Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 32: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Stierbehelmte gab ein zorniges Brüllen von sich, zog eine fast klafterlange Falcata aus einer Rückenscheide und ließ sie in einer einzigen schwungvollen Bewegung auf den Kopf des Schützen niederfahren. Die Klinge teilte Kapuze, Lederhelm, Schädel und Hals des Mannes bis zum Brustbein, als bestünde er aus Butter statt aus Fleisch und Knochen. Mühelos riss der Behelmte das Schwert zurück, versetzte dem Fallenden einen beiläufigen Tritt in den Schnee und trat seinem Ross in die Flanken. Die Waffe erhoben, kam er genau auf die Ragathsqueller zu ...  
Der Stierbehelmte gab ein zorniges Brüllen von sich, zog eine fast klafterlange Falcata aus einer Rückenscheide und ließ sie in einer einzigen schwungvollen Bewegung auf den Kopf des Schützen niederfahren. Die Klinge teilte Kapuze, Lederhelm, Schädel und Hals des Mannes bis zum Brustbein, als bestünde er aus Butter statt aus Fleisch und Knochen. Mühelos riss der Behelmte das Schwert zurück, versetzte dem Fallenden einen beiläufigen Tritt in den Schnee und trat seinem Ross in die Flanken. Die Waffe erhoben, kam er genau auf die Ragathsqueller zu ...  
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'''Autor:'''[[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Efferdane von Ragathsquell stieß einen erstickten Schrei aus, als sich der unheimliche Stierhelmträger in ihre Richtung in Bewegung setzte. Auch die Dienerschaft hatte den Tod ihres eigenen Dienstkollegen wie auch den des Begleiters des Angreifers mit vor Unglauben und Entsetzen weit aufgerissenen Augen verfolgt.
Nur Domnatella Rohaja blieb vergleichsweise kühl. "Lasst die Hunde los!", befahl sie und brüllte dann "FASST!", sobald die Diener die Halsleinen der drei ohrenbetäubend kläffenden Hunde gelöst hatten. Wie von der Tarantel gestochen schossen die drei Rüden dem Stierbehelmtem in pfeilschnellem Lauf entgegen, ihre Zähne gebleckt und ihre Augen voller Hass und Mordlust. Es waren drei große Caldaier Hirtenhunde, jeder so groß und stämmig wie ein ausgewachsener Wolf. Am Fuße von Amboss und Raschtulswall verteidigten diese Hunde 'ihre' Schaf- oder Ziegenherde notfalls sogar gegen Goblins, Schwarzbären, Harpyen oder Berglöwen - aber diese drei – ''Wildfang, Brigant und Kuhschreck'' mit Namen - waren eigentlich an den tagtäglichen Umgang mit vielerlei Menschen gewöhnt, die etwa drei Dutzend Bewohner von Burg Ragathsquell.
Rohaja hatte sie noch nie in einer solchen Raserei gesehen, wie sie der Anblick und die Witterung des stierbehelmten Riesen hervorgerufen hatte. "Schnell! Zieht euch alle nach dort hinten zurück! Dort muss Grioli liegen! Verschafft euch Einlass im Gasthaus und verrammelt dann hinter euch die Tür! Ich werde ihn aufhalten und dann Vater verständigen! Das war zwiefacher Mord auf Grafenland! Graf Brandil muss davon erfahren!"
"Komm mit uns! Flieh auch!", rief Efferdane, während die Diener dem Befehl ihrer Jungherrin nur zu gerne nachkamen und die Beine in die Hand nahmen und losrannten. "Der Kerl hat auch etwas mit dem Verschwinden Eslams zu tun! Das spüre ich!", rief Efferdane schrill.
"Reit los! Du musst die Diener führen!", rief Rohaja nochmals und widerwillig kam ihre wenige Minuten nach ihr geborene Schwester dem Geheiß der "Älteren" nach.
Die Hunde hatten das Ross des Fremden erreicht und schnappten kläffend nach dessen Beinen. Das Pferd stieg angstvoll auf die Hinterbeine und trat aus. Brigant wurde von seinen Hufen getroffen und sprang elendiglich jaulend zurück. Kuhschreck aber verbiss sich im linken Hinterlauf des Pferdes, das nun ebenfalls in Todesangst wieherte. Wildfang biss nach dem Bein des Reiters im Steigbügel, der aber mit seinem Riesenschwert nach dem Hund schlug, als ob es federleicht wäre, worauf auch Wildfang jaulend rückwärts sprang. Er war verletzt.
Rohaja zog das edle Rapier, das sie gefunden hatte, aus der Scheide. Just der richtige Zeitpunkt, um die Schärfe der neuen Klinge zu prüfen. "Im Namen meines Vaters, dem Junker von Ragathsquell und Herrn dieses Landes; Keinen Schritt weiter!", rief sie so laut sie konnte. "Ihr seid hier auf unserem Land nicht willkommen!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Mit der Falcata stach der Reiter rückwärts nach dem Hund, der sich im Bein des Rosses verbissen hatte. Die Waffe spießte das Tier regelrecht auf, aber schon im selben Moment wirbelte das Schwert um das Handgelenk des Mannes – wenn es denn ein Mann war, das war in der Dunkelheit nicht sicher auszumachen. Als ob ein Gaukler einen Messertrick vorführte. Der Stierkopf wandte sich Rohaja zu. Die beiden verletzten Hunde bellten noch immer, wagten aber nicht mehr anzugreifen.
Einen Augenblick lang musterte der Behelmte die junge Ragathsquellerin, dann ließ er das Pferd steigen, um es auf die Frau niedertrampeln zu lassen. Ein kriegsgeschultes Pferd, erkannte diese, als sie erschrocken zur Seite sprang, ein Pferd, das dasselbe Brandzeichen trug wie das tote am Waldrand ...
Mit einem Satz war der Reiter aus dem Sattel, hob die Falcata – und Rohaja riss den Raufedegen zur Parade hoch. Doch der Angriff war so hart, als hätte des Pferd sie doch getroffen. Die Waffe wurde ihr aus der Hand gerissen und wirbelte mit einem singenden Ton durch die Luft, sie selbst sah den vereisten Schnee auf sich zukommen und ...
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Die Frau rührte sich nicht mehr. Er griff in ihren Mantel und zerrte sie auf den Rücken. Sie war bewusstlos, aus einer Platzwunde an ihrer Stirn floss Blut über ihre Wangen, ihre Nase war gebrochen. Sie war nicht die, die er suchte, erkannte er. Aber sie war eine Frau ... Grob befingerte er ihren Hals, ihre Brüste, von einer plötzlich auflodernden Wildheit übermannt. Er hob den Kopf. Die Geflohenen waren vielleicht noch in der Nähe. Grunzend stieß er sie zurück in den Schnee, hob die Waffe, um sie zu töten. Etwas hielt ihn zurück. Sie hatte einen Namen gesagt. Einen adligen Namen. Es wäre etwas anderes, einen Reisigen zu erschießen – und das war er nicht gewesen – oder eine wehrlose Edelfrau zu erschlagen. Es war schon zu viel schief gegangen ...
Einige Augenblicke lang stand er mit erhobener Falcata über ihr, dann versetzte er ihr einen Tritt in die Rippen, vernahm beinahe erschrocken und zugleich berauscht von der eigenen, ungewohnten Kraft das Knacken der Knochen, wandte sich ab und führte das Ross zu dem toten Tier am Waldrand, besah sich nun selbst die Spuren im Schnee. Seine eigenen, andere, die zu dem Tier hin- und wieder fort führten. Nein, eine Reiterin hatte das Pferd nicht aus dem Wald getragen, es musste die kleine  da Vanya bereits vorher abgeworfen haben. Verdammt! Sie hatten keine Spuren auf dem Weg gesehen als die des fliehenden Pferdes. Ob es gebuckelt und seine Reiterin ins Gebüsch geworfen hatte?
Fluchend saß er auf und ritt zurück in den Wald, auf demselben Weg, den er gekommen war.
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