Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 18: Unterschied zwischen den Versionen

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* ''Die Geschichte um Domnito Aureolus und Domna Romina wird hier fortgesetzt: [[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 20|Schauplatz: Selaque, Teil 20]]''
* ''Die Geschichte um Domnito Aureolus und Domna Romina wird hier fortgesetzt: [[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 20|Schauplatz: Selaque, Teil 20]]''


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'''Autor:''' [[Benutzer: SteveT|SteveT]]
"Wirst du wohl vernünftig sein? Wie kann man nur so verstockt sein?", keifte Praiosmin von Elenta den jungen Mann an, der an einer stählernen Kette in Eisenmanschetten etwa einen Kopf über ihr von der Decke herabbaumelte.
"Es ist waaaaaaahr, Domna! Alles was ich sage ist wahr! Ich heiße Filignio und bin wirklich aus Schrotenstein! So glaubt mir doch!", jaulte dieser, was kaum verwunderlich war, denn seine nackten Fußsohlen hingen nur eine Handbreit über einem rotglühenden Kohlebecken.
Praiosmin schüttelte wenig überzeugt den Kopf und gab ihrem Gardisten Varmino ein Zeichen, der daraufhin das metallene Schwungrad betätigte und den Unglücklichen unter dem Rasseln der Kette noch etwas tiefer herabließ.
Es gab einen zischenden Laut, als die nackten Füße Filignios kurz die glühenden Kohlen berührten, und er schrie markerschütternd auf. Er versuchte verzweifelt die Knie anzuwinkeln und seine Füße nach oben zu ziehen.
"Überlege dir besser gut, ob du mir weiter Märchen auftischen willst!", warnte ihn Praiosmin ohne einen Hauch von Mitleid. "Wo steckt die verfluchte da Vanya? Von wo aus hat sie dich ausgeschickt?"
"Ich sage doch, Domna - ich kenne keine da Vanya!", brüllte Filignio panisch. "Unser Baron heißt so - aber mit dem haben wir nichts zu schaffen, ganz im Gegenteil, er befehdet uns!"
"Runter mit ihm!", befahl Praiosmin kopfschüttelnd. "Er lügt ja jedes Mal, wenn er den Mund aufmacht!"
Wieder sauste der Gefesselte mit den Fußsohlen in die Glut, und diesmal schrie er noch lauter. Gut, dass die Folterkammer im Keller des Palas' so dicke Mauern hatte - andernfalls wäre sein Geschrei
wohl bis hinauf in die Gastgemächer zu hören gewesen.
Nach einigen Herzschlägen zog Varmino den Delinquenten wieder nach oben, und es sprudelte sofort nur so aus ihm heraus: "Gütige Zwölfe im Himmel! Erbarmen! Wie ich Euch bereits sagte, wir haben Eure Schwester, Herrin, die edle Domna Rinalda Escalada! Mein Herr will 1000 Dukaten Lösegeld für sie haben, ich aber bereue all' meine Sünden und gelobe Euch, fortan ein rechtschaffenes Leben zu führen! Ich tue alles, was Ihr sagt, Herrin - und wenn es die allergeringste Arbeit ist, aber bitte habt Mitleid mit mir! Ich diene dem Doppel-Gasparo doch nur, weil er uns meiner Mutter geraubt hat - meinen Bruder und mich. Es war falsch, Eure Schwester zu rauben, wenn Ihr mich gehen lasst,
werde ich mich vor meinem Herrn dafür verwenden, Domna Rinalda sofort freizulassen und zu Euch zurückzusenden! Aber bitte habt Gnade, Herrin - ich bin nur ein schwacher, dummer Junge ..."
Praiosmin nickte zu den letzten Worten. "Damit hast du wohl recht - aber alles andere ergibt keinen Sinn - ich glaube vielmehr, dass du mich nach wie vor für dumm verkaufen willst. Ich bin meines Vaters einziges Kind, es gibt und gab keine Rinalda von Elenta! Auch kenne ich keinen Doppel-Gas ..."
"Oh doch, Herrin! Die gibt es! Ich selbst habe ihr im Bachbett des Gambari eine Stange über den Kopf geschlagen! Aber ich wollte es gar nicht tun und sie auch nicht verletzen! Es war nur ... ich hatte etwas Angst vor ihr, denn Eure Schwester flucht gar fürchterlich, und sie ist das stärkste Weibsbild, das ich in meinem ganzen Leben gesehen habe!"
Varmino wollte den Jungen gerade wieder herunterlassen, der ja doch nur Blödsinn von sich gab - aber die Reichsvogtin hatte bei den letzten Worten aufgemerkt und packte nun den Gefesselten am Kinn und zog ihn dicht zu sich selbst heran.
"So langsam wird mir Einiges klar! Und meine ... äh ... Schwester war es wohl auch, die mir eigenhändig die Nachricht schrieb, die du Unglücksseliger hierher getragen hast?"
"Ja, ja, ja!", nickte Filignio wie wild - hoch erfreut dass ihm die potthässliche mitleidlose Burgherrin anscheinend langsam endlich zu glauben begann. "Aber sie musste haargenau das schreiben, was mein Herr ... ähm ... also mein ehemaliger Fronherr, der Doppel-Gasparo, ihr auftrug zu schreiben."
Ein gefährlicher Ausdruck trat in Praiosmins Augen, und sie drückte ihre langen Fingernägel in die Wangen des jungen Mannes. "Dann hat jener ... äh ... Doppel-Gasparo wohl auch selbst den Brief gelesen, nehme ich an? Wo wohnt dieser Mensch?"
"Am Schwarzen See, Herrin! Am Schwarzen See! Auf Burg Briesach im Schwarzen See!", gestand Filignio sofort frei heraus, ehe er die Vettel wieder verärgerte und seine armen verbrannten Füße wieder in der Glut landeten.
"Und meine ... Schwester ist dort? Als Gefangene?", vergewisserte sich die Reichsvogtin nochmals lauernd.
"Ja, ja, ja! Es tut mir so leid, Herrin! Aber sie bekommt gut zu essen und es wird ihr gewiss kein Haar gekrümmt!", stammelte Filignio entschuldigend.
Praiosmin wandte sich an Varmino und zwei weitere Wachen, die links und rechts der Tür standen. "Herunter mit ihm! Prügelt ihn grün und blau und dann schmeißt diese Canaille hier zu den anderen Gefangenen ins Verlies! Diesem Gasparo und seiner Burg werden wir einmal einen Besuch abstatten, den er niemals vergessen wird!"




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