Chronik.Ereignis1044 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1044 BF 06
Junkergut Nymphenweiher, Ende Peraine 1044 BF[Quelltext bearbeiten]
Autor: Falber
Ort: Im großen Esszimmer des Junkerguts Nymphenweiher. Die warmen Sonnenstrahlen des Vormittags fallen durch die Fenster und malen goldene Muster auf den langen Holztisch. Leon steht mit verschränkten Armen am Kamin, die Stirn in Sorgenfalten gelegt. Eleonora sitzt anmutig am Tisch, eine dampfende Tasse Kräutertee vor sich. Falber hat sich lässig auf einem Stuhl zurückgelehnt, einen Apfel in der Hand, den er genüsslich beißt.
Leon grollt und das Gesicht voller Ungeduld: "Falber, das ist nicht zum Lachen! Dieses Rennen ist eine Gelegenheit, deinen Namen zu festigen und endlich zu zeigen, dass du mehr bist als ein hübscher Schwärmer mit Feder und Tinte. Die Familia braucht dich!"
Falber lehnt sich weiter auf seinem Stuhl zurück, sein Blick unbeeindruckt: "Vater, ich schätze deinen Eifer, wirklich. Aber ein Pferderennen? Das ist nicht gerade meine Vorstellung von einem literarischen Höhepunkt. Ich bin eher der Mann der schönen Worte als der schnellen Hufe."
Leon wird einen Schritt lauter, seine Stimme schneidet durch den Raum: "Schluss mit diesem Geschwafel! Während du hier Romane schreibst, kümmern sich deine Geschwister um die Zukunft dieses Guts. Und was machst du? Du machst dir Gedanken darüber, ob dein Hemd gut zu deinem Federkiel passt!"
Lässig beißt Falber in seinen Apfel und erwidert mit vollem Mund und ernstem Blick: "Sagt man nicht: der erste Eindruck zählt - ich hab da mal einen Roman von einer Amazone…" - "Ich will nichts von deinen verdammten Büchern hören, Falber! Worte und Geschichten werden dieses Gut nicht erhalten! Du wirst langsam lernen müssen, was es heißt, ein de las Flores zu sein, bei Rondras Ti..!". “LEON!” ruf Eleonora entsetzt - "Vater, ich verstehe ja, wie wichtig das ist. Aber man muss doch seine Talente spielen lassen. Vielleicht schreibe ich lieber ein Gedicht über das Rennen, als daran teilzunehmen?" erwidert Falber mit unschuldigem Blick.
Fassungslos schaut Leon seinen Sohn an und die Lage scheint kurz davor zu stehen, völlig zu eskalieren.
Eleonora tritt elegant aber mit schnellen Schritten zwischen Leon und Falber, ihre Stimme wirkt ruhig aber bestimmt, als sie sich an Leon wendet: "Leon, mein Liebster, atme tief durch. Du wirst sonst noch unser gutes Geschirr erschüttern." Sie greift nach einer Teetasse und reicht sie ihm mit einem bezaubernden Lächeln.
"Trink einen Schluck Tee, das beruhigt deine Nerven."
Leon funkelt Eleonora kurz wütend an, woraufhin Eleonora nur eine Augenbraue hochzieht - dann nimmt er widerwillig die Tasse, murmelt etwas Unverständliches und und hält sich den Tee vor die Lippen, um seine Fassung wiederzuerlangen : "Das hat er von dir, diese Art…" vorsichtig nippt er an dem heißen Tee “Oh, da schmecke ich doch einen guten Schuß Yaquirtaler Blutwurz raus!”
"Falber, mein Schatz, dein Vater hat recht, auch wenn man das Gefühl hat, er spricht mit neuen Rekruten. Es wird Zeit, dass du dich einer Herausforderung stellst. Nicht für uns, sondern für dich selbst. Und wer weiß – vielleicht findest du dabei etwas, das dir mehr Freude macht, als du jetzt ahnst.", wendet sich Eleonora an Falber. Falber zieht eine Augenbraue hoch: "Freude? Nun, wenn Freude bedeutet, fünf Dukaten zu bezahlen, um mich im Staub zu wälzen… klingt reizend."
"Falber, ich schwöre bei Rondra, wenn du das nicht ernst nimmst—" braust Leon auf.
Eleonora unterbricht Leon mit ihrer sanften, klaren Stimme, während sie sich leicht vorbeugt und Falber direkt in die Augen sieht: "Falber, mein Schatz, weißt du, warum ich möchte, dass du teilnimmst? Nicht, um deinem Vater oder mir etwas zu beweisen. Sondern weil ich noch nie jemanden gesehen habe, der so charmant vom Pferderücken staubig aussieht wie du – stell dir nur die Inspiration vor, die das für dein nächstes Werk sein könnte - Im Sattel der Ehre - Natürlich könntest du auch einfach zuhause bleiben… aber ich bin sicher, die Zuschauerinnen werden enttäuscht sein, wenn Du nicht erscheinen würdest." Falber runzelt nachdenklich die Stirn:"Nun… staubig und charmant? Wenn das tatsächlich möglich ist, sollte ich es vielleicht versuchen. Und ich will natürlich nicht, dass die Damen des Landes um mich trauern. Ich werde mir vom Maestro de Caballos gleich noch ein paar Reitstunden geben lassen" Wissend grinst Eleonora Leon an als Falber eiligen Schrittes dem Raum verlässt.
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