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Eine modische Marotte ließ den Hünen sich stets von Kopf bis Fuß in Dunkelblau gewanden. Durch seinen finanziellen Ruin hatte er allerdings nur noch die eine Garderobe, die er am Leibe trug und musste schon vor langer Zeit seine Rubinbrosche am Fechtgurt - eigentlich das Erkennungszeichen der [[Hüter des Almadin|Almadinhüter]] - bei einem Geldverleiher verpfänden. | Eine modische Marotte ließ den Hünen sich stets von Kopf bis Fuß in Dunkelblau gewanden. Durch seinen finanziellen Ruin hatte er allerdings nur noch die eine Garderobe, die er am Leibe trug und musste schon vor langer Zeit seine Rubinbrosche am Fechtgurt - eigentlich das Erkennungszeichen der [[Hüter des Almadin|Almadinhüter]] - bei einem Geldverleiher verpfänden. |
Version vom 23. April 2014, 15:14 Uhr
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Dom Vesijo de Fuente y Beiras zu Blutfels ( 986, 1034 zu Al'Muktur), auch Vesijo der Einäugige genannt, entstammte dem heute landlosen Adel der ehemaligen Reichsmark Amhallas bzw. Transbosquiriens und stieg unter dem Mondenkaiser Selindian Hal von Gareth zum Valedor von Punin, kurzzeitig gar bis zum Grafen von Yaquirtal auf. Wie die meisten Vertreter der vertriebenen Geschlechter aus der heidnisch besetzten Reichsmark, zeichnete sich auch Dom Vesijo durch einen unstillbaren Hass auf alles Novadische aus. Dies trieb ihn dazu, beim Massaker von Al'Muktur nicht nur viele im Staatskerker arretierte Disentes, sondern auch den kindlichen Thronfolger und Erben des Königs Selindian Hal und dessen novadischen Gemahlin Tulameth saba Malkillah grausam zu erschlagen. In jener Nacht fand er selbst den Tod durch die Hand einiger tapferer Questadores.
Äußeres
Dom Vesijo focht in seinem Leben gewiss zwei Dutzend Duelle aufs Dritte Blut, vulgo: auf Leben und Tod und überlebte sie selbst - bis auf das letzte. Dies spricht zum einen für sein Fechttalent, zum anderen dafür, dass er auch nur offensichtlich unterlegene Gegner zu fordern pflegte. Dennoch waren sein Gesicht, seine Hände und sein Oberkörper von Degennarben verunstaltet; in einem Assaut im Jahr 1019 BF büßte er sein linkes Auge ein.
Eine modische Marotte ließ den Hünen sich stets von Kopf bis Fuß in Dunkelblau gewanden. Durch seinen finanziellen Ruin hatte er allerdings nur noch die eine Garderobe, die er am Leibe trug und musste schon vor langer Zeit seine Rubinbrosche am Fechtgurt - eigentlich das Erkennungszeichen der Almadinhüter - bei einem Geldverleiher verpfänden.
Curriculum Vitae
Vesijo de Fuente y Beiras wurde bereits als Exilant geboren, schließlich war bei seiner Geburt der Novadisturm bereits 60 Jahre her und das Land seiner Mütter und Vorväter rings um das Castillo Blutfels ebenso lange in novadischem Besitz. Auch das bewegliche Vermögen der Familia de Fuente überdauerte den Verlust nicht lange, so dass Dom Vesijo in einer winzigen Kammer in einer Pension in Sereno sein Dasein fristete. Seinen Lebensunterhalt verdingte er sich als Mietklinge in den dunklen Gassen Punins. Dies hielt ihn freilich nicht davon ab, nach wie vor den äußeren Schein eines stolzen Mitglieds der Nobleza und Großwürdenträgers zu wahren. So versäumte er zeit seines Lebens keine einzige Landständeversammlung, wo er regelmäßig politisch "heiße Eisen" auf die Tagesordnung brachte.
Vesijo de Fuente y Beiras gehörte zusammen mit Edelleuten wie Gonzalo di Madjani, Ramiro Alcorta von Schelak oder Richeza von Scheffelstein zu den Schwur- und Gründungsmitgliedern des ehemals seperatistischen Geheimbundes der Hüter des Almadin, der durch verwegene Anschläge gegen Vertreter der Raulskrone in ganz Almada von sich reden machte. Dabei fehlte es ihm jedoch am politischen Geschick des Machtmenschen Gonzalo, am Schneid Dom Ramiros oder am Feuer der Scheffelsteinerin, die de Fuente aufgrund seiner riesigen Ambitionen, die einem aber im besten Falle durchschnittlichen Geist entwuchsen, immer mit gemischten Gefühlen und als ein potentielles Sicherheitsrisiko betrachteten.
In seiner Wahlheimat Punin war er zeitweise nicht mehr gern gelitten, seit er im Jahre 1027 BF ein Komplott gegen die bürgerliche Selbstbestimmung schmiedete und sogar ein Landsknechts-Terzio angeworben hatte, um die Ratsherrschaft zu Fall zu bringen. Nur seine altadlige Abstammung und seine Stellung bei Hofe retteten ihn damals vor der Arretierung. Im Travia 1032 versuchte er mit Unterstützung seines Stiefneffen Filippo di Lacara sowie der Condottiere Balbiano di Abrantes und Tego Colonna erneut, die Stadtherrschaft an sich zu reißen und scheiterte abermals. Die Spuren konnten jedoch nicht bis zu ihm zurückverfolgt werden.
Als mit der Kaiserkrönung Selindian Hals und der Losagung Almadas vom "Garether Joch" faktisch alle Ziele erreicht waren, für die die Almadinhüter einst gestritten hatten, musste der Zirkel nicht mehr länger im Geheimen wirken und Dom Vesijo erzählte stolz von vergangenen Hasardstücken, wenn er sporenklirrend am Kaiserhofe herumstolzierte und jedermann mit seinen Ansichten zur Tagespolitik auf die Nerven fiel. Niemand bei Hofe sagte dem Emporkömmling zunächst eine lange Zukunft im "Schlangennest" der Residencia voraus.
Im Praiosmond 1034 zeigte es sich jedoch, dass das selbstherrliche Auftreten des Einäugigen Früchte trug. Als die aus Taladurer Gefangenschaft frei gekommenen Ratsherren Abdul Assiref und Ridolfo Albizzi auf einer Sitzung des Puniner Hohen Rates erschienen, die Räte als treulos beschuldigten und gegen Ratsmeister Bodar Sfandini, der seit der Kaiserkrönung offen und stolz seine Mitgliedschaft im Bund der Hüter des Almadin bekannte, wetterten, "der die Reichsfreiheit der Domna verkaufe", "am Rockzipfel des Kaisers hänge" und Wahlbetrug begangen habe, kam es zu tumultartigen Unruhen. Die Ratssitzung musste von der Stadtgarde aufgelöst werden.
In den folgenden Tagen wurde ein Ratsmitglied, das zur Disente-Fraktion Assirefs und Albizzis gezählt wurde, grausam ermordet. Die Lage eskalierte in offenen Straßenkämpfen, bis Ratsmeister Bodar Sfandini Kaiser Hal II. um Hilfe suchte. Kurz darauf wurde auch der Ratsmeister ermordet. Der Kaiser, direkter Lehnsherr Punins, erließ eine Reihe von Verordnungen, die für Ordnung in Punin sorgen sollten und bestallte den 'ehrenfrommen Edlen' Vesijo de Fuente y Beiras zum Valedor [Vulg.-Bosp.: Beschützer] der Domna. Er erhielt weitreichendere Befugnisse als jeder kaiserliche Podestá seit der Erlangung der Stadtfreiheit 792 BF. Dom Vesijo führte das Regiment über die Grünröcke, die Dispuesti und alle weiteren bewaffneten Aufgebote. Er löste kraft Verordnung den Hohen Rat auf. Auch hielt er persönlich in des Kaisers Namen Gericht über alle (potentiellen) Disentes. Dom Vesijo hatte erreicht, was ihm sieben Jahre zuvor verwehrt worden war und sollte nun seine Rache voll auskosten.
Unterstützt wurde er dabei durch seinen Stiefneffen Filippo di Lacara, den Commandante der Hofjunker, sowie den Almadinhüter Gisbert von Gleuen, seines Zeichens Hauptmann im Ragather Schlachtreiterregiment. Gemeinsam stellten sie eine eigene blauberockte Schutztruppe von Unter-Puniner Schlagetots und Hurrapatrioten auf, die sogenannte Almadingarde. Diese enteignete in den folgenden Wochen des Valedors Auftrag viele mächtige Familias, die vorher Jahrhunderte lang im Hohen Rat das große Wort geführt hatten. Ihre Soberane und Mundillos wurden verbannt oder arretiert und zunächst in neu geschaffene Zellen unter der Commandantur gesperrt, bis sie nach Al'Muktur verbracht oder an den Galgen gebracht wurden.
Im Travia 1034 schließlich stieg der Einäugige durch den unergründlichen Willen des Mondenkaisers zu seinem höchsten Triumph auf: er ward zum Grafen des Yaquirtals erhoben und damit betraut, die kaiserliche Gemahlin Tulameth saba Malkillah samt ihrem Sohn, dem kaiserlichen Thronfolger Raul Eslam von Gareth in den Almadinpalast von Al'Muktur zu überführen. Dort sollte er sie beschützen. Doch für diese Aufgabe erwies er sich als unwürdig. In unstillbarem Hass auf alles Novadische und Rohajatreue befahl er am 23. Travia nicht nur das Massaker an den Gefangenen im Staatskerker, sondern erschlug auch den kaum drei Monde alten Kronprinzen an einem Stein. Die Vorhut des von Gwain von Harmamund befehligten Befreiungsheeres konnte den Einäugigen schließlich zu Boron schicken.
Charakter
Neben den Heiden, den Rastullahgläubigen in der Magnatenschaft und den "nicht-umgangswürdigen Pfeffersäcken", waren ihm vor allem ehemals Rohajatreue ("Garethknechte") und alle gemäßigten ("unpatriotischen") Kräfte in der Nobleza ein Dorn im Auge, die seine Glorifizierung des Almadanertums nicht teilten.
Wer dazu noch die Familienehre der de Fuente mit Füßen tritt, wie etwa León Dhachmani de Vivar, der eine Liebschaft mit Dom Vesijos Schwester Madalena hatte und Dom Vesijos Schwager, den Patrizier Felipe di Lacara, zum gehörnten Ehemann machte, gewann in ihm einen Feind fürs Leben. Die genauen Todesumstände Domna Madalenas sind bis heute ungeklärt: Ward zunächst Dom León des Mordes an der Schönen bezichtigt, so mehrten sich nach einigen Jahren Stimmen, die hinter vorgehaltener Hand Dom Felipe oder gar Dom Vesijo selbst als Drahtzieher bezeichneten.
Angesichts der Blutlüsternheit, mit der Einäugige selbst das geringste Rühren an seiner Ehre in veritable Händel verwandelte, überrascht eine solche Deutung nicht.
Stimmen der Nobleza über Vesijo de Fuente y Beiras
"Der Mann kennt weder Freund noch Feind, ist nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Ein übler Bursche: Vor den Mächtigen kriecht er, aber den Wehrlosen rammt er das Messer von hinten ins Herz. Würde er es wagen, mich zu ehrlichem Duell zu fordern, das Fell würde ich ihm über die Ohren ziehen, dem Verräter!"
- Domna Richeza Aldonaza von Scheffelstein
"Alles, was die rosengleiche Rahja seiner Schwester an Schönem, Gutem und Wahren gab, ist bei Dom Vesijo hässlich, schlecht und falsch."
- Dom León Dhachmani de Vivar
"Den leg ich um. Ich schwöre, wenn ich beim ersten Nachtgefecht hinter ihm stehe, dann leg ich das Schwein um."
- Dom Gualterio Colonna
Artikel und Geschichten über Vesijo de Fuente y Beiras
Geschichten
- Chronik:1027#Hoftag der Königin zu Al'Muktur
- Chronik:1027#Ein heißer Sommer in der Capitale
- Chronik:1032#Alte Freunde, alte Feinde
- Chronik:1033#Die_Landständeversammlung
Artikel im Aventurischen Boten
- Aventurischer Bote Nr. 140, S. 7
- Aventurischer Bote Nr. 143, Seiten A3, 29-30
- Aventurischer Bote Nr. 148, Seiten A1-A2, 3
Yaquirblick-Artikel
- YB27 Von der 1024. Landständeversammlung
- YB27 Vom Königinnengericht zu Al'Muktur
- YB37 Ehret den Prinzen!
- YB37 Hochverrat allenthalben!
- YB37 SENSATION! Das geheime Tagebuch des Rafik v. Taladur!
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