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'''Autor''': [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | |||
Er hatte goldene Augen... Ein wilder Schauer jagte durch ihren Körper. Vielleicht war er die Antwort der Götter auf ihre tagelangen Gebete. Nur langsam drangen seine Worte in ihr Bewusstsein. Er musste sie hier gefesselt zurücklassen. Natürlich, er war blutjung, allein und augenscheinlich kein Kämpfer. Sie schlug die Augen nieder, als wieder heißes Misstrauen in ihr aufstieg. | |||
Sie verspürte den innigen Wunsch, ihn zu fragen, wo die anderen vom Suchtrupp waren und wieviele ihm folgten, um unter den Ferkinas aufzuräumen. Es konnte sein, dass er sich hier reingewagt hatte, um nach ihr zu sehen, dann durften die Ferkinas nicht wissen, dass Truppen im Hintergrund lauerten. Sie würde nicht fragen und damit alles gefährden. | |||
Doch wenn er alleine unter den Ferkinas lebte, vielleicht als Kind entführt und unter ihnen aufgewachsen war - Mitleid riss kurz an ihrem Herzen - war er einer von ihnen. Wenn dem so war, würde sie ihn mitnehmen, wenn man sie hier rausholte. | |||
Sie hob den Blick wieder zu diesen goldenen Augen, praiosgefällig schienen sie ihr, schmerzhaft rissen Angst und Hoffnung gleichermasen an ihrem wunden Herz. | |||
"Wenn es so sein soll, werde ich versuchen auszuharren und zu warten." Ihr Blick wurde intensiver. "Darf ich denn auch wissen, auf wen ich warte?" Wenigstens ein Name, dachte sie, ein Name, der vielleicht nichts versprach, aber an den sie sich halten konnte. So oder so ... egal wie es ausging. | |||
Dann kam ihr ein Gedanke ... | |||
Leise, aber doch noch für ihn hörbar, sprach sie ein kurzes Gebet an den [[avwik:Praios|Fürsten]], den Blick tief in diesen praiosgefälligen Augen, bereit, jede Regung in sich aufzunehmen. Sie wusste, das würde ihr mehr verraten als jedes Lippenbekenntniss von ihm. | |||
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'''Autor''': [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Der junge Mann betrachtete Romina schweigend. Als er leicht den Kopf hob, funkelten seine Augen wie Bernstein in der Sonne. Er schwieg noch immer, als sie zu beten begann, sein Blick wich nicht von ihrem Antlitz. Ein unergründliches Lächeln zuckte kurz um seinen Mund. War es Freude? Spott? Zuneigung? Begierde?, die sie in seinen Augen las? Sie wusste es nicht zu sagen, sein Blick war so schwer zu deuten wie der eines Katers oder eines Elfen. | |||
Als sie geendet hatte, erhob sich der junge Mann. "Einen Namen wollt Ihr, Domnatella?", fragte er, als habe er ihre Gedanken erraten. "Nennt mich ...", er neigte leicht den Kopf, sein Lächeln wurde breiter, "... Ramin, wenn es Euch gefällt." | |||
Er ging zum Ausgang des Zeltes, drehte sich noch einmal um. "Domnatella." Eine knappe, würdevolle Verneigung, nicht wie ein Diener vor einer Grafentochter, eher wie ein Galan vor einer Dame. Dann drehte er sich um und verschwand aus dem Zelt. Sie hörte seine Schritte sich entfernen. | |||
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