Rafik von Aranjuez: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. Januar 2025, 13:58 Uhr

Wappen Almada 03.png
Mond grau.png

Dieser Artikel wurde schon länger nicht mehr aktualisiert und ist derzeit auf dem Stand zu Beginn des Jahres 1036 BF.
Hier geht es zur Zeitleiste bzw. zu Briefspielgeschichten und Archivtexten aus diesem Jahr.


Rafik von Aranjuez
Wappen: Famiglia-Aranjuez.jpg
Silberner Rabenschnabel auf schwarzem Grund
Wahlspruch: "Longa manus calami." [bosp.: "Weit reicht die Hand mit dem Schreibrohr."]
TRA.png Familia: Aranjuez
TSA.png Tsatag: 26. Tsa 986 BF
BOR.png Boronstag: -
Größe: 177 Halbfinger
Gewicht: 80 Stein
Haare: grau
Augenfarbe: grau
Kurzcharakteristik: Schlitzohriger Advocatus
Herausragende Eigenschaften: KL 15, IN 14, CH 14
Herausragende Talente: Fechtwaffen 12, Selbstbeherrschung 14, Menschenkenntnis 13, Überreden 11, Brett-/Kartenspiel (Boltan) 15, Rechtskunde 15, Staatskunst 11, L/S [Kusliker Zeichen] 8, L/S [Imperiale Zeichen] 5, L/S [Tulamidya] 5, Sprachen Kennen [Bosparano] 10, Sprachen Kennen [Garethi] 16, Sprachen Kennen [Tulamidya] 12, Srachen Kennen [Rogolan] 6
Vorteile: Adlige Abstammung, Glück im Spiel, Gutes Gedächtnis
Nachteile: Arroganz 6, Lahm, Goldgier 10, Spielsucht 8, Unfähigkeit für Natur
Beziehungen: Ansehnlich
PHE.png Finanzkraft: Ansehnlich
Eltern: Valpo von Aranjuez, Gonzaga de Vallecas
Geschwister: Joselito von Aranjuez, Caldaya von Aranjuez (Halbschwester)
Verwandte und Schwager: Yamira von Aranjuez (Nichte)
Freunde und Verbündete: Graf Brandil von Ehrenstein ä. H., Concabella von Bonladur
Zitate: "Den Götter sei Dank bin ich bereits ergraut..." (nach einer von vielen harten Verhandlungsrunden mit Dom Brandil)
"Hier ist es wie überall: Du wirst geboren - frisst Scheiße. Du ziehst hinaus in die Welt - frisst mehr Scheiße. Du steigst auf - frisst nicht mehr ganz so viel Scheiße. Bis Du eines Tages - vielleicht - so weit aufgestiegen bist, dass Du nicht einmal mehr weißt wie Scheiße aussieht. Willkommen beim Rechtsseminar, Bürschchen." (zur Begrüßung des Neuankömmlings Dschijndar von Falkenberg-Rabenmunds)
"Den Abschluss macht man nicht, den Abschluss hat man." (nach eben jenem)
Spielstatus (Ansprechpartner): SC (aranjuez)

Dom Rafik Fadrique von Aranjuez ist ein Absolvent des Rechtsseminars zum Greifen zu Beilunk, und obgleich sein linkes Knie steif ist - ein Andenken an seinen Einsatz für den Reichsbehüter, wie er ob der zahlreichen answinistischen Verwandtschaft oft und gerne betont - und sich der Advocatus beim Gehen auf einen Stock stützen muss, gilt er dennoch als recht passabler Fechter, der zur Durchsetzung seines Rechtes beileibe nicht nur auf Wort und Schrift angewiesen ist. Vornehmlich fungiert er ihm Unterfelser Zehntamt als Centimar Aurum, Regalverwalter für Tikalen und den Yaquirbruch, hat sich aber in den letzten Jahren vermehrt bei Verhandlungen mit Graf Brandil von Ehrenstein ä. H. hervorgetan, und gilt als Architekt des Ausgleiches zwischen ihm und dem Haus Aranjuez.

Erscheinung

Rafik Fadrique von Aranjuez
(Copyright Tristan Denecke 2009)

Von durchschnittlicher Größe und Statur fehlen dem Advocatus im Vergleich zu zahlreichen Anverwandten ganz offensichtlich ein wenig die Waffenübungen und Campanyas. Und dies mag nicht nur an dem Gehstock liegen, auf den er sich ob seiner alten Verwundung bei jedem Schritt stützen muss, sondern die eher bleiche Farbe im hageren Antlitz verrät auch einen Mann, der weit häufiger Schriftrollen bei Kerzenschein studiert, denn sich übertrieben oft den Strahlen der Praiosscheibe auszusetzen. Diesem Umstand mögen vielleicht auch die zumeist etwas zusammen gekniffenen Augen geschuldet sein, die den Mitmenschen häufig das Gefühl geben taxiert zu werden.

Ebenso weicht er hinsichtlich seines Kleidungsstils von den häufig bei der Familia gesehenen schweren, dunklen Brokatstoffen ab, sondern zieht stattdessen leichte Wämser aus feiner Seide vor. Auch das ob des Familienwappens häufig regierende Schwarz sieht man an ihm selten, sondern Dom Rafik bevorzugt offensichtlich eher gedeckte, helle Farben, während der Zierat seiner Garderobe entsprechend zumeist in Gold gehalten ist, statt dem wiederum dem Wappen geschuldeten, in seiner Umgebung ansonsten allgegenwärtigen Silber. Ebenso hält er es auch mit seinem Schmuck, wobei neben diversen mit Edelsteinen besetzten Ringen vor allem seine schwere Unterfelser Amtskette auffällt.

Eine offene Waffe trägt der Rechtsgelehrte allenfalls, wenn er sich unters gemeine Volk begiebt, oder wenn ein offizieller Anlass ihn dazu zwingen sollte. Ansonsten sieht man ihn zumeist ohne Rapier, wiewohl davon auszugehen ist, dass es sich bei seiner Gehhilfe um einen Stockdegen handelt.

Curricum Vitae

Rafik von Aranjuez begann seine Laufbahn zunächst als Page am Hofe Graf Tolak von Harmamunds, ehe er zu Beilunk mit eher mittelmäßigem Erfolg das Rechtsseminar zum Greifen absolvierte. Zurück in Almada trat er einen eher langweiligen Posten in der puniner Hofkanzlei an, der seinen Talenten kaum gerecht wurde. Immerhin konnte er in der Capitale ausgiebig dem Laster des Glücksspiels frönen, sodass sein Säckel beinahe notorisch leer war. Somit war er häufig gezwungen in seinem Tun am Rande der Legalität zu operieren, sofern sich für ihn ein Vorteil daraus ergab. Diese eher phex- denn praiosgefällige Grauzone lag dem Advocatus wesentlich mehr als der dröge Schreibstubendienst, sodass er eher dann zu Rate gezogen wurde, wenn es um kreative Problemlösungen ging, und weniger wenn brillanter iuristischer Sachverstand gefragt war.

Noch ehe er aber wirklich bedeutende Personen auf sich aufmerksam machen konnte, brach im Jahre 1010 BF die Answinkrise und in deren Fahrwasser die Aranjuezer Blutfehde aus. Obgleich selbst kein großer Freund der Hal'schen Lehnspolitik, und mit einer gehörigen Portion Arroganz gegenüber dem gemeinen Pöbel versehen, hielt ihn leidenschaftslose Kalkulation auf Seiten der Loyalisten. Den Answinisten räumte er im vom Heldenadel verseuchten Almada nur geringe Chancen ein, und sollte der Rabenmund im übrigen Reich obsiegen, so vertraute er darauf, dass schon genügend seiner Verwandten übergelaufen waren, um ihn nachher vor allzu großem Schaden zu bewahren.

Mit seiner Einschätzung sollte er Recht behalten: in der Ersten Schlacht der Zwölf unterlagen die Answinisten, darunter sein Vetter Hernán von Aranjuez, in Almada wie auch im Gesamtreich. Er selbst aber erlebte den Triumph in der Obhut der Therbuniten, hatte ihm doch ausgerechnet ein Rabenschnabel, das Siegel seines Hauses, das Knie zertrümmert. Zeitweise fürchtete man gar, dass das Bein abgenommen werden müsste, doch konnte er schließlich nach langer Rekonvaleszenz das Spital mit allen Gliedern verlassen, auch wenn das Knie fortan steif bleiben und bei allzu viel Belastung schmerzen sollte.

Weniger Glück hatte er hinsichtlich seiner Karriere. Obgleich er für Brin von Gareth gefochten hatte, fiel der Schatten der aranjuezer Verräter auch auf ihn. Zu blutig hatte die Fehde in der Mark Ragathsquell und in Dubios gewütet. Weder gelang es ihm seine alte Stellung zurück zu erlangen, noch wurden seine Bittschriften an die Residencia oder an den Kaiserhof hinsichtlich einer Leibrente ob seiner schweren Verwundung je auch nur beantwortet.

So blieb dem Rechtsgelehrten nichts übrig als sich als selbstständiger Advocatus in Punin niederzulassen. An einen Aranjuez wurden freilich keine großen, politisch bedeutenden Fälle heran getragen, keine reichen oder wichtigen Leute suchten seinen iuristischen Beistand, sodass sich Dom Rafik in den Folgejahren mehr schlecht als recht durchschlagen musste. Immerhin konnte er so weiterhin an seiner Begabung für die Lösung besonderer Probleme und Fälle feilen.

Während nun aber sein Vetter 1024 von Graf Brandil begnadigt wurde, blieb ihm in Punin der Mief der Verräterfamilia treu. Immerhin erklärte sich Dom Hernán, nun Junker von Aranjuez, bereit ihm finanziell unter die Arme zu greifen.

Das Schicksal sollte sich erst zum Besseren wenden als sich eben jener vier Götterläufe später abermals dem Rabenmund anschloss, und demzufolge nach dessen Tod wiederum ins Exil fliehen musste, dieses Mal in den Yaquirbruch. In den Wirren des Thronfolgekriegs im Horasreich und der um sich greifenden Taifas-Herrschaften gelang Dom Hernán der Aufstieg zum Condottiere und der Einzug in die Signoria von Unterfels. Eine Gelegenheit wie geschaffen für den findigen Rechtsgelehrten, der dort wo neben Mercenarios auch mit Gold, sowie Haken und Ösen um Macht und Einfluss gerungen wurde, regelrecht aufblühte.

Als Centimar Aurum gelang es ihm nicht nur trotz der unsicheren Lage für einen stetigen Zufluss an Steuern zu sorgen, sondern er wusste auch recht genau, wer in der Gegend was bzw. wie viel besaß. Nicht selten wurden die bedauernswerten Yaquirbrucher und Tikalener daher mehrfach heimgesucht, zunächst von den Steuerprüfern bzw. -eintreibern der Sternenstadt, und hernach noch von Söldnerhaufen die sog. Kriegskontributionen eintrieben. Hier kamen ihm die guten Kontakte seiner beiden Vettern - Tego Colonna hatte es zum Maior Mercenario der Unterfelser Söldner gebracht - sehr zupass, wusste er doch über diese, welche Terzios bald verlegten, sodass er für derlei Aufgaben nicht nur keine Almadaner anheuerte, sondern stets solche Landsknechte, die den Landstrich ohnehin demnächst verließen. Ihm im Nachhinein etwas nachzuweisen gestaltete sich somit noch schwieriger als es in diesem unübersichtlichen Landstrich ohnehin möglich gewesen wäre.

Im Jahre 1033 sah es schließlich so aus, als würde Josmina von Bregelsaum den Grafenstreit für sich entscheiden. Oberfels war bereits im letzten Mond des Vorjahres mit tatkräftiger Hilfe seines Vetters erobert worden, im Travia fiel ihr das kaum verteidigte Unterfels in die Hände, sodass sie alsbald mit der Belagerung von Bomed beginnen konnte. Von einigen Widerstandsnestern abgesehen, befanden sich nun weite Teile der Grafschaft in ihrer Hand.

Dennoch brach Hernán von Aranjuez auf dem Höhepunkt ihrer Macht mit Domna Josmina: erstens hatte sie die Neutralität von Unterfels verletzt, und zweitens hatte sie dann statt als Ausgleich dafür an Seiner statt Romualdo ya Cantara zu ihrem Statthalter ebendort ernannt. Eine von Dom Rafik ausgehandelte Klausel betreffs der Unterfelser Neutralität ermöglichte dem Baron und Junker die fristlose Kündigung seines Soldvertrages. Ohnehin war er jüngst zum Baron von Dubios erhoben worden, und widmete sich zunächst wieder eher den Angelegenheiten in Ragatien. Zunächst brachte dies für Dom Rafik größere Verantwortung im Yaquirbruch mit sich, alsbald aber musste er eine rege Reisetätigkeit den Yaquir hinauf und hinunter beginnen.

Politische Gliederung von Dubios mit San Therbun im Süden (braun eingefärbt)

Neben der Kaiserlichen Hochzeit zu Punin standen insbesondere mit Graf Brandil von Ehrenstein harte Verhandlungen an, geschah doch die Erhebung Dom Hernán über dessen Kopf hinweg. Zwar hielt das Haus Aranjuez alte Ansprüche auf die Baronie, durch den zweifachen Verrat seines Vetters aber war man kaum mehr wohlgelitten auf Castillo Ragath. Auch hatten sich die Bewohner von Heldor im Lauf der letzten Jahrzwölfte von ihren unfähigen oder desinteressierten Baronen zahlrechte Rechte und Privilegien erstritten, sodass Die Weiße kurz vor der Erhebung zur Landstadt stand. Entsprechend zahlreich waren die juristischen Schlachtfelder, auf denen Dom Rafik dem Grafen gegenüber treten musste. Diese endeten schließlich mit der Unterzeichnung des Ragather Revers, symbolträchtig am 30. Tsa, dem Tag der Erneuerung.

In diesem war der Interessensausgleich zwischen Graf und Baron festgehalten. So musste Graf Brandil beispielsweise die Oberhoheit der Barone von Dubios über Heldor anerkennen, erhielt dafür aber das ohnehin seit langem zwischen Dubios und Bosquirien umstrittene San Therbun, womit er zusammen mit dem Landedlengut Quaranca und dem Gestüt Eslam II. endgültig zu einem der größten Landbesitzer in der Baronie wurde. Weiters enthielt das Papier zahlreiche Regelungen und Verpflichtungserklärungen, um die außergewöhnliche Stellung von Heldor und seiner Bewohner gegenüber ihrem Baron zu schützen.

Bald schon stellte sich jedoch heraus, dass auch der wohlmeinendste Kontrakt niemals jeden Problemfall voraussehen kann. Immer öfteres gerieten die Heldorer über ihre Regalien und Privilegien mit Dom Hernán in Streit, sodass wiederum der mit allen iuristischen Wassern gewasche Vetter aushelfen musste. Dom Rafik ersann schließlich die Ragather Lückentheorie, ein rechtstheoretisches Konstrukt, welches es dem Baron erlaubte, in weiten Teilen gegen die Heldorer und am Ragather Revers vorbei zu regieren. Immer dann nämlich wenn ein Fall nicht konkret geregelt war oder Einigkeit zwischen Baron und Bewohnern bedurft hätte, postulierte der Advocatus eine Lücke. Immer dann, so der Rechtsgelehrte weiter, müsse der Baron als vornehmliches Exekutivorgan in der Baronie und als derjenige, der gegenüber Lehnsherr, Fürst, Kaiserin und dem Herren Praios eine funktionierende Ordnung und Verwaltung zu vertreten habe, diese Lücke durch eine entsprechende Entscheidung füllen.

Mit dieser Argumentation gelang es, den Ragather Revers und die außergewöhnlichen Rechte der Heldorer in weiten Teilen auszuhebeln. Wobei freilich deswegen ein gutes Dutzend Klagen bei verschiedenen Gerichten anhängig sind, sofern Graf Brandil nicht anderweitig vermitteln konnte.

Doch auch in Unterfels blieb er nicht untätig. Im Gegensatz zu vielen anderen wusste er sogar der Schreckensherrschaft Romualdo ya Cantarras etwas Gutes abzugewinnen. Dieser hatte als Statthalter von Josmina von Bregelsaums Gnaden ein Terrorregime errichtet, welches sich in seinen brutalen Auswüchsen kaum vor dem des Mondenkaisers verstecken brauchte. Offiziell gab Dom Rafik für seine Beamten die Parole aus, dass das Amt der Stadt diene, unabhängig davon, was man von Domna Josmina und ihren Untergebenen hielte. Und zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung seien nun einmal Steuern notwenig, folglich seien diese ebenso gewissenhaft einzuziehen wie eh und je. Tatsächlich aber begann er an den Steuerschrauben zu drehen, erst nur ein wenig dann immer mehr, denn nachdem Ohan Basso, Hochgeweihter des Kor und erster Handlanger des ya Cantarra, die ersten renitenten Unterfelser in der Arena in blutigen Schaukämpfen und Stierhatzen hatte hinrichten lassen, wagte kaum noch jemand gegen einen womöglich zu hohen Steuerbescheid zu protestieren.

Beliebt waren Steuereintreiber ohnehin nie, aber neben den Übergriffen der tatsächlichen Machthaber fiel die höhere Steuerlast kaum noch ins Gewicht, zumal es der Advocatus verstand, beinahe einen Götterlauf gegenüber Untergebenen wie Außenstehenden Romualdo ya Cantarra als den eigentlichen Urheber darzustellen. Dieser freilich war hochzufrieden mit seinem Beamten, der wann immer es nötig war die notwendigen Gelder besorgte, zunächst über ein kompliziertes System Schwarzer Kassen, mit fortschreitendem Regiment des ya Cantarra immer unverholener direkt aus dem Stadtsäckel.

Rasch begann er jedoch ein gefährliches Doppelspiel: über jene Schwarze Kassen zweigte er auch Geld für die Umtriebe des Stellaren Cirkel ab, welcher später Ausgangspunkt des erfolgreichen Aufstandes war. So konnte er sicher stellen, dass er nach dem Sturz des ya Cantarra und der Vertreibung Josminas - mit ihr hatte sein Vetter Hernán ja bereits zuvor gebrochen - nach der Schlacht auf den Feldern von Arindon einmal mehr auf der Seite der Sieger stand.

Freilich munkelt man, dass er es bei all dem stets auch verstanden hatte, die eigenen Taschen zu füllen, doch mussten die Steuerbeamten des Centimare Aurum beim Aufstand einen hohen Blutzoll zu entrichten. Dabei sind nicht einmal alle direkten Kampfhandlungen zum Opfer gefallen: manche wurden offenbar vom Mob als Repräsentanten des verhassten Terrorregimes öffentlich gelyncht, andere mit durchschnittener Kehle aufgefunden oder schlicht nie mehr wieder gesehen. Nicht nur war ihm somit mal wieder nichts nachzuweisen, sondern es bedurfte im Gegenteil seiner Talente bei der weitestgehenden Reorganisation des Amtes - eine finanziell durchaus lukrative Aufgabe, mussten doch zahlreiche einträgliche Posten neu besetzt werden.

Einen Rückschlag hinsichtlich seiner Ambitionen musste er jedoch 1035 hinnehmen, als er erfolglos um die Hand der schönen Witwe Concabella von Bonladur warb. Zumindest munkelte man dies, wobei auch unklar war, ob er dabei nun für sich selbst oder für seinen Vetter warb. Bekannt ist nur, dass er sich unter schwerer Bedeckung von Unterfels nach Endivarol begab, nur um schließlich einige Tage später offensichtlich unverrichteter Dinge wieder abzureisen.

Ungleich erfolgreicher war er zu Beginn des Jahres 1036, als einmal mehr Verhandlungen mit Dom Brandil - mittlerweile war er dem Grafen auch freundschaftlich verbunden - wegen eines Rechtsstreites mit Heldor anstanden. Statt nun eines weiteren faulen Kompromisses, gab er stattdessen mit der wohlwollenden Unterstützung des neuen Fürsten Gwain von Harmamunds, einem alten Waffengefährten Dom Hernáns, die Verlobung seines Vetters und Soberans des Hauses Aranjuez mit der zweitgeborenen Tochter des Grafen bekannt, Domna Rahjada von Ehrenstein-Streitzig. Inwiefern es sich dabei um sein bisheriges Meisterstück handelt, wird man sehen, sobald die Details des dem Vernehmen nach in harten und langwierigen Verhandlungen fixierten Ehekontraktes öffentlich werden.