Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 19

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

In der Baronie Selaque, 2. Rondra 1033 BF[Quelltext bearbeiten]

Im Vanyadâl[Quelltext bearbeiten]


Autor: SteveT

Moritatio schlich sich vorsichtig aus der hinteren Scheunentür des Schulzengehöftes und schlug sich zunächst einmal in die Büsche entlang der hohen Felswände, die das Vanyadal auf drei Seiten säumten, um sich ungesehen einen Überblick verschaffen zu können. Was war das? Es war tatsächlich das Terzio Dom Hernáns - aber offenbar rückten sie bereits wieder ab, obwohl sie doch erst vor kurzem im Ort eingetroffen waren.

Möglicherweise hatte der Söldnerführer gehofft, das Castillo unbewacht vorzufinden. Immerhin weilte Praiosmin persönlich offenbar nicht mehr hier, was für sein Vorhaben schon einmal eine gute Nachricht war. Die zwölfmal verfluchte, hartnäckige Morena von Harmamund begleitete dagegen weiter Hernáns Aufgebot - dabei hatte er so gehofft, dass sie den fünf Ferkinas vorhin geradewegs in die Arme reiten würde. Offenbar war diese Furie ein Liebling des Namenlosen, denn der allein musste dahinter stecken, dass sie den Barbaren aus dem Weg gegangen war und trotzdem bereits hier weilte.

Kaum hatte er an die fünf wilden Krieger gedacht, bemerkte er auch schon, dass er sich gründlich getäuscht hatte: Sie hatten die Harmamund nicht übersehen, sondern sie waren ihr gefolgt! Er sah sie nämlich - zumindest ganz kurz zwei von ihnen, obwohl sie sich in einem Gebüsch oberhalb der Felsenklippen versteckt hielten, an deren Fuß er selbst im Gestrüpp saß. Offenbar warteten die Barbaren darauf, dass Hernáns Leute wieder aus dem hufeisenförmigen Talkessel herauskamen, wobei sie unweigerlich in der Nähe von seinem Versteck - und erst recht unterhalb von ihrem - vorbeikämen.


Autor: Der Sinnreiche Junker

Offensichtlich erlaubten sich die Götter einen Spaß mit ihm. Während die beiden Knechte, die er als Träger gut hätte brauchen können, seiner Anordnung gefolgt waren, und sich um die Leiche ihres verstorbenen Kameraden kümmerten, war ihm der alte Narr erhalten geblieben. Der alte Narr, der mit seinen Reden seine Leute nervös machte. Gerade war er wieder am Lamentieren, dass man die bewusstlose Domna Richeza doch nicht quer über einen Sattel legen könne.

„Erlaubt mir, Euch von dieser Bürde zu befreien, Dom Hernán“, mischte sich Morena von Harmamund ein. „Gewiss wird Domna Praiosmin auf Castillo Albacim eine angemessene Unterkunft für diese da Vanya finden.“ Ihr Lächeln war vielsagend.

Zweifellos würde es dem Baron und Junker einigen Umstand ersparen, wenn er Richeza von Scheffelstein seiner Verwandten und damit Praiosmin von Elenta überließ. Vor allem wäre er dann endlich den verrückten Prediger los, der beständig seine Autorität untergrub, aber den einfach niederzuschlagen er nach dessen tsafrommen Reden nicht mehr wagte. Nicht um seiner Willen, sondern wegen der Moral seiner Leute. Mercenarios waren gewiss nicht fromm, wohl aber abergläubisch. Nachdenklich kratzte er sich über die Wange, wo die Stoppeln seines üblichen Unrasiertseins mittlerweile zu einem kurzen Bart gewachsen waren, derweil er seinen Leuten dabei zusah, wie sie fruchtlos darüber beratschlagten, wie man die bewusstlose Landedle denn sonst auf ein Ross bekommen könne. Schließlich schüttelte er das Haupt.

„In dieser Sache kann ich Domna Praiosmin nicht trauen. Ihre Besatzung auf Castillo da Vanya widersetzt sich nicht minder den kaiserlichen Befehlen, und wie genau sie es mit Recht und Gesetz nimmt, habe ich selbst im Hof nämlicher Feste erlebt.“ Würde er ihr die Scheffelsteinerin überlassen, würde es in drei Wochen, wenn der Entsatz hier war, gewiss heißen, sie sei in ihrem Verließ einer Krankheit erlegen. Oder bei einem Fluchtversuch ums Leben gekommen. Wobei letzteres womöglich dann nicht einmal hätte gelogen sein müssen. Unausgesprochen blieb freilich, dass er seiner schönen Verwandten in dieser Hinsicht kaum weniger über den Weg traute.

Entsprechend entrüstet fuhr diese auf: „Ich persönlich verbürge mich für…“

„Versprecht nichts, was Ihr nicht halten könnt, Domna Morena“, schnitt ihr der Condottiere das Wort ab. „Hier draußen zählt zuerst die Anzahl an Klingen, über die jemand gebietet, und da ist Euch die Elenterin über. Nein, mein Entschluss steht fest: ich werde Domna Richeza nicht in ihre Hände geben. Zumindest nicht, bevor sie nicht ihre Garnison hier zur Raison gebracht hat. Erst einmal soll sie mir den Beweis führen, dass Seiner Majestät Befehle hier noch befolgt werden. Fünf Reiter werden Euch bis Castillo Albacim eskortieren. Ihr wisst, wo Ihr mich finden könnt, die Götter mit Euch.“

Damit war die Diskussion beendet, und er hielt ihr die Hand hin. Mit sichtlichem Widerwillen schlug sie ein. „Und mit Euch“, erwiderte sie, auch wenn ihr Gesichtsausdruck anderes vermuten ließ. Dann lenkte sie ihr Ross zu ihrem Mercenario Berengar, während Hernán von Aranjuez einen der Seinen zu Pferde heran winkte.

„Nimm dir vier weitere Reiter, und begleitet Domna Morena bis Castillo Albacim. Nähert Euch aber nur bis auf Bogenschussweite. Die fette Elenterin ist imstande, und zwingt euch in ihre Dienste. Gewiss mangelt es ihr nicht weniger an Rössern und Leuten. Ich erwarte euch noch heute Nacht zurück in Grezzano.“ Der gewechselte Blick war vielsagend. Zweifellos überlegte der Korporal, ob die Sicherheit Castillo Albacims nicht der Unbequemlichkeit Grezzanos vorzuziehen sei. Und der Gesichtsausdruck des Condottieres warnte ihn davor. Den Verlust von weiteren fünf Mann, konnte sich Hernán von Aranjuez kaum leisten, zumal sie auf beinahe der Hälfte der verbliebenen Rösser saßen. Man durfte gespannt sein.

Sodann ritt er zu der Gruppe um die noch immer bewusstlose Richeza von Scheffelstein herüber. Immer noch wurde mit dem alten Heiler debattiert – oder vielmehr lehnte dieser jeden Vorschlag rundheraus ab, wie man die Landedle verstauen könnte. „Setz sie vor Dir in den Sattel“, befahl der Condottiere einer Söldnerin schließlich. „Ihre Hände aber bleiben gefesselt.“ Mit warnendem Gesichtsausdruck wandte er sich an Tsacharias Krähenfreund: „Zufrieden?“


Autor: von Scheffelstein

Tsacharias Krähenfreund schüttelte den Kopf. "Mit Verlaub, mein Herr, aber diese Frau braucht Ruhe und Schatten! Es ist zwar besser, sie aufrecht auf einem Pferde zu transportieren als – was völlig indiskutabel wäre – sie, wie Eure Leute vorschlugen, über ein Ross zu hängen. Aber wenn Ihr ihre Gesundheit nicht weiter gefährden wollt, so lasst sie von zwei Eurer Männer tragen, den Kopf ein wenig erhöht auf einem Kis... äh ... einem Umhang vielleicht, und jemand soll ihr Gesicht beschatten. Diese arme Frau hat vor wenigen Tagen erst eine ernsthafte Kopfwunde erlitten, wenn Ihr sie nicht ... vorsichtig behandelt, mag sie sterben. Und, die Götter seien meine Zeugen: Ich werde nicht zulassen, dass Ihr Euch an diesem Tag ein weiteres Mal gegen Tsa versündigt!", sagte er streng.


Autor: SteveT

Moritatio hatte die ganze Szenerie beobachtet, ohne sie recht verstehen zu können. Immer wieder hatte er dabei vorsichtig zu den fünf Ferkinas im Gebüsch auf den Felshängen hoch über sich hinaufgespäht, die gewiss irgendeine Bosheit ausheckten, ohne dass sie ihn bis jetzt bemerkt hatten. Aber das war nur eine Frage der Zeit ...

Wieso in der Zwölfe Namen hatte Dom Hernán, dem er bis eben gerade ohne jegliche Bedenken sein Leben anvertraut hätte, seine schöne Cousine verfolgt und grob rittlings vom Pferd gerissen? Wenn er es auf die Entfernung richtig sah, waren sogar ihre Hände gefesselt - jedenfalls hatte sie diese beim Reiten so seltsam gehalten, wie es eigentlich keine geübte Reiterin wie Richeza tun würde. Immerhin wuselte nun der alte Narr Tsacharias Krähenfreund um sie herum, der sich hoffentlich um sie kümmern würde, wenn sie sich bei dem Sturz verletzt hatte.

Mit einem Kloß im Hals sah er, dass sich seine Geliebte nicht mehr rührte. Offenbar hatte sie die Besinnung verloren. Alles in ihm drängte danach, aufzuspringen, hinüberzueilen und neben Richeza niederzuknien, um sich Klarheit über ihren Zustand zu verschaffen. Aber leider scharwenzelte die pestverfluchte Harmamund um Dom Hernán herum und redete auf ihn ein - da, eben zeigte das verschlagene Luder auch noch auf Richeza! Was ging sie die Scheffelsteinerin an? Diese Hündin sollte schnell hier von ihrem Land verschwinden und sonst gar nichts!

Kaum hatte er diesen Gedanken zu Ende gesponnen, kam es zu seiner Verblüffung tatsächlich haargenau so - die Harmamund verabschiedete sich und bestieg mit ihrem müde dreinschauenden Waffenknecht die Schindmähre, die sie nun durch Moritatio selbst zu reiten gezwungen war. Sie entfernte sich, gefolgt von fünfen von Hernáns Mercenarios, endlich aus Vanyadâl.

Moritatio presste die Zähne zusammen vor Wut. Für einen Moment wünschte er sich inniglich, so kämpfen zu können wie seine Mutter oder wenigstens so zu fechten wie Richeza - dann würde er der Harmamund einfach lässig in den Weg treten und sagen: "Zieh, Kebse! Hier endet dein Weg! Bringen wir es gleich hier zu Ende!" Aber leiderrondra stand zu befürchten, dass die um über ein Jahrzehnt ältere Morena eine weitaus erfahrenere Kämpferin war.

Moritatio wägte ab, ob er nun zu Dom Hernán hinübergehen und ihn fragen sollte, was sein plötzliches Verhalten gegenüber Richeza zu bedeuten hatte. Andererseits war er hier, um die Burg seiner Mutter zu befreien.

Die Ferkinas über ihm, die sich plötzlich erhoben, um ihre Speere auf den Condottiere zu schleudern, nahmen ihm jede Entscheidung ab.

Moritatio brüllte: "HERNÁN! RUNTER!" - und sprang ebenfalls aus dem Gebüsch.


Autor: Der Sinnreiche Junker

Des Condottieres Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Aber ja, vielleicht findet sich auch noch ein Bad voll Stutenmilch und eine Silberplatte mit frischen Feigen. Feinster Ragazo aus güldenem Kelch und ein weiches Daunenbett. In Kamillentee getränkte Verbände und gebratener Kapaun, der einem direkt in den Mund fliegt. Ich werde sehen, was ich tun kann“, spottete er verächtlich, und schwenkte die erhobene Rechte einige Male im Kreis, um seinen Leuten den Aufbruch zu befehlen. Sollte der alte Narr doch bleiben wo der Pfeffer wächst!

Kaum aber hatte er seinem Ross die Sporen gegeben, hörte er von der Seite einen Warnruf. Genau verstand er nicht, wer da nun was rief, doch ruckte sein Gesicht, sein halber Oberkörper instinktiv zur Seite. Irgendetwas zischte auf ihn zu, und der Speer, der ihn ansonsten wohl seitlich in den Hals getroffen hätte, schrammte mit hässlichem Kreischen über die eiserne Halsberge. Ein zweiter streifte die Kruppe des Pferdes, das mit erschrockenem Wiehern durch ging. Ein dritter traf ihn genau seitlich am Schenkel, dort wie die beiden Schalen von Vorder- und Rückseite einen schmalen, nur von dünnem Kettengeflecht geschützten Spalt ließen. Der Aufschrei war nicht dazu angetan, das Ross zu beruhigen, welches wild im Kreis von den Vorder- auf die Hinterbeine sprang, und umgekehrt. Schließlich verließ den Condottiere insbesondere im verwundeten Oberschenkel die Kraft, und nun war er es, der in hohem Bogen aus dem Sattel flog.

Die Mercenarios indes lösten rasch die Formation auf, um nicht dichtgedrängt das Opfer weiterer Speere zu werden. Nachdem sie immerhin gesehen hatte, woher diese auf ihren Anführer geschleudert worden waren, konnten sie rasch Front in Richtung der Ferkinas machen, und den Beschuss mit den noch immer gespannten Bögen und Augenblicke später auch mit den Armbrüsten erwidern …


Autor: SteveT

Moritatio rannte näher heran und sah entsetzt, wie der Condottiere getroffen wurde und ebenfalls vom Pferd stürzte. Seine Mercenarios begannen sich überrascht zu formieren und auf die Wilden hoch über ihm zu schießen.

Er hob während des Rennens die Hände über den Kopf und schrie: "Ich bin es!", in der Hoffnung, dass ihn die Soldknechte erkannten, die er ja erst heute Nachmittag in Grezzano verlassen hatte. Er rannte bis zur Hausecke der nächststehenden Hütte - der des halbfreien Bauern Moccolo - und warf sich abrollend hinter der Hauswand in Deckung, selbst verwundert, dass ihn die Wilden bis dahin mit keinem Speer oder Pfeil in den Rücken getroffen hatten. Offenbar hatten sie mit dem Angriff auf den Condottiere bereits ihre Fernwaffen eingebüßt, denn nun warfen sie nur noch mit Steinen nach den Söldnern.

Als einer der Ferkinas oben aufschrie, offenbar weil er von einem Armbrustbolzen getroffen worden war, zogen sich die Barbaren rückwärts weiter ins Dickicht zurück und liefen davon, sodass es Moritatio wagen konnte, zu Dom Hernán, Tsacharias Krähenfreund und Richeza hinüber zu rennen.

"Gütiger Himmel! Hat es Euch übel erwischt?", rief er den am Boden liegenden Söldnerführer an, in der Hoffnung, dass dieser überhaupt bei Bewusstsein war. "Ich habe versucht Euch zu warnen - leider aber wohl zu spät!"

Dann glotzte er verständnislos zu den Söldlingen, die die ohnmächtige Richeza vom Boden aufgehoben hatten, sodass sie nun wie ein nasser Sack zwischen zwei von ihnen hing und unter den Achseln gehalten werden musste. Tatsächlich waren ihre Hände mit einem groben Strick zusammengebunden. "Was zum ...?", stammelte Moriatio. "Wohin wollt ihr mit ihr?"


Autor: Der Sinnreiche Junker

Einer der Mercenrios hatte tatsächlich schon auf den herunter stürmenden Moritatio angelegt, hob dann aber die Armbrust, als er erkannte, dass der junge Mann eher Söldnertracht denn Pelz- und Stofffetzen wie die Wilden trug.

Hernán von Aranjuez indes blinzelte angestrengt, als bunte Lichter vor seinen Augen tanzten. Glücklicherweise hatte bei dem Sturz zuvörderst seine Würde gelitten, sodass die Speerwunde seine einzig ernsthaftere Verletzung geblieben war. Das Wurfgeschoss selbst – ein scharfkantiges Stück Stein an einem leidlich geraden Holzschaft – hatte der Aufprall heraus gerissen, sodass nun rotes Blut zwischen den Beinschienen und dem zerfetzten Kettengeflecht hervor quoll. Offenbar mehr als nur ein Schramme. Zwei seiner Mercenarios, die nach vorne gestürmt waren, um den Gestürzten notfalls gegen weitere Angreifer zu verteidigen, halfen dem schwankenden Condottiere auf die Beine. Oder besser gesagt auf ein Bein, denn das rechte konnte er kaum mehr belasten, ohne dass sich sein Gesicht schmerzlich verzog.

Gestützt auf die beiden Landsknechte, sah er dann zu Moritatio, der ihm mit seinem Warnruf womöglich das Leben gerettet hatte. „Zurück nach Grezzano“, presste er angestrengt hervor, als ein Dritter vor ihm kniete, um sich die Wunde anzusehen. „Stopf so viel Leinen wie möglich zwischen die Schienen, und dann verbinde es mit viel Druck. Bis Grezzano muss das reichen.“ Besorgt blickte er umher, und unwillkürlich kam ihm der Rossbannerorden in den Sinn. Wollten sie sein Schicksal nicht teilen, sollten sie sich sputen.

„Als ich Euch zuletzt sah, saßt Ihr auf dem Rücken eines Pferdes…“, wandte er sich wieder an den jungen da Vanya.


Autor: SteveT

"Gewiß!", nickte Moritatio, als er außer Atem ganz heran war und mit gefurchter Stirn die stark blutende Wunde des Landsknechtsführers betrachtete. "Leider taugen die Rösser der Harmamunds gerade so viel wie die Sippschaft selbst - auf den ersten Blick recht hübsch anzuschauen, aber ohne Klasse und Verlässlichkeit", wank er ab, dieses Thema nicht weiter zu vertiefen.

"Wieso wollt Ihr wieder nach Grezzano umkehren, wenn Ihr mir die Frage gestattet? Und wie steht es um Domna Richeza? Weshalb hat man ihr die Hände gebunden? Sie hat doch mit Sicherheit nichts Unrechtes getan?", äußerte er halb fragend, halb mutmaßend.

"Da Ihr, Richeza und die Euren schon einmal hier seid, hatte ich gehofft, dass Ihr mir helfen könnt, das Castillo meiner Mutter zurückzugewinnen. Darin sitzt zur Zeit - so hat mir unser Schulze gerade berichtet - ein Weib namens Yegua oder dergleichen, eingesetzt von Praiosmin von Elenta, als hätte sie das Recht, auf unserem Grund und Besitz einfach eine neue Herrin nach ihrem Pläsier einzusetzen ... dieses Weib will ich dort herauswerfen und zusammen mit Praiosmins Bütteln wie eine Rotte geprügelter Hunde nach Selaque zurückschicken, damit sie sieht, dass mit uns - und damit meine ich natürlich auch Euch - nicht zu spaßen ist."

Er hielt inne und verzog mitleidend das Gesicht, als die Söldner Dom Hernans Plattenzeug auseinander schoben, um einen Blick auf die Wunde zu werfen. Das sah erschreckend aus - bewundernswert, dass der Condottiere damit überhaupt auf seinem eigenem Fuße stand.


Autor: Der Sinnreiche Junker

Hernán von Aranjuez nickte mit zusammengepressten Lippen, womöglich wegen des Schmerzes, womöglich um seine Missbilligung auszudrücken. Höchstwahrscheinlich beides. Indes schien er das Thema durchaus noch vertiefen zu wollen: „Euch ist bewusst, dass ich der Harmamunderin stattdessen eines meiner Rösser geben musste?“

Es schien ihm aber dann doch zu genügen, dem jungen da Vanya verdeutlicht zu haben, dass seine Sperenzchen am Ende vor allem einem geschadet hatten: dem Condottiere. Statt eine Antwort abzuwarten, wandte er sich zwischen den beiden Mercenarios auf einem Bein hüpfend halb um, und sah in Richtung des da Vanya’schen Castillos. Prompt ermahnte ihn der Dritte, der seinen Oberschenkel umwickelte: „So haltet doch still, Capitán.“

„Wir haben bereits versucht friedlich hinein zu gelangen, doch wollte man uns nicht einlassen“, erklärte er Moritatio, und hielt derweil ganz brav still. „Und um uns gewaltsam Zutritt zu verschaffen, dafür fehlt uns bei weitem die Stärke. Also geht es zurück nach Grezzano.“

Warum nun genau die Scheffelsteinerin gefesselt war, ließ er unbeantwortet, ebenso wie der Hofjunker keine Anstalten gemacht hatte, den zumindest den Verbleib des entwendeten Rosses zu erklären.


Autor: SteveT

"Aber das macht doch keinen Sinn!" widersprach Moritatio dem Condottiere kopfschüttelnd. "Die Wilden, die gerade Reißaus genommen haben, werden den Rest ihres Stammes alarmieren, so daß Ihr sie an den Hacken habt, noch ehe Ihr zurück in Grezzano seid. Außerdem ist Grezzano verlassen, hier in Vanyadâl aber leben nach wie vor Menschen, die unseres Schutzes bedürfen - auch wenn sie sich derzeit gerade alle in ihre Häuser verkrochen haben."

Er machte ein spitzfindiges Gesicht und begann zu grinsen: "Möglicherweise kenne ich einen Weg, Euch ungesehen in das Castillo hineinzubringen. Um der Wahrheit die Ehre zu geben," er hielt demonstrativ seine Öllampe hoch, die er gerade Guiterrez abgeschwatzt hatte, "war ich justament dabei, in unsere Burg einzudringen, als Ihr mit Eurem Terzio aufgetaucht seid."

Er machte eine bedeutungsschwere Pause und wartete auf eine Reaktion im Anlitz des Söldnerführers, um dann fortzufahren: "In Kürze wird die Nacht hereinbrechen, was uns zusätzlich in die Karten spielt. Da es sich um einen geheimen Zugang zu unserer Burg handelt, den ich eigentlich keinem Familienfremden offenbaren darf, müsstet Ihr mir nur mit höchstens einer Handvoll Männer und Frauen im Dunkeln folgen, bis wir besagten Zugang erreicht haben. Ich denke, wir kennen uns nun lange genug, um einander vertrauen zu können." Er blickte wieder hinüber zu Richeza und seine Besorgnis über ihren Zustand kehrte zurück: "Aber sagt doch - was ist zwischen Euch vorgefallen, daß Ihr meine Base so hart vom Pferd gerissen habt? Es wird doch sicher nicht erforderlich sein, ihr die Hände zu binden, als wäre sie Brigantin auf der Flucht?"


Autor: Der Sinnreiche Junker

„Von oben herab ein paar Speere zu werfen ist eine Sache, aber sie werden es nicht wagen, eine Gruppe Bewaffneter, die nun gewarnt ist, direkt anzugreifen.“ Freilich, seine Gruppe Bewaffneter war mehr und mehr dahin geschmolzen. Seine Leute in den Bergen, die abgerückten Gräflichen, nun beinahe alle der ohnehin nur noch kärglichen Reiterschar. Er deutete in Richtung des Castillos: „Und genauso ist es dort oben. Heute Nacht sind sie gewiss auf der Hut, nachdem wir gerade erst vor ihren Toren standen. Ich jedenfalls würde damit rechnen, dass jemand, bei Tage nicht eingelassen, des Nächtens versuchen würde, über die Mauer zu gelangen. Ein Geheimgang freilich…nun ja, das vereinfachte die Sache gewaltig, doch solange man die Besatzung nicht in ihren Betten überrascht, würde es recht blutig, zumal Ihr wohl nicht zufällig auch wisst, von wie vielen Strolchen wir da reden?“

Zwar sah er einen Moment fragend zum jungen da Vanya, ehe er wohl wieder des Schmerzes im Bein gewahr wurde, und mit verkniffenem Antlitz den Kopf schüttelte. „Nicht heute Nacht, Dom Moritatio. Ich verstehe Eure Ungeduld, doch ist es zu riskant, solange die Burgbesatzung alarmiert ist. Wir müssen es nach Grezzano schaffen. Schließt Euch uns an, dann erkläre ich Euch auf dem Wege die Sache mit Eurer Base.“


Autor: SteveT

Moriatio trat unschlüsig von einem Fuß auf den anderen. Blickte zum Castillo, zu Dom Hernán und wieder zum Dorf. Dann schüttelte er wieder einmal den Kopf. "Es geht nicht! Ich stimme Euch zu, dass heute kein guter Zeitpunkt sein dürfte, in unsere Burg einzudringen, weil die dumme Morena von Harmamund die Besatzer vorgewarnt hat. Was wollte sie dort am Tor? Hat sie erwartet, Praiosmins Schergen öffnen einer Wildfremden, die mit einem Haufen Bewaffneter anrückt, bereitwillig Tür und Tor? So dumm sind sie auch nicht!"

Er zuckte mit den Achseln: "Wie ich sagte, kenne ich einen Weg, um ungesehen in das Castillo hinein- oder hinaus zu gelangen - und ich spreche nicht von der Strickleiter, die wir neulich notgedrungen benutzen mussten. Ich habe den Entschluss gefasst, es jetzt durchzuführen und so muss ich auch vor mir selbst zu meinem Wort stehen. In Grezzano bedarf niemand mehr meiner Hilfe - hier schon! Ich will die 120 Seelen, die hier noch immer wohnen, in die Burg einlassen, sobald sie wieder unser ist, da Praiosmins Schergen das Schicksal ihrer Schutzbefohlenen gleichgültig zu sein scheint. Gerade waren die Blutsäufer da - aber die armen Menschen müssen sich in ihren eigenen Hütten verschanzen, da ihre Fluchtburg für sie verschlossen ist!"

Er tippte sich an die Stirn, um die Idiotie eines solchen Handels aufzuzeigen. "Meine Mutter und meine Schwester sind unterwegs nach Schrotenstein und Wildenfest und werden von dort mit einem uns treuen Kriegshaufen zurückkehren. Mein Plan ist es, ihnen dann im richtigen Augenblick das Tor zu öffnen. Mit Eurer Hilfe wäre das leichter zu bewerkstelligen gewesen - aber ich kann Euch nichts vorschreiben, Euer Rang ist höher denn meiner, und wir stehen ohnehin bereits in Eurer Schuld."

Er blickte wieder zur Burg hinüber, wo wegen des Einsetzens der Abenddämmerung ein erstes Fackellicht im Bergfried aufflammte. "Viel Besetzung kann nicht auf der Burg sein, vielleicht zehn oder fünfzehn Mann, würde ich vermuten, denn obwohl Selaque reich ist, waren der Reichsvogtin Ausgaben für Waffenvolk oder wehrtechnische Belange schon immer ein Graus - für andere Dinge, etwa für ihre Speisekammer oder ihre Bibliothek, sitzt ihr das Geld weitaus lockerer."

Er blickte den Condottiere aufmerksam an, ob ihn diese Information zum Umdenken brachte. Dann deutete er nochmals auf seine Base: "Was Richeza betrifft, so bitte ich Euch, sie hierzulassen! Sie könnte im Haus unseres Schulzen Unterbringung finden, gegebenenfalls auch mit dem alten Verrück ... äh, mit dem Heiler Krähenfreund zusammen. Wenn Ihr sie unter Arrest gestellt habt, weil sie irgendeinen Schaden verursacht hat, so wird unsere Familia Euch den Schaden ersetzen - mein Wort darauf!" Er hielt Hernán die Hand zum Einschlagen hin.


Autor: von Scheffelstein, Der Sinnreiche Junker

„Offengestanden war es mein Einfall“, lächelte der Baron und Junker mit schmerzlichem Gesichtsausdruck, und das gewiss nicht nur, weil sein Plan fehlgeschlagen war. „Immerhin hatten wir einen schriftlichen Befehl des Marschalls Seiner Kaiserlichen Majestät. Man sollte meinen, dass ein solcher insbesondere in einem kaiserlichen Eigengut etwas gelte.“

Dann ging sein Blick wieder in Richtung des Castillos. „Lasst mich Euch einen Rat geben hinsichtlich Eures Planes“, strich er sich einmal mehr über die bärtigen Wangen, statt in dessen Hand einzuschlagen. Der Mercenario zu seinen Füßen schlug derweil ein letztes Mal den Verband um seinen Oberschenkel, und machte sich daran das Tuch zu verknoten. „Fester“, befahl Hernán von Aranjuez knapp, ehe er wieder zum Hofjunker sah: „Mit einem geöffneten Tor alleine wird es nicht getan sein. Jener Kriegshaufen muss dennoch erst einmal den Weg hinauf zum Castillo nehmen, was blutig genug wird. Sicherlich könnt Ihr im rechten Moment die Ketten der Zugbrücke lösen, vielleicht gelingt es Euch sogar das Tor zu öffnen, doch werdet Ihr schwerlich alleine das Torhaus nehmen und halten können, sodass jener Kriegshaufen noch immer unter einem vom Feind besetzten Torhaus hindurch muss, in den Innenhof einer vom Feind besetzten Feste hinein. Keine sonderlich angenehme Aussicht. Ich fürchte, Dom Moritatio, Ihr müsst das Castillo Eurer Familia durch den Geheimgang im Handstreich nehmen. Das wird schwerlich gegen eine vorgewarnte Besatzung gelinge, gäbe ich Euch meine Leute. Und Eure Mutter hat uns erst vorgestern verlassen, es wird gewiss noch einige Tage dauern, bis sie mit Entsatz zurückkehrt. Folglich sehe ich wenig Sinn darin, hier zu verweilen. Zumal die Wachsamkeit der Besatzung gewiss nicht nachlassen wird, wenn sich unten im Dorf ein Kriegshaufen herum treibt.“

Des Condottieres Blick wanderte zu Tsacharias Krähenfreund. "Nun", sagte dieser soeben an einen Söldner gewandt, der das Pferd auf dem Richeza von Scheffelstein y da Vanya geritten war, wieder eingefangen hatte, "wenn ich nach den Zügeln des Pferdes griffe und mit ihm davon ritte, würdet Ihr dann auch mich herunterschießen? Oder würde Euer Capitan mich in den Staub treten? Bedenket meine Worte: Was ihr die Kinder Tsas erleiden lasst, das tut ihr Tsa selbst an."

Der Alte hatte es tatsächlich geschafft, eine Mercenaria zu beschwatzen, sich so zu stellen, dass ihr Schatten auf die noch immer bewusstlose Edle fiel. Zwei ihrer Kameraden spotteten über die Frau, die heftig auffuhr: "Was ist los mit euch? Ich jedenfalls will nicht, dass Tsa mich verflucht und ich ihren Segen nicht mehr empfangen kann!"

"Haha, komm nur her, Alrigia", rief ein tulamidisch aussehender Söldner und fasste sich in den Schritt, "ich segne dich, dann haste dein Kind, ehe die Sonne untergeht." Die Umstehenden feixten.

"Halt die Fresse, Rafik", erwiderte die Söldnerin, "und schieb dir deinen Heidenpimmel selbst ins Knie!"

"Wie nennst du mich?", fragte der Mercenario drohend, aber der alte Heiler trat zwischen die beiden, ehe der Streit handgreiflich werden konnte.

"Aber, aber", sagte der alte Mann. "Frieden! Tsa flucht nicht – wahr aber ist, dass sie jene am liebsten segnet, die ihren Segen zu schätzen wissen und das Leben, das aus ihm entsteht. Nun nehmt mir die Fesseln ab", bat er den Söldner Rafik und hielt ihm die Hände hin", dass ich mich um die Dame kümmern kann. Sie braucht eine Bettstatt und Ruhe. Wahrlich, es hat genug Tote gegeben an diesem Tag, nicht einen Tod soll dieser Tag noch sehen!"

Nachdem er die Landsknechte mit fragend gehobenen Augenbrauen zum Schweigen gebracht hatte, legte er dem jungen da Vanya, der enttäuscht die Hand hatte sinken lassen, seine Rechte auf die Schulter, und schob ihn ein wenig von dem Zug weg, wobei er sich gleichzeitig auf seiner Schulter abstützte, um die paar Schritte mit humpeln zu können.

„Was freilich Eure Base angeht, Dom Moritatio, stehe ich vor einem Dilemma. Ich ging davon aus, sie würde sich den Gräflichen anschließen, um den Jungen hier heraus zu bringen. Stattdessen hat sie den Jungen in Dom Gendahars Obhut übergeben, und trug sich mit dem Gedanken alleine nach Ragath zu reiten, um weitere Bewaffnete nach Selaque zu holen. Um ihrer eigenen Sicherheit Willen sah ich mich gezwungen sie zu arretieren, denn immerhin sind ihr nicht nur Ferkinas und die fette Praiosmin feindlich gesinnt, sondern Morena von Harmamund war samt Begleitung bereits im Lager. Wer weiß was geschehen wäre, hätte ich sie alleine losreiten lassen, noch dazu mit einem solchen Ansinnen.

Ich will jedoch eingestehen, dass es auch selbstische Gründe gab. Immerhin bin ich von Seiner Exzellenz angehalten nach Kräften den Frieden in Selaque zu wahren, und wie sollte ich hernach rechtfertigen, dass ich es geduldet habe, dass jemand weitere Bewaffnete heranführte, damit diese Fehde noch weitere Kreise zieht? Wenn ich mich also Euch oder Eurer Mutter nicht in den Weg stelle, Euch womöglich sogar unterstütze, dann vor allem weil es im Sinne meiner Befehle ist. Denn solange die Leute der Elenterin dort droben sitzen, wird Eure Mutter gewiss nicht ruhen. Ist aber das Castillo erst einmal wieder in ihrer Hand, so hat sie hoffentlich zunächst andere Sorgen, als sogleich gegen Castillo Albacim zu ziehen. Zumal ihr dazu auch die Stärke fehlen dürfte – zumindest solange sie keine Verstärkung aus … nun, sagen wir einmal: Ragath, erhält. Umgekehrt verkriecht sich die Elenterin ja jetzt schon hinter ihren Mauern, und wird sich dann erst recht nicht mehr heraus wagen.

In drei Wochen wird Seine Exzellenz mit dem Kaiserlichen Heer hier sein, und dem Ferkinaspuk ein Ende bereiten, und ich bin von meiner jetzigen Pflicht entbunden. Dann mag geschehen was will. Bis dahin jedoch …“, nahm seine Stimme einen durchaus warnenden Unterton an „… muss ich zusehen, dass die Sache nicht noch weiter eskaliert, und da kann ich keine weiteren Bewaffneten auf irgendeiner Seite brauchen.“


Autor: SteveT

Die Schultern des jungen da Vanya waren während Dom Hernans Ausführungen immer weiter herab gesackt, was letzteren, der sich humpelnd auf eben diese stützte, um ein Haar gänzlich aus dem Gleichgewicht und zum Stürzen gebracht hätte.

"Ihr habt mit allem Recht," gab Moritatio kleinlaut zu, "dass es trotz geöffnetem Tor schwierig werden wird, die Zugbrücke und das Torhaus zu stürmen, habe ich nicht bedacht." Er fasste sich an die Stirn und blickte resignierend zum Himmel, wo sich passend zu seiner Gemütslage in diesem Augenblick dicke schwarze Wolken vor das bislang strahlende Abendrot schoben - es würde nicht mehr lange dauern, bis eines der typischen Bosquirtaler Nachtgewitter mit Platzregen und Sturmböen auf sie hernieder gehen würde.

"Dennoch kann ich Euch aus den erwähnten Gründen nicht nach Grezzano zurück begleiten! Rückt Ihr nur auffällig ab, man beobachtet uns ja sicher von den Türmen des Castillos aus. Ich bleibe hier in einer der Hütten unserer Eigenhörigen und warte das Eintreffen meiner Mutter ab. Ich wäre Euch aber in noch größerem Dank verbunden, wenn Ihr mir das Vertrauen schenkt, meine Base Richeza - zusammen mit dem alten Heiler - ebenfalls hierzulassen. In ihrem derzeitigen Zustand stellt sie keine Gefahr für Euch und den Landfrieden dar, es wird einige Tage dauern, bis sie wiederhergestellt ist und dann kann sie meiner Mutter, mir und dem Rest der Familia bei der Rückeroberung unseres Castillos helfen. Sie ist eine landesweit berühmte Fechterin und wird uns bei diesem Unterfangen sicherlich nützlich sein. Ich werde dafür Sorge tragen, dass sie keine sonstigen Schritte unternimmt, die den Frieden Selaques gefährden könnten. Wenn das Castillo wieder unser ist, sollten wir sie nach Kornhammer zurücksenden, denn dort werden die Wilden gewiss kaum weniger schlimm wüten als hier."


Autor: Der Sinnreiche Junker

Hernán von Aranjuez grübelte. Sein Blick ging vom jungen da Vanya zu seiner noch immer bewusstlosen Base. Scheinbar schien die Möglichkeit, sich der Gefangenen – und gewiss nicht zuletzt auch des renitenten Heilers – zu entledigen durchaus interessant. Nach einigen Momenten war sein Blick wieder beim Hofjunker.

„Ich überlasse sie Eurer Obhut, wenn Ihr auf Eure Ehre als da Vanya und als Hofjunker Seiner Majestät schwört, dass Ihr dafür Sorge tragen werdet, dass Domna Richeza von Scheffelstein dieses Tal nicht verlässt, bis Seine Exzellenz mit dem Entsatzheer hier ist. Nicht gen Kornhammer, und nicht anderswo hin. Auf Eure Ehre, Dom Moritatio.“

Der Condottiere nahm die Hand von der Schulter seines Gegenüber, trat etwas unbeholfen einen halben Schritt zurück, und hielt ihm nun seinerseits die frei gewordene Rechte zum Einschlagen hin.


Autor: SteveT

Moritatio schlug in die Hand des Condottieres ein. "Ich verspreche und schwöre Euch, daß ich mein bestes geben werde, um genau dies zutreffen zu lassen." Er schuckte. "Allerdings ist meine Base eine...ähm, sagen wir recht dickschädlige Person, die viel von meiner Mutter geerbt hat. Ich hoffe, es wird mir gelingen, sie von allem abzuhalten - etwa wenn meine Mutter hier eintrifft und ganz andere Pläne haben sollte. Aber gut, wenn ich etwas auf meine Ehre schwöre, so werden hoffentlich sogar sie ein Einsehen haben und auf das Eintreffen des Marschalls warten." Er nickte, mehr zu sich selbst. Dann fuhr er etwas überrascht fort: "Ihr glaubt, der Marschall - also ich meine...noch ein Harmamund...er kommt auch noch ausgerechnet hierher?".


Autor: Der Sinnreiche Junker

Der Baron und Junker hielt die Hand des Hofjunkers fest. „Nein, Dom Moritatio, Ihr werdet nicht nur Euer Bestes geben, sondern Ihr werdet dafür Sorge tragen, dass dem so ist. Soweit kenne ich Eure Base schließlich mittlerweile auch, sodass ich mich auf nichts darunter einlassen kann, wenn ich sie Eurer Obhut übergeben soll.“ Wie der arme Hofjunker dafür Sorge tragen sollte, dass eine Richeza von Scheffelstein Däumchen drehend auf Castillo da Vanya festsitzen sollte, war ihnen freilich wohl beiden nicht klar.

So ließ er die Hand des jungen da Vanya los, und zuckte mit den Schultern. „Je nachdem wie sich in Punin die Lage darstellt. Weiter im Norden, womöglich bis hinauf nach Khahirios, wird vielleicht ebenfalls Hilfe gebraucht, sodass Seine Exzellenz mit der Hauptmacht womöglich nicht persönlich bis in den hintersten Winkel Selaques kommt. Aber ganz gewiss wird er Truppen schicken, um hier für Ruhe und Ordnung zu sorgen.“ Und nachdem es sich um ein kaiserliches Eigengut handelte, wussten sie beiden, dass dies nicht nur auf die plündernden Ferkinas gemünzt war.






Chronik:1033
Der Ferkina-Feldzug
Teil 19