Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 19: Unterschied zwischen den Versionen

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Hernáns Blick wanderte zu Tsacharias Krähenfreund. "Nun", sagte dieser soeben an einen Söldner gewandt, der das Pferd auf dem Richeza von Scheffelstein y da Vanya geritten war, wieder eingefangen hatte, "wenn ich nach den Zügeln des Pferdes griffe und mit ihm davon ritte, würdet Ihr dann auch mich herunterschießen? Oder würde Euer Capitan mich in den Staub treten? Bedenket meine Worte: Was ihr die Kinder Tsas erleiden lasst, das tut ihr Tsa selbst an."
„Offengestanden war es mein Einfall“, lächelte der Baron und Junker mit schmerzlichem Gesichtsausdruck, und das gewiss nicht nur, weil sein Plan fehlgeschlagen war. „Immerhin hatten wir einen schriftlichen Befehl des [[Gwain von Harmamund|Marschalls]] Seiner Kaiserlichen Majestät. Man sollte meinen, dass ein solcher insbesondere in einem kaiserlichen Eigengut etwas gelte.“
 
Dann ging sein Blick wieder in Richtung des Castillos. „Lasst mich Euch einen Rat geben hinsichtlich Eures Planes“, strich er sich einmal mehr über die bärtigen Wangen, statt in dessen Hand einzuschlagen. Der Mercenario zu seinen Füßen schlug derweil ein letztes Mal den Verband um seinen Oberschenkel, und machte sich daran das Tuch zu verknoten. „Fester“, befahl Hernán von Aranjuez knapp, ehe er wieder zum Hofjunker sah: „Mit einem geöffneten Tor alleine wird es nicht getan sein. Jener Kriegshaufen muss dennoch erst einmal den Weg hinauf zum Castillo nehmen, was blutig genug wird. Sicherlich könnt Ihr im rechten Moment die Ketten der Zugbrücke lösen, vielleicht gelingt es Euch sogar das Tor zu öffnen, doch werdet Ihr schwerlich alleine das Torhaus nehmen und halten können, sodass jener Kriegshaufen noch immer unter einem vom Feind besetzten Torhaus hindurch muss, in den Innenhof einer vom Feind besetzten Feste hinein. Keine sonderlich angenehme Aussicht. Ich fürchte, Dom Moritatio, Ihr müsst das Castillo Eurer Familia durch den Geheimgang im Handstreich nehmen. Das wird schwerlich gegen eine vorgewarnte Besatzung gelinge, gäbe ich Euch meine Leute. Und Eure [[Rifada da Vanya|Mutter]] hat uns erst vorgestern verlassen, es wird gewiss noch einige Tage dauern, bis sie mit Entsatz zurückkehrt. Folglich sehe ich wenig Sinn darin, hier zu verweilen. Zumal die Wachsamkeit der Besatzung gewiss nicht nachlassen wird, wenn sich unten im Dorf ein Kriegshaufen herum treibt.“ 
 
Des Condottieres Blick wanderte zu Tsacharias Krähenfreund. "Nun", sagte dieser soeben an einen Söldner gewandt, der das Pferd auf dem Richeza von Scheffelstein y da Vanya geritten war, wieder eingefangen hatte, "wenn ich nach den Zügeln des Pferdes griffe und mit ihm davon ritte, würdet Ihr dann auch mich herunterschießen? Oder würde Euer Capitan mich in den Staub treten? Bedenket meine Worte: Was ihr die Kinder Tsas erleiden lasst, das tut ihr Tsa selbst an."


Der Alte hatte es tatsächlich geschafft, eine Mercenaria zu beschwatzen, sich so zu stellen, dass ihr Schatten auf die noch immer bewusstlose Edle fiel. Zwei ihrer Kameraden spotteten über die Frau, die heftig auffuhr: "Was ist los mit euch? Ich jedenfalls will nicht, dass Tsa mich verflucht und ich ihren Segen nicht mehr empfangen kann!"
Der Alte hatte es tatsächlich geschafft, eine Mercenaria zu beschwatzen, sich so zu stellen, dass ihr Schatten auf die noch immer bewusstlose Edle fiel. Zwei ihrer Kameraden spotteten über die Frau, die heftig auffuhr: "Was ist los mit euch? Ich jedenfalls will nicht, dass Tsa mich verflucht und ich ihren Segen nicht mehr empfangen kann!"
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"Halt die Fresse, Rafik", erwiderte die Söldnerin, "und schieb dir deinen Heidenpimmel selbst ins Knie!"
"Halt die Fresse, Rafik", erwiderte die Söldnerin, "und schieb dir deinen Heidenpimmel selbst ins Knie!"


"''Wie'' nennst du mich?", fragte der Mercenario drohend, aber der alte Heiler trat zwischen die beiden, ehe der Streit handgreiflich werden konnte.
"Wie nennst du mich?", fragte der Mercenario drohend, aber der alte Heiler trat zwischen die beiden, ehe der Streit handgreiflich werden konnte.


"Aber, aber", sagte der alte Mann. "Frieden! Tsa flucht nicht – wahr aber ist, dass sie jene am liebsten segnet, die ihren Segen zu schätzen wissen und das Leben, das aus ihm entsteht. Nun nehmt mir die Fesseln ab", bat er den Söldner Rafik und hielt ihm die Hände hin", dass ich mich um die Dame kümmern kann. Sie braucht eine Bettstatt und Ruhe. Wahrlich, es hat genug Tote gegeben an diesem Tag, nicht einen Tod soll dieser Tag noch sehen!"
"Aber, aber", sagte der alte Mann. "Frieden! Tsa flucht nicht – wahr aber ist, dass sie jene am liebsten segnet, die ihren Segen zu schätzen wissen und das Leben, das aus ihm entsteht. Nun nehmt mir die Fesseln ab", bat er den Söldner Rafik und hielt ihm die Hände hin", dass ich mich um die Dame kümmern kann. Sie braucht eine Bettstatt und Ruhe. Wahrlich, es hat genug Tote gegeben an diesem Tag, nicht einen Tod soll dieser Tag noch sehen!"
Nachdem er die Landsknechte mit fragend gehobenen Augenbrauen zum Schweigen gebracht hatte, legte er dem jungen da Vanya, der enttäuscht die Hand hatte sinken lassen, seine Rechte auf die Schulter, und schob ihn ein wenig von dem Zug weg, wobei er sich gleichzeitig auf seiner Schulter abstützte, um die paar Schritte mit humpeln zu können. „Was freilich Eure Base angeht, Dom Moritatio, stehe ich vor einem Dilemma. Ich ging davon aus, sie würde sich den [[Grafschaft Ragath|Gräflichen]] anschließen, um den [[Praiodor von Culming-Alcorta|Jungen]] hier heraus zu bringen. Stattdessen hat sie den Jungen in Dom [[Gendahar von Streitzig ä. H.|Gendahars]] Obhut übergeben, und trug sich mit dem Gedanken alleine nach [[Ragath]] zu reiten, um weitere Bewaffnete nach Selaque zu holen. Um ihrer eigenen Sicherheit Willen sah ich mich gezwungen sie zu arretieren, denn immerhin sind ihr nicht nur Ferkinas und die fette Praiosmin feindlich gesinnt, sondern Morena von Harmamund war samt Begleitung bereits im Lager. Wer weiß was geschehen wäre, hätte ich sie alleine losreiten lassen, noch dazu mit einem solchen Ansinnen. Ich will jedoch eingestehen, dass es auch selbstische Gründe gab. Immerhin bin ich von Seiner Exzellenz angehalten nach Kräften den Frieden in Selaque zu wahren, und wie sollte ich hernach rechtfertigen, dass ich es geduldet habe, dass jemand weitere Bewaffnete heranführte, damit diese Fehde noch weitere Kreise zieht? Wenn ich mich also Euch oder Eurer Mutter nicht in den Weg stelle, Euch womöglich sogar unterstütze, dann vor allem weil es im Sinne meiner Befehle ist. Denn solange die Leute der Elenterin dort droben sitzen, wird Eure Mutter gewiss nicht ruhen. Ist aber das Castillo erst einmal wieder in ihrer Hand, so hat sie hoffentlich zunächst andere Sorgen, als sogleich gegen Castillo Albacim zu ziehen. Zumal Ihr dazu auch die Stärke fehlen dürfte – zumindest solange sie keine Verstärkung aus…nun, sagen wir einmal: Ragath, erhält. Umgekehrt verkriecht sich die Elenterin ja jetzt schon hinter ihren Mauern, und wird sich dann erst recht nicht mehr heraus wagen. In drei Wochen wird Seine Exzellenz mit dem Kaiserlichen Heer hier sein, und dem Ferkinaspuk ein Ende bereiten, und ich bin von meiner jetzigen Pflicht entbunden. Dann mag geschehen was will. Bis dahin jedoch…“, nahm seine Stimme einen durchaus warnenden Unterton an „…muss ich zusehen, dass die Sache nicht noch weiter eskaliert, und da kann ich keine weiteren Bewaffneten auf irgendeiner Seite brauchen.“




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