2.897
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 70: | Zeile 70: | ||
---- | ---- | ||
'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | |||
[[Romina von Ehrenstein-Streitzig|Romina]] zog die Augen zusammen und betrachtete den jungen, blonden Mann vor sich. Ihre Gedanken jagten durch ihren von den Gebeten klaren Kopf. Sie hatte mitbekommen, wie der Jüngling sich in der Sprache der [[Ferkina]]s Gehör verschaffen konnte. Sie hatte natürlich nichts verstanden, doch der Knabe war kein Kämpfer, und er lebte noch. Also musste er die Ferkinas anders beeindruckt haben. Sie spürte, wie sich die kleinen Härchen an ihren Körper aufrichteten, das Ganze war ihr unheimlich. Doch sie schob ihre Bedenken beiseite. Er war kein Ferkina, und fast alles war besser, als hier weiterhin nackt auf dem Präsentierteller zu liegen. Fast alles ... Gewaltsam richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Augenblick, legte den Kopf kokett schief und schenkte dem praiosblonden Fremden einen hoffnungsvollen Blick. | |||
„Ich bin in Sicherheit ...“, fragte sie; fast schien es ihr amüsant, doch wieder bekam sie Gänsehaut. „Na, dann brauchen wir nur noch zwei Pferde, damit mich mein Retter nach [[Ragath]] begleiten kann.“ | |||
Ihr Lächeln fiel etwas zaghaft aus, und auch ihrer gespielten Stärke fehlte die Tiefe, doch sie war entschlossen, das Banner, das sie unter den Fellen ihres Lagers versteckt hatte, zurückzubringen, koste es, was es wolle. | |||
Dann glitt ihr Blick zu dem Becher in seiner Hand. | |||
„Durst, ja, ich habe Durst.“ Sie senkte die schweren Wimpern halb über die Lider, seufzte leise und hob [[Aureolus von Elenta|Aurelous]] ihren Mund entgegen. | |||
---- | |||
'''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Aureolus betrachtete die junge Frau versonnen, und ihr scheues Lächeln wärmte sein Herz. Für einen Moment stellte er sich vor, wie es wäre, an ihrer Seite in Ragath einzureiten, umjubelt vom Volk – doch dann hatte ihn die Wirklichkeit zurück. Er setzte der Comtessa den Becher an die Lippen und wartete, bis sie getrunken hatte. | |||
"So einfach ist das nicht, Domnatella", sagte er, als er den Becher absetzte. "Ich kann Euch schützen. Aber das kann ich nur, solange mir die Wilden hier vertrauen." Er schwieg einen Augenblick, und der Wunsch, ihr zu gefallen, ließ ihn seine nächsten Worte fürchten. "Ich ... damit sie mir ... vertrauen, muss ich mehr über sie erfahren. Und dazu muss ich einen Tag fort oder zwei. Ich kann Euch nicht mitnehmen, das würde sie misstrauisch machen." Wieder sah er sie an. "Ihr müsst mir versprechen, dass Ihr nicht zu fliehen versucht. Sie würden Euch töten. Und wenn nicht, würden es die Berglöwen tun, der Regen, die Kälte oder die tiefen Schluchten." | |||
Er kniete sich neben sie und stellte den Becher zu Boden, fuhr mit dem Finger über den Becherrand. Schließlich sah er sie wieder an. "Ich lasse Euch nicht allein hier", sagte er. "Ich komme zurück. Und ich sorge dafür, dass Ihr bis dahin gut behandelt werdet. Ihr habt Kleider erhalten. Ihr werden zu Essen und zu trinken bekommen, soviel Ihr wollt. Euch wird nichts geschehen. Aber ich muss gehen, es geht nicht anders. Ich komme wieder. Vertraut mir einfach!" | |||
Seine beschwörenden, zuletzt fast flehentlich klingenden Worte, ließen ihn jung erscheinen. Fünfzehn oder sechzehn Sommer, schätzte Romina ihn. Keinesfalls älter als siebzehn. Er sah sie an, nur eine Armlänge entfernt, aus tiefgoldenen Augen, die selbst im Halbdunkel des Zeltes glänzten. | |||
---- | |||
Bearbeitungen