Yegua von Elenta
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Domna Yegua Gurvania Velasca von Elenta ist ein Bankertsproß des verblichenen Reichsvogtes Radmon von Elenta. Als ehemalige Sonnenlegionärin, Ragather Partisaniera und Mercenaria kommandiert sie derzeit die Wehr Selaques und befehligt kommisarisch als Burgcapitana das besetzte Castillo da Vanya. Dabei ist sie ihrer Herrin Praiosmin - der Nichte ihres Erzeugers - nur bedingt loyal - nämlich nur solange sie selbst einen Vorteil daraus zieht.
Äußeres[Quelltext bearbeiten]
Zu Yeguas Glück ist sie äußerlich weit mehr nach ihrer Mutter denn nach dem Blut ihres Vater geraten. Die einfache Korbflechterin Zagostina galt ihrerzeit eine der schönsten Frauen in ganz Selaque und auch ihre Tochter Yegua ist von durchaus ansehnlichem Anlitz, gepaart mit dem gestählten und muskulösen Körper einer Kriegerin. Mit dem feisten Praiospfaffen Radmon oder ihrer für ihre Fettleibigkeit bespöttelten Base Praiosmin hat sie allein den stechenden Blick der braunen Augen gemein (den sogeheißenen "Ucurisblick" des Hauses Elenta).
Yegua ist außerhalb ihres Castillos fast nur gewandt in Harnisch und Plattenzeug anzutreffen. Ihre bevorzugte Waffe ist seit ihrer Zeit bei der Sonnenlegion ein geweihter Streitkolben, mit dem sie mit der linken wie mit der rechten Hand gleichermaßen gut umzugehen versteht.
Curriculum Vitae[Quelltext bearbeiten]
Yegua stammt aus dem kleinen Weiler San Owilmar in Selaque; ihre Mutter war als gemeine Korbflechterin eines der zahllosen auserwählten "Liebchen" des vormaligen lüsternen Reichsvogtes Radmon von Elenta. Ihre Mutter mühte sich erfolglos, den Hohen Inquisitionsrat dazu zu bewegen, Yegua als seine Tochter anzuerkennen. "Würde ich jedem kleinen Bastard meinen Namen schenken, so hätte ich mehr Erben als Untertanen!" war dessen lapidare höhnische Erwiderung.
Da die Korbflechterin aber eine gewitzte Frau war, ließ sie sich von einem durchreisenden Tsapriester, der gleichsam unter der Gängelung durch Radmons Suprema zu leiden hatte, ein Empfehlungsschreiben für ihre Tochter fälschen, unter das sie einfach eines nachts den Siegelring an Radmons Finger drückte, während dieser nach einem Schäferstündchen ermattet auf ihrem Lager schlief und schnarchte.
Laut diesem Empfehlungsschreiben wurde Yegua dem Ragather Sonnentempel zur Aufnahme als Novizin anempfohlen - allein, Yegua erwies sich als zu wenig lerneifrig, zu wenig ernsthaft und als zu disziplinlos, um es tatsächlich eines Tages zur Geweihten des Götterfürsten bringen zu können. Da sie stattdessen häufiger durch Prügeleien und Raufhändel mit anderen Novizen und der Ragather Stadtjugend unangenehm auffiel, sandte sie der damalige Tempelobere Amando Laconda da Vanya stattdessen weiter zur Garnisonsburg der Sonnenlegion in Neu-Gareth, in der Hoffnung, daß man aus ihr zumindest eine Kämpferin des Himmelsfürsten formen konnte. Zwar fühlte sich Yegua im militärischen Drill auf dem Exerzierplatz weit besser aufgehoben als etwa bei der Abschrift alter Werke in einem Scriptorium - aber ihr Mangel an Disziplin und die bei vielen Almadanis zu findende Weltsicht mehr zum Befehlen, denn zum Gehorchen geboren worden zu sein, standen ihrem Fortkommen auch bei der Sonnenlegion des öfteren im Wege. So wurde sie mit gerade einmal 21 Jahren wegen Befehlsverweigerung und Beleidigung ihres Vorgesetzten unehrenhaft aus der Sonnenlegion entlassen.
Zurück in ihrer almadanischen Heimat, fand sie für ein Jahr als Palastwächterin bei den gräflichen Ragather Partisanieri Anstellung, ehe sie auch dort unehrenhaft und mit zwanzig Stockschlägem vom Hof gejagt wurde, da sie ihrem vorgesetzten Weibel, der zudringlich werden wollte, mit einem Faustschlag die Nase zertrümmert hatte. Yegua trägt Graf Brandil und vor allem dessen Castellan Rondrigo vom Eisenwalde, der das damalige Urteil fällte, ihre Demission bis heute nach und ist auf beide alles andere als gut zu sprechen. Sie verdingte sich danach mehrere Jahre als Mercenaria - zunächst bei Ludovigo Sforigans Hakenspießen, später dann bei den Aguerridos unter Galeazzo Fortezza in der Südpforte. Durch ihren Mut und ihr Geschick im Umgang mit dem blanken Stahl stieg sie in beiden Terzios zur 'Doppelsöldnerin' auf und verdiente im Yaquirbruch erstmals gutes Geld.
Nach dem Bruch mit ihrem Condottiere Fortezza - Yegua hatte in Kämpfen mehrmals eigenmächtig die Taktik der ihr anvertrauten Haufen abgeändert - kehrte sie schließlich desillusioniert ins heimatliche Selaque zurück und verdingte sich bei der Wehr des Kaisergutes.
Durch ihr Kampfgeschick, vor allem aber durch ihre Härte und Skrupellosigkeit, wurde sie dort zu einem willfährigen Werkzeug der durchtriebenen Reichsvogtin Praiosmin, die Yegua bedenkenlos mit Aufträgen betrauen kann, bei denen anderen Gardisten Reue und Gewissensbisse im Wege stehen würden. Zwar erkennt Praiosmin Yegua bislang nicht offiziell als ihre leibliche Base an (die sie de facto ist), aber immerhin glaubt sie ihr ihre Abkunft von ihrem eigenen Oheim und gestatte ihr dadurch unlängst, das grün-weiße Marmorwappen Selaques unter einem Bastardbalken zu führen - was für heraldisch Gebildete einer Aufnahme in die Familia unter Vorbehalt gleichkommt.
Yegua, die seit ihrer Zeit bei der Sonnenlegion auch den Kirchennamen Gurvania führt und andere Menschen nach überzogener frömmlerischer Weltsicht beurteilt, ist seit dem Tode ihres Vorgesetzten, Priaosmins Burgcapitan Giordan Schlehwein (der von deren Feindin Rifada da Vanya getötet wurde), die oberste Commandantin der Selaquer Wehr und hält zur Zeit kommissarisch in Praiosmins Namen das Castillo da Vanya besetzt - die uralte Stammburg des gleichnamigen Geschlechts.
Obwohl sie dort - ohne ihr Wissen - eigentlich nur als "Platzhalter" für eine Repräsentatin des Hauses Harmamund residiert, die das Castillo später einmal nach den Plänen Praiosmins als Stachel im Fleisch der da Vanyas übernehmen sollen, denkt Yegua überhaupt nicht daran, ihren Posten als Burgherrin so schnell wieder zu räumen, an dem sie Gefallen zu finden beginnt. Sie ist ihrer Base nur so lange dienlich, wie dies mit ihren eigenen Zielen und Ambitionen im Einklang steht - und in diesem Falle verlaufen sie über kurz oder lang konträr...