YB31 Mit dem Sommer kommen die Flammen zurück

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 31
Travia 1029 BF (1 Hal II.)


Meldungen des Hauses Yaquirblick gehen der Cañocacha auf den Grund![Quelltext bearbeiten]

SCHELAK. In einigen Ländern werden die warmen Monate ab Rahja gerade zu herbei gefleht. Manch ein Almadani, welcher es immer warm um sich hat, wird den warmen Monaten kaum noch Bedeutung beimessen. In der Südpforte hingegen beginnt man, sich vor den Sommertagen zu fürchten. Denn mit jedem heißen Tag werden die Böden trockener und die Gräser dürrer. Und damit steigt auch die Möglichkeit für die verheerenden Waldbrände, die seit Rahja 1027 BF scheinbar beabsichtigt über die Lande ziehen. Die Rede ist dabei von der so geheißenen Cañocacha, im Volksmund auch die „Herrin der Dürre“ genannt. Diese Sagengestalt – wenn es sich denn um eine solche handelt und nicht nur um eine namenlose Verbrecherbande – wütete (der YB berichtete in den beiden letzten Ausgaben) im letzten Sommer im großen Stile über Almadas Feldern und Wäldern. Um diese Sache aufzuklären, stellte der Junker zu Maravillosa-Villaraja die junge unteryaquirische Magierin Yesaria von Wiesen-Ostzweyg in seine Dienste, um dieses angeblich uralte Wesen in seine Schranken zu weisen. Doch auch im Sommer der Saison 1028 / 1029 BF wüteten die Feuer unbarmherzig. Nun, wo der Herbst den Regen brachte und wieder etwas Ruhe in das Leben der gebeutelten Südpforter einzukehren vermag, begab sich unser geschätzter Correspondent Danilo Maxinari di Minni in die Ruinensiedlung Magnafete in Schelak, von wo aus besagte Adepta ihren Forschungen nachgeht. Dort stellte diese sich auch einigen Fragen, die mitsamt ihren Antworten im Folgenden aufgezeichnet sind.

YB: Adepta, die letzten Sommermonate haben der Südpforte wieder erheblichen Schaden zugefügt, nicht wahr?
Yesaria von Wiesen-Ostzweyg: Dem ist wohl leider so. Nun, wo die Feuer zunächst einmal erloschen sind, lässt sich das Ausmaß recht schnell ausmalen. Im Culminger Land hat es an so vielen Orten gebrannt, dass die Erne doch erhebliche Ausfälle erleiden musste. Die Culminger Kirsche dürfte dieses Jahr wohl wieder eine Rarität darstellen. Es gibt auch starke Ernteausfälle im Bereich Äpfel, Korn, Holz... in Pildek ging eine Teersiederei in Flammen auf – es dauerte eine ganze Woche, bis die Flammen gelöscht waren. Zudem war vor allem der Rondra ein sehr windiger Monat, was die Flammen noch einmal zusätzlich schürte. In diesem Monat dürften die Flammen wohl den größten Schaden angerichtet haben. Am größten ist der Schaden wohl an den vielen Dutzenden Bauern, die bei Verteidigung von Haus und Hof in den Flammen umkamen oder durch sie jegliche Existenz verloren.
YB: Wohl vor allem hier in Magnafete. Ihr habt Euch da ein sehr schauriges Domizil ausgesucht.
YWO: Nun, in der Tat wurde Magnafete schon vor einem Jahr ein sehr trauriges Opfer der Flammen. Hier überlebte nicht ein einziger Dorfbewohner. Es mag etwas makaber klingen, aber aus Forschungssicht ist Magnafete für erste Forschungen dabei der beste Ort, an dem man sein könnte.
YB: Was könnt Ihr denn über die Feuer von Magnafete sagen?
YWO: Magnafete ist – war eine Holzfällersiedlung und war damit als solche auch von Wald umgeben. Die Abholzungen haben nicht direkt um das Dorf herum statt gefunden und manche Bauern haben wohl einfach zu nah an den Waldrand gebaut, um so vor den Flammen noch Schutz zu finden. Dies erklärt jedoch nicht wirklich, warum das ganze Dorf abgebrannt ist. Es fließt ein kleiner Bach durch Magnafete, allein in diesem Bereich hätte das Feuer eigentlich keine blutige Ernte eintreiben können.
YB: Wie man sieht, ist es doch dazu gekommen.
YWO: Richtig. In dem Zusammenhang habe ich in der Nähe des Baches auch einige sehr interessante Entdeckungen gemacht. Der sandige Boden dort hatte sich in Glas verwandelt. Dies geschieht nur bei wahrlich niederhöllisch heißen Temperaturen. Besonders beunruhigend ist dabei wohl, dass diese Glasfragmente eine Art Fußspur eines Tieres darstellen.
YB: Fußspuren? Darf man sich das so vorstellen, dass eine Person dort entlang gegangen ist und jeder Schritt aus dem Boden Glas machte?
YWO: Entweder das oder jemand – oder etwas – wollte, dass es so aussehen sollte. Es gibt durchaus Zauber oder daimonide Kreaturen, die eine solche Hitze erzeugen können.
YB: Dennoch wirft diese Spur sicher auch die Frage nach der so genannten Cañocacha auf, besagter Herrin der Dürre, welche in den Prophezeiungen des Ecijo Mercada erwähnt wird und angeblich auch bereits „Bekennerbriefe“ verfasst haben soll.
YWO: Nun, als Magierin gehe ich solche „Sagengestalten“ natürlich immer mit dem größten Maß an Wissenschaftlichkeit an. Bisher kann ich sagen, dass an allen Orten, an denen das Werk dieser Herrin der Dürre zu betrachten war die Spur der Verwüstung mit Kräften durchgeführt wurde, die nicht zwangsweise eine übermächtige Sagengestalt benötigen würden. Der Schaden könnte auch durch Brandstiftung, im weiteren Sinne auch durch magische Hilfsmittel in die Wege geleitet worden sein. Eine Frau mit Hörnern auf einem Thron aus Knochen ist mir zumindest bisher noch nicht begegnet.
YB: Aber scheinbar auch noch niemand Anderes. Habt ihr denn überhaupt schon irgendeine Spur?
YWO: Leider kaum, das ist richtig. Die Aufgabe erweist sich allerdings auch als schwierig. Nicht jeder öffnet mir die Tür aus Angst, ich könnte durch meine Recherchen die Cañocacha gleich mitbringen. Zudem fehlen mir auch die Mittel, da viele Magnaten dieser Lande nicht wirklich bereit sind, meine Forschungen zu unterstützen. Sie empfinden meine Forschungen entweder als nicht wichtig genug oder sind der Meinung, Stärke gegenüber diesen Verbrechern zeigen zu müssen. Dies beinhaltet, dass man die Erpresser in solchem Maße als „keine ernsthafte Bedrohung“ denunzieren möchte, dass man „als Geste“ klar macht, dass es noch nicht einmal professioneller Hilfe bedarf, um das Problem zu lösen. Das könne man schon selber.
YB: Höre ich da eine unterschwellige Klage?
YWO: Nein nein, ich bin da konnivent. Noch... Der nächste Sommer kommt ja noch.
YB: Ihr glaubt also, dass es auch in diesem Sommer wieder zu Bränden kommen wird.
YWO: Leider muss dies befürchtet werden. Die Monate zwischen Efferd und Phex sind in der Südpforte zum Glück relativ feuchte Monate. Da hat man durchaus Ruhe vor Waldbränden, will sagen: sie können sich nicht gut entwickeln. Aber dieser Status ändert sich im Peraine.
YB: Könntet Ihr unseren Lesern in der Südpforte irgendwelche Ratschläge geben, wie man sich am besten gegen die Feuer schützen sollte?
YWO: Um die Siedlungen zu schützen, dürften wohl Brandfurchen am hilfreichsten sein, ein längerer Streifen Land, welcher einfach gerodet wird, um dort nichts Brennbares liegen zu lassen. Zudem ist es ratsam, vorsichtig mit brennendem Feuer zu sein und auch kein Glas in der nähe von Brennbarem draußen stehen zu lassen. Ansonsten... einfach die Ruhe bewahren. Auch wenn ein harter Sommer ins Haus steht, die Brandstifter werden früher oder später gefasst. Das steht für mich unabwendbar fest.
YB: Hehre Worte! Mögen die Götter geben, dass Ihr Recht behaltet. Ich bedanke mich für das Gespräch.
YWO: Die Freude war ganz meinerseits.