YB27 Von der 1024. Landständeversammlung

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 27
Phex 1027 BF


AL'MUKTUR. Am 22. Tag des Mondes der Göttin RONdra trat im Almadinpalast zu Al'Muktur zum 1024. Male die Magnatenschaft ganz Almadas zusammen. Unter den etwa 130 Baroninnen, Junkern, Caballeras und sonstigen Würdenträgern, die sich in diesem Jahre wieder auf die fünfeinhalb Bänke im Spiegelsaal des altehrwürdigen Almadinpalastes verteilt hatten, fiel besonders das Fehlen des Barons von Schelak, des Barons von Falado und des Ratsmeisters der Stadt Punin auf. Unerhörte Zeitung war dieser Landständeversammlung vorausgegangen: dass Gonzalo di Madjani, Ramiro de Alcorta, Richeza von Scheffelstein, Bernfried de Falado, Salandra von Therenstein und Vesijo de Fuente vom Cronvogt der Stadt Omlad des Hochverrates bezichtigt worden waren (s. YB 25), hatte für Unruhe und berechtigte Empörung bei den einen und Häme und wissende Befriedigung bei den anderen gesorgt, während wieder andere unsicher gewesen waren, ob sie solche Akklamationen wider verdiente Magnaten des Landes überhaupt für voll hatten nehmen sollen. Allem Getuschel machte der ehrwürdige Sprecher der Almadaner Landstände, Dom Alrik de Braast y Braast, ein Ende, indem er die Versammlung ordnungsgemäß eröffnete und die – im Vergleich zum letzten Male recht kurze – Tagesordnung verlas, die hier getreulich aufgeführt sei:

1. Bekanntgabe eines Schreibens des Königinnengerichts an die Landstände.
2. Aussprache über das Schreiben des Vogtes von Omlad an die Landstände
3. Wahl eines zweiten Procuradors der Landstände.
4. Omlad, zur Situation der Stadt.
5. Valquirbrück, Situation ebendort.
6. Verschiedenes.

Bereits der erste und der zweite Puncto, die aus Gründen der inhaltlichen Coniunctio gemeinsam behandelt wurden, ließen recht deutlich erkennen, dass am heutigen Tage nicht viel entschieden werden würde. Ein Gerichtstag der Königin höchstselbst, so das Schreiben, sollte in den folgenden Tagen stattfinden und Klärung in das bringen, was landläufig mittlerweile als „Hüter-Affaire“ bezeichnet wird. Bevor sich jedoch die Landstände eingehender mit dem Schreiben befassen konnten, erklärte Dom Sumudan, Baron von Flogglond dem Cronvogt der belagerten amhallassidischen Markcapitale durch dessen Vertreter Caballero Esperjo di Juantilla Senza Rispetto Della Famiglia Viryamun! Die alte Antipathie zwischen dem Flogglonder Baron und Dom Gwain von Harmamund ist hinreichend bekannt und wurde daher von den anderen Magnaten mit betretenem Stillschweigen zur Kenntnis genommen, zumal schon die nächste Nachricht die Versammlung erreichte: der Tod des Ratsmeisters der den Zwölfen gefälligen almadanischen Capitale, Gonzalo di Madjani von Madasee, auf dem Felde der Ehre (s. S. 19) rief starke emotionale Regungen bei den versammelten Adligen hervor. So erhitzt, debattierten die Doms y Domñas denn auch nicht über den eigentlich importanten Teil im Schreiben des Omlader Vogtes – nämlich den über die angeblichen Hüter des Almadin – sondern über die sich später als widerrechtlich herausstellende zeitweise Festnahme des Dom Gualdo di Dalias im Ingerimm 1026 BF. Gekonnt verteidigte sich Dom Gualdo und leistete am Abend der Versammlung einen Eid vor dem Herre PRAios, dass die Vorwürfe nichtig seien und war somit in seiner Ehre vollkommen rehabilitiert.

Ohne Beschluss ging man zum dritten Puncto der Tagesordnung über: der Wahl eines zweiten Procuradors der Landstände. Bei der letzten Versammlung war – der geneigte Leser erinnert sich – Dom Ramiro von Schelak (selbiger, welcher nun unter Anklage des Hochverrates stand) als zweiter Procurador nicht bestätigt, sondern abgewählt worden. Die Wahl eines neuen zweiten Procuradors war ob der damaligen Tumulte auf die 1024. Versammlung verschoben worden. Pikanterweise war die erste Kandidatin für das ehrbare Amt zwar ein Mitglied der Nobleza, nicht jedoch der Landstände, sondern die Dienerin der Freude Míreía von Culming. Die darauf folgende innerculming’sche Indisponiertheit – offensichtlich war dies ein stürmischer Alleingang der schönen Geweihten – erwies sich für die Wahl jedoch als ebenso belanglos wie die Kandidatur des totgeglaubten und von vielen -gewünschten Junkers Ettel von Derp. Der aus dem moderaten Lager stammende Tankred Rubain-Assiref von Hohenasperg, Baron von Imrah, wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt. Das Haus Yaquirblick erlaubt sich, an dieser Stelle einen (verspäteten) Glückwunsch auszusprechen.

Schließlich wurde der Gesandte des Omlader Cronvogtes angehört. Er berichtete ausführlich von der Situation in der Markcapitale und bat im Namen des Vogtes um weitere Aufbau- und Waffenhilfe. Aufgrund verschiedener Unklarheiten die letztjährige Sondersteuer betreffend, war es der Versammlung nicht gegeben, etwas zu beschließen. Ähnlich wurde auch beim nächsten Puncto verfahren. Nach einer Pause, in der wohl die eigentlich bewegenden Themen in trauter Runde besprochen wurden, beschloss man, vor einem Beschluss zur Zukunft Valquirbrücks einen Beschluss des Königinnengerichts abzuwarten.

So verließen vor allem jene Magnaten, die aus entfernteren Landschaften herbeigekommen waren, die Zusammenkunft mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck.

Hier möchte das Haus Yaquirblick die Frage stellen, ob angesichts solcher Beschlussunfähigkeit und angesichts solch machtvoller Gremien wie dem neuen, von Sr. Kgl. Durchlaucht einberufenen Kronrate (s. S. 1) die altehrwürdige Landständeversammlung nicht sukzessive an Importanz verlieren wird?

Zafira Almanzor