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Sie ließ die Zügel los, saß auf einem Grauschimmel auf und ritt an Rifadas Seite. "Quazzano?", fragte sie leise. | Sie ließ die Zügel los, saß auf einem Grauschimmel auf und ritt an Rifadas Seite. "Quazzano?", fragte sie leise. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Borlando di Aragança|di Aragança]] | |||
Einige hundert Schritt vom lichterloh brennenden Kloster entfernt ließ Rahjeline die Pferde kurz wenden, und glotzte ratlos in Richtung des flammenden Infernos. | |||
So weit war sie nun gekommen. Dummerweise war sie aber komplett allein, und erstmals seit zwei Jahren, ausserhalb der Klostermauern. Schlagartig wurde ihr klar, dass sie noch niemals zuvor in dieser göttervergessenen Gegend gewesen war. Rahjeline hatte also nicht den Funken einer Ahnung wo sie gerade war, beziehungsweise in welche Richtung sie nun weiterreisen sollte. | |||
Vor allem, was würde sie tun wenn ihr wieder diese Feuervögel um die Ohren flogen oder gar dieser gruselige Reiter über den Weg lief? Unentschlossen blickte Rahjeline abwechselnd in Richtung des Klosters, dann wieder den Klosterweg hinab, der in die unbekannte Dunkelheit führte. Das alles sah nun ganz und gar nicht mehr gut aus. Wie soll es denn nun weitergehen? | |||
Plötzlich konnte sie Fragmente eines wilden Fluches ausmachen der vom Kloster zu kommen schien. Eine schaurige, sich überschlagende Stimme schrie etwas wie "Canaille" und "in Stücke hauen". Domna Rahjeline lief es eiskalt den Rücken runter. | |||
Als sie kurz danach, aus der Richtung des Klosters, näherkommendes Pferdegetrappel ausmachen konnte, war Rahjeline der Panik nahe. Das waren nun sicher die Boronspriester die sie wieder einfangen wollten. Jetzt wo mindestens eine ihrer Retterinnen zu Tode gekommen war hatte Rahjeline gar niemanden mehr dem sie vertrauen konnte. Sie musste hier weg! Schleunigst! | |||
An ein Abweichen vom Wege war hier, war nicht zu denken, ohne sich dabei den Hals zu brechen. Also verstecken fiel aus. So gab die verlorene Abundilerin dem Pferd, ein überaus erfahrenes Tier übrigens, die Sporen, und versuchte so viel Abstand zu ihren Verfolgern zu gewinnen wie möglich. Das Packpferd trabte derweil unverdrossen hintendrein. | |||
Nach einer Ewigkeit, zumindest kam es Rahjeline so vor, erreichte sie ein Dorf Names Valenca, und machte sich sofort auf die Suche nach einer wärmenden Schenke. Zum Glück war diese schnell gefunden, denn Rahjeline fror seit geraumer Zeit wie ein Schneider. Im Gasthof "Zur Goldenen Weinrebe" wurde ihr erst klar, dass sie als Adelige aus sehr gutem Hause über keinerlei Barschaft verfügte. Eine äußerst befremdende Erfahrung. Einzig die beiden Pferde waren in Rahjelines "Besitz". Sie würde sich wohl von einem der Tiere trennen müssen. | |||
Der Wirt, ein harter Verhandler, war bereit für das edlere der beiden Pferde eine warme Mahlzeit, warme Bekleidung und ein wenig Proviant herauszurücken. Rahjeline die gar keine andere Wahl hatte, sondern einfach nur so schnell wie möglich weiterreiten wollte, ging auf den unfairen Handel zwangsläufig ein. | |||
Sie stürzte das warme Essen so schnell es ging hinunter, und kleidete sich in die warmen Sachen welche die Wirtin nur äusserst ungern herausgab. Das unwillige Brummen ihres Gemahls, veranlasste die stattliche Dame dann aber doch dazu sich auch von ihrem warmen Lieblingsmantel zu trennen. Auf Rahjelines Bitte erklärte der Wirt noch kurz den Weg nach Schrotenstein und weiter nach Ragath. | |||
Danach verließ Domna Rahjeline, endlich warm, aber viel zu vulminös angezogen, die goldene Weinrebe, sattelte um auf das verbleibende Packpferd, und ritt vom Gasthof. | |||
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