15.371
Bearbeitungen
(beiträge von vivar, rondrastein und junker) |
(beiträge von vivar, rondrastein und junker) |
||
Zeile 194: | Zeile 194: | ||
Dom Amando lächelte aus der Kutsche ebenso falsch-freundlich zurück. "Nichts täten wir lieber, als Eurer ehrenfesten Schwester zu Eurem Gut zu folgen. Allein, ..." Er ließ den Satz unvollendet und deutete auf die Fellachen und Rustikalen, die immer noch die Kutsche umrundeten und nun, da ihr Lehnsherr erschienen war, keine Anstalten machten, den Weg freizugeben. | Dom Amando lächelte aus der Kutsche ebenso falsch-freundlich zurück. "Nichts täten wir lieber, als Eurer ehrenfesten Schwester zu Eurem Gut zu folgen. Allein, ..." Er ließ den Satz unvollendet und deutete auf die Fellachen und Rustikalen, die immer noch die Kutsche umrundeten und nun, da ihr Lehnsherr erschienen war, keine Anstalten machten, den Weg freizugeben. | ||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
Ein herrischer Wink des Junkers, der wohl anderen Orts einem Lamento-Tänzer wohl angestanden hätte, und die Fellachen gaben den Weg frei. Murrend zwar, doch schien ihre Angst vor dem Zorn des Dom gerade größer zu sein als ihr eigener Zorn über den Zwischenfall. Im Hintergrund erreichten nun auch die Gardisten der Vascara das Geschehen. Staubbedeckt und nach Luft japsend, waren sie freilich keine große Hilfe, in welcher Hinsicht auch immer. | |||
Auch Dom Rasdan lenkte sein Ross an den Wegesrand, und wies mit einladender Geste in Richtung seiner Schwester und des Gutshofes droben in den sanften Hügeln. Domna Rashida nickte den Gästen mit scheinbar ausdruckslosem Antlitz zu, und wendete ihrerseits ihr Reittier halb, in der Erwartung ob man ihr denn tatsächlich folgen würde. | |||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:Rondrastein|rondrastein]] | |||
Nachdem sich die Lage langsam zu entspannen schien, ließ Odina ihr Schwert in der Scheide verschwinden und bedeutete den Mercenarios, es ihr gleich zu tun. | |||
"Die Söldner bleiben beim Wagen!" Die Worte der jungen Ritterin waren ruhig, aber bestimmt gesprochen und in einer Lautstärke, dass auch die Söldner es hören konnten. Sollte dieser Rinderjunker doch mit seinen Leibeigenen machen, was er wollte. Eine Züchtigung derselben wäre angebracht und das Rindvieh könnte man gleich schlachten, dann gäbe das einen schönen Braten. Odina musste ein Schmunzeln unterdrücken, während sie ihr Ross parallel zum Wagen aufstellte, um mit diesem der Domna zu folgen. | |||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]] | |||
Rasdan di Vascara tat überrascht, als die Gemahlin des Puniners verkündete, die Mercenarios würden beim Wagen verbleiben: „Ihr möchtet die Bequemlichkeit der Kutsche auf den letzten Schritten aufgeben? Nun… gewiss“, zuckte er mit den Schultern, und schwang sich aus dem Sattel des edlen Tieres. | |||
„Erlaubt mir, Dom Amando, Euch mein Ross für das letzte Wegstück zu offerieren. Selbstverständlich werde ich dafür Sorge tragen, dass man Euer Gepäck umgehend hinauf bringen wird.“ Abwartend hielt er die Zügel seines Pferdes in Richtung der Kutsche. | |||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:Rondrastein|rondrastein]] | |||
Wut blitze in den Augen Odinas auf. Eine Wut, die ihr Ehemann nur zu gut kannte, war sie doch immer dann zu sehen, wenn sie der Meinung war, nicht ernst genommen zu werden. "Passt auf, welche Worte Ihr wählt, Wohlgeboren..." 'Rinderjunker' hätte die junge Ritterin ihn lieber betitelt, aber die Etikette... Die Ehefrau Amandos funkelte den Junker böse an. "Wenn Ihr laufen wollt, gerne... Die Kutsche fährt zu Eurem Gut und die Söldner begleiten sie!" | |||
Sie gab dem Kutscher ein Zeichen, worauf ein Ruck durch die Kutsche ging und sich diese in Bewegung setzte. Die Söldner folgten den Befehlen Odinas und folgten der Kutsche. Die Dame aus dem Haus di Salsavûr gab ihrem Ross ebenfalls die Sporen und setzte sich in Bewegung. Das mochte hier noch was werden... Vielleicht hätten die Kinder und sie besser direkt ihren Verwandten in Barras besucht und dort auf Amando gewartet. Die Adligen hier hatten einfach zu komische Ansichten. | |||
---- | |||
'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]] | |||
"Nur ruhig, mein Herz!", rief Dom Amando seiner jungen Gemahlin beschwichtigend zu, während die Kutsche sich mühselig wieder die Räder zu drehen begann. "Dom Rasdan erweist uns große Ehre, indem er mir sein eigenes Ross für die letzten Meilen anbietet! Die [[Cortezia]] gebietet es selbstverständlich, dieses Angebot abzulehnen, schließlich bin ich weder Dom Rasdans Lehnsherr noch ist er mein Vasall und habe kein Anrecht darauf, über seinen Marstall zu verfügen." Dass er obendrein die Kutsche tausendmal einem Sattel vorzog, verschwieg Dom Amando. Seine Gemahlin wusste von seiner Abneigung gegen das Reiten und musste nur über die Bräuche almadanischer Magnaten in Kenntnis gesetzt werden, was er hiermit erledigt hatte, und Dom Rasdan brauchte davon nichts zu erfahren. "Wir wollen unserem Gastgeber brave Gäste sein und uns von ihm auf sein Anwesen geleiten lassen, wo wir uns von der Aufregung erholen wollen und wo wir gewiss in der gebotenen Ruhe über Privates und Geschäftliches parlieren können. - Nun denn, Dom Rasdan! Weist den Weg, wir folgen Euch!" | |||
---- | |||
<references/> | <references/> | ||