehmend dafür benutzte, seine eigenen Interessen durchzusetzen.

Rücksichtslos gingen die Hüter des Almadin gegen politische Gegner vor und wurden in ihren Methoden dabei immer radikaler. Bald gehörte es zum guten Ton, Disentes zu bespitzeln, zu verfolgen, zu schikanieren, gefangen zu nehmen oder gar "aus dem Weg zu schaffen". Immer wieder sah sich Domna Richeza gezwungen, sich zwischen der Loyalität gegenüber den Hütern des Almadin auf der einen und einstigen Verbündeten, Freunden oder gar Familienmitgliedern auf der anderen Seite zu entscheiden. Und immer öfter entschied sie sich gegen die Hüter, auch wenn sie ihren Gesinnungswandel so gut es ging zu verbergen versuchte. Vesijo de Fuente stellte sie schließlich auf die Probe und befahl einen Anschlag auf ihren Großvater, Dom Hesindian. Nach außen noch immer bemüht, nicht aufzufallen, vermochte Domna Richeza doch mithilfe Dom Boraccio d'Alteas, das Attentat zu verhindern.

Dom Vesijo aber, beschloss sie, war zu weit gegangen, und sie setzte alles daran, ihn zu töten. Eine günstige Gelegenheit, schien es, bot sich auf dem Turnier zu Ehren des jungen Prinzen Raul Eslam von Gareth am 18. und 19. Efferd 1034 BF. Während eines Fechtwettstreits wollte Domna Richeza den inzwischen zum Valedor von Punin ernannten Edlen herausfordern und erstechen. Doch ihr Plan ging nicht auf, denn im Halbfinale musste sie ausgerechnet gegen Gendahar von Streitzig antreten, den besten Fechter des Landes. Obwohl sie verbissen den Sieg zu erlangen versuchte, konnte sie gegen den Thangolforster Vogt nicht bestehen und verlor so nicht nur den ersten Zweikampf seit achtzehn Jahren, sondern auch eine gute Gelegenheit, den Valedor zu beseitigen.

Doch Domna Richeza gab nicht auf, besorgte sich Gift und schlich sich in die Villa des Almadinhüters, um ihn im Schlaf zu ermorden. Allerdings hatte Dom Vesijo sie bereits seit einiger Zeit im Verdacht, der Sache der Hüter nicht mehr loyal ergeben zu sein und hatte sie beschatten lassen. Das Attentat flog auf, und Domna Richeza wurde in die Verliese von Al'Muktur überbracht.

Dort wäre sie beinahe dem traurigen Schicksal erlegen, das so viele tapfere Frauen und Männer des Königreichs in der Nacht vom 23. auf den 24. Travia 1034 BF ereilte, als Vesijo de Fuente im später sogenannten Massaker von Al'Muktur das Abschlachten der Gefangenen befahl. Doch abermals war es der Grafensohn Gendahar von Streitzig, der dies zu verhindern wusste. Er sorgte persönlich dafür, dass die schwer verwundete Landedle im Almadinpalast von den besten Ärzten des Landes versorgt wurde.

Unter Fürst Gwain von Harmamund

Am 16. Phex des Jahres 1034 BF wurde Gwain von Harmamund in Taladur zum neuen Fürsten Almadas gekrönt und gelobte, Almada in eine einige Zukunft zu führen. Domna Richeza erklärte, wenn ihm dieses gelänge, werde sie die alten Zwistigkeiten vergessen. Fürst Gwain entsandte eine kleine almadanische Delegation zum Allaventurischen Konvent in Kuslik. Dort vermochte Domna Richeza, unterstützt von Dom Danilo Caerdonnati von Cres und ihrem horasischen Vertrauten Gishtan re Kust, dem Kanzler Almadas in einer politischen Mission von höchster Brisanz behilflich zu sein, wofür der Kanzler sie mit der Silbernen Rebe am blau-weiß-roten Bande auszeichnete.

Zurück aus Kuslik, zog sich Domna Richeza auf ihr Landgut zurück, um ihrem alternden Großvater beim Wiederaufbau der Königlichen Baronie behilflich zu sein, und es wurde eine Zeitlang still um die Landedle.

Charakter und Reputation

Jähzornig, streitlustig und voller Hass auf Novadis und Garethknechte - so kennt man Domna Richeza in Almada. Ihr Ruf als Klingenjägerin eilt ihr Voraus, und längst haben die jungen Magnaten die Hoffnung aufgegeben, das Herz der Domna zu gewinnen und den Traviabund mit ihr eingehen zu dürfen. Manche spotten, sie versuche wohl der Domna Praiosmin nachzueifern, die vor dem Bekanntwerden ihrer Liaison mit Rakolus dem Schwarzen als Bosquirische Jungfer verschrien war. Tatsächlich ist den Magnaten nicht ein einziger Mann bekannt, der es geschafft hätte, die Gunst der Domna zu erlangen - doch die Gerüchte, sie sei wohl eher dem eigenen Geschlecht zugetan, fanden ebenso wenig Beweise, wie die kühnen Behauptungen einiger Avesjünger, sie hätten die Edle in einem Freudenhaus einkehren sehen, das mal im Horasreich, mal in Eslamsgrund oder gar Gareth gestanden haben soll.

So aufbrausend und wenig bedacht die Edle früher auch war: Schon manchen Magnaten, der sie in Stunden der Not erlebte, überraschte sie mit einer Verletzlichkeit und Nachdenklichkeit, die wenige ihr zugetraut hätten. Tatsächlich haben die Verluste der vergangenen Jahre Domna Richeza gezeichnet. Sie ist ernster geworden, ruhiger, ja sogar besonnener. Manches Mal vermag ihr Temperament noch mit ihr durchzugehen, und doch scheint es, als handele die Domna überlegter als zuvor. Ihre Verbitterung ist einer stillen Traurigkeit gewichen, ihr leidenschaftlicher Zorn fester Entschlossenheit. Nur eines vermissen jene, die sie seit langem kennen, an der schönen Domna: die Unbeschwertheit und sprühende Lebenslust, die Richeza als junges Mädchen zu eigen waren.

Stimmen der Nobleza über Richeza Aldonaza von Scheffelstein

"Die schöne, unnahbare Richeza ... stolzer als eine Zahori, welcher Mann soll dieser Frau ebenbürtig werden, wer könnte sie je zähmen?"

- Dom Ansvin Ferbras von Al'Muktur

"Soviel verschwendet an den Stolz!"

- Dom Tankred ui Rubain von Asperg

"Richeza, Richeza ... mein lieber, kleiner, stolzer Falke. Aber so unbedarft, wenn es um Politik geht."

- Dom Ramiro von Alcorta

"Wie eine Wildrose, mein Freund, wie eine Wildrose! Nur eine einzige Blüte - und so viele Dornen!"

- Dom León Dhachmani de Vivar

"Als Feind möchte ich nicht vor ihre Klinge, wäre ich ein Mann, nicht zwischen ihre Beine geraten. Aber wenn es jemanden gibt, auf den man sich in höchster Not verlassen kann, sie gehört zu ihnen."

- Domna Salandra von Therenstein

"Ein bewegtes Leben. Wahrscheinlich hat man selten eine schönere Frau gesehen, ganz gewiss aber niemals einen größeren Sturkopf. Aber wer würde sich nicht für sie schlagen?"

- Dom Hernán von Aranjuez

Geschichten und Artikel über Richeza Aldonaza von Scheffelstein

Geschichten
Yaquirblick-Artikel
Archiv-Texte
Artikel im Aventurischen Boten
Videos


Vorgänger
vakant seit 1003 BF,
davor Alondo Joselito von Scheffelstein
Landedle von Eslamsstolz
seit 1021 BF
Nachfolger
amtierend