Chronik.Ereignis1033 Feldzug Schrotenstein 11: Unterschied zwischen den Versionen

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Belisetha vergaß einen Moment lang ihren Kummer und presste die Lippen zusammen. "Was ist geschehen?", fragte sie dann, und ihre Finger schlossen sich unwillkürlich fester um Rifadas Hand, gerade so, als könne die tödlich Verwundete ihr die Kraft geben, weitere unheilvolle Nachrichten gefasst entgegenzunehmen.
Belisetha vergaß einen Moment lang ihren Kummer und presste die Lippen zusammen. "Was ist geschehen?", fragte sie dann, und ihre Finger schlossen sich unwillkürlich fester um Rifadas Hand, gerade so, als könne die tödlich Verwundete ihr die Kraft geben, weitere unheilvolle Nachrichten gefasst entgegenzunehmen.


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
"Unwichtig!", winkte Jelissa Al'Abastra ab, rammte Alessio grob mit dem Ellenbogen beiseite, ohne ihn überhaupt richtig zu bemerken, und stürzte zu der auf dem Tisch aufgebahrten Geliebten.
"Rifada! Was ist mit dir geschehen? Welcher Hund hat dir das angetan?", schrie sie verzweifelt und warf Belisetha und der jungen Briesacher Perainegeweihten einen verzweifelten, fragenden Blick zu.
Sie sog scharf die Luft ein, als sie das Tuch anhob, das Rifadas geschundenen Leib bedeckte. Sie hatte solche Wunden bereits gesehen. An der Trollpforte, bei Schwertschwestern aus Kurkum, und nicht eine von ihnen hatte diese überlebt!
"Das ... das sind die Male eines Dämons!", schrie sie entsetzt. "Ist das hier geschehen? Schrotenstein ist ein verfluchter Ort! Dahinter steckt Rakolus der Schwarze! Rifada muss auf dem Weg nach Wildenfest einer seiner Höllenkreaturen begegnet sein! Oder ihm selbst?", schloss sie fragend und sah dabei Belisetha forschend in die Augen ...
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'''Autor:''' [[Benutzer:von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
Die alte Junkerin schüttelte bekümmert den Kopf. "Nein, Domna Jelissa, der Schwarze Rakolus ist tot, seine alten Gemächer auf dieser Burg seit langer Zeit versiegelt. Aber auch Ihre Gnaden geht davon aus, dass das arme K... äm... Rifada einem Dämon begegnet ist. Mögen die Götter wissen, wo. Fischer haben sie heute Morgen im Schilf am südlichen Ufer des Schwarzen Sees gefunden. Sie trug unser Familienerbstück bei sich, das Signum Griphonis Solaris. Vielleicht ist sie deshalb noch ... am Leben."
Belisetha da Vanya schluckte und ließ die Hand ihrer Nichte los. "Wo ist das Mädchen?", fragte sie Jelissa dann. "Wo ist Rifadas Tochter? Wieso seid Ihr hier?"
"Sie ... sie ist verwundet, Herrin", flüsterte Alessio, der bleich und mit weit aufgerissenen Augen im Türrahmen stand und die entblößte Kriegerin mit ihren furchtbaren, entstellenden Verletzungen anstarrte. "Domna Delicia ist tot. Mein Herr ist schwer verletzt. Es tut mir leid, Eure Wohlgeboren! Es waren mehr als drei Dutzend Männer und Frauen der Reichsvogtin von Selaque. Sie ... wir haben sie ..." Er verstummte und warf Jelissa Al'Abastra einen furchtsamen Blick zu. 
Belisetha erstarrte. "Verwundet?", hauchte sie. "Gujadanya auch? Dom Giromo? Und Domna Delicia – tot?" Ihr schwindelte. Die Kopfschmerzen, die sie während der letzten halben Stunde fast vergessen hatte, waren mit einem Mal wieder präsent. Ihr Blut rauschte in ihren Ohren.
Die Geweihte, die Verbände und Wundsalben aus ihrer Tasche ausgepackt und auf einem Seitentisch ausgebreitet hatte, eilte herbei und griff ihr unter die Arme, gerade, als Belisetha zu taumeln drohte. "Rasch!", sagte die Frau, "Einen Stuhl!"
Alessio sprang hinzu und schob ihr einen Stuhl unter. Belisetha ließ sich schwer darauf nieder. Für einen Moment drehte sich alles.
"Wasser!", sagte die Geweihte, "Hol' Wasser! Mindestens zwei Krüge, einer kalt und einer heiß. Und einen Becher und eine Schüssel."
Alessio stürzte aus dem Saal, offenkundig froh, sich nützlich machen zu können.
Belisetha blickte die Amazone an, fast als hoffe sie, diese würde ihr nun sagen, was zu tun war. Aber ''sie'' musste entscheiden, sie selbst. Belisetha wischte sich über das Gesicht. "Geht es Gujadanya gut? Gut genug? Ich meine: Steht es schlimm um sie?", fragte sie bang, fuhr aber sogleich, an sich selbst gewandt, fort. "Yusufina soll nach ihr sehen und nach dem armen Dom Giromo. Sie ist bewandert genug in der Heilkunst, solange die Wunden nicht zu schwer sind. – Eure Gnaden, Ihr sorgt bitte für meine Nichte, tut für sie, was immer Ihr tun könnt, und wenn Ihr etwas benötigt, lasst es mich wissen, Ihr sollt es bekommen, koste es, was es wolle."
Die politischen Entscheidungen mussten warten, hier ging es um das nackte Überleben ihrer Anverwandten – vielleicht gar ihrer Familia! ''Lisi, Schwester, sieh dich vor! Unsere Familia ist in Gefahr!'' Angst ergriff Belisetha: Rifada und nun auch Gujadanya. Wer war als nächstes an der Reihe? Was waren das für Gerüchte, Amando sei verschwunden? Wo nur trieb sich Lucrann herum, warum hatte sie seit Monden keine Nachricht von ihm erhalten? Und was war mit dem kleinen Moritatio und mit Leonidas anderer Enkeltochter, Richeza? Und dann war da noch dieser ominöse Brief, in dem ein Unbekannter, so sie ihn richtig deutete, mit dem Tode von Rifadas Gemahl Berengar von Schlehen drohte. Auf ihr Schreiben an die Reichsvogtin hatte Belisetha noch keine Antwort erhalten.
Alessio kehrte mit dem Gewünschten zurück, reichte ihr einen Becher, stellte der Geweihten eine Schüssel hin und goss auf deren Geheiß heißes und ein wenig kaltes Wasser hinein.
"Geh und sorge dafür, dass Dom Giromo gut versorgt wird, Alessio!", befahl Belisetha und erhob sich schwerfällig.
"Entschuldigt mich, Domna Jelissa!", sagte sie, ungewohnt freundlich – doch war es nicht besser, Rifada hatte überhaupt jemanden um sich, jemanden, der ihr zugetan war, selbst wenn es nicht ihr Gemahl war oder eines ihrer Kinder, als niemanden?
Sie musste sich ankleiden, und dann wollte sie nun doch ein Wort mit der jungen Comtessa wechseln. Zu dumm, dass Selaque dem Kaiser selbst unterstand und nicht dem Grafen. Und der Kaiser hatte derzeit andere Interessen als eine elende Fehde oder ein paar marodierende Ferkinas – in zwei Tagen war seine Hochzeit. Aber vielleicht hatte der Graf Möglichkeiten, die Angelegenheit zu forcieren, ihre Dringlichkeit zu betonen.
Noch während Belisetha leise die Tür hinter sich schloss, wusste sie, dass sie sich wenig Hoffnung machen durfte. Aber sie wusste nicht, was sie sonst tun konnte. Die Zeit war ihr Feind, denn die Zeit bedrohte das Leben ihrer Liebsten!
   
   


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