Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 18: Unterschied zwischen den Versionen

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Romina lächelte warm zu der Vogtin hoch und übersah den Blick Dom Rondrigos, der sich der Worte beraubt sah. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, angespannt wartete sie darauf, dass irgendetwas geschehen würde, doch es blieb alles ruhig. In Gedanken dankte sie ihrer Knappenherrin für die strenge Ausbildung, die sie jetzt äußerlich bedeuten ruhiger erscheinen ließ, als sie es in Wirklichkeit war.  
Romina lächelte warm zu der Vogtin hoch und übersah den Blick Dom Rondrigos, der sich der Worte beraubt sah. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, angespannt wartete sie darauf, dass irgendetwas geschehen würde, doch es blieb alles ruhig. In Gedanken dankte sie ihrer Knappenherrin für die strenge Ausbildung, die sie jetzt äußerlich bedeuten ruhiger erscheinen ließ, als sie es in Wirklichkeit war.  


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Die alte Reichsbeamtin begann zu grinsen und rümpfte dabei gleichzeitig die Nase, was der Mimik ihres feisten Antlitzes fast komische Züge verlieh. Sie wandte sich unter amüsiertem Kopfschütteln wiederum an den alten Castellan: "Eine Wilde zu zähmen und zu unserem guten zwölfgöttlichen Glauben zu bekehren - hat man so etwas jemals schon gehört?" Sie kicherte ungläubig. "Aber das ist die Torheit der Jugend, deren gutes Recht es ist, Torheiten zu begehen, um daraus für ihr fürderes Leben zu lernen, nicht wahr Dom Rondrigo?"
Sie wandte sich wieder an Romina-Alba: "Dann passt nur gut auf ''Eure'' Wilde auf, mein Kind, dass sie Euch nicht eines Tages anfällt und Euch in die Kehle beißt wie ein wildes Tier, denn Bestien sind diese Bergbarbaren samt und sonders, das könnt Ihr mir glauben, die ich mein ganzes Leben in ihrer unliebsamen Nachbarschaft verbracht habe."
Sie schüttelte nochmals den Kopf und wank Dom Rondrigo und Romina dann zu, durch den Haupteingang des Palas zu ihr herauf zu kommen. "Der Abend dämmert bereits, und ich wäre eine schlechte Gastgeberin, wenn ich Euch nach dem langen Ritt hierher durch müßiges Gerede weiter von etwas Erholung und einem sättigenden Mahl fernhalten würde. Mein Majordomus wird Euch herauf in meine Gemächer geleiten, werter Castellan, werte Comtessa. Für Euer Geleit wird drüben im Wirtschaftshaus soeben eine Tafel hergerichtet. Ihr werdet es mir pardonnieren, liebes Kind", fügte sie mit Schalk in der Stimme noch für Romina hinzu, "dass ich nach den schlimmen Erfahrungen der letzten Wochen auf die Gesellschaft einer Wilden in meiner nächsten Umgebung lieber verzichte! Eure Knappin soll nur gut auf sie achtgeben, egal, wie zahm Ihr sie bereits glaubt."
Während dieser Worte waren Praiosmins Stallknechte unter den Gräflichen herumgegangen und hatten die Zügel von deren Rösser in Empfang genommen, die nun zum Stall geführt wurden.
"Folgt mir bitte, werte Herrschaften!", trat ein junger korpulenter Mann im grün-weißen Livree Selaques mit einem schnaufend ausgeführten Kratzfuß an Domna Lilithrud, Dom Servando, Zaida und auch Dom Gendahar heran und ging vor ihnen her auf das dreistöckige Wirtschaftsgebäude zu. Wenn Praiosmin den Streitziger als einen derjenigen wiedererkannt hatte, die damals im Castillo da Vanya Seite an Seite mit der halsstarrigen Rifada da Vanya gekämpft hatten, so ließ sie sich zumindest äußerlich nicht das Allergeringste anmerken und zog es offenbar vor, ihn als einen Teil des gräflichen Geleits wie alle anderen zu betrachten.
Unterdessen trat Praiosmins bereits angekündigter Majordomus, ein würdevoller grauhaariger Mittsechziger mit einer entstellenden Brandnarbe auf der rechten Gesichtshälfte, mit einem tiefen Bückling vor den Castellan und die Grafentochter hin und führte sie ins prächtige Innere von Castillo Albacim, wo es über eine mit grünem Teppich ausgelegte Freitreppe in den ersten Stock in das mit Stuck und reichlich Blattgold verzierte Speisezimmer der Reichsvogtin ging.





Version vom 30. April 2012, 20:23 Uhr

In der Baronie Selaque, 2. Rondra 1033 BF

Auf Burg Albacim


2. Rondra, am späten Nachmittag

Autor: Der Sinnreiche Junker

Die Soldaten des Grafen waren gut vorangekommen, nachdem sie nur wenig nach Mercenarios aufgebrochen waren. Beinahe hätte man diese sogar noch eingeholt, denn immerhin war man im Gegensatz zu diesen vollständig beritten. Doch schien Hernán von Aranjuez ein gutes Tempo vorzulegen, sodass es dann bergab trotz der Rösser doch nicht mehr ganz gereicht hatte. Die Spuren, auf die man am Fuße stieß, waren freilich noch frisch, und führten hinein ins Tal der da Vanyas. Manch einer mochte vielleicht kurz gen Osten geblickt haben, als man selbst die Rösser gen Westen wandte, endlich flacheres Terrain vor sich.

Die Stimmung war freilich etwas merkwürdig. Einerseits gelöst, da man sich auf dem Heimweg befand, und auch wenn man noch lange nicht außerhalb der Gefahrenzone befand: welche Wilden würden es schon wagen, auf freiem Feld ein Dutzend schwer gewappnete Reiter anzugreifen? Und man hatte ja auch den Auftrag erfolgreich ausgeführt, Domna Romina und darüber hinaus auch Dom Gendahar und die kleine Waldwachterin waren gerettet. Andererseits war der Abschied alles andere als erfreulich gewesen, und die Reibereien, die es von Beginn an zwischen Rondrigo vom Eisenwalde und Hernán von Aranjuez gegeben hatte, hatten schließlich ihren Höhepunkte gefunden. Und mancher mochte bei aller Erleichterung auch irgendwo tief in seinem Inneren das Gefühl verspüren, dass man sich hier vorzeitig aus dem Staube machte, derweil andere zurück blieben und sich weiterhin mit wahnsinnigen Ferkinas und wilden Domnas herumschlagen mussten.

Immerhin, es dauerte nicht lange, da kam halbhoch am steilen Hang des Berges Albamonte der Hauptort der Baronie in Sicht, Selaque, und über ihm das Castillo Albacim. Nun mochte sich doch auch noch ein Gefühl der Beklommenheit in mancher Magengrube breit machen, hatten doch beinahe alle mehr oder weniger ausführlich gehört, was vor nicht allzu langer Zeit auf Castillo da Vanya geschehen war. Wie würde Praiosmin von Elenta nun sie empfangen?

Ganz sicher schien sich auch des Grafens Castellan, Rondrigo vom Eisenwalde nicht zu sein, ritt er doch an der Spitze der kleinen Gruppe neben Gendahar von Streitzig mit einer Miene, als gelte es eine Schlacht zu schlagen. Einzig Servando Cronbiegler schien bester Stimmung, sah er sich doch bereits als strahlender Held in Ragath. Nun musste ihn Domna Rahjada schließlich beachten, immerhin hatte er ihre kleine Schwester gerettet. Nun ja, nicht ganz alleine, aber er hatte seinen Anteil gehabt, im Gegensatz zu all den anderen Lakaien und Speichelleckern bei Hofe, welche die mittlere Grafentochter so ausgiebig umschwärmten.

Freilich hatte er darüber nicht seine Pflichten als Caballero vergessen, und sein Ross neben das Domna Rominas gesetzt, wo er nun den beiden Damen erklärte, was es über Castillo Albacim, welches man ob der Farbe seiner Gemäuer die „Weiße Brünne“ nannte, und wo die Vogte des kaiserlichen Eigengutes residierten, zu wissen gab. Wenn es um den hesinde- und nandusgefällige Ausbildung ging, war er gewiss nicht der Begabteste gewesen – um nicht zu sagen, stets einer der Letzten in seiner Klasse – doch die Historie, und damit verbunden die Örtlichkeiten, wo sich diese zugetragen hatte, hatte ihn stets interessiert.


Autor: Romina Alba

Domna Romina war wortkarg. Sie hatte Golshan letztendlich die eigene Kleidung gelassen und ihr einfach die Zügel eines Pferdes in die Hand gedrückt. Jetzt ritt die Wilde, sich staunend umschauend, dicht hinter ihr. Burg Albacim war in Sicht.

Dom Servando ritt nun schon ein geschlagenes halbes Stundenglas neben ihr und redete fast ununterbrochen. Er schien jede noch so kleine Schlacht und jeden noch so unscheinbaren Vogt zu kennen, der je Burg Albacim heimgesucht hatte. Sie wollte nicht dahin. Weder zu der angeblich so praiotischen Vettel, noch zu deren Sohn.

Zum wiederholten Male bohrte sich ihr Blick in den Rücken des Castellans, dem es egal war, wem sie in der Gefangenschaft begegnet sein wollte und auch, was diese freche Waldwachter Göre behauptete. Er wollte nur die Tochter seines Herrn dahin bringen, wo sie hingehörte und seiner Meinung nach auch immer bleiben sollte: Hinter die Mauern des Castillo Ragath! In Sicherheit! Wo sie niemanden gefährdete, weil man nach ihr suchen musste.

Tief spürte sie den Stich seiner derben Worte. Erinnerte sich an den Blick von Dom Hernán. Hatten sie recht? War sie nur ein verzogenes Grafentöchterchen, das sich beweisen musste? Und dadurch Männer und Frauen in Gefahr brachte? Wofür war sie dann Caballera geworden? Hatte sich geschunden und war besser geworden als viele andere?

Sie sah den selbstvergessen erzählenden Servando von der Seite an. Er schien glücklich, sie gefunden zu haben und sich kümmern zu können. Er war Caballero, genau wie von Silvansbühler und wie sie selbst Caballera waren. Doch sie hatte sich ihnen nie zugehörig gefühlt.

Sie tastet nach dem Banner. Es war nicht absehbar gewesen, dass so viele Ferkinas aus den Bergen herabsteigen würden, ja, dass es überhaupt so viele gab. Oder doch? Waren die Ritter wegen ihr gestorben oder wären sie auch tot, wenn sie nicht bei ihnen gewesen wäre? Sie hatte sich diese Frage in der Gefangenschaft so oft gestellt. Sie hatte sie den Göttern gestellt und deren Antwort waren das Banner, Domna Richeza und Golshan gewesen.

Domna Richeza hatte sich nicht einmal von ihr verbschiedet! Natürlich, sie hatte sie einfach mit der Bitte um Hilfe stehen lassen. Aber sie würde sich um das Banner und Golshan kümmern. Und danach würde sie eine gute Grafentochter sein und sich nicht mehr in solch eine Gefahr bringen.

Sie lächelte Servando nickend an, als dieser sie fragte, ob es ihr denn wirklich gut ginge. Nein, es ging ihr nicht gut, doch das ging wiederum niemanden etwas an.


Autor: von Scheffelstein

Das Rufen und Schnattern der Menschen, das aus der Vorburg in das schattige Erkerzimmer herauf drang, lenkte ihn ab. Aureolus stützte die Stirn auf die Finger und versuchte, sich zu konzentrieren. Er konnte den Dschinn rufen, wenn er in der Nähe des alten Ferkina-Schamanen Ghazal iban Muyanshîr war. Falls es sich bei dessen Begleiter um einen Dschinn handelte. Und dann? Vielleicht konnte er ihm einen Auftrag erteilen, der ihn weit fort und hoffentlich nie mehr zurück führte. Oder er konnte ihn töten. Oder bannen? Wie bannte man Dschinne?

Konnten diese verdammten Flüchtlinge nicht einmal ihre nutzlosen Mäuler halten? Wütend schlug der junge Zauberer Das Große Elementarium zu und trat ans Fenster, von dem aus er weit über die Vorburg und die sich vom Markt des Ortes Selaque weiter den Albamonte hinauf schlängelnde Straße blicken konnte.

Überall auf dem ausgedörrten Gras und zwischen den Stallungen und Werkstätten der unteren Burg lagen und saßen ärmlich gekleidete Menschen. Hier und dort brannten Feuer, und der Geruch nach gebratenem Fleisch und Kohlsuppe überlagerte den Gestank der schwitzenden Bauern. Zu den Höllen mit ihnen, dachte Aureolus, und wollte sich gerade wieder abwenden, als ein Gleißen sein Augenmerk auf sich lenkte: Dort unten auf dem Weg zum Burgtor näherten sich Reiter, deren Rüstungen in der Sonne blinkten. Ihre Banner wehten in Grün und Gold und Gold und Purpur. Wer war das schon wieder? Die da Vanyas? Die Harmamunds, mit denen seine Mutter sich neuerdings verschwesterte? Nein, das Grün passte nicht ins Bild. Das mussten Soldaten des Grafen sein.

Aureolus kniff die Augen zusammen und verfolgte, wie die Reiter um die nächste Biegung den Berg herauf kamen. Sein Herz schlug schneller, noch ehe er begriff, was seine Augen ihm zeigten: Die Blonde dort, gekleidet in schlichter Landsknechttracht, das war niemand anderes als - seine Romina! Und der große Blonde Mann hinter ihr, verflucht noch mal, das war der Drecksack, der ihm das Gesicht zertrümmert hatte! Wer aber war der junge Schönling, mit dem sich die Comtessa da so angeregt unterhielt? Bei allen Dämonen, wie konnte er es wagen, sie zum Lachen zu bringen! Seine Romina!

Was wollten die Reiter hier? Suchten sie ihn? Oder hatte, hoffte er einen unvernünftigen Augenblick lang, sich es die Domnatella doch anders überlegt?

Bestimmt nicht!, dachte Aureolus grimmig, trat vom Fenster zurück und steckte seine Bücher in eine Reisetasche, stopfte seine Tränke, Schreibzeug und ein paar Kleider hinzu und stellte den Ranzen neben die Tür. Es wäre sicherer, zu verschwinden. Aber er fürchtete, dass seine Mutter in der aktuellen heiklen Lage nur Dummheiten begehen würde. Und außerdem ... außerdem musste er die liebliche Romina noch einmal wiedersehen. Vielleicht bereute sie ja doch, nciht mit ihm gegangen zu sein?

'Dummkopf!', schalt er sich. 'Du darfst dich ihr nicht zeigen, nicht hier!'

Und dennoch: Er wollte sie sehen, er musste sie sehen, er konnte nicht anders - sein bang klopfendes Herz gebot es ihm.


Autor: Romina Alba

Romina lachte gezwungen über einen kleinen Scherz des Caballeros und bat ihn mit einer Handbewegung, ruhig zu sein. Ihr Herz wurde schwer, hier gab es unzählige bettelarme Flüchtlinge. Sie schienen Angst vor ihnen zu haben, Kinder wurden zurückgehalten und nur die hohlen Wangen und die großen Augen sprachen Bände.

Es war nicht das Einzige, was sie beunruhigte. Immer wieder strich ihr Blick über die große Burg. War er irgendwo hier? Sie sah deutlich sein schönes Gesicht und die goldenen Augen vor sich.

Ramin. Er hatte sie angelogen, hatte sie und die anderen Magnaten im Stich gelassen. Hatte sie magisch angegriffen. Nein, sie hatte er geheilt und wollte sie in Sicherheit bringen. Warum nur? Wieder glitt ihr Blick über die Fenster der Burg. Er hatte goldene, wunderschöne Augen. Junge Tsa, was hast du dir dabei gedacht, einem Magier solch praiosgefällige Augen zu geben?

Sie seufzte. Sie würde sich von ihm fern halten, wie Gendahar es gesagt hatte. Sie hatten nur kurz über die Sache geredet, und sie hatte versprochen, sofort Hilfe zu rufen, wenn er wieder auftauchen sollte. Er konnte auftauchen, wo er wollte, er war ein Magier. Es schauderte sie und wieder suchten ihre Augen nach ihm. Sie hatte soviele Fragen und doch, sie wusste nicht, ob sie die Antworten wissen wollte, ob sie die Fragen überleben würde. Wenn er wirklich der Sohn seines Vater war, schwebte sie in großer Gefahr. Wie er sie angesehen hatte! Sie kannte den Blick von vielen Männern. Doch das Ziel war stets Rahjada gewesen. Sie hätte es Gendahar sagen sollen, doch sie hatte nicht gewusst, wie. Außerdem hatte Onkelchen andere Sorgen. Bestimmt war der Sohn der Vogtin nicht hier, und bestimmt war er klug genug, sich von ihr fernzuhalten. Bestimmt sah er viele Frauen so an, schön wie er war. Sie senkte den Blick, denn man ritt durch das Tor.


Autor: SteveT

"Euer Hochgeboren! Euer Hochgeboren! Domna Praiosmin!", kam deren Leibdienerin und Kammerzofe Valbetta ohne Anzuklopfen in das Arbeitszimmer der Vogtin im westlichsten der vier Türme von Castillo Albacim gestürmt, was die 'bosqurische Jungfer' mit hochgezogener Augenbraue von ihrer Stickerei aufsehen ließ, der sie sich eigentlich gewidmet hatte, um ihre aufgewühlten Gedanken zu beruhigen.

"Herr Praios im Himmel! Was ist das für ein Betragen, Valbetta? Ich hatte ausdrücklich verlangt, nicht gestört zu werden!", tadelte sie die Zofe scharf.

"Verzeiht, Euer Gnaden! Aber es naht offenbar bedeutsamer Besuch - sie sind bereits drunten im Ort und reiten gerade über den Marktplatz!"

Praiosmin reichte ihrer Zofe ihre Stickerei und die Nadeln und erhob sich dann schwer schnaufend aus ihrem hohen Stuhl, um zum Fenster zu treten. Obwohl der schlanke Turm fast vierzig Schritt hoch war und sie sich im zweitobersten Stockwerk befand, konnte sie erwartungsgemäß nichts sehen außer das öde Umland ringsumher. Die verdammten Ferkinakken hatten alle Bäume und Sträucher in der näheren Umgebung abgehackt und in ihren Lagerfeuern verbrannt, sodass es nun aussah, als residiere sie in der Khom oder der Gorischen Wüste und nicht im immergrünen Almada. Von den Ankömmlingen konnte sie zumindest von diesem Zimmer aus nichts erkennen - aber sie würde sie schon noch früh genug erblicken.

"Weiß man bereits, um wen es sich handelt?", frug sie die Kammerzofe, die den Stickrahmen behutsam in einer Truhe verstaute. "Man erblickte die Farben Gold und Purpur, Euer Hochgeboren. Aber auch ..."

"Gold und Purpur?" wiederholte Praiosmin ungläubig. "Das sind die da Vanyas! Das sind die drecksverdammten da Vanyas! Sie wollen mich angreifen - auf meiner eigenen Burg! Die Tore schließen! Alle Wachen auf die Zinnen!"

"Nicht doch, Domna, nicht doch!", hob die Zofe abwehrend beide Arme. "Man sah auch die Farben Grün und Gold und das Zeichen der Rebe. Corporal Frazarro sprach davon, dass es scheinbar gräfliche Reiter wären, die sich uns nähern."

"Na, sieh mal einer an!", stapfte die Vogtin mit dem Fuß auf. "Jetzt, wo die Blutsäufer endlich von alleine weitergezogen sind und die Belagerung aufgegeben haben, lässt sich unser sauberer Graf herab, mir endlich Unterstützung zu schicken, die ich vor drei Wochen benötigt hätte! Na dem Commandanten werde ich den Marsch blasen! Los, los - ich muß mich umkleiden! Bring mir mein weiß-güldenes Kleid!"

Die Zofe nickte und wollte bereits gehen, blieb dann aber in der Türschwelle stehen. "Äh, welches weiß-güldene Kleid, Herrin? Ihr besitzt Dutzende davon."

"Selbstverständlich das brokatene, welches ich alljährlich bei der Landständeversammlung zu tragen pflege. Auch ein güldenes Diadem und meine güldenen Armreifen können nicht schaden - diese Leute sollen von vorneherein wissen, dass sie es mit keiner kleinen Reichsbeamtin, sondern mit einer stolzen Herrscherin zu tun haben!"

Ganz nach ihren Wünschen gekleidet und zurecht gemacht, erwartete die Reichsvogtin das Eintreffen der ihr angekündigten Reiterschar schließlich von der Loggia ihres Palas' aus. Auch wenn sie das Knacken der Nähte und das Zwicken an Schultern, Bauch und Busen daran erinnerte, dass sie damals, als dieses Kleid für sie geschneidert worden war, noch gut und gerne zwanzig Stein weniger gewogen hatte, war sie sich doch sicher, einen respekteinflößenden Ablick abzugeben. Sie warf einen kurzen Blick zu einem der Dachfenster der Kemenate hinauf, wo ihr Sohn seit seinen Kindertagen sein Zimmer hatte. Ohne ihn hinter den Vorhängen sehen zu können, war sie sich doch sicher, daß Aureolus just in diesem Moment auf die Szenerie herabblickte und alles mitverfolgte.


Autor: von Scheffelstein

Sie irrte sich und schrak zusammen, als sie seine Stimme so plötzlich und unerwartet hinter sich vernahm.

"Dreht Euch nicht um", wisperte er.

"Heiliger ..."

"Scht!", machte er und legte ihr seine unsichtbare Hand auf die Schulter. "Still! Lasst Euch nichts anmerken." Er blickte sich um. Die Dienerin war hineingegangen, sie waren allein. "Es steht viel auf dem Spiel", sagte er leise, "sehr viel. Darum hört mir zu! Wenn Ihr die da Vanyas vernichten wollt, müsst Ihr Eure Rechtschaffenheit und Kaisertreue unter Beweis stellen. Sie sollen Eure Gegnerinnen für die Bösen halten, kein Makel darf auf Euch fallen. Durch die Noticias Eurer Freundin Liguria, die Eure Leute auf dem Castillo da Vanya gefunden haben, habt Ihr hinreichend Beweise für die mangelnde Lehnstreue der Rifada da Vanya. Ihr hattet also alles Recht, Eure Vasallin zu enteignen.

Allerdings war es selbstverständlich nur der Not geschuldet, dass Ihr ... Unbeteiligte in die Sache hineinziehen musstet. Der große Blonde dort, ist das der Mann, von dem Ihr erzähltet? Der mit der da Vanya in ihr Castillo kam? Der ... wie? Streitzig? Ein bedauerliches Missverständnis. Erst jetzt, wo Ihr ihn seht, unter dem Banner der Gräflichen, erkennt Ihr ihn. Er muss zugeben, dass er ... nicht den Eindruck eines ehrbaren Magnaten macht - möge er's pardornieren, aber Kleider machen Leute, nicht wahr? Ihr wisst schon, was ich meine."

Aureolus leckte sich die Lippen. Das Klappern von Hufen wurde im Torweg zur Hauptburg laut. Gleich würden sie hier sein.

"Seid freundlich und kooperativ, geht Kompromisse ein, wenn es sein muss, aber nicht mehr als nötig. Selbstverständlich ist Eure oberste Priorität, die Wilden zu bekämpfen. Das eigenmächtige Gebahren Eurer Vasallin, die Euch in dieser Zeit der Not die Treue versagt, gefährdet dieses Ziel. Ihr habt das Castillo besetzt, um eine wichtige Verteidigungsanlage wider die Wilden kontrollieren und die dortigen Rustikalen in Sicherheit bringen zu können. - Unser Gast im Kerker unten bleibt natürlich unser kleines Geheimnis."

Der erste Reiter ritt durch das viele Schritt dicke Radmonstor in den Hof der Hauptburg der weißen Brünne. Es war niemand anderes als der alte Castellan des Grafens höchstpersönlich, der, so wusste Aureolus, seiner Mutter höchst unsympathisch war.

Dicht auf folgten ihm die übrigen Gräflichen, allen voran seine Romina und der Blonde, der Streitzig. Aurelos presste die Lippen zusammen. Seine Rache würde er noch bekommen, für diesmal musste er den Mann schonen, um des Rufes seiner Mutter wegen.

"Ich ziehe mich zurück", wisperte Aureolus, damit seine Mutter sich ruhiger fühlte, ging aber nicht hinein, sondern trat in den Hintergrund. Seine Augen hingen an Domnatella Rominas Gesicht. Er spürte, wie sein Körper nach ihr verlangte. Obwohl sie ihn nicht sehen konnte, fühlte er sich bloßgestellt. Nur gut, dass seine Mutter nicht ahnte, wie er neben ihr stand, dachte er und grinste wider Willen.


Autor: SteveT

Die Reichsvogtin nickte unleidig zu allem, was Aureolus ihr zuflüsterte, als wüsste sie dies bereits alles selbst.

Als er geendet hatte, zischte sie dorthin, wo sie ihn vermutete: "Hör auf mit diesem Blendwerk! Du weißt, dass ich keine Zauberei hier auf meinem Castillo nahe des Schreins unseres Herrn wünsche! Steck deine Nase lieber einmal ins Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisungen, anstatt fortwährend in diese lästerlichen Machwerke von Ketzern und Geisteskranken!"

Zwei der Hellebardiere, die links und rechts des Radmonstores zur Vorburg standen, tauschten untereinander einen irritierten Blick mit hochgezogener Augenbraue. Führte ihre Herrin Selbstgespräche? Sie war ihnen schon des öfteren etwas sonderbar vorgekommen - aber da außer ihr niemand oben auf der Loggia des Palas stand, redete sie ganz offenbar mit der Luft - jedenfalls formten ihre Lippen Worte, die sie von hier unten nicht verstanden. Dann aber ritt die Reisegruppe der Gräflichen in den Hof der Hauptburg, und einer der Gardisten hob seine Fanfare zum Mund und stieß zu einem langgezogenen majestätischen Salutton hinein.

Nun wandte die Reichsvogtin ihre Aufmerksamkeit endlich den Ankömmlingen zu und schritt nach vorne zum Geländer der Loggia, auf das sie sich mit ihrer ganzen beachtlichen Leibesfülle stützte. Die Gardisten ließen ihre Blicke anerkennend auf der blonden Domnatella ruhen, die als zweite nach dem zauselbärtigen gräflichen Castellan in den Hof eingeritten war. Das war doch mal ein schöner Sonnenschein in diesen finsteren Tagen - gerade wenn man sie vis-a-vis mit ihrer eigenen Herrin sah ...

Allerdings wurde die Aufmerksamkeit der Gardisten sofort wieder an anderer Stelle gefordert, denn direkt hinter den Gräflichen war auch eine Meute ausgehungerter Selaquer Halbstarker in die Hauptburg eingedrungen, und nun hingen sie mit ihren bettelnd hochgereckten Händen, fahlen schmutzstarrenden Gesichtern und "Eine milde Gabe!"oder "Ein Obulus! Bitte ein Obulus!"-Rufen wie lästige Kletten an den Rocksäumen und Pferdedecken der gräflichen Deputation.

Das Gesicht der Reichsvogtin verdunkelte sich sofort bei diesem Anblick. "HINAUS MIT DIESEM PACK!", brüllte sie mit sich überschlagender Stimme, worauf sieben Gardisten mit gesenkten Spießen vorrückten und den jungen Burschen und Maiden - viele davon etwa in Zaidas Alter - das stumpfe Stielende ihrer Waffen in die Bäuche rammten, um sie dann mit Hieben wieder hinter das Tor zur Vorburg zurückzutreiben. Als auch der letzte jugendliche Bettler auf diese Weise aus dem Hof verjagt war, befahl Praiosmin: "SCHLIESST DAS TOR!", worauf hinter der kleinen gräflichen Equipage unter ohrenbetäubendem Getöse das Fallgatter herunterrasselte.

Einen Moment lag nun gespannte Stille über dem Burghof, da die Gräflichen Mühe hatten, ihre durch den tosenden Lärm verängstigten Rösser wieder unter Kontrolle zu bringen.

Dann aber breitete Praiosmin, nun wieder lächelnd, als habe es den vorangegangenen Zwischenfall überhaupt nicht gegeben, in großer Geste ihre massigen Arme aus.und rief Rondrigo vom Eisenwalde an: "Willkommen, werter Castellan! Seid mir vielfach willkommen! Ich hatte bereits früher auf Euer Erscheinen gehofft, um uns aus der Umklammerung dieser grauenhaften Belagerung zu lösen - aber nun seid Ihr ja endlich da, um uns den verdienten Entsatz zu bringen! Wie ich sehe, haben es die guten Götter auch gefügt, dass Ihr das zarte Töchterlein Eures Herrn aus den Fängen der Wilden befreien konntet - Praiosseidank! Auch ich habe häufig zu allen Heiligen des Himmels gebetet, dass das gute Kind lebend errettet werden möge."

Auf einen Wink von Praiosmin hin kamen vier Knechte aus dem Nebengebäude der Kemenate auf die Neuankömmlinge zu, offenbar um die Pferde der Gräflichen in Empfang zu nehmen und sie zu den Stallungen zu führen.


Autor: Romina Alba

Eine leise Verwünschung ausstoßend, brachte der Castellan sein Pferd wieder unter Kontrolle und sah zu der Vogtin auf. Er knirschte kurz mit den Zähnen und verdrängte den Gedanken, dass es vielleicht besser gewesen wäre, dem Wunsch der jungen Comtessa nachzugeben und Burg Albacim zu meiden. Er senkte kurz grüßend das Kinn.

"Praios und Rondra auch mit Euch, Hochgeboren, wir bitten im Namen des Grafen um eine Nacht Eurer Gastfreundschaft, denn wir sind auf den Rückweg nach Ragath. Der Entsatz indes ist noch in den Bergen und räumt weiter auf."

Das zarte Töchterlein des Grafen hinter Dom Rondrigo hatte andere Sorgen. Sie konnte dem scheuenden Tier ihrer ferkinischen Begleitung gerade noch in die Zügel greifen, und versuchte jetzt mit leisen Worten die Reiterin zu beruhigen, die panischer schien als das Pferd. Golshan zitterte und schaute abwechselnd zu dem Fallgitter und den aufragenden Wänden. Sie sah aus, als wolle sie jeden Moment lospreschen, wusste aber nicht, wohin. Romina versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, indem sie leise auf sie einredete und immer wieder ihren Namen sagte. Es gelang ihr erst, als sie sie mit Hilfe von Zaida vom Pferd geholt und leicht geschütteltet hatte.


Autor: SteveT

"Selbstverständlich ist es mir eine Freude, Euch auf dieser Burg unseres Herrn, des Kaisers, Kost und Quatier zu gewähren!", nickte Praiosmin dem Castellan huldvoll zu und wank ihn heran, näher unter ihre herrschaftliche Loggia zu treten.

"Meine Knechte werden sich um Eure Tiere kümmern und sie tränken, und da gewiss auch Ihr selbst durstig und hungrig seid, wäre es mir eine Ehre, Euch und die liebreizende Comtessa zu einem kleinen Abendmahl in meine Privatgemächer einzuladen."

Sie übersah die Equipage des Castellans genauer. "Selbstverständlich werde ich auch für Eure wackeren Caballeras und Caballeros ein sättigendes Mahl im Rittersaal auftischen lassen. Dass Euer Heer den Wilden weiter zusetzt, sind sehr gute Neuigkeiten! Ich wäre ihnen gerne selbst schon auf den Leib gerückt und hätte sie einen nach dem anderen umbringen lassen - aber leider war Selaque bis drei Tage vor Eurer Ankunft von einem ganzen Stamm dieser götterlosen Kreaturen eingekreist - selbst dort oben," sie deutete auf den viele hundert Schritt über ihr liegenden Gipfel des Albamonte hinauf, "trieben sich einige dieser Bestien herum!"

Praiosmins wandernde stechende Augen, die die Bewohner Selaques furchtsam den Ucurisblick nannten, kamen schließlich auf Golshan zum Halten. "Aha! Wie ich mit Befriedigung sehe, habt Ihr ein Weibsbild dieser Barbaren lebend dingfest machen können! Sehr gut, Castellan! Wollt Ihr sie Eurem Herrn, dem Grafen, zuführen, damit er sie verurteilen kann oder wollt Ihr, dass ich Euch gleich hier dieser Last entledige und sie in den Kerker sperren lasse?

Viele der Sträflinge, die vormals in den Steinbrüchen von Grezzano ihre gerechte Strafe verbüßten, wurden von den Wilden umgebracht. Wenn die Zeiten erst wieder etwas ruhiger geworden sind, wären der Kaiser und ich selbst für jede verfügbare Hand zum Steineklopfen und Marmorbrechen dankbar!"


Autor: Romina Alba

Die Comtessa trat neben den Castellan unter die Loggia und verbeugte sich galant.

"Habt Dank für Eure freundliche Einladung, verehrte Domna Praiosmin, ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich danach sehne, in angenehmer Gesellschaft zu speisen. Was die Wilde betrifft, so habe ich sie höchstselbst gefangen und möchte sie in meiner Nähe haben. Ich erachte es als meine Pflicht, sie zu zähmen und dem Zwölfgöttlichen Glauben zuzuführen. Sie wird Euch nicht stören, meine zukünftige Knappin Zaida, eine Tochter der Waldwacht, wird sich um sie kümmern, wenn ich es nicht kann."

Romina lächelte warm zu der Vogtin hoch und übersah den Blick Dom Rondrigos, der sich der Worte beraubt sah. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, angespannt wartete sie darauf, dass irgendetwas geschehen würde, doch es blieb alles ruhig. In Gedanken dankte sie ihrer Knappenherrin für die strenge Ausbildung, die sie jetzt äußerlich bedeuten ruhiger erscheinen ließ, als sie es in Wirklichkeit war.


Autor: SteveT

Die alte Reichsbeamtin begann zu grinsen und rümpfte dabei gleichzeitig die Nase, was der Mimik ihres feisten Antlitzes fast komische Züge verlieh. Sie wandte sich unter amüsiertem Kopfschütteln wiederum an den alten Castellan: "Eine Wilde zu zähmen und zu unserem guten zwölfgöttlichen Glauben zu bekehren - hat man so etwas jemals schon gehört?" Sie kicherte ungläubig. "Aber das ist die Torheit der Jugend, deren gutes Recht es ist, Torheiten zu begehen, um daraus für ihr fürderes Leben zu lernen, nicht wahr Dom Rondrigo?"

Sie wandte sich wieder an Romina-Alba: "Dann passt nur gut auf Eure Wilde auf, mein Kind, dass sie Euch nicht eines Tages anfällt und Euch in die Kehle beißt wie ein wildes Tier, denn Bestien sind diese Bergbarbaren samt und sonders, das könnt Ihr mir glauben, die ich mein ganzes Leben in ihrer unliebsamen Nachbarschaft verbracht habe."

Sie schüttelte nochmals den Kopf und wank Dom Rondrigo und Romina dann zu, durch den Haupteingang des Palas zu ihr herauf zu kommen. "Der Abend dämmert bereits, und ich wäre eine schlechte Gastgeberin, wenn ich Euch nach dem langen Ritt hierher durch müßiges Gerede weiter von etwas Erholung und einem sättigenden Mahl fernhalten würde. Mein Majordomus wird Euch herauf in meine Gemächer geleiten, werter Castellan, werte Comtessa. Für Euer Geleit wird drüben im Wirtschaftshaus soeben eine Tafel hergerichtet. Ihr werdet es mir pardonnieren, liebes Kind", fügte sie mit Schalk in der Stimme noch für Romina hinzu, "dass ich nach den schlimmen Erfahrungen der letzten Wochen auf die Gesellschaft einer Wilden in meiner nächsten Umgebung lieber verzichte! Eure Knappin soll nur gut auf sie achtgeben, egal, wie zahm Ihr sie bereits glaubt."

Während dieser Worte waren Praiosmins Stallknechte unter den Gräflichen herumgegangen und hatten die Zügel von deren Rösser in Empfang genommen, die nun zum Stall geführt wurden.

"Folgt mir bitte, werte Herrschaften!", trat ein junger korpulenter Mann im grün-weißen Livree Selaques mit einem schnaufend ausgeführten Kratzfuß an Domna Lilithrud, Dom Servando, Zaida und auch Dom Gendahar heran und ging vor ihnen her auf das dreistöckige Wirtschaftsgebäude zu. Wenn Praiosmin den Streitziger als einen derjenigen wiedererkannt hatte, die damals im Castillo da Vanya Seite an Seite mit der halsstarrigen Rifada da Vanya gekämpft hatten, so ließ sie sich zumindest äußerlich nicht das Allergeringste anmerken und zog es offenbar vor, ihn als einen Teil des gräflichen Geleits wie alle anderen zu betrachten.

Unterdessen trat Praiosmins bereits angekündigter Majordomus, ein würdevoller grauhaariger Mittsechziger mit einer entstellenden Brandnarbe auf der rechten Gesichtshälfte, mit einem tiefen Bückling vor den Castellan und die Grafentochter hin und führte sie ins prächtige Innere von Castillo Albacim, wo es über eine mit grünem Teppich ausgelegte Freitreppe in den ersten Stock in das mit Stuck und reichlich Blattgold verzierte Speisezimmer der Reichsvogtin ging.



Chronik:1033
Der Ferkina-Feldzug
Teil 18