Chronik.Ereignis1043 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1043 BF 37

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Edlengut Selkethal, 24. Rahja 1043 BF[Quelltext bearbeiten]

Auf der Hacienda del Valle (nach der ersten Praiosstunde)[Quelltext bearbeiten]

Autor: BBB

Mit einem lauten Seufzen fiel Dom Algerio, müde und – wenig verwunderlich – sehr erschöpft, in seinen Sessel.

Was für ein Tag.

Während er die Stiefel von den Füßen trat und sich langsam und umständlich aus dem Hemd schälte, ließ er die letzten Stunden gedanklich Revue passieren. Die Gäste waren alle vor Ort und gut untergekommen, der Streckenabritt hatte keine unerwarteten Probleme ergeben, die Pferde waren versorgt. Soweit, so gut. Fanyas Auftritt hatte zwar für einiges Aufsehen gesorgt, schien aber auch keine längerfristigen negativen Folgen nach sich zu ziehen. Auch nicht für sie selbst. Und, was fast noch am überraschendsten war, das Auge der Öffentlichkeit schien auf dem Rennen zu liegen, ging doch das Gerücht dass die Annonce im Yaquirblick und insbesondere die Resonanz hierauf die Aufmerksamkeit desselben geweckt hatte.

Eigentlich hätte Algerio sehr zufrieden auf das erste Rennen am morgigen Vormittag blicken können. Sich darauf vorbereiten können. Sein Geist, jedoch, fand keine Ruhe.

Zum einen war da der novadische Geschichtenerzähler.

Algerio hatte ihm nicht beigewohnt, hatte nur kurz mitbekommen, dass er offenbar im Gefolge Dom Leóns gereist und Geschichten über seinen Herrn zum Besten geben hatte. Also nichts bemerkenswertes. Eigentlich.

Aber… er war, nach allem, was man so hörte, eben ein Novadi. Ausgerechnet ein Novadi. Im Selkethal. Bei einem Fest zu Ehren Rahjas. Algerio seufzte erneut, diesmal aus tiefstem Herzen. Ein Götzenanbeter im Gefolge des schönen Barons… diese Unverfrorenheit schmeckte ihm gar nicht. Im Moment war er, als Gefolgsmann des Barons, natürlich über jeden Zweifel erhaben. Aber bei den Wüstenhunden konnte man nicht vorsichtig genug sein. Er würde Tamir darum bitten – bitten müssen! - dass jemand ein Auge auf ihn warf. Durchgehend.

Und dann… dann war da dieser Buchmacher. Eine windige Gestalt, offenbar, und eine unbekannte Größe. Auch ihn musste man wohl im Auge behalten.

„Answin!“

Algerios Page erschien kurz darauf in der Tür, etwas abgehetzt. „Ihr hattet gerufen, Herr?“

„Genau.“ Algerio, mittlerweile in Nachtgarderobe, deutete auf die im Raum verteilte Kleidung. „Räum hier bitte noch kurz auf, bevor du schlafen gehst.“ Müde wandte er sich ohne ein weiteres Wort ab und machte sich auf den Weg in Richtung seines Schlafraums – nur um kurz noch einmal inne zu halten und sich erneut an seinen Pagen zu wenden. „Ach, und Answin? An meinem Gürtel müsste die Katze mit Kleingeld sein. Bitte doch Ta'iro den Inhalt für mich bei dem Buchmacher zu setzen. Auf alle drei Rennen. Auf mich. Jeweils den zweiten Platz…“ Dann setzte er seinen Weg fort.

Answin hingegen hielt mitten in der Bewegung inne… „Den zweiten Platz? Wieso den zweiten? Wieso nicht auf Sieg?“

Algerio lächelte müde. Ohne sich umzuwenden, antwortete er: „Weil ich gern gewinne. Aber wenn ich so weit komme und dann so knapp verliere, versüßt mir ein Wettgewinn die Niederlage im Rennen.“

‚Und außerdem‘, fügte er in Gedanken hinzu, ‚seien wir ehrlich: Bisher habe ich noch nie besser abgeschnitten als einen zweiten Platz.‘