Gräflich Thangolforst: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Gräfliche Eigengut Thangolforst''' liegt im Südwesten der [[Grafschaft Yaquirtal]] und umfasst die dichten Wälder des [[Thangolforst]]s. Neben Menschen leben einige Auelfen in den Wäldern. Im Westen der Baronie liegt die Hauptstadt [[Kantor]] am Zusammenfluss von [[Brigella]] und [[Thangol]].  
Das '''Gräfliche Eigengut Thangolforst''' liegt im Nordwesten der [[Grafschaft Yaquirtal]] und ist zum Großteil vom grünen Blätterdach des namensgebenden, legendenumwobenen [[Thangolforst|Thangolforstes]] bedeckt, einem der ältesten und größten Wälder Almadas. Das Allodgut untersteht seit [[Annalen:1034|1034]] BF dem neu inthronisierten Yaquirtaler Grafen [[Gendahar von Streitzig ä. H.]] direkt, der schon zuvor unter der Herrschaft seines Vaters [[Praiodar von Streitzig ä. H.|Praiodar]] dessen Vogt zu Thangolforst gewesen war.


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Der Thangolforst genoss in früheren Jahren im übrigen Yaquirtal und in der westlich anschließenden Reichsmark Südpforte einen äußerst schlechten Ruf als 'Lauerholz', wo zahlreiche Raubritter, Briganteros, Schnapphähne oder sogar räuberische Barone ihre Schlupfwinkel hatten und von tief im Wald versteckte Burgen aus das ganze Umland drangsalierten. Aber auch der Forst selbst ist vielen Bewohnern des Yaquirtals nicht geheuer, da er - genau wie der [[Alter Wald|Alte Wald]] zwischen Nemento, Imrah und Artésa oder der [[Bärenforst]] in Khabosa - ein Überbleibsel der urzeitlichen [[Yaingenobel-Haine]] sein soll und damit Heimstatt zahlreicher Wesenheiten und Kreaturen aus der 'Anderswelt' der Feen. Darüber hinaus leben bis heute neben Menschen auch einige Auelfen-Sippen im Herzen und Norden des Waldes, die sich eine weitaus ursprünglichere Lebensart bewahrt haben, wie etwa die Elfen von [[Punin]] oder [[Madasee]].
==Historie==


==Wirtschaft==
==Derographie==
===Lage===
[[Datei:LK ALM-I-07G Graeflich Thangolforst.jpg|thumb|300px|left|Gräflich Thangolforst (rot) in der [[Grafschaft Yaquirtal]] (grau).]]


==Besonderheiten==
===Örtlichkeiten===
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Das ewiggrüne Blätterdach des Thangolforstes überspannt fast die gesamte Fläche der Magnatenschaft, der zusammen mit den nördlich anschließenden Flogglonder Wäldern, dem [[Paenolonforst]] im Westen und den [[Brigella]]wäldern im Südwesten das größte zusammenhängende Waldgebiet Almadas bildet. Obwohl der Boden hier ebenso fruchtbar ist wie im ganzen übrigen Yaquirtal, erobert der Wald sehr schnell jegliches Kulturland zurück, das die Menschen ihm abzutrotzen versuchen. Selbst die größten Dorfschaften [[Kantor]] und Alming liegen nur auf etwas größeren Lichtungen inmitten des Waldes mit einigen wenigen Äckern zur Selbstversorgung rund um die Siedlungen herum, die fortwährend freigehauen und gerodet werden müssen, um nicht schnell wieder zuzuwuchern. Den Thangolforstern ist ihr sie umgebender und schützender Wald heilig und sie haben sich im Laufe der Jahrhunderte gut mit ihm und seinen übrigen Bewohnern arrangiert. Der äußerst wildreiche nördliche Teil des Waldes ist gräflicher Bannwald - nur der Graf selbst und seine getreuesten Vasallen dürfen dort jagen.


[[Kategorie:Baronie]][[Kategorie:Grafschaft Yaquirtal]]
Der langgestreckte Hügelrücken der [[Madahöhen]] durchzieht den ganzen nördlichen Teil des Yaquirtals und wirft auch im Wald bis zu 400 Schritt hohe Hügel auf, auf deren Kuppen und in versteckten Tälern früher die Thangolforster Raubritter hausten. Im ebenso hügeligen Saumland der Brigella, deren Uferböschungen bis zu fünfzig Schritt hoch sind, wird der Wald etwas lückenhafter und geht in kleinere Haine über, mit Feldern und Obstplantagen dazwischen. Um '''Tarca''' herum wird sogar auch Wein angebaut. Der abgeschiedene Ort ist über die Flussschiffer- und Flößerei eher mit dem reichen Markt [[Endivarol]] und mit [[Brilond]] in der Waldwacht verbunden, als mit dem eigenen Vogtsitz Kantor, wohin nur ein fährnisvoller Waldpfad in miserabler Qualität führt.
 
====Der Thangolforst====
[[Bild:GflThangolforst.jpg|left|thumb|500px|Am Bachlauf des Thangol im Herzen des Forstes]]Der [[Thangolforst]] ist ein gewaltiger, uralter Wald, in dem man den ganzen Tag wandern kann, ohne auf eine Rodung oder irgendein Zeichen menschlicher Besiedlung zu stoßen. Er trägt seinen Namen nach dem kristallklaren Wildbach ''Thangol'', der mitten in seinem Herzen entspringt und quer durch den Forst westwärts zur Brigella hin strömt. Dort, wo der Thangol dem Wald entspringt, soll eine Quellnymphe oder Dryade hausen, die einst von den Raubrittern der '''[[Waldburg|Waldburg Eibenlang]]''' gefangen genommen wurde, die sie zwangen, ihr Versteck unsichtbar für alle gräflichen Häscher werden zu lassen. So soll die Waldburg heute selbst die Farbe des Waldes angenommen haben und durch Feenzauberei vor dem Auge des Betrachters verschwimmen, wenn sie mal hier, mal dort im Dickicht des Wald auftaucht.
 
Ein anderer mystischer Ort im Forst ist die '''Tausendjährige Eiche''' ganz in der Nähe von Alming, die - je nach Mär und Erzähler - ebenfalls der Wohnort eines Feenwesens oder aber gar selbst eine wundersame Wesenheit sein soll, die ihren Standort innerhalb der letzten Jahrhunderte schon mehrfach wechselte und der alle anderen Bäume des Waldes wie einer Herrin gehorchen sollen.
 
Der Thangolforst ist ein Mischwald; die Zahl der Laubbäume überwiegt leicht gegenüber der der Nadelbäume. Neben Linden, Eiben, Eschen, Eichen und Bosparanien finden sich auch zahlreiche Zedern, Korkeichen und Fichten. Die Thangolforster Köhler, die in kleinen Weilern inmitten des Waldes leben, fällen keine lebenden Bäume, sondern speisen ihre Meiler nur mit herabgefallenem Bruchholz, an dem hier aber auch niemals Mangel herrscht. So bleiben sie arm, doch alles andere erschiene ihnen wie ein Sakrileg am Wald, der ihnen Zuflucht und Nahrung bietet. So werden die auswärtigen Flogglonder Holzfäller-Trupps, die sich auf der Suche nach besonders gut gewachsenen Bäumen oft auch in den Thangolforst hinab begeben, sehr kritisch oder sogar feindselig beäugt - schon oft kam es mit ihnen zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Ein ähnliches Übel stellen auch die zahlreichen Wilderer dar, denn der Thangolforst ist reich an Rehen, Hirschen und wilden Sauen. Während letztere auch vom gemeinen Volk gejagt werden dürfen, bleibt die Hatz auf das Rotwild der [[Nobleza]] vorbehalten - doch die Wilderer scheren sich nicht um derlei Verbote.
 
====Alming====
{{Quelle
|Text='''Der Wald kommt!'''<br>Vor alten Zeiten lag das Dorfe Alming mit den Bewohnern von [[Perain]] in Fehde und Feindschaft, die Tribut heischten für ihren hohen [[Baronie Artésa|Artéser]] Herrn. Sotanen Tribut aber haben die Alminger nit zahlen wollen, und da sind ihnen die Perainer vor die Tore gerückt und haben sie einzubekommen versucht. Damit aber ihre Zahl nit gleich erblickt werde, haben sie im Lauerholz Büsche und kleine Bäume gefällt, und diese  vor sich her getragen und sind so gegen Alming herangezogen, so dass die Türmer schrien: "Der Wald kommt! Der Wald kommt! Das Lauerholz rückt gegen uns!"
 
''An der Tausendjährigen Eich' machten die Perainer halt und warfen einen tiefen Graben auf und verschanzten sich und fügten den Almingern viel Schaden zu. Darauf ward ein starker Ausfall beschlossen, und es fand ein langes Schlagen statt, an dessen End' die Perainer fliehen mussten mit Mann und Weib. Der Wald aber grimmte den Fremden, die geschlagen hatten so viel Holz, und so verwuchsen Baumgeister und Schrate jeden Pfad und Weg, so dass sich die Perainer verirrten und nit mehr aus dem Wald herausfanden."
 
|Quellenangabe=zeitgenössische Aufzeichnung im Gfl. Yaquirtaler Archiv zu [[Al'Muktur]], [[Annalen:772|772]] BF}}
 
'''Alming''' war bis vor wenigen hundert Jahren ein auf keiner Karte verzeichneter kleiner Köhler-Weiler, wie es sie häufig im Thangolforst gibt. Dann siedelten sich nach und nach aber auch immer mehr Jäger, Wilderer und Fallensteller in dem versteckt in einem tiefen Waldtal gelegenen Dörfchen an, dessen Existenz der Obrigkeit lange verborgen blieb, da es nur über schwer zu findende Waldpfade zu erreichen war. So zahlten die Alminger lange ihrem Baron und der Krone keinerlei Zehnt und zeigten sich renitent und verstockt, als sie dann schließlich doch besteuert wurden. Zur Zeit der [[Familia de Aguilon|Aguiloner Dynastie]] verschleppten die Junker-Brüder von Alming, die schlimmsten Raubritter von allen, mit dem Fürstensohn Mikla den unmündigen almadanischen Thronfolger und kerkerten ihn 10 Jahre lang im ''Mäuseturm'' von [[Castillo Alming]] ein, ohne dass ihn irgendjemand befreien oder die gewaltige Lösegeldsumme aufbringen konnte, die die Alminger für ihn forderten.
 
Der heute auf der einstigen Raubritterburg residierende Reichsedle [[Angrond von Freiwald]] wurde zur Regierungszeit König [[avwik:Brin von Gareth|Brins]] zu einem der zwölf Reichscammerrichter ernannt. Heute ruht diese Institution und Dom Angrond liegt mit seinem übergeordneten Lehnsherrn, Graf Gendahar von Streitzig ä. H., über Kreuz, da der Freiwalder in der ''Großen Yaquirtaler Blutfehde'' dem Charme der schönen [[Viminyoza von Rebenthal]] erlegen war und ihr im Anschluss an das 'Scharmützel von Ratzingen' ein halbes Jahr lang Zuflucht in Alming gewährt hatte, obwohl sie eine Blutfeindin seines Herrn ist und dessen Vater entführt hatte.
 
====Kantor====
[[Bild:Kantor.jpg|right|thumb|500px|Der Markt Kantor im Thangolforst]]Der Marktflecken '''Kantor''' ist mit etwa 550 Einwohnern der größte Ort des Grafengutes und schon seit langer Zeit dessen Vogtsitz. Der Markt thront auf einem - natürlich bewaldeten - Höhenrücken am Oberlauf des Thangols, unweit von dessen Mündung in die Brigella, und ist von einem hölzernen Wall umgeben, um wilde Tiere und etwaige Angreifer abzuwehren. Kantor entstand als Ministerialen- und Lakaiensiedlung rund um das gräfliche Jagdschloss Kantor herum, das sich [[Nazero von Eschgeier|Nazero I. von Eschgeier]] im priesterkaiserlichen Zeitalter errichten ließ, der als erster, aber beileibe nicht letzter Graf des Yaquirtals im Thangolforst der Waidmanns-Lust frönte.
 
So wurde Kantor von Anfang an von vielen Jägern, Treibern, Falknern und Fasaneriehütern bewohnt, die zu einer der alljährlichen großen gräflichen Treibjagden im Herbst nach Kantor gekommen waren und dann auf herrschaftlichen Befehl hin für immer dort blieben. Durch die stetig anwachsende Bevölkerungszahl wurde Kantor zum wichtigsten Marktflecken der Region, der allenfalls noch hinter dem reichen [[Endivarol]] zurückstehen musste.
 
Im Jahre [[Annalen:542|542]] BF ließen Graf [[Montesecco von Eschgeier]] und Baronin [[Malatesta von Kantor]] zur Hatz auf die 'landschädlichen Leute', die Raubritter des Thangolforstes blasen. Mit hunderten von Suchhunden und angeworbenen elfischen Spähern durchkämmte der einberufene  Heerbann des Yaquirtals den gesamten Wald und konnte über 100 Schnapphähne aufspüren und dingfest machen, die in Ketten vor den Grafen geführt wurden. Graf Montesecco ließ nicht bei einem einzigen Gnade walten und so verloren an jenem Tage über 100 Räuber ihren Kopf durch das Beil des Scharfrichters. Die Richtstätte und der Kantorer Marktplatz glichen bereits einem roten See von Blut, als der letzte der zum Tode verurteilten, der gefürchtete 'Räuberjunker' Rondraldo von Raubwald zum Richtblock geführt wurde und den Grafen, die Baronin und ganz Kantor verfluchte, dabei obskure heidnische Waldgötzen anrufend.
 
Auch er verlor seinen Kopf, der Schrecken aber war den Kantorern und Fremden tief in die Glieder gefahren, so dass der Marktplatz von Kantor bis heute als verflucht gilt und von auswärtigen Händlern nur höchst selten besucht wird.
 
[[Kategorie:Magnatenschaft|Thangolforst]][[Kategorie:Baronie|Thangolforst]][[Kategorie:Grafschaft Yaquirtal|Thangolforst]]

Aktuelle Version vom 3. Dezember 2024, 15:53 Uhr

Mond grau.png

Obacht! Die Informationen in diesem Artikel enthalten möglicherweise Meisterinformationen zum Abenteuer Der Mondenkaiser. Wenn Ihr dieses Abenteuer in Eurer DSA-Runde noch spielen wollt, solltet Ihr an dieser Stelle in Eurem eigenen Interesse nicht weiter lesen, da Euch die Lektüre möglicherweise um den Spielspaß bringen kann.


Gräflich Thangolforst
Wappen: Dominie-Tangolforst.jpg
Ein goldener Hirsch vor grüner Eiche auf rotem Grund.
Grafschaft: Yaquirtal
PRA.png Herrschaft: Vogt Angrond von Freiwald
TSA.png Einwohner: 6.900 (davon 200-300 Elfen, die keinen Zehnt zahlen, und eine unbekannte Anzahl an Feenwesen)
Anteil an Unfreien: ca. 65%
PRA.png Geltende Rechtsordnung: Yaquirtaler Grafenrecht
Ortschaften: Kantor, Alming, Tarca
ING.png Castillos: Schloss Kantor, Castillo Flingenförsten, Castillo Alming, die sagenumwobene Waldburg Eibenlang
RON.png Bewaffnete: 15 Gfl. Büttel, 50 Waffenknechte der Familia Streitzig an der Brigellagrenze
PRA.png Dominien: Reichsedlengut Alming, Landedlengut Flingenförsten, Landedlengut Kantor
TRA.png Bedeutende Familias: von Streitzig ä. H., von Freiwald, Al'Kasim
PER.png Landschaften: 85% der Vogtei sind von dichtem Wald bedeckt, nur am Brigellaufer um Tarca und in den Rodungen um Kantor und Alming wird etwas Ackerbau betrieben
FIR.png Forste: Thangolforst
EFF.png Gewässer: Brigella, Thangol
AVE.png Verkehrswege: Karrenweg von Ratzingen über Alming und Kantor nach Endivarol, Flößerei auf der Brigella
Besonderheiten: Die Tausendjährige Eiche von Alming, die verwunschene Waldburg, der Markt Kantor gilt als verflucht
Kennziffer: ALM-I-07G

Das Gräfliche Eigengut Thangolforst liegt im Nordwesten der Grafschaft Yaquirtal und ist zum Großteil vom grünen Blätterdach des namensgebenden, legendenumwobenen Thangolforstes bedeckt, einem der ältesten und größten Wälder Almadas. Das Allodgut untersteht seit 1034 BF dem neu inthronisierten Yaquirtaler Grafen Gendahar von Streitzig ä. H. direkt, der schon zuvor unter der Herrschaft seines Vaters Praiodar dessen Vogt zu Thangolforst gewesen war.

Der Thangolforst genoss in früheren Jahren im übrigen Yaquirtal und in der westlich anschließenden Reichsmark Südpforte einen äußerst schlechten Ruf als 'Lauerholz', wo zahlreiche Raubritter, Briganteros, Schnapphähne oder sogar räuberische Barone ihre Schlupfwinkel hatten und von tief im Wald versteckte Burgen aus das ganze Umland drangsalierten. Aber auch der Forst selbst ist vielen Bewohnern des Yaquirtals nicht geheuer, da er - genau wie der Alte Wald zwischen Nemento, Imrah und Artésa oder der Bärenforst in Khabosa - ein Überbleibsel der urzeitlichen Yaingenobel-Haine sein soll und damit Heimstatt zahlreicher Wesenheiten und Kreaturen aus der 'Anderswelt' der Feen. Darüber hinaus leben bis heute neben Menschen auch einige Auelfen-Sippen im Herzen und Norden des Waldes, die sich eine weitaus ursprünglichere Lebensart bewahrt haben, wie etwa die Elfen von Punin oder Madasee.

Derographie[Quelltext bearbeiten]

Lage[Quelltext bearbeiten]

Gräflich Thangolforst (rot) in der Grafschaft Yaquirtal (grau).

Örtlichkeiten[Quelltext bearbeiten]

Das ewiggrüne Blätterdach des Thangolforstes überspannt fast die gesamte Fläche der Magnatenschaft, der zusammen mit den nördlich anschließenden Flogglonder Wäldern, dem Paenolonforst im Westen und den Brigellawäldern im Südwesten das größte zusammenhängende Waldgebiet Almadas bildet. Obwohl der Boden hier ebenso fruchtbar ist wie im ganzen übrigen Yaquirtal, erobert der Wald sehr schnell jegliches Kulturland zurück, das die Menschen ihm abzutrotzen versuchen. Selbst die größten Dorfschaften Kantor und Alming liegen nur auf etwas größeren Lichtungen inmitten des Waldes mit einigen wenigen Äckern zur Selbstversorgung rund um die Siedlungen herum, die fortwährend freigehauen und gerodet werden müssen, um nicht schnell wieder zuzuwuchern. Den Thangolforstern ist ihr sie umgebender und schützender Wald heilig und sie haben sich im Laufe der Jahrhunderte gut mit ihm und seinen übrigen Bewohnern arrangiert. Der äußerst wildreiche nördliche Teil des Waldes ist gräflicher Bannwald - nur der Graf selbst und seine getreuesten Vasallen dürfen dort jagen.

Der langgestreckte Hügelrücken der Madahöhen durchzieht den ganzen nördlichen Teil des Yaquirtals und wirft auch im Wald bis zu 400 Schritt hohe Hügel auf, auf deren Kuppen und in versteckten Tälern früher die Thangolforster Raubritter hausten. Im ebenso hügeligen Saumland der Brigella, deren Uferböschungen bis zu fünfzig Schritt hoch sind, wird der Wald etwas lückenhafter und geht in kleinere Haine über, mit Feldern und Obstplantagen dazwischen. Um Tarca herum wird sogar auch Wein angebaut. Der abgeschiedene Ort ist über die Flussschiffer- und Flößerei eher mit dem reichen Markt Endivarol und mit Brilond in der Waldwacht verbunden, als mit dem eigenen Vogtsitz Kantor, wohin nur ein fährnisvoller Waldpfad in miserabler Qualität führt.

Der Thangolforst[Quelltext bearbeiten]

Am Bachlauf des Thangol im Herzen des Forstes

Der Thangolforst ist ein gewaltiger, uralter Wald, in dem man den ganzen Tag wandern kann, ohne auf eine Rodung oder irgendein Zeichen menschlicher Besiedlung zu stoßen. Er trägt seinen Namen nach dem kristallklaren Wildbach Thangol, der mitten in seinem Herzen entspringt und quer durch den Forst westwärts zur Brigella hin strömt. Dort, wo der Thangol dem Wald entspringt, soll eine Quellnymphe oder Dryade hausen, die einst von den Raubrittern der Waldburg Eibenlang gefangen genommen wurde, die sie zwangen, ihr Versteck unsichtbar für alle gräflichen Häscher werden zu lassen. So soll die Waldburg heute selbst die Farbe des Waldes angenommen haben und durch Feenzauberei vor dem Auge des Betrachters verschwimmen, wenn sie mal hier, mal dort im Dickicht des Wald auftaucht.

Ein anderer mystischer Ort im Forst ist die Tausendjährige Eiche ganz in der Nähe von Alming, die - je nach Mär und Erzähler - ebenfalls der Wohnort eines Feenwesens oder aber gar selbst eine wundersame Wesenheit sein soll, die ihren Standort innerhalb der letzten Jahrhunderte schon mehrfach wechselte und der alle anderen Bäume des Waldes wie einer Herrin gehorchen sollen.

Der Thangolforst ist ein Mischwald; die Zahl der Laubbäume überwiegt leicht gegenüber der der Nadelbäume. Neben Linden, Eiben, Eschen, Eichen und Bosparanien finden sich auch zahlreiche Zedern, Korkeichen und Fichten. Die Thangolforster Köhler, die in kleinen Weilern inmitten des Waldes leben, fällen keine lebenden Bäume, sondern speisen ihre Meiler nur mit herabgefallenem Bruchholz, an dem hier aber auch niemals Mangel herrscht. So bleiben sie arm, doch alles andere erschiene ihnen wie ein Sakrileg am Wald, der ihnen Zuflucht und Nahrung bietet. So werden die auswärtigen Flogglonder Holzfäller-Trupps, die sich auf der Suche nach besonders gut gewachsenen Bäumen oft auch in den Thangolforst hinab begeben, sehr kritisch oder sogar feindselig beäugt - schon oft kam es mit ihnen zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Ein ähnliches Übel stellen auch die zahlreichen Wilderer dar, denn der Thangolforst ist reich an Rehen, Hirschen und wilden Sauen. Während letztere auch vom gemeinen Volk gejagt werden dürfen, bleibt die Hatz auf das Rotwild der Nobleza vorbehalten - doch die Wilderer scheren sich nicht um derlei Verbote.

Alming[Quelltext bearbeiten]

Der Wald kommt!
Vor alten Zeiten lag das Dorfe Alming mit den Bewohnern von Perain in Fehde und Feindschaft, die Tribut heischten für ihren hohen Artéser Herrn. Sotanen Tribut aber haben die Alminger nit zahlen wollen, und da sind ihnen die Perainer vor die Tore gerückt und haben sie einzubekommen versucht. Damit aber ihre Zahl nit gleich erblickt werde, haben sie im Lauerholz Büsche und kleine Bäume gefällt, und diese vor sich her getragen und sind so gegen Alming herangezogen, so dass die Türmer schrien: "Der Wald kommt! Der Wald kommt! Das Lauerholz rückt gegen uns!"

An der Tausendjährigen Eich' machten die Perainer halt und warfen einen tiefen Graben auf und verschanzten sich und fügten den Almingern viel Schaden zu. Darauf ward ein starker Ausfall beschlossen, und es fand ein langes Schlagen statt, an dessen End' die Perainer fliehen mussten mit Mann und Weib. Der Wald aber grimmte den Fremden, die geschlagen hatten so viel Holz, und so verwuchsen Baumgeister und Schrate jeden Pfad und Weg, so dass sich die Perainer verirrten und nit mehr aus dem Wald herausfanden."

-zeitgenössische Aufzeichnung im Gfl. Yaquirtaler Archiv zu Al'Muktur, 772 BF


Alming war bis vor wenigen hundert Jahren ein auf keiner Karte verzeichneter kleiner Köhler-Weiler, wie es sie häufig im Thangolforst gibt. Dann siedelten sich nach und nach aber auch immer mehr Jäger, Wilderer und Fallensteller in dem versteckt in einem tiefen Waldtal gelegenen Dörfchen an, dessen Existenz der Obrigkeit lange verborgen blieb, da es nur über schwer zu findende Waldpfade zu erreichen war. So zahlten die Alminger lange ihrem Baron und der Krone keinerlei Zehnt und zeigten sich renitent und verstockt, als sie dann schließlich doch besteuert wurden. Zur Zeit der Aguiloner Dynastie verschleppten die Junker-Brüder von Alming, die schlimmsten Raubritter von allen, mit dem Fürstensohn Mikla den unmündigen almadanischen Thronfolger und kerkerten ihn 10 Jahre lang im Mäuseturm von Castillo Alming ein, ohne dass ihn irgendjemand befreien oder die gewaltige Lösegeldsumme aufbringen konnte, die die Alminger für ihn forderten.

Der heute auf der einstigen Raubritterburg residierende Reichsedle Angrond von Freiwald wurde zur Regierungszeit König Brins zu einem der zwölf Reichscammerrichter ernannt. Heute ruht diese Institution und Dom Angrond liegt mit seinem übergeordneten Lehnsherrn, Graf Gendahar von Streitzig ä. H., über Kreuz, da der Freiwalder in der Großen Yaquirtaler Blutfehde dem Charme der schönen Viminyoza von Rebenthal erlegen war und ihr im Anschluss an das 'Scharmützel von Ratzingen' ein halbes Jahr lang Zuflucht in Alming gewährt hatte, obwohl sie eine Blutfeindin seines Herrn ist und dessen Vater entführt hatte.

Kantor[Quelltext bearbeiten]

Der Markt Kantor im Thangolforst

Der Marktflecken Kantor ist mit etwa 550 Einwohnern der größte Ort des Grafengutes und schon seit langer Zeit dessen Vogtsitz. Der Markt thront auf einem - natürlich bewaldeten - Höhenrücken am Oberlauf des Thangols, unweit von dessen Mündung in die Brigella, und ist von einem hölzernen Wall umgeben, um wilde Tiere und etwaige Angreifer abzuwehren. Kantor entstand als Ministerialen- und Lakaiensiedlung rund um das gräfliche Jagdschloss Kantor herum, das sich Nazero I. von Eschgeier im priesterkaiserlichen Zeitalter errichten ließ, der als erster, aber beileibe nicht letzter Graf des Yaquirtals im Thangolforst der Waidmanns-Lust frönte.

So wurde Kantor von Anfang an von vielen Jägern, Treibern, Falknern und Fasaneriehütern bewohnt, die zu einer der alljährlichen großen gräflichen Treibjagden im Herbst nach Kantor gekommen waren und dann auf herrschaftlichen Befehl hin für immer dort blieben. Durch die stetig anwachsende Bevölkerungszahl wurde Kantor zum wichtigsten Marktflecken der Region, der allenfalls noch hinter dem reichen Endivarol zurückstehen musste.

Im Jahre 542 BF ließen Graf Montesecco von Eschgeier und Baronin Malatesta von Kantor zur Hatz auf die 'landschädlichen Leute', die Raubritter des Thangolforstes blasen. Mit hunderten von Suchhunden und angeworbenen elfischen Spähern durchkämmte der einberufene Heerbann des Yaquirtals den gesamten Wald und konnte über 100 Schnapphähne aufspüren und dingfest machen, die in Ketten vor den Grafen geführt wurden. Graf Montesecco ließ nicht bei einem einzigen Gnade walten und so verloren an jenem Tage über 100 Räuber ihren Kopf durch das Beil des Scharfrichters. Die Richtstätte und der Kantorer Marktplatz glichen bereits einem roten See von Blut, als der letzte der zum Tode verurteilten, der gefürchtete 'Räuberjunker' Rondraldo von Raubwald zum Richtblock geführt wurde und den Grafen, die Baronin und ganz Kantor verfluchte, dabei obskure heidnische Waldgötzen anrufend.

Auch er verlor seinen Kopf, der Schrecken aber war den Kantorern und Fremden tief in die Glieder gefahren, so dass der Marktplatz von Kantor bis heute als verflucht gilt und von auswärtigen Händlern nur höchst selten besucht wird.