YB41 Nur ein da Vanya ist gut genug!

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 41
Peraine 1036 BF


Ragatische Furie heiratet Schrotensteiner Baron[Quelltext bearbeiten]

SCHROTENSTEIN/KORNHAMMER. Am 29. Tsa dieses denkwürdigen Jahres 1036 nach dem Fall Bosparans geschah ein Wunder. Ein Wunder das von manchem zunächst als Gerücht abgewinkt wurde. Nicht zum ersten Mal schließlich zerrissen sich Volk und Magnatenschaft gleichermaßen die Mäuler, als es hieß, die Ragatische Furie habe geheiratet. Bereits in den Ausgaben YB17/II und YB33 berichtete wir über entsprechende Meldungen. Diesmal aber gibt es keinen Zweifel:

Domna Richeza Aldonaza von Kornhammer-Scheffelstein y da Vanya hat sich endlich einen Gemahl genommen!

Gerüchte über die Hochzeit einer alternden Domna mit einem ebenfalls nicht mehr jungen Magnaten wären nun nicht eben aufsehenerregend – wenn es sich nicht gerade um diese Domna handelte und einen Gemahl, der ihrem eigenen Hause entstammte: Niemand anderes nämlich ist der Glückliche als Baron Lucrann da Vanya von Schrotenstein, der Vetter von Domna Richezas früh verstorbener Mutter Madalena.

Wieso heiratete Domna Richeza ausgerechnet ihren eigenen – wenn auch entfernten – Onkel? Hatte sie sich nicht in jungen Jahren gebrüstet, nur denjenigen zum Gemahl zu nehmen, der sie im Duell besiege? Unseres Wissens nach ist dies bislang niemandem gelungen – oder bestenfalls einem, wenn man in Rechenschaft zieht, dass die Domna Anno 1034 beim Turnier zu Ehren des damaligen Thronfolgers Raul Eslam von Gareth einen Zweikampf – wenngleich keinen Ehrenhändel – gegen Dom Gendahar von Streitzig ä. H. verlor.

Dass Rahja die Eheleute zueinander führte, darf bezweifelt werden. Vielmehr scheinen politische Gründe eine Rolle gespielt zu haben, hat das Haus da Vanya in den vergangenen drei Jahren doch mit Domna Rifada, Domnatella Gujadanya und Moritatio gleich seine drei erstplatzierten Erben verloren. Domna Richeza ist durch den gewaltsamen Tod Domna Rifadas und Domnatella Gujadanyas unverhofft zur Erbin des Hauses da Vanya geworden – ihre Tante sowie ihre Base hatten kurz vor der Hochzeit in einer Blutsfehde mit Domna Praiosmin von Elenta ihr Leben gelassen, in der auch die Reichsvogtin von Kaiserlich Selaque zu Tode gekommen war.

Eine Hochzeit der Domna, die zudem Erbin des Hauses von Kornhammer-Scheffelstein ist, ist naheliegend. Auch, dass Dom Lucrann, der sich während der vergangenen Jahre häufiger auf seinem Rittergut in Weiden aufgehalten hatte, als in Almada, als nächster Erbberechtigter nun seinen Beitrag zur Vergrößerung des jüngst gebeutelten Hauses leisten solle, verwundert nicht.

Verwunderlich erscheint jedoch auf den ersten Blick, weshalb Dom Lucrann und Domna Richeza sich nicht um Ehen mit namhaften Vertretern anderer größerer Häuser bemühten. Das fortgeschrittene Alter, insbesondere der Braut, ist kein glaubwürdiges Argument, gäbe es doch noch immer zahlreiche Magnaten, die die einst schönste Dame des Königreiches gerne zur Gemahlin genommen hätten.

Gleichwohl: Der Titel der Domna als bloße Landedle von Eslamsstolz und jüngst auch Junkerin von Vanyadâl brächte bei einer Hochzeit eine Schwierigkeit mit sich. Auch ihr Status als mutmaßliche Erbin der Cronbaronie Königlich Kornhammer, des Junkerguts Scheffelstein und direkte Nachfahrin der Fürstin Rahjada da Vanya änderte wohl nichts daran, dass sie vermutlich Travia inferiore heiraten würde: Ihre Erben würden gewiss nicht den Namen von Scheffelstein tragen und nur unter günstigen Umständen den Namen da Vanya. Als mutmaßliche zukünftige Soberana gleich zweier altehrwürdiger Häuser wäre dies gewiss inakzeptabel.

Eine Ehe mit dem letzten anderen erbberechtigten Nachfahren der einstigen Almadaner-Fürstin, erscheint unter diesem Gesichtspunkt ein geschickter Garadan-Zug: der Name da Vanya bleibt in jedem Fall erhalten.

Auch sonst hat die Ehe eine gewisse politische Brisanz. Gemeinsam wird das Paar in nur wenigen Jahren vermutlich über eine Baronie und eine Cronbaronie herrschen und über nennenswerte Dominien in vier ragatischen Provinzen verfügen: Baronie Schrotenstein, Königlich Kornhammer, Kaiserlich Selaque und Mark Ragathsquell. Eine hinreichende Zahl gesunder Erben vorausgesetzt, dürfte das Haus da Vanya zumindest in der kommenden Generation wieder eine entscheidende Rolle spielen. Zudem bestehen freundschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen in die Reichsstadt Ragath, die Mark Ragathsquell, die Baronien Cres, Khahirios und Bosquirien, in diverse Dominien außerhalb der Grafschaft sowie ins Horasreich und ins Herzogtum Weiden.

Angesichts der durch diese Hochzeit entstehenden neuen Mächteverhältnisse innerhalb der Grafschaft ist das Gerede über die wenig stattliche Hochzeit selbst bald in Vergessenheit geraten. Es wurde mehrheitlich der Trauer um die gerade erst verstorbenen Mitglieder Domna Rifada und Domnatella Gujadanya zugeschrieben, dass die Hochzeit im engeren Familienkreis und mit nur wenigen Gästen auf Burg Schrotenstein abgehalten wurde. Den Segen in Praios' Namen soll der Soberan und Großinquisitor Amando Laconda da Vanya selbst gesprochen haben. Eine örtliche Traviageweihte legte den Eheleuten das Band der Ehe an.

Die Zukunft wird es weisen, ob diese Ehe das Haus da Vanya zu neuer Macht führen wird oder in Vergessenheit.

Kovara Londirez, Stadtschreiberin zu Punin