Chronik.Ereignis1037 Der fürstliche Cronrat 01: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
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Jene Rustikale mit der Hakennase, die Odina di Salsavûr mit der Sense bedroht hatte, zog den breitkrempigen Hut und ging vor ihrem Lehnsherrn auf die Knie. "Dom, Peraine hat Euch wahrlich zur rechten Stunde geschickt! Wie es in Tyras alter Brauch ist, haben wir am heutigen Tag den Jaliban begangen. Diese... Fremden haben sich dem Heiligen Wagen in den Weg gestellt, wodurch der Umgang der Felder ins Stocken geraten ist. Sieht, die Statue der ''Peradschaja'' im Wagen ist gestürzt! Der Tritt der weißen Rinder wurde unterbrochen, ehe sie das Dorf umrundet und das Haus der Göttin erreicht haben!" Halb bestürzt, halb bedrohlich, senkte sie die Stimme und wisperte: "Ihr wisst, was dies für Tyras und Eure Familia bedeutet, Dom!"
Jene Rustikale mit der Hakennase, die Odina di Salsavûr mit der Sense bedroht hatte, zog den breitkrempigen Hut und ging vor ihrem Lehnsherrn auf die Knie. "Dom, Peraine hat Euch wahrlich zur rechten Stunde geschickt! Wie es in Tyras alter Brauch ist, haben wir am heutigen Tag den Jaliban begangen. Diese... Fremden haben sich dem Heiligen Wagen in den Weg gestellt, wodurch der Umgang der Felder ins Stocken geraten ist. Seht, die Statue der ''Peradschaja'' im Wagen ist gestürzt! Der Tritt der weißen Rinder wurde unterbrochen, ehe sie das Dorf umrundet und das Haus der Göttin erreicht haben!" Halb bestürzt, halb bedrohlich, senkte sie die Stimme und wisperte: "Ihr wisst, was dies für Tyras und Eure Familia bedeutet, Dom!"


"Farandi-faranda!", ließ sich da Dom Amando vernehmen, der das edle Haupt umständlich aus dem verbeulten Kutschfenster zwängte. "Ah, Dom Rasdan! Und Eure Schwester, Domnatella Rashida di Vascara, nehme ich an? Die Zwölfe zum Gruße, Phex und der sonnige Praios voran. Die Dame, die ihr nicht erkanntet - was Euch verziehen sei -, ist mein holdes Weib, Caballera Odina di Salsavûr. Mich selbst kennt Ihr ja von Eurem Besuch in meinem Handelshause im vergangenen Perainemond. Wir sind doch ''außerordentlich'' erstaunt über die Wildheit Eurer Rustikalen und Fellachen, die sich erdreisten, die Kutsche eines Puniner Ratsherren zu umstellen und gar anzugreifen. Wenn ich an das Gebaren Eures Lehnsherrn denke, so hätte mich das wohl kaum verwundern sollen. Offenbar scheint die offene Straße im Ragatischen Kessel ein üblicher Ort für Gespräche und Händel aller Art zu sein. Sei es, wie es sei. Hättet Ihr wohl die Güte, uns vom Anblick Eures zeternden Gefolges zu befreien? Schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier, sondern unserer gemeinsamen Geschäfte wegen."
"Farandi-faranda!", ließ sich da Dom Amando vernehmen, der das edle Haupt umständlich aus dem verbeulten Kutschfenster zwängte. "Ah, Dom Rasdan! Und Eure Schwester, Domnatella Rashida di Vascara, nehme ich an? Die Zwölfe zum Gruße, Phex und der sonnige Praios voran. Die Dame, die ihr nicht erkanntet - was Euch verziehen sei -, ist mein holdes Weib, Caballera Odina di Salsavûr. Mich selbst kennt Ihr ja von Eurem Besuch in meinem Handelshause im vergangenen Perainemond. Wir sind doch ''außerordentlich'' erstaunt über die Wildheit Eurer Rustikalen und Fellachen, die sich erdreisten, die Kutsche eines Puniner Ratsherren zu umstellen und gar anzugreifen. Wenn ich an das Gebaren Eures Lehnsherrn denke, so hätte mich das wohl kaum verwundern sollen. Offenbar scheint die offene Straße im Ragatischen Kessel ein üblicher Ort für Gespräche und Händel aller Art zu sein. Sei es, wie es sei. Hättet Ihr wohl die Güte, uns vom Anblick Eures zeternden Gefolges zu befreien? Schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier, sondern unserer gemeinsamen Geschäfte wegen."
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'''Autor:''' [[Benutzer:Rondrastein|rondrastein]]
Amandos Frau schien kurz davor zu platzen. Viel fehlte nicht mehr und sie würde vor der gesamten Versammlung eine Duellforderung gegenüber dem Junker, der seine Leibeigenen nicht unter Kontrolle hatte, aussprechen. Die junge Caballera stand mit ihrem Temperament dem Herrn des Guts vermutlich in Nichts nach, vielleicht auch gerade, weil die Fellachen ihre Kinder in Gefahr gebracht hatten.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
Auch der Junker schien kurz vor einem Ausbruch zu stehen. Wie konnte der Kutscher oder der Anführer der sich ungleich schneller fortbewegenden Reisegesellschaft nur so dämlich sein, das Tempo nicht dergestalt anzupassen, dass man nicht den Weg eines schwerfälligen Ochsenkarrens kreuzte? Doch schluckte er seinen Ärger herunter, und als er sich zu Dom Amando wandte, zierte sein Antlitz beinahe so etwas wie Lächeln. Allein die gefährlich blitzenden dunklen Augen Dom Rasdans ließen den Schluss zu, dass die Sache womöglich noch nicht ausgestanden war.
„Dom Amando! Die Zwölfe zum Gruße und willkommen auf meinem bescheidenen Gut!“ Selbst Domna Odina erhielt ein sachtes Nicken. „Bitte verzeiht die Unannehmlichkeiten! Gewisslich ist es bei uns nicht Sitte geschätzte Gäste mit solcherlei Zwischenfällen zu begrüßen. Dürfte ich Euch und die Euren bitten, die Annehmlichkeiten meines Heims aufzusuchen? Gewiss wollt Ihr Euch von den Strapazen der Reise und den jüngsten... Aufregungen erholen. Meine Schwester, Domna Rashida, geleitet Euch gerne hinauf zu unserem bescheidenen Hof.“
Mit der Hand hatte er in Richtung der Reiterin gewiesen, die nun ihr Ross an seine Seite lenkte, derweil der Junker mit Bedauern in der Stimme fortfuhr: „Ich werde mich derweil um diesen unglücklichen Vorfall kümmern. Selbstverständlich...“, wurde seine Stimme etwas leiser, etwas lauernder „...wäre es eine große Hilfe, wenn Eure Mercenarios zur endgültigen Klärung vorerst ebenfalls bleiben könnten...“
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'''Autor:''' [[Benutzer:León de Vivar|vivar]]
Dom Amando lächelte aus der Kutsche ebenso falsch-freundlich zurück. "Nichts täten wir lieber, als Eurer ehrenfesten Schwester zu Eurem Gut zu folgen. Allein, ..." Er ließ den Satz unvollendet und deutete auf die Fellachen und Rustikalen, die immer noch die Kutsche umrundeten und nun, da ihr Lehnsherr erschienen war, keine Anstalten machten, den Weg freizugeben.




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