Baronie Nemento: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Baronie Nemento''' ist ein zentrales Lehen in der [[Grafschaft Yaquirtal]]. Aufgrund des besonderen Zaubers der Landschaft ließen in der Geschichte viele Fürsten und Könige des [[Königreich Almada|Almadaner Königreichs]] hier Landhäuser und Lustschlösschen errichten. Baronssitz ist der Ort [[Sorobán]].
Die '''Baronie Nemento''' ist ein zentrales Lehen in der [[Grafschaft Yaquirtal]]. Aufgrund des besonderen Zaubers der Landschaft ließen in der Geschichte viele Fürsten und Könige des [[Königreich Almada|Almadaner Königreichs]] hier Landhäuser und Lustschlösschen errichten. Baronssitz ist der Ort [[Nemento]].


==Derographie==
==Derographie==
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===Nemento - von Firun gen Praios===
===Nemento - von Firun gen Praios===
Zwischen dem Flüsschen [[Urmul]] in der [[Baronie Artésa]] und der [[Brandenau]], zwischen [[Alter Wald|Altem Wald]] und [[Madahöhen]] erstreckt sich die ausgedehnte, hügelreiche Macchienlandschaft [[Bargenta]]. Einzig die Böden an den Flüssen [[Anden]] und [[Brandenau]] können und werden für den Anbau von Getreide genutzt. An den terrassierten Hängen der Flusstäler wird auch Wein angebaut. Die weite Macchienlandschaft der Bargenta wird vor allem als Weidegrund für Schafe und Ziegen verwendet. Die wenig arbeitsintensive Weidewirtschaft in weiten Teilen des Nordens der Baronie Nemento hat zur Folge, dass die Bargenta ein wichtiges Rekrutierungsgebiet für Yaquirtaler Mercenarios ist. Während der [[Tristeza]] ist die Bargenta oftmals tage- und wochenlang nebelverhangen. Schon so mancher verlor in der grauen Jahreszeit seinen Weg durch die Bargenta und fand ihn nicht wieder. Vorort der [[Bargenta]] ist [[Nemento]].  
Zwischen dem Flüsschen [[Urmul]] in der [[Baronie Artésa]] und der [[Brandenau]], zwischen [[Alter Wald|Altem Wald]] und [[Madahöhen]] erstreckt sich die ausgedehnte, hügelreiche Macchienlandschaft [[Bargenta]]. Vor allem die Böden an den Flüssen [[Anden]] und [[Brandenau]] werden für den Anbau von Getreide genutzt. An den terrassierten Hängen der Flusstäler wird auch Wein angebaut. Die weite Macchienlandschaft der Bargenta wird vor allem aber als Weidegrund für Schafe und Ziegen verwendet. So lieblich sich das Zirpen der Zikaden und das Flötenspiel der Hirten im Frühjahr und Sommer ausnehmen, so grau und düster kann die Bargenta in der [[Tristeza]] sein, wenn sie oftmals tage- und wochenlang nebelverhangen schweigend da liegt. Vorort der [[Bargenta]] ist [[Nemento]].  


Weitaus fruchtbarer ist die Ebene von [[Sorobán]], die sich gen Efferd bis zum schattenreichen Alten Wald erstreckt. Zahllose Bewässerungskanäle, vom [[Anden]] gespeist, durchziehen die Senke mit ihren Obst- und Olivenhainen und den im sanften Wind wogenden Weizenfeldern. Der gute Boden nährt die Bauern aus den vier Dörfern Sorobáns ebenso wie die Herrschaften, seien dies nun die [[Tulameth saba Malkillah|Königinwitwe]], die Damen [[Familia El'Kargendes|El'Kargendes]] oder die Caballeros [[Familia de Quentulán|de Quentulán]]. Mehr als 2.000 Seelen wohnen in diesem peraine- und tsagesegneten Teil der Baronie.
Weitaus fruchtbarer ist die Ebene von [[Sorobán]], die sich gen Efferd bis zum schattenreichen Alten Wald erstreckt. Zahllose Bewässerungskanäle, vom [[Anden]] gespeist, durchziehen die mit nur wenigen Hügeln besetzte Senke mit ihren Obst- und Olivenhainen und den im sanften Wind wogenden Weizenfeldern. Der gute Boden nährt die Bauern aus den vier Dörfern Sorobáns ebenso wie die Herrschaften, seien dies nun die [[Tulameth saba Malkillah|Königinwitwe]], die Damen [[Familia El'Kargendes|El'Kargendes]] oder die Caballeros [[Familia de Quentulán|de Quentulán]]. Fast 3.000 Seelen wohnen in diesem peraine- und tsagesegneten Teil der Baronie. Die Eslamiden und die almadanischen Fürsten waren regelrecht vernarrt in die sanfte, liebreizende Landschaft des Nementoer Andentals und verewigten ihre Namen durch den Bau etlicher Lustschlösser und Landhäuser: Das auftrumpfende [[Landjunkergut Sorobán|Valposlust]], das verspielte [[Königlich Eslamshof|Eslamshof]], das verfallene [[Sorobán|Monte Eslamo]] und das verwunschene [[Gräflich Retosruh|Retosruh]] sind allesamt Spiegelbilder vergangener Größe.  


Reich durch den Anbau von Obst und vor allem von Wein wurde die Gegend um den [[Aquenauer See]], die alte Dominie der Familia [[Familia Al'Shirasgan|Al'Shirasgan]]. Am Nordufer des Sees beim Dorf [[Aquenau]] befindet sich eine der besten Reblagen Almadas. Nicht nur die Junker von Al’Shirasgan, deren Schloss auf einer kleinen Insel im See liegt, wurden durch die Weine aus Aquenau reich und bedeutend, sondern auch die gemeinen Bauern des Dorfes Aquenau. Die Neuansiedlung und der Bau neuer Winzerhöfe sind streng verboten – alte Rechte und Freiheiten schützen den Besitzstand der alteingesessenen Aquenauer Familias. Nur die Erstgeborenen erben Haus, Hof und Weinberg. Die Nachgeborenen müssen sich zwangsläufig als Knechte und Mägde verdingen oder sie ziehen in einen der vielen Weiler der Dominie Aquenauer See. Am Südufer des Sees stehen schattenspendende Obsthaine, die [[Bockenburg]] zu bescheidenem Wohlstand verhelfen.  
Reich durch den Anbau von Obst und vor allem von Wein wurde die Gegend um den [[Aquenauer See]], die alte Dominie der Familia [[Familia Al'Shirasgan|Al'Shirasgan]]. Am Nordufer des Sees beim Dorf [[Aquenau]] befindet sich eine der besten Reblagen Almadas. Nicht nur die Junker von Al’Shirasgan, deren Schloss auf einer kleinen Insel im See liegt, wurden durch die Weine aus Aquenau reich und bedeutend, sondern auch die gemeinen Bauern des Dorfes Aquenau. Die Neuansiedlung und der Bau neuer Winzerhöfe sind streng verboten – alte Rechte und Freiheiten schützen den Besitzstand der alteingesessenen Aquenauer Familias. Nur die Erstgeborenen erben Haus, Hof und Weinberg. Die Nachgeborenen müssen sich zwangsläufig als Knechte und Mägde verdingen oder sie ziehen in einen der vielen Weiler der Dominie Aquenauer See. Am Südufer des Sees stehen schattenspendende Obsthaine, die [[Bockenburg]] zu bescheidenem Wohlstand verhelfen.


===Nemento – ein Land der Schlösser===
Die Eslamiden und die almadanischen Fürsten waren regelrecht vernarrt in die sanfte, liebreizende Landschaft des Nementoer Andentals und verewigten ihre Namen durch den Bau etlicher Lustschlösser und Landhäuser. Almadaweit bekannt ist vor allem das Schloss '''Valposlust''', das fünf Meilen südlich von Sorobán über dem Anden gelegen ist. Errichtet wurde diese Anlage in bester Reblage und beherbergt noch heute das Kleine und das Große Valpofass (wobei das Kleinere der beiden Weinfässer so groß ist, dass ein Fuhrwerk darin Platz fände). Valposlust ist eine Vierflügelanlage im spät-eslamidischen Stil. Die Außenmauer ist ganz von wildem Wein umrankt und verleiht dem ganzen Schloss etwas Märchenhaftes. Tatsächlicher Aufenthaltsort für einen gekrönten Herrscher war und ist Valposlust nur selten. Die Tage und Nächte, an denen gekrönte Schlossherren im Laufe des letzten Jahrhunderts hier waren, kann man getrost an den Fingern weniger Hände abzählen. Heute ist Schloss Valposlust zusammen mit dem Ort Sorobán das Herzstück der Unterhaltslande der Königinwitwe [[Tulameth saba Malkillah|Tulameth]]. Doch da Ihre Königliche Majestät viel eher in [[Punin]] oder [[Omlad]] weilt, so bleiben neben ein paar wenigen Knechten, Mägden und Hausdienern nur eine Handvoll Schreiber und Aktenknechte, die kürzlich Einzug hielten, als einzige Bewohner des Schlosses.
Nordwestlich von Sorobán über dem Anden erhebt sich das verspielte und zum Flusstal hin offene Lustschlösschen '''Eslamshof'''. Die Dreiflügelanlage kann mit einem sehenswerten Park aufwarten, der auf vier Terrassen angelegt, sich vom Ufer des Anden bis zum Hügelrücken hochzieht, auf welchem das Schlösschen über dem Umland thront. Versteckt hinter Reihen hoher Bäume, um den Eindruck fürstlicher Einsamkeit und Ruhe nicht zu stören, liegt der kleine Weiler Eslamshof, der ganz zur Versorgung des Schlosses und der Herrschaften dient. Heutiger Herr von Schloss und Weiler ist Fürst [[Gwain von Harmamund]], der dieses Schloss durch seine Mittel aus seinen Nementoer Tafelgütern leidlich in Stand halten lässt.
 
Das Landhaus '''Monte Eslamo''', nordwestlich von Sorobán über dem Anden gelegen, befindet sich in Sichtweite von Schloss Eslamshof. Dieses Fachwerkhaus mitsamt Turm ist in einem äußerst erbärmlichen Zustand. Der weite Blumengarten ist völlig verwildert; um durch das Dornicht zu gelangen ist fast eine Machete nötig. Jüngst haben Sorobaner Bauern das alte, verfallene Gemäuer von Königinwitwe Tulameth auf Abriss gekauft. Ein paar junge Burschen und Mägde aus der Gegend wittern ihre letzte Gelegenheit, um diesem 200 Jahre alten Gemäuer seine Schätze und Geheimnis zu entreißen, bevor es niedergerissen wird. Auch weitgereiste Questadores – so munkelt die Sorobaner Dorfjugend – seien schon bei Monte Eslamo aufgetaucht, um die Schätze zu rauben, die schließlich – das ist doch keine Frage – in Sorobaner Hände gehören.


Nicht minder geheimnisvoll ist das Lustschlösschen '''Retosruh''' mitsamt Jerganspark. Dieses Schloss, östlich von Sorobán gelegen, wurde im maraskanischen Stil unter den Kaisern [[avwik:Reto von Gareth|Reto]] und [[avwik:Hal von Gareth|Hal I.]] errichtet und sofort nach Fertigstellung – die Götter mögen wissen warum – von Kaiser Hal mitsamt Dorf und Caballerotitel seinem getreuen Höfling [[Praiodar von Streitzig ä. H.]] als Erb und Eigen geschenkt. Das fünfgeschossige, pagodenartige Turmgebäude wird von der Bevölkerung gemieden. Schenkt man den Geschichten Glauben, die sich die Nementoer und Sorobaner erzählen, so ist das Schloss verflucht; eine Heimstatt bösartiger und hinterlistiger maraskanischer Geister soll es sein, die allesamt an die hier aufbewahrten maraskanischen Waffen, an denen maraskanisches Blut klebt, und an die Kriegsbeute aus Palästen und Tempeln gebunden sind. Dabei ist Schloss Retosruh das vielleicht eindrucksvollste Beispiel eines Schlosses im maraskanischen Stil, welcher sich in der späten Reto-Zeit und in der frühen Hal-Zeit kurzzeitig einer gewissen Beliebtheit erfreute, innerhalb der almadanischen Grenzen. Selbst die Wirtschaftsgebäude sind mit maraskanischen Gesimsen ausgestattet und in grellbunten Farben bemalt.
==Historie==


Ein weiteres landesweit bekanntes Schloss ist - wenngleich auch nicht von Kaisern und Königen erbaut - das Wasserschloss [[Familia Al'Shirasgan|Shirasgan]] am Ufer des Aquenauer Sees.  
Die letzten Wirren und Konflikte haben viel Wissen über die Vergangenheit der Baronie Nemento auf ewig verschlungen. Mangelnde Sorgfalt im Umgang mit alten Chroniken angesichts aktueller Bedrohungen, Diebstahl von altehrwürdigem Schriftgut und das alles verschlingende Feuer, das das Archiv und die Bibliothek der [[Familia von Cerastes|Barone von Cerastes]] auszehrte, raubten dem Land große Teile seines Gedächtnisses.


===Nemento – ein Land reicher Bauern und der Querellas===
===Alt-tulamidische Spuren und güldenländische Siedler===
'''Sorobán''' – der Ort der vier streitenden Dörfer: Durch den Willen eines einstigen Barons von Nemento wurden zwei Dörfer an den jetzigen Standort umgesiedelt, wo es bereits ein kleines Dorf namens Sorobán gab. Diese drei Dörfer ('''Alt-Sorobán''', '''Aquero''', '''Quentico''') wuchsen aber nie zusammen. Jedes Dorf bewahrte seine Eigenarten mit je eigenem Tempel, eigenem Schutzheiligen und eigenen Gebräuchen. Unter den Dörfern wurde auch nie sonderlich oft geheiratet, waren die anderen einem doch stets suspekt. Lieber holte man sich eine Braut von einem Winzerhof der Region oder einen Bräutigam aus Nemento oder Aquenau. Die Lage wurde nicht besser, als nach der Kaiserlosen Zeit ein viertes Dorf in Sorobán entstand: '''Aram''', das Dorf der Rastullahgläubigen. Scheinbare Nichtigkeiten können die Sorobaner gegeneinander aufbringen. Wenn etwa Vieh auf der falschen Weide steht, dann sind alte Gewohnheitsrechte missachtet worden. Wenn die Leichenprozessionen Quenticos über den Boronanger von Alt-Sorobán führen, dann wurde die ewige Ruhe der Toten empfindlich gestört und ganz Alt-Sorobán schreit Zeter und Mordio. Wenn sich Aquero aus Furcht vor den Namenlosen Tagen tief in den Häusern verkriecht, dann feiert Aram laut und schrill. Schnell sind Alte wie Junge mit dem Verdacht bei der Hand, dass die Umtriebe der jeweils anderen ihre Wurzel in Hexerei und Dämonenknechterei hätten. Doch der Fremde braucht den Kopf nicht lachend zu schütteln, denn auch die Reisenden werden in den alten Hader zwischen den vier streitenden Dörfern hineingezogen. Wer in Aquero übernachtet hat, kann in Alt-Sorobán nicht in Ruhe Wein trinken gehen und in Quentico sein Pferd nicht beschlagen lassen – denn immerhin kommt er aus dem unseligen Aquero und wer will mit so einem schon zu tun haben?


Heute gehört Sorobán zusammen mit dem Schlösschen Valposlust zu den Unterhaltslanden der Königinwitwe Tulameth, die in Omlad sitzt. Das Amt des Castellans von Sorobán gilt – trotz der vier streitenden Dörfer – als eines der lukrativsten der ganzen Talschaft, auch wenn der Castellan stets darum bemüht ist Streit zu schlichten. Und um als unparteiisch zu gelten, haben sich der Castellan und die Verwalter der Königinwitwe außerhalb Sorobáns in Valposlust einquartiert.
Einige wenige verwitterte Grenzsteine ragen im Westen der Baronie Nemento aus dem Nebel der Vergangenheit auf. Sie markierten zu Zeiten des Emirats Al’Mada wohl die Grenzen der Herrschaftsbereiche der Fürsten von [[Al'Muktur]] und [[Tarcaba]]. Immer wieder finden Reisende bisher unbekannte umgestürzte und von Dornengestrüpp überwucherte Stelen. Manche dieser schritthohen Steine wurden auch von Bauern in ihren Häusern und Viehställen oder auch in Tempeln vermauert. Die alt-tulamidischen Zeichen mag kaum einer zu deuten, wenn sie denn überhaupt noch lesbar sind. Das einzige gemeinhin bekannte Bauwerk aus alt-tulamidischer Zeit in der Baronie, das Satinavs Hörnern trotzte, ist der heutige Traviatempel von [[Aquenau]]. Dieser Ort wurde etwa in der Mitte des III. vorbosparanischen Jahrhunderts unter dem Namen Al’Quenar gegründet. Wozu der Oktogonalbau diente, dessen heutige Nebengebäue allesamt aus dem vorletzten und letzten Jahrhundert stammen, ist unbekannt.


'''Nemento''' – Ort der Unglücke: Seit Jahrhunderten wurde Nemento immer wieder von Katastrophen, wie Fehden, Kriegszügen, Unwetter, Bränden, Seuchen und Missernten, heimgesucht, so dass es ein Wunder von Tsa und Peraine ist, dass es Nemento heute immer noch gibt. Nachdem unter dem Einfluss von Perainegeweihten gut 150 Jahren Frieden und Sicherheit für Nemento herrschten, scheint das Unglück nun wieder seinen Lauf zu nehmen: Im Zuge der Selindianschen Unruhen wurde das [[Perainestift Nemento|Perainestift von Nemento]] bis auf den letzten Geweihten ausgelöscht. Stierkultisten aus den alten adligen Familias des Umlandes, die [[Familia de Quentulán|de Quentulán]], die [[Familia von Gurnabán|Gurnabán]] und die [[Familia von der Schulten|von der Schulten]], wollten das Storchennest endgültig ausräuchern – und sie hatten Erfolg. Es kamen keine neuen Perainegeweihten nach Nemento und das Perainestift wurde aufgelöst. Seine Güter, die durch Schenkungen über die letzten Jahrzehnte stark angewachsen war, wurden an den Daliaser Praiostempel gegeben, der nun vertreten durch Kapelle und einen Geweihten über das Schicksal Nementos wachen soll.  
Die Eroberung des Landes am oberen Yaquir durch die Horas-Legionen brachte güldenländische Siedler auch in jenes Gebiet, das heute Baronie Nemento heißt. Nach dem Fall Bosparans wurde das Land Nemento von den Grafen der Talschaft an das albernische Geschlecht [[Familia von Merkendes|Merkendes]] als Lehen ausgegeben. Die zumeist als glücklich und klug beschriebende Herrschaft dieser Familia über die sich im Laufe von 300 Jahren geformte Baronie Nemento endete im Jahr 335 BF jäh und blutig durch die einsetzende priesterkaiserliche Herrschaft.  


Die Güter der Caballeros '''Quentulán''' und '''Gurnabán''': Ebenso wie die Kaiser und Könige die reizende Landschaft Nementos liebten, so sehr hingen und hängen auch die Adligen Nementos treu an ihren gekrönten Herrschaften. Während der Selindianschen Unruhen haben die Nementoer Adligen erneut bewiesen, wie treu sie bis in den Tod und den Untergang der eigenen Familia zu ihrem Herrn stehen. Teuer haben sie alle dafür bezahlt, dass sie bis zuletzt Kaiser Selindian Hal folgten: Die Familia de Quentulán wurde bis auf einen Spross (die junge Erbin Tsaya, die nichts für die Untaten ihres Vormunds Gero kann) ausgemerzt. Das aus Garetien stammende und vor ein paar Jahren noch sehr hauptreiche Geschlecht der Ritter von der Schulten wurde gänzlich ausgewurzelt, als sie sich für [[Hal II.]] streitend gegen dessen Feinde warfen. Auch die Familia von Gurnabán (in sich selbst zutiefst zerstritten und uneins und in eine [[Baronie Artésa|artésanische]] und drei nementoische Linien geteilt) verlor etliche Mitglieder in Fehden und Kämpfen, nicht zuletzt untereinander. Es war auch dieser Nementoer Niederadel, der das Seine zur Ausmerzung des Baronshauses [[Familia von Cerastes|derer von Cerastes]] beitrug. Weder Kinder noch Greise schonten die Mörder aus den Familias Schulten, Quentulán und Gurnabán, als sie über Sorobán und Nemento herfielen. So mancher alte Caballero geriet dafür in den Kirchenbann der Perainekirche, da sie auch vor den Nementoer Perainegeweihten nicht Halt machten. In geheiligter Erde wurde keiner von diesen Mordbrennern bestattet. Dass der [[Soberan]] derer von Schulten einem tulamidischen Stierkult anhing, um als almadanischer zu gelten als jeder Almadani, war in Nemento ein offenes Geheimnis. Neue, unbescholtene Gesichter führen nun die Geschicke der Familias de Quentulán und von Gurnabán.
===Zwischen schwarzen und goldenen Sparren===


==Jüngste Historie==
Unter dem Sonnenobristen [[Inswin Al'Shirasgan]] massakrierten die Praiosanhänger im Jahr [[Annalen:348|348]] BF die Bevölkerung des Dorfes [[Hilmen]] und die Rondraanhänger, die sich dorthin geflüchtet hatten. Als Baronspriester erhielt Inswin die Baronie Nemento zu Lehen und insbesondere im praioswärtigen Teil der Baronie Nemento setzte sich die [[Familia Al'Shirasgan]] fest. Glanzvoller Ausdruck des Herrschaftswillen dieser Familia ist das Wasserschloss Shirasgan auf einer Insel im Aquenauer See. In der eslamidischen Zeit wurde es mehrfach umgebaut, doch die rechtförmige Grundstruktur der Schlossanlage geht auf die Priesterkaiserzeit zurück – in der rechtwinkligen und klar gegliederten Anlage spiegelt der Schlossbau die praiosgefällige Ordnung der Schöpfung.


Als sich [[Therengar-Eric von Cerastes]], Baron zu Nemento, offen für Kaiserin Rohaja erklärte, ließ Kaiser [[Hal II.]] ihn mitsamt seiner Familia verhaften. Durch einen Felonieprozess, bei dem pikanterweise der Erziustitiar des Königreiches, [[Faldor El'Kargendes]], den Vorsitz hatte, verlor die Familia [[Familia von Cerastes|derer von Cerastes]] ihre Titel, Güter und Ländereien. Die Baronie Nemento, mitsamt den Orten Nemento und Sorobán, fiel ebenso wie die [[Junkergut Aquenauer See|Dominie Aquenauer See]] an die Eslamskrone. Die verurteilten Missetäter aus der Familia Cerastes verschwanden spurlos. Ihr weiterer Verbleib muss als ungeklärt gelten. Im Rondrenmond [[Annalen:1034|1034]] BF schenkte Kaiser und König Hal II. voller Huld und Gnade seiner Gattin [[Tulameth saba Malkillah|Kaiserin Tulameth]] die Kernlande der Baronie Nemento um Sorobán und das Schloss Valposlust. Anlass hierfür war die Geburt des in Purpur geborenen Erben der Raulskrone [[Raul Eslam von Gareth|Raul Eslam]]. Ländereien, die einst Teil der alten Shirasgan-Dominie [[Junkergut Aquenauer See|Aquenauer See]] waren, gab Hal II. an die Verwandten seines getreuen Cronrats [[Shahîm Al'Shirasgan]] zurück.  
Am Ende der Priesterkaiserzeit formierte sich der Widerstand gegen die Shirasgan’sche Tyrannei unter dem tulamidischstämmigen [[Marwan El'Kargendes]]. Der Führer des Aufstandes und [[Familia El'Kargendes|dessen Familia]] wurden anno [[Annalen:466|466]] mit der Baronswürde belohnt. Während rund um den [[Aquenauer See]] immer noch die Familia Al’Shirasgan herrschte, lag der Schwerpunkt der Machtausübung der El’Kargendes im Westen und im Norden der Baronie, am Saum des [[Alter Wald|Alten Waldes]] und in der [[Bargenta]]. Der Ort [[Nemento]] wurde zum Hauptort der gleichnamigen Baronie ausgebaut mit repräsentativen Tempeln, schönen Bürgerhäusern und dem [[Castillo Brandenauschlüsselstein]], das eine Brücke über die Brandenau sichern sollte, die jedoch nur zur Hälfte fertig gestellt wurde. Unter Marwans Nachkommen und Erben Adranim und Gerbon wurde die [[Familia El'Kargendes]] in eine langwierige und blutige Fehde mit der [[Familia di Dalias]] verwickelt, die in jenen Tagen Barone von [[Baronie Artésa|Artésa]] stellte. Als beide Baronien völlig zugrunde gerichtet waren, wurden die beide Barone, mittlerweile zeternde Greise, ihrer Baronswürden enthoben.  


Nach dem Fall Kaiser Hals II. und dem erbenlosen Erlöschen der Familia Cerastes aber, beließ Kaiserin Rohaja Sorobán bei der nunmehrigen Königinwitwe Tulameth und die Dominie Aquenauer See in den Händen der Familia Al’Shirasgan. Durch Interzession des Puniner Praiostempels fiel die Baronswürde von Nemento zum ersten Mal in der Geschichte an den neuen Soberan der [[Familia di Dalias]], [[Ranudo di Dalias y las Dardas|Ranudo Eslamo di Dalias y las Dardas]] sowie an seine Verlobte [[Ildefonsa El'Kargendes|Domna Ildefonsa El'Kargendes de Silvana]], die älteste Tochter und Erbin der Soberana der [[Familia El'Kargendes]] und Nichte des Erziustitiars [[Faldor El'Kargendes]]. Das Paar wusste, wem es zu danken hatte und schwächte die Domäne der Nementoer Barone noch weiter, indem es die erloschene Stiftung des Perainestifts Nemento mit seinen 300 Seelen dem [[Praiosstift Dalias|Daliaser Praiostempel]] übertrug. Weitere Güter gab Dom Ranudo an seinen Sekretär und Ohrenbläser [[Alvaro Manticco]], der nun als ''homo novus'' unter den alten Adelsgeschlechtern Nementos dasteht. Die Besitzungen der Königinwitwe um Sorobán fochten Dom Ranudo und Domna Ildefonsa nicht an, sondern verzichteten für die Barone von Nemento auf alle Zeiten auf Sorobán. Dom Ranudo verlieh bei einer Audienz in Omlad gar der Hoffnung Ausdruck, „Ihrer Kgl. Maj:t der Königinwitwe“ wolle Sorobán, „dieser Schemel für Euer Kön: Maj:t rechten Fuß allzeit wohl behagen“.
===Nementoer Land, Al'Shirasganer Land===
 
Nach Decennien einer Interims-Verwaltung der beiden Baronien erreichte der reiche Pferdejunker und bedeutende Höfling [[Henario de Quendenas]] im Jahr [[Annalen:626|626]] die erneute Teilung der beiden Baronien; er selbst wurde mit der Baronie Nemento belehnt. Doch Baron Henario verschied am Jahrestag seines Triumphes. Auch seine einzige Tochter und Erbin Alaga konnte sich des Titels nicht lange erfreuen. Schließlich wurde Henarios noch minderjährige Enkelin Calayda Baronin – auch diese starb kurze Zeit später im Alter von gerade drei Jahren. Der schmucke Junker [[Manuar Al'Shirasgan]] vom Aquenauer See erbte im selben Jahr, anno 630 BF, die Unglück verheißende Baronswürde.
 
In den folgenden Jahrzehnten war das Schicksal der Baronie eng mit dem der Baronsfamilia Al'Shirasgan verbunden. Die Junkerfamilias El'Kargendes und Quendenas sicherten ihren Fortbestand und ihr Eigentum, indem sie sich in bedingungsloser Treue dem Rebenthron verschrieben. Die [[Familia Al'Shirasgan]] dagegen erhielt höchste Würden und stellte auf Generationen den Grafen des [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtals]].
 
Unter den Baronen aus der Familia Al'Shirasgan wurden zwei Dörfer nach [[Sorobán]] verlegt, denen – wesentlich später – nach dem Novadisturm ein viertes Dorf, das Dorf der Aramyas, folgen sollte. Zum Schutz dieses neuen Centrums der Baronie ließen die Barone das Castillo Sorobán anlegen, von dem heute nur noch der fugenlos glatte [[Weißer Turm von Sorobán|Weiße Turm von Sorobán]] steht – der Großteil des Castillos wurde später als Steinbruch für das famose [[Landjunkergut Sorobán|Valposlust]] verwendet. Während Sorobán an Bedeutung gewann, wurde das Dorf Nemento von mehreren Seuchenzügen und Feuersbrünsten schwer gebeutelt.
 
===Nemento unter den späten Eslamiden===
 
In der eslamidischen Spätzeit entfachte das bezaubernd schöne Andental bei Sorobán in den Herzen der Kaiser und Almadaner Könige die Liebe zum besonderen Reiz dieser Landschaft. Die von ihnen angelegten Lusthäuschen und Schlösser wurden immer großartiger und prächtiger. Das heute baufällige [[Sorobán|Monte Eslamo]] war eine erste zarte Liebeserklärung an das zauberhafte Nemento durch Eslam III. Mit [[Königlich Eslamshof|Eslamshof]] verewigte Eslam IV. seinen Namen am terrasierten Andenufer und formte die Landschaft nach seinem Empfinden. [[Landjunkergut Sorobán|Valposlust]] schließlich markierte Krönung und Ende der innigen Liaison zwischen Nementoer Landschaft und eslamidischem Kaiser- und Königshaus. Das fast ein Jahrhundert später errichtete Schloss [[Gräflich Retosruh|Retosruh]] blieb ein kraftloser Versuch, eine Beziehung zu revitalisieren, die die Kaiser Reto und Hal kaum nachfühlen und nicht mehr wirklich fassen konnten.
 
===Nemento – die Heimat der Landeskanzler===
 
Unter den letzten Fürsten von Almada aus wechselnden Familias und unter dem Haus Gareth kam der Baronie Nemento gerade als Wiege begnadeter Staatsmänner und Landeskanzler eine gesamt-almadanische Bedeutung bei: [[Gebegin Al'Shirasgan]] und [[Hilbarn Al'Shirasgan]] entstammten dieser Baronie. Doch was Glanz versprach, bedeutete auch viel Leid: Als Hilbarn nicht nur die Kanzlerwürde sondern auch seine angestammte Baronie verlor, sannen er und seine Gemahlin [[Quantamera Al'Shirasgan]] auf Rache gegen den neuen Baron: [[Familia von Cerastes|Vernon Aramir von Cerastes]]. Der Shirasgan’sche Bund der [[Schlangenjäger]] terrorisierte das Land und bekämpfte die Gefolgsleute des Barons bis aufs Blut. Die neue Baronsfamilia wiederum stützte sich vor allem auf Landesfremde: seine liebfeldische Familie, seinen Hauptmann aus Festum, seinen Sekretär aus Weiden. Die Loyalität der alten Nementoer Familias erwarb dieses [[Rescendiente]]-Geschlecht nie.
 
===Unter dem Mondenkaiser===
 
Obgleich der Nementoer Zweig der [[Familia Al'Shirasgan]] bis zur nahezu vollkommenen Entlaubung an seinem Vorhaben festhielt, trug er keinen Erfolg davon. Als sich aber Baron Vernons Erbe, [[Familia von Cerastes|Therengar-Eric von Cerastes]], Baron zu Nemento, offen für Kaiserin Rohaja erklärte, ließ Kaiser [[Hal II.]] ihn mitsamt seiner Familia verhaften. Durch einen Felonieprozess, bei dem pikanterweise der aus Nemento stammende Erziustitiar des Königreiches, [[Faldor El'Kargendes]], den Vorsitz hatte, verlor die Familia [[Familia von Cerastes|derer von Cerastes]] ihre Titel, Güter und Ländereien. Die Baronie Nemento, mitsamt den Orten Nemento und Sorobán, fiel ebenso wie die [[Junkergut Aquenauer See|Dominie Aquenauer See]] an die Eslamskrone. Die verurteilten Missetäter aus der Familia Cerastes verschwanden spurlos. Ihr weiterer Verbleib muss als ungeklärt gelten. Im Rondrenmond [[Annalen:1034|1034]] schenkte Kaiser und König Hal II. voller Huld und Gnade seiner Gattin [[Tulameth saba Malkillah|Kaiserin Tulameth]] die Kernlande der Baronie Nemento um Sorobán und das Schloss Valposlust. Anlass hierfür war die Geburt des in Purpur geborenen Erben der Raulskrone [[Raul Eslam von Gareth|Raul Eslam]]. Ländereien, die einst Teil der alten Shirasgan-Dominie [[Junkergut Aquenauer See|Aquenauer See]] waren, gab Hal II. an die Verwandten seines getreuen Cronrats [[Shahîm Al'Shirasgan]] zurück.
 
Nach dem Fall Kaiser Hals II. und dem erbenlosen Erlöschen der Familia Cerastes aber, beließ der [[Gendahar von Streitzig ä. H.|neue Graf des Yaquirtals]] Sorobán bei der nunmehrigen Königinwitwe Tulameth und die Dominie Aquenauer See in den Händen der Familia Al’Shirasgan. Durch Interzession des Puniner Praiostempels fiel die Baronswürde von Nemento zum ersten Mal in der Geschichte an den neuen Soberan der [[Familia di Dalias]], [[Ranudo di Dalias y las Dardas|Ranudo Eslamo di Dalias y las Dardas]] sowie gleichsam an seine Verlobte [[Ildefonsa El'Kargendes|Domna Ildefonsa El'Kargendes de Silvana]], die älteste Tochter und Erbin der Soberana der [[Familia El'Kargendes]] und Nichte des Erziustitiars [[Faldor El'Kargendes|Faldor]]. Das Paar wusste, wem es zu danken hatte und schwächte die Domäne der Nementoer Barone noch weiter, indem es die erloschene Stiftung des Perainestifts Nemento mit seinen 300 Seelen dem [[Praiosstift Dalias|Daliaser Praiostempel]] übertrug. Auch Dom Ranudos Sekretär und Ohrenbläser [[Alvaro Manticco]] wurde mit einem Gut belohnt.
 
==Dominien==
[[Datei:Alm-I-03 Baronie Nemento Dominien.jpg|thumb|300px|left|Dominien in der Baronie Nemento]]Die Baronie Nemento gliedert sich in 15 Afterlehen, von denen [[Freiherrlich Brandenauschlüsselstein]] und [[Freiherrlich Aquentalstein]] die Eigengüter des Barons bilden. Weitere sieben Güter hat der Baron auf Lebenszeit an Caballeros und Edle ausgegeben: Das [[Edlengut Santa Fahra]], das [[Edlengut Andenmund]], das [[Caballerogut Quebán]], das [[Caballerogut Quentulán]], das [[Caballerogut Segoya]], das [[Caballerogut Dos Puentes]] und das erst [[Annalen:1034|1034]] BF geschaffene [[Caballerogut San Marwan]].  
 
Die restlichen Afterlehen sind dem direkten Einfluss des Barons dagegen entzogen. Das [[Landjunkergut Sorobán und Aquenau]] ist der Königinwitwe zu Eigen und auch das [[Landjunkergut Silvana|Junkergut Silvana]] wird als Erblehen vom Almadanerfürsten ausgegeben. Auch die Caballerogüter [[Königlich Eslamshof|Eslamshof]] und [[Gräflich Retosruh|Retosruh]] sind dem Almadanerfürsten bzw. dem Grafen von [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]] zu Eigen. Die Herren des [[Junkergut Aquenauer See|Junkerguts Aquenauer See]], der größten Dominie Nementos, sind nominell zwar dem Baron lehnspflichtig, halten ihre Länder jedoch bereits seit etlichen Jahrhunderten und sehen sich daher nicht genötigt, einer voraussichtlich weiteren kurzlebigen Nementoer Baronsdynastie allzu viel Ehre zu erweisen. Nahe [[Nemento]] verfügt schießlich das [[Praiosstift Dalias]] über einige Hofstellen.


==Wirtschaft==
==Wirtschaft==
Der Handel mit [[Wein]] und [[Pferd]]en ist hier von großer Bedeutung. Selbst aus kleineren Orten wie [[Aquenau]] kommen edle Tropfen wie der ''[[Aquenauer Südhang]]''.
 
Der Handel mit und die Kultivierung von [[Wein]], Obst und [[Pferd]]en ist hier von großer Bedeutung.  
 
Während an den Hängen des Nordufers des [[Aquenauer See|Aquenauer Sees]] mit dem ''[[Aquenauer Südhang]]'' ein besonders edler Tropfen angebaut wird, der almadaweit Beachtung und Anerkennung findet, wird am [[Anden]] und der Ebene von [[Sorobán]] eine Rebsorte mit großen und geschmacksarmen Trauben kultiviert. Der hier gekelterte sogenannte ''Sorobán-Wein'' wird über Wasserwege oder die [[Weinstraße]] vor allem nach [[Punin]] ausgeführt, wo er in billigen Tavernen und Herbergen ausgeschenkt wird. Die Bewohner Sorobáns und [[Nemento|Nementos]] genießen diesen Wein zumeist stark gewürzt oder mit Wasser verdünnt. In den 980er Jahren haben Krankheiten und Schädlingsbefall zum Ruin der bisherigen und nicht zuletzt von Kaiser [[Valpo (Heiliger)|Valpo]] hochgeschätzten Weinkultur am Anden geführt. Wüsste der heilige Kaiser um diesen unseligen Wandel in einem seiner liebsten Weinrefugien, würde er sich wohl im Grabe umdrehen.
 
Stattdessen brilliert die Ebene von Sorobán – aber auch [[Bockenburg]] im Süden der Baronie – heutzutage durch seine Obstwiesen, wo vor allem Arangen, Zitronen und Äpfel angebaut werden. Gerade die [[Familia El'Kargendes]] verdankt ihren Reichtum ihren Obstwiesen am Saum des [[Alter Wald|Alten Waldes]] und um [[Sorobán]]. In Form von Obstbränden, Trockenobst oder auch Frischobst werden diese Produkte vor allem nach Punin ausgeführt. Der Anbau von Getreide und Gemüse in der Baronie dient dagegen weitgehend der Selbstversorgung ihrer Einwohner. Dabei kommt das Gemüse samt Hammelfleisch sehr gerne in Form des ''Nementoer Rondrisch'' als kräftiger und würziger Eintopf auf den Tisch.
 
Auch bei der Pferdzucht lässt sich das beobachten, was für den [[Wein|Weinanbau]] gilt: Im Norden der Baronie setzt man auf Massenware und im Süden auf edle Verfeinerung. In der [[Ebene der Tausend Pferde]], deren Gebiet teilweise im Süden der Baronie liegt, züchten die Familias [[Familia El'Kargendes|El'Kargendes]] und [[Familia Al'Shirasgan|Al'Shirasgan]] hochklassige und teure Yaquirtaler. Dahingegen konzentrieren sich die aramyischen Züchterfamilias in [[Nemento]] darauf, kleine, leistungsstarke und robuste Pferde zu züchten, wie sie von aufgesessenen Mercenarios, Händlern, Kurieren und Questadores geschätzt werden. In der [[Bargenta]] im Norden der Baronie finden sich ansonsten vor allem zahlreiche Schafherden. Die Wolle wird in [[Nemento]] und [[Sorobán]] zu Tuch gesponnen und gewebt und danach – wie fast alle Waren der Baronie – nach [[Punin]] verbracht. Ein weiteres Produkt der Nementoer Schafzucht ist der ''Bargento'', ein vollmundig-weicher Hartkäse, der zur Haltbarmachung in Olivenöl eingelegt wird.  


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Aktuelle Version vom 4. Mai 2018, 19:08 Uhr

Wappen Almada 03.png
Mond grau.png

Dieser Artikel wurde schon länger nicht mehr aktualisiert und ist derzeit auf dem Stand zu Beginn des Jahres 1036 BF.
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Baronie Nemento
Wappen: BaronieNemento.jpg
Grafschaft: Yaquirtal
PRA.png Herrschaft: Baron Ranudo Eslamo di Dalias y las Dardas
TSA.png Einwohner: 7.100 (davon ca. 1.000 Aramyas und 100 Zahoris)
Ortschaften: Nemento (600), Sorobán (880), Aquenau (200), Bockenburg (200)
PRA.png Dominien: Edlengut Andenmund, Junkergut Aquenauer See, Freiherrlich Aquentalstein, Freiherrlich Brandenauschlüsselstein, Königlich Eslamshof, Praiosstift Dalias, Caballerogut Dos Puentes, Caballerogut Quebán, Caballerogut Quentulán, Caballerogut San Marwan, Edlengut Santa Fahra, Caballerogut Segoya, Landjunkergut Silvana, Landjunkergut Sorobán und Aquenau, Gräflich Retosruh
TRA.png Bedeutende Familias: di Dalias, von Gurnabán, El'Kargendes, de Quentulán, Al'Shirasgan, de Quendenas
PER.png Landschaften: Madahöhen, Ebene der Tausend Pferde, Bargenta
FIR.png Forste: Alter Wald
EFF.png Gewässer: Aquen, Anden, Brandenau
AVE.png Verkehrswege: Weinstraße
Kennziffer: ALM-I-03

Die Baronie Nemento ist ein zentrales Lehen in der Grafschaft Yaquirtal. Aufgrund des besonderen Zaubers der Landschaft ließen in der Geschichte viele Fürsten und Könige des Almadaner Königreichs hier Landhäuser und Lustschlösschen errichten. Baronssitz ist der Ort Nemento.

Derographie[Quelltext bearbeiten]

Lage[Quelltext bearbeiten]

Die Baronie Nemento (rot) in der Grafschaft Yaquirtal (grau).

Das Lehen liegt im Herzen der Grafschaft Yaquirtal, an den Madahöhen, dem hügeligen Hinterland des Yaquirtals. Es wird umgeben von der Baronie Nordhain im Norden, der Stadtmark Punin im Osten, und den Baronien Imrah und Artésa im Süden und Westen.

Nemento - von Firun gen Praios[Quelltext bearbeiten]

Zwischen dem Flüsschen Urmul in der Baronie Artésa und der Brandenau, zwischen Altem Wald und Madahöhen erstreckt sich die ausgedehnte, hügelreiche Macchienlandschaft Bargenta. Vor allem die Böden an den Flüssen Anden und Brandenau werden für den Anbau von Getreide genutzt. An den terrassierten Hängen der Flusstäler wird auch Wein angebaut. Die weite Macchienlandschaft der Bargenta wird vor allem aber als Weidegrund für Schafe und Ziegen verwendet. So lieblich sich das Zirpen der Zikaden und das Flötenspiel der Hirten im Frühjahr und Sommer ausnehmen, so grau und düster kann die Bargenta in der Tristeza sein, wenn sie oftmals tage- und wochenlang nebelverhangen schweigend da liegt. Vorort der Bargenta ist Nemento.

Weitaus fruchtbarer ist die Ebene von Sorobán, die sich gen Efferd bis zum schattenreichen Alten Wald erstreckt. Zahllose Bewässerungskanäle, vom Anden gespeist, durchziehen die mit nur wenigen Hügeln besetzte Senke mit ihren Obst- und Olivenhainen und den im sanften Wind wogenden Weizenfeldern. Der gute Boden nährt die Bauern aus den vier Dörfern Sorobáns ebenso wie die Herrschaften, seien dies nun die Königinwitwe, die Damen El'Kargendes oder die Caballeros de Quentulán. Fast 3.000 Seelen wohnen in diesem peraine- und tsagesegneten Teil der Baronie. Die Eslamiden und die almadanischen Fürsten waren regelrecht vernarrt in die sanfte, liebreizende Landschaft des Nementoer Andentals und verewigten ihre Namen durch den Bau etlicher Lustschlösser und Landhäuser: Das auftrumpfende Valposlust, das verspielte Eslamshof, das verfallene Monte Eslamo und das verwunschene Retosruh sind allesamt Spiegelbilder vergangener Größe.

Reich durch den Anbau von Obst und vor allem von Wein wurde die Gegend um den Aquenauer See, die alte Dominie der Familia Al'Shirasgan. Am Nordufer des Sees beim Dorf Aquenau befindet sich eine der besten Reblagen Almadas. Nicht nur die Junker von Al’Shirasgan, deren Schloss auf einer kleinen Insel im See liegt, wurden durch die Weine aus Aquenau reich und bedeutend, sondern auch die gemeinen Bauern des Dorfes Aquenau. Die Neuansiedlung und der Bau neuer Winzerhöfe sind streng verboten – alte Rechte und Freiheiten schützen den Besitzstand der alteingesessenen Aquenauer Familias. Nur die Erstgeborenen erben Haus, Hof und Weinberg. Die Nachgeborenen müssen sich zwangsläufig als Knechte und Mägde verdingen oder sie ziehen in einen der vielen Weiler der Dominie Aquenauer See. Am Südufer des Sees stehen schattenspendende Obsthaine, die Bockenburg zu bescheidenem Wohlstand verhelfen.


Historie[Quelltext bearbeiten]

Die letzten Wirren und Konflikte haben viel Wissen über die Vergangenheit der Baronie Nemento auf ewig verschlungen. Mangelnde Sorgfalt im Umgang mit alten Chroniken angesichts aktueller Bedrohungen, Diebstahl von altehrwürdigem Schriftgut und das alles verschlingende Feuer, das das Archiv und die Bibliothek der Barone von Cerastes auszehrte, raubten dem Land große Teile seines Gedächtnisses.

Alt-tulamidische Spuren und güldenländische Siedler[Quelltext bearbeiten]

Einige wenige verwitterte Grenzsteine ragen im Westen der Baronie Nemento aus dem Nebel der Vergangenheit auf. Sie markierten zu Zeiten des Emirats Al’Mada wohl die Grenzen der Herrschaftsbereiche der Fürsten von Al'Muktur und Tarcaba. Immer wieder finden Reisende bisher unbekannte umgestürzte und von Dornengestrüpp überwucherte Stelen. Manche dieser schritthohen Steine wurden auch von Bauern in ihren Häusern und Viehställen oder auch in Tempeln vermauert. Die alt-tulamidischen Zeichen mag kaum einer zu deuten, wenn sie denn überhaupt noch lesbar sind. Das einzige gemeinhin bekannte Bauwerk aus alt-tulamidischer Zeit in der Baronie, das Satinavs Hörnern trotzte, ist der heutige Traviatempel von Aquenau. Dieser Ort wurde etwa in der Mitte des III. vorbosparanischen Jahrhunderts unter dem Namen Al’Quenar gegründet. Wozu der Oktogonalbau diente, dessen heutige Nebengebäue allesamt aus dem vorletzten und letzten Jahrhundert stammen, ist unbekannt.

Die Eroberung des Landes am oberen Yaquir durch die Horas-Legionen brachte güldenländische Siedler auch in jenes Gebiet, das heute Baronie Nemento heißt. Nach dem Fall Bosparans wurde das Land Nemento von den Grafen der Talschaft an das albernische Geschlecht Merkendes als Lehen ausgegeben. Die zumeist als glücklich und klug beschriebende Herrschaft dieser Familia über die sich im Laufe von 300 Jahren geformte Baronie Nemento endete im Jahr 335 BF jäh und blutig durch die einsetzende priesterkaiserliche Herrschaft.

Zwischen schwarzen und goldenen Sparren[Quelltext bearbeiten]

Unter dem Sonnenobristen Inswin Al'Shirasgan massakrierten die Praiosanhänger im Jahr 348 BF die Bevölkerung des Dorfes Hilmen und die Rondraanhänger, die sich dorthin geflüchtet hatten. Als Baronspriester erhielt Inswin die Baronie Nemento zu Lehen und insbesondere im praioswärtigen Teil der Baronie Nemento setzte sich die Familia Al'Shirasgan fest. Glanzvoller Ausdruck des Herrschaftswillen dieser Familia ist das Wasserschloss Shirasgan auf einer Insel im Aquenauer See. In der eslamidischen Zeit wurde es mehrfach umgebaut, doch die rechtförmige Grundstruktur der Schlossanlage geht auf die Priesterkaiserzeit zurück – in der rechtwinkligen und klar gegliederten Anlage spiegelt der Schlossbau die praiosgefällige Ordnung der Schöpfung.

Am Ende der Priesterkaiserzeit formierte sich der Widerstand gegen die Shirasgan’sche Tyrannei unter dem tulamidischstämmigen Marwan El'Kargendes. Der Führer des Aufstandes und dessen Familia wurden anno 466 mit der Baronswürde belohnt. Während rund um den Aquenauer See immer noch die Familia Al’Shirasgan herrschte, lag der Schwerpunkt der Machtausübung der El’Kargendes im Westen und im Norden der Baronie, am Saum des Alten Waldes und in der Bargenta. Der Ort Nemento wurde zum Hauptort der gleichnamigen Baronie ausgebaut mit repräsentativen Tempeln, schönen Bürgerhäusern und dem Castillo Brandenauschlüsselstein, das eine Brücke über die Brandenau sichern sollte, die jedoch nur zur Hälfte fertig gestellt wurde. Unter Marwans Nachkommen und Erben Adranim und Gerbon wurde die Familia El'Kargendes in eine langwierige und blutige Fehde mit der Familia di Dalias verwickelt, die in jenen Tagen Barone von Artésa stellte. Als beide Baronien völlig zugrunde gerichtet waren, wurden die beide Barone, mittlerweile zeternde Greise, ihrer Baronswürden enthoben.

Nementoer Land, Al'Shirasganer Land[Quelltext bearbeiten]

Nach Decennien einer Interims-Verwaltung der beiden Baronien erreichte der reiche Pferdejunker und bedeutende Höfling Henario de Quendenas im Jahr 626 die erneute Teilung der beiden Baronien; er selbst wurde mit der Baronie Nemento belehnt. Doch Baron Henario verschied am Jahrestag seines Triumphes. Auch seine einzige Tochter und Erbin Alaga konnte sich des Titels nicht lange erfreuen. Schließlich wurde Henarios noch minderjährige Enkelin Calayda Baronin – auch diese starb kurze Zeit später im Alter von gerade drei Jahren. Der schmucke Junker Manuar Al'Shirasgan vom Aquenauer See erbte im selben Jahr, anno 630 BF, die Unglück verheißende Baronswürde.

In den folgenden Jahrzehnten war das Schicksal der Baronie eng mit dem der Baronsfamilia Al'Shirasgan verbunden. Die Junkerfamilias El'Kargendes und Quendenas sicherten ihren Fortbestand und ihr Eigentum, indem sie sich in bedingungsloser Treue dem Rebenthron verschrieben. Die Familia Al'Shirasgan dagegen erhielt höchste Würden und stellte auf Generationen den Grafen des Yaquirtals.

Unter den Baronen aus der Familia Al'Shirasgan wurden zwei Dörfer nach Sorobán verlegt, denen – wesentlich später – nach dem Novadisturm ein viertes Dorf, das Dorf der Aramyas, folgen sollte. Zum Schutz dieses neuen Centrums der Baronie ließen die Barone das Castillo Sorobán anlegen, von dem heute nur noch der fugenlos glatte Weiße Turm von Sorobán steht – der Großteil des Castillos wurde später als Steinbruch für das famose Valposlust verwendet. Während Sorobán an Bedeutung gewann, wurde das Dorf Nemento von mehreren Seuchenzügen und Feuersbrünsten schwer gebeutelt.

Nemento unter den späten Eslamiden[Quelltext bearbeiten]

In der eslamidischen Spätzeit entfachte das bezaubernd schöne Andental bei Sorobán in den Herzen der Kaiser und Almadaner Könige die Liebe zum besonderen Reiz dieser Landschaft. Die von ihnen angelegten Lusthäuschen und Schlösser wurden immer großartiger und prächtiger. Das heute baufällige Monte Eslamo war eine erste zarte Liebeserklärung an das zauberhafte Nemento durch Eslam III. Mit Eslamshof verewigte Eslam IV. seinen Namen am terrasierten Andenufer und formte die Landschaft nach seinem Empfinden. Valposlust schließlich markierte Krönung und Ende der innigen Liaison zwischen Nementoer Landschaft und eslamidischem Kaiser- und Königshaus. Das fast ein Jahrhundert später errichtete Schloss Retosruh blieb ein kraftloser Versuch, eine Beziehung zu revitalisieren, die die Kaiser Reto und Hal kaum nachfühlen und nicht mehr wirklich fassen konnten.

Nemento – die Heimat der Landeskanzler[Quelltext bearbeiten]

Unter den letzten Fürsten von Almada aus wechselnden Familias und unter dem Haus Gareth kam der Baronie Nemento gerade als Wiege begnadeter Staatsmänner und Landeskanzler eine gesamt-almadanische Bedeutung bei: Gebegin Al'Shirasgan und Hilbarn Al'Shirasgan entstammten dieser Baronie. Doch was Glanz versprach, bedeutete auch viel Leid: Als Hilbarn nicht nur die Kanzlerwürde sondern auch seine angestammte Baronie verlor, sannen er und seine Gemahlin Quantamera Al'Shirasgan auf Rache gegen den neuen Baron: Vernon Aramir von Cerastes. Der Shirasgan’sche Bund der Schlangenjäger terrorisierte das Land und bekämpfte die Gefolgsleute des Barons bis aufs Blut. Die neue Baronsfamilia wiederum stützte sich vor allem auf Landesfremde: seine liebfeldische Familie, seinen Hauptmann aus Festum, seinen Sekretär aus Weiden. Die Loyalität der alten Nementoer Familias erwarb dieses Rescendiente-Geschlecht nie.

Unter dem Mondenkaiser[Quelltext bearbeiten]

Obgleich der Nementoer Zweig der Familia Al'Shirasgan bis zur nahezu vollkommenen Entlaubung an seinem Vorhaben festhielt, trug er keinen Erfolg davon. Als sich aber Baron Vernons Erbe, Therengar-Eric von Cerastes, Baron zu Nemento, offen für Kaiserin Rohaja erklärte, ließ Kaiser Hal II. ihn mitsamt seiner Familia verhaften. Durch einen Felonieprozess, bei dem pikanterweise der aus Nemento stammende Erziustitiar des Königreiches, Faldor El'Kargendes, den Vorsitz hatte, verlor die Familia derer von Cerastes ihre Titel, Güter und Ländereien. Die Baronie Nemento, mitsamt den Orten Nemento und Sorobán, fiel ebenso wie die Dominie Aquenauer See an die Eslamskrone. Die verurteilten Missetäter aus der Familia Cerastes verschwanden spurlos. Ihr weiterer Verbleib muss als ungeklärt gelten. Im Rondrenmond 1034 schenkte Kaiser und König Hal II. voller Huld und Gnade seiner Gattin Kaiserin Tulameth die Kernlande der Baronie Nemento um Sorobán und das Schloss Valposlust. Anlass hierfür war die Geburt des in Purpur geborenen Erben der Raulskrone Raul Eslam. Ländereien, die einst Teil der alten Shirasgan-Dominie Aquenauer See waren, gab Hal II. an die Verwandten seines getreuen Cronrats Shahîm Al'Shirasgan zurück.

Nach dem Fall Kaiser Hals II. und dem erbenlosen Erlöschen der Familia Cerastes aber, beließ der neue Graf des Yaquirtals Sorobán bei der nunmehrigen Königinwitwe Tulameth und die Dominie Aquenauer See in den Händen der Familia Al’Shirasgan. Durch Interzession des Puniner Praiostempels fiel die Baronswürde von Nemento zum ersten Mal in der Geschichte an den neuen Soberan der Familia di Dalias, Ranudo Eslamo di Dalias y las Dardas sowie gleichsam an seine Verlobte Domna Ildefonsa El'Kargendes de Silvana, die älteste Tochter und Erbin der Soberana der Familia El'Kargendes und Nichte des Erziustitiars Faldor. Das Paar wusste, wem es zu danken hatte und schwächte die Domäne der Nementoer Barone noch weiter, indem es die erloschene Stiftung des Perainestifts Nemento mit seinen 300 Seelen dem Daliaser Praiostempel übertrug. Auch Dom Ranudos Sekretär und Ohrenbläser Alvaro Manticco wurde mit einem Gut belohnt.

Dominien[Quelltext bearbeiten]

Dominien in der Baronie Nemento

Die Baronie Nemento gliedert sich in 15 Afterlehen, von denen Freiherrlich Brandenauschlüsselstein und Freiherrlich Aquentalstein die Eigengüter des Barons bilden. Weitere sieben Güter hat der Baron auf Lebenszeit an Caballeros und Edle ausgegeben: Das Edlengut Santa Fahra, das Edlengut Andenmund, das Caballerogut Quebán, das Caballerogut Quentulán, das Caballerogut Segoya, das Caballerogut Dos Puentes und das erst 1034 BF geschaffene Caballerogut San Marwan.

Die restlichen Afterlehen sind dem direkten Einfluss des Barons dagegen entzogen. Das Landjunkergut Sorobán und Aquenau ist der Königinwitwe zu Eigen und auch das Junkergut Silvana wird als Erblehen vom Almadanerfürsten ausgegeben. Auch die Caballerogüter Eslamshof und Retosruh sind dem Almadanerfürsten bzw. dem Grafen von Yaquirtal zu Eigen. Die Herren des Junkerguts Aquenauer See, der größten Dominie Nementos, sind nominell zwar dem Baron lehnspflichtig, halten ihre Länder jedoch bereits seit etlichen Jahrhunderten und sehen sich daher nicht genötigt, einer voraussichtlich weiteren kurzlebigen Nementoer Baronsdynastie allzu viel Ehre zu erweisen. Nahe Nemento verfügt schießlich das Praiosstift Dalias über einige Hofstellen.

Wirtschaft[Quelltext bearbeiten]

Der Handel mit und die Kultivierung von Wein, Obst und Pferden ist hier von großer Bedeutung.

Während an den Hängen des Nordufers des Aquenauer Sees mit dem Aquenauer Südhang ein besonders edler Tropfen angebaut wird, der almadaweit Beachtung und Anerkennung findet, wird am Anden und der Ebene von Sorobán eine Rebsorte mit großen und geschmacksarmen Trauben kultiviert. Der hier gekelterte sogenannte Sorobán-Wein wird über Wasserwege oder die Weinstraße vor allem nach Punin ausgeführt, wo er in billigen Tavernen und Herbergen ausgeschenkt wird. Die Bewohner Sorobáns und Nementos genießen diesen Wein zumeist stark gewürzt oder mit Wasser verdünnt. In den 980er Jahren haben Krankheiten und Schädlingsbefall zum Ruin der bisherigen und nicht zuletzt von Kaiser Valpo hochgeschätzten Weinkultur am Anden geführt. Wüsste der heilige Kaiser um diesen unseligen Wandel in einem seiner liebsten Weinrefugien, würde er sich wohl im Grabe umdrehen.

Stattdessen brilliert die Ebene von Sorobán – aber auch Bockenburg im Süden der Baronie – heutzutage durch seine Obstwiesen, wo vor allem Arangen, Zitronen und Äpfel angebaut werden. Gerade die Familia El'Kargendes verdankt ihren Reichtum ihren Obstwiesen am Saum des Alten Waldes und um Sorobán. In Form von Obstbränden, Trockenobst oder auch Frischobst werden diese Produkte vor allem nach Punin ausgeführt. Der Anbau von Getreide und Gemüse in der Baronie dient dagegen weitgehend der Selbstversorgung ihrer Einwohner. Dabei kommt das Gemüse samt Hammelfleisch sehr gerne in Form des Nementoer Rondrisch als kräftiger und würziger Eintopf auf den Tisch.

Auch bei der Pferdzucht lässt sich das beobachten, was für den Weinanbau gilt: Im Norden der Baronie setzt man auf Massenware und im Süden auf edle Verfeinerung. In der Ebene der Tausend Pferde, deren Gebiet teilweise im Süden der Baronie liegt, züchten die Familias El'Kargendes und Al'Shirasgan hochklassige und teure Yaquirtaler. Dahingegen konzentrieren sich die aramyischen Züchterfamilias in Nemento darauf, kleine, leistungsstarke und robuste Pferde zu züchten, wie sie von aufgesessenen Mercenarios, Händlern, Kurieren und Questadores geschätzt werden. In der Bargenta im Norden der Baronie finden sich ansonsten vor allem zahlreiche Schafherden. Die Wolle wird in Nemento und Sorobán zu Tuch gesponnen und gewebt und danach – wie fast alle Waren der Baronie – nach Punin verbracht. Ein weiteres Produkt der Nementoer Schafzucht ist der Bargento, ein vollmundig-weicher Hartkäse, der zur Haltbarmachung in Olivenöl eingelegt wird.