Chronik.Ereignis1033 Feldzug Schrotenstein 11: Unterschied zwischen den Versionen

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Die alte Junkerin schüttelte bekümmert den Kopf. "Nein, Domna Jelissa, der Schwarze Rakolus ist tot, seine alten Gemächer auf dieser Burg seit langer Zeit versiegelt. Aber auch Ihre Gnaden geht davon aus, dass das arme K... äm... Rifada einem Dämon begegnet ist. Mögen die Götter wissen, wo. Fischer haben sie heute Morgen im Schilf am südlichen Ufer des Schwarzen Sees gefunden. Sie trug unser Familienerbstück bei sich, das Signum Griphonis Solaris. Vielleicht ist sie deshalb noch ... am Leben."
Die alte Junkerin schüttelte bekümmert den Kopf. "Nein, Domna Jelissa, der Schwarze Rakolus ist tot, seine alten Gemächer auf dieser Burg seit langer Zeit versiegelt. Aber auch Ihre Gnaden geht davon aus, dass das arme K... äm... Rifada einem Dämon begegnet ist. Mögen die Götter wissen, wo. Fischer haben sie heute Morgen im Schilf am südlichen Ufer des Schwarzen Sees gefunden. Sie trug unser Familienerbstück bei sich, das Signum Griphonis Solaris. Vielleicht ist sie deshalb noch ... am Leben."
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"Sie ... sie ist verwundet, Herrin", flüsterte Alessio, der bleich und mit weit aufgerissenen Augen im Türrahmen stand und die entblößte Kriegerin mit ihren furchtbaren, entstellenden Verletzungen anstarrte. "Domna Delicia ist tot. Mein Herr ist schwer verletzt. Es tut mir leid, Eure Wohlgeboren! Es waren mehr als drei Dutzend Männer und Frauen der Reichsvogtin von Selaque. Sie ... wir haben sie ..." Er verstummte und warf Jelissa Al'Abastra einen furchtsamen Blick zu.   
"Sie ... sie ist verwundet, Herrin", flüsterte Alessio, der bleich und mit weit aufgerissenen Augen im Türrahmen stand und die entblößte Kriegerin mit ihren furchtbaren, entstellenden Verletzungen anstarrte. "Domna Delicia ist tot. Mein Herr ist schwer verletzt. Es tut mir leid, Eure Wohlgeboren! Es waren mehr als drei Dutzend Männer und Frauen der Reichsvogtin von Selaque. Sie ... wir haben sie ..." Er verstummte und warf Jelissa Al'Abastra einen furchtsamen Blick zu.   
"Sie hat eine tiefe Stichwunde!", gab Jelissa bezugnehmend auf Belisethas Frage nach Gujadanya zu, ohne den Blick von Rifadas abgetrennter Brust zu nehmen. "Eine Kriegerin der Harmamunds hat sie ihr zugefügt. Al'Cumrat ... äh, ich meine Eure Großnichte, kannte die Frau näher - sie hat sie ihrerseits schwer verwundet, wenn ich es auf die Entfernung richtig sehen konnte."


Belisetha erstarrte. "Verwundet?", hauchte sie. "Gujadanya auch? Dom Giromo? Und Domna Delicia – tot?" Ihr schwindelte. Die Kopfschmerzen, die sie während der letzten halben Stunde fast vergessen hatte, waren mit einem Mal wieder präsent. Ihr Blut rauschte in ihren Ohren.
Belisetha erstarrte. "Verwundet?", hauchte sie. "Gujadanya auch? Dom Giromo? Und Domna Delicia – tot?" Ihr schwindelte. Die Kopfschmerzen, die sie während der letzten halben Stunde fast vergessen hatte, waren mit einem Mal wieder präsent. Ihr Blut rauschte in ihren Ohren.
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Noch während Belisetha leise die Tür hinter sich schloss, wusste sie, dass sie sich wenig Hoffnung machen durfte. Aber sie wusste nicht, was sie sonst tun konnte. Die Zeit war ihr Feind, denn die Zeit bedrohte das Leben ihrer Liebsten!  
Noch während Belisetha leise die Tür hinter sich schloss, wusste sie, dass sie sich wenig Hoffnung machen durfte. Aber sie wusste nicht, was sie sonst tun konnte. Die Zeit war ihr Feind, denn die Zeit bedrohte das Leben ihrer Liebsten!  
Als Belisetha hinausging rief Jelissa - wie um der Burgherrin wenigstens etwas Tröstliches zu verkünden - ihr hinterher: "Macht Euch wegen Gujadanya keine allzu große Sorgen. Sie ist zäh wie Ferkinaleder und hat schon ganz andere Verwundungen auskuriert."
'Dasselbe würde ich normalerweise auch von dir glauben!', fügte sie in Gedanken still hinzu und streichelte zärtlich über Rifadas Wange. Als die alte Burgherrin den Saal verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte, packte Jelissa die junge Perainegeweihte, die Rifadas Wunden wusch, energisch am Ärmel ihres grünen Gewandes.
"Ich habe selbst die Weihen der Herrin Rondra empfangen, Schwester - Ihr könnt also zu mir getrost ganz offen unter Klerikern sprechen: Ich kenne diese zunächst purpur-schwärenden und danach bald schwarzfaulenden Wunden gut, denn ich sah nach der Dritten Dämonenschlacht über drei Dutzend meiner Schwertschwestern daran binnen weniger Tage elend zugrunde gehen." Sie blickte noch einmal schluckend in Rifadas blasses, zerzaustes Antlitz und flüsterte dann der Geweihten neben ihr ins Ohr: "Sie sind tödlich nicht wahr? Nur ein Dämon selbst oder vielleicht noch ein außerordentlich mächtiger Zauberer könnte ihr Leben mit diesen Wunden retten?"
Die junge Perainegeweihte nickte. "Da Ihr bereits das bedauerliche Schicksal Eurer Kampfgefährtinnen erfahren habt, muss ich Euch nichts weiter dazu sagen. Das einfache Volk glaubt, dass solche Menschen mit Dämonenmalen verflucht sind. Ich glaube eher, dass es sehr, sehr mutige Menschen sind, denn es gehört viel dazu, sich einem der Unaussprechlichen in den Weg zu stellen. Hoffnung gibt es immer, solange wir auf die Gütige Herrin und ihre elf Geschwister vertrauen. Ihr solltet für sie beten, wie ich es auch tun werde. Das ist das Beste, was wir für Eure Gefährtin tun können."
Jelissa nickte und trat zurück. Sie musste sich abwenden, denn zum ersten Mal seit über fünfzehn oder zwanzig Jahren spürte sie, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie wischte sich beschämt mit dem Ärmel ihres Waffenrocks darüber und begann wie eine unruhige Löwin im Raum auf und ab zu schreiten.
   
   


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