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Der [[Yaquirstieg]], eine der am besten befestigten Straßen des Raul'schen Reiches, führt quer durch Dâl und hat schon Heere von Soldaten, Händlerinnen und Pilgern hier hindurch geführt. Viele bleiben über Nacht, denn Dâl liegt in etwa eine Tagesreise von [[Brig-Lo]] und eine halbe Tagesreise von [[Inostal]] entfernt. Manche biegen hier auch auf die straße ab, die nach einigen Stunden Marsches brilloaufwärts Tolacas erreicht, von wo sie über Khoros, wenn auch etwas umständlich, sich weiter ins Herz der Südpforte schlängelt, oder über [[Endivarol]], die [[Kaiserpfalz Geierschrei]], [[Kellfall]] und das nordmärkische Liepenstein gar die [[Eisenstraße]] erreicht. Je nachdem, ob gerade Krieg oder Frieden herrscht, setzen mehr oder weniger Reisende auch von Dâl aus mit einer Fähre an das praioswärtige Yaquirufer über. | Der [[Yaquirstieg]], eine der am besten befestigten Straßen des Raul'schen Reiches, führt quer durch Dâl und hat schon Heere von Soldaten, Händlerinnen und Pilgern hier hindurch geführt. Viele bleiben über Nacht, denn Dâl liegt in etwa eine Tagesreise von [[Brig-Lo]] und eine halbe Tagesreise von [[Inostal]] entfernt. Manche biegen hier auch auf die straße ab, die nach einigen Stunden Marsches brilloaufwärts Tolacas erreicht, von wo sie über Khoros, wenn auch etwas umständlich, sich weiter ins Herz der Südpforte schlängelt, oder über [[Endivarol]], die [[Kaiserpfalz Geierschrei]], [[Kellfall]] und das nordmärkische Liepenstein gar die [[Eisenstraße]] erreicht. Je nachdem, ob gerade Krieg oder Frieden herrscht, setzen mehr oder weniger Reisende auch von Dâl aus mit einer Fähre an das praioswärtige Yaquirufer über. | ||
===Örtlichkeiten=== | ===Örtlichkeiten=== | ||
Dâl lässt sich in etwa fünf Stadtviertel einteilen. Der älteste Siedlungsplatz, | Dâl lässt sich in etwa fünf Stadtviertel einteilen. Der vermutlich älteste Siedlungsplatz sind die durch das Zusammenströmen von Brillo, Estacarca und Yaquir entstandenen '''Hafeninseln'''. Hier befindet sich der '''Efferdtempel''', der '''Fährhafen''' sowie die Lagerhäuser verschiedener Händler und Handelsgesellschaften. Diese Inseln sind alle mit Brücken verbunden, welche normalerweise nachts durch Laternen hell beleuchtet werden und ein romantisches Bild abgeben. Im Verlauf der Jahrhunderte wurden immer neue Stockwerke auf die Häuser gesetzt, während die unteren Geschosse von ihrem Gewicht in den weichen Boden gedrückt wurden und nun teils versunken sind, teils als zweiter oder gar dritter Keller dienen. Die Gassen sind daher verwinkelt und uneben und führen über kleine Treppen auch über einstige Wohnhäuser hinweg, die längst im Inselschlamm versunken sind. Zeugen einer konfliktreichen Stadtgeschichte sind die auf jeder Brückenseite emporragenden '''Wachtürme'''. Da Dâl zum Yaquir hin von keiner Mauer geschützt wird, kann den Zugang zum Fluss und in die Stadt kontrollieren, wer die runden Bauwerke beherrscht. Während der Häuserkampfe von [[Annalen:1036|1036]] waren sie deshalb Schauplätze zahlreicher blutiger Auseinandersetzungen, prägen seitdem aber ungenutzt oder entfremdet das Stadtbild. Oftmals sind sie ein Mahnmal, andernorts sind Lampen darin verbracht, die vor allem nachts die Straßen erhellen. Je nach Zustand wurden sie auch anderwertig verwendet: Ein Wachturm dient heute sogar als zweite Ebene einer Taverne. | ||
Firunwärtig davon breitet sich zwischen dem Brillo und der Estacarca das so geheißene '''Marktviertel''' aus. Hier drängen sich die ältesten Gebäude der Stadt, darunter der '''Rahja-''' und der '''Perainetempel''' und der '''[[Cabildo]]'''. Das Viertel, deren Herz der vierseitige '''Marktplatz''' bildet, wird von Rahja gen Efferd vom Yaquirstieg durchquert und ist beinahe durchweg gepflastert. Am efferdwärtigen Ende führt der Yaquirstieg durch das '''Estacarca-Tor''' und die '''Estacarca-Brücke''' über den gleichnamigen Bach wieder aus der Stadt hinaus. | |||
Am rahjawärtigen Ufer des Brillo liegt '''Brillone''', das heutzutage meist '''Alt-Brillone''' genannt wird. In den Straßenzügen zwischen dem Bach und dem rahjawärtigen '''Brindâler Tor''' haben sich vor allem die unehrlichen und die 'duftenden' Gewerbe sowie jene Bewohner der Stadt, die nicht zu ihren Bürgern zählen, niedergelassen. Es ist ein elendes, schlecht beleumundetes und vor allem schlecht beleuchtetes Viertel. | Am rahjawärtigen Ufer des Brillo liegt '''Brillone''', das heutzutage meist '''Alt-Brillone''' genannt wird. In den Straßenzügen zwischen dem Bach und dem rahjawärtigen '''Brindâler Tor''' haben sich vor allem die unehrlichen und die 'duftenden' Gewerbe sowie jene Bewohner der Stadt, die nicht zu ihren Bürgern zählen, niedergelassen. Es ist ein elendes, schlecht beleumundetes und vor allem schlecht beleuchtetes Viertel. Bei jedem Frühjahrshochwasser besteht die Gefahr, dass die am Ufer des Baches stehenden Katen überschwemmt werden und die Leute das wenige verlieren, was sie besitzen. | ||
Verschiedener könnte '''Brillone Nuovo''' kaum sein, dass sich firunwärts daran und an das Marktviertel anschließt. Als der durch das [[Dâler Patt]] hervorgerufene Zuzug von Künstlern, Barden und Gelehrten die Mauern Dâls eng werden ließ, schritten Stadtherren und Bürger zur Tat. So entstand durch einen Abriss und eine großzügige Erweiterung der Stadtmauern ein planmäßig gestalteter neuer Stadtteil mit weitläufigen Straßen, sauberen Plätzen und steinernen Häusern. Im Zentrum von Brillone Nuovo wurde mit einigem Aufwand die '''Maktaba as-salam''' [tul.: Bibliothek des Friedens] errichtet, welche diverse Schriften und Theorien sammelt und einem jeden zugänglich ist. Darum herum wuchsen die Kirchen dreier Göttinnen empor: Das '''Haus der Gastfreundschaft''' (Travia), der '''Turm der Weisheit''' (Hesinde) und die '''Halle der Eintracht''' (Tsa), wobei letztere bisher wenig mehr als eine schlichte Kapelle ist. Durch das '''Neue Brillotor''' im Norden dieses Viertels kann die Stadt verlassen und die Landstraße gen Tolacas betreten werden. | Verschiedener könnte '''Brillone Nuovo''' kaum sein, dass sich firunwärts daran und an das Marktviertel anschließt. Als der durch das [[Dâler Patt]] hervorgerufene Zuzug von Künstlern, Barden und Gelehrten die Mauern Dâls eng werden ließ, schritten Stadtherren und Bürger zur Tat. So entstand durch einen Abriss und eine großzügige Erweiterung der Stadtmauern ein planmäßig gestalteter neuer Stadtteil mit weitläufigen Straßen, sauberen Plätzen und steinernen Häusern. Im Zentrum von Brillone Nuovo wurde mit einigem Aufwand die '''Maktaba as-salam''' [tul.: Bibliothek des Friedens] errichtet, welche diverse Schriften und Theorien sammelt und einem jeden zugänglich ist. Darum herum wuchsen die Kirchen dreier Göttinnen empor: Das '''Haus der Gastfreundschaft''' (Travia), der '''Turm der Weisheit''' (Hesinde) und die '''Halle der Eintracht''' (Tsa), wobei letztere bisher wenig mehr als eine schlichte Kapelle ist. Durch das '''Neue Brillotor''' im Norden dieses Viertels kann die Stadt verlassen und die Landstraße gen Tolacas betreten werden. | ||
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==Historie== | ==Historie== | ||
[[Datei:Dal_1035BF.jpg|thumb|890px|left|Dâl bis Ende [[Annalen:1035|1035]] BF]] | ===Ursprung in den Dunklen Zeiten=== | ||
[[Datei:Dal_1035BF.jpg|thumb|890px|left|Dâl bis Ende [[Annalen:1035|1035]] BF]]Seit wann an der Mündung von Brillo und Estacarca Menschen siedeln, ist unbekannt. Eine von den Dâlis selbst erzählte [[Leyenda]] besagt, dass in den [[avwik:Dunkle Zeiten|Dunklen Zeiten]], als die Landstriche [[Yaquiria Superior|Ober-Yaquiriens]] entvölkert waren, eine Sippe tulamidischer Fischer, die [[Aslam ybn Sarhidi]] aus den Sümpfen des Südens ins ''Land des Mondes'' gefolgt waren, hier auf reichen Zanderfang stießen. Sie errichteten ihre Fischerhütten auf den nur mit Booten zugänglichen kleinen Inseln, weil das Brillotal von Rotpelzen heimgesucht wurde. | |||
Emir [[Gushadal al'Zahir]] ließ bald darauf etliche Meilen flussabwärts, beim heutigen [[Inostal]] einen [[Alcazar de Inostal|Alcazar]] errichten, um sein erblühendes Reich am Yaquir vor diesen und anderen Barbaren zu schützen. Sein Nachfolger [[Yalacham Acha'an]] folgte seinem Beispiel und erbaute den [[Alcazar von Dâl]]. Damit waren die Fischer von Dâl zwar vor Überfällen geschützt, mussten fortan aber der Feste Tribut zollen. | |||
===Im Neuen Reich=== | |||
Doch erst, als unter Fürst [[Obidos I. von Viryamun]] die einstige bosparanische Heer- und Handelsstraße nach [[Endivarol]] und weiter bis [[Kellfall]] wieder erschlossen wurde, die in den Dunklen Zeiten verfallen und zugewachsen war, gewann Dâl auch für Händler an Bedeutung. Vor allem für Orte südlich des Yaquirs, zu denen [[Amhallah]] und Torrias gehörten, wurde das Dörfchen nun interessant und so wuchs die Ortschaft schon bald gen Firun über die Inseln hinaus. Ein Fährhafen wurde errichtet und spätestens seit den Tagen der [[Travanca II. von Viryamun]] hatte Dâl das Marktrecht. | |||
''Vor allem nach der Liebfeldischen Unabhängigkeit wurden entlang des Yaquirs immer wieder Trutzburgen gebaut, deren weitreichenden Kasematten vor allem nach Westen zeigten, auch Dâl wurde bald als ein Ort für solch eine Burg auserkoren, nur etwa eine Meile Westlich auf einer der vielen Anhöhen wurde so der Alcazar de Dâlblick errichtet, welches bald schon zur Grafenresidenz der Grafen der Südpforte heran wuchs. Schon nach kurzer Zeit erhielt Dâl Stadtrechte, der Baronssitz der Baronie Brindal blieb aber die gleichnamige Stadt im Herzen des Landes. Die Stadt am Yaquir wuchs auf ca. 900 Einwohner an, Burg und Fährhafen als größter Arbeitgeber. | |||
===Jüngste Entwicklungen=== | ===Jüngste Entwicklungen=== |