Chronik.Ereignis1045 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1045 BF 04
Garnision der Ragather Schlachtreiter, Grafschaft Ragath, Ende Peraine 1045 BF
Autor: de Verlez
Roxalba de Verlez stand auf dem Wehrgang der Garnison der Ragather Schlachtreiter vor Taladur und blickte in den Hof, wo die Soldaten unter der Führung ihres Bruders Rohalijo exerzierten. Obwohl, für Soldaten hielt sie den Haufen ja nicht, sondern eher für eine Ansammlung verweichlichter taladurer Zweit-, Dritt– oder wieviel auch immer Geborener. Kein Vergleich mit ihrer Einheit in Arbasim.
Sie hörte Schritte auf sich zukommen und drehte sich um. Ihre Schwägerin Issime von Ragathsquell y Quirod kam in Begleitung ihres Neffen Rayan und ihrer Base Luciana auf sie zu. Alle drei schienen für die Abreise bereit zu sein. Issime hatte sich für einen eleganten Reiteranzug entschieden, während ihr Sohn Rayan die Uniform der Kaiserlichen Lehranstalt für Reiterei trug. Luciana war wie eine Waldläuferin in Leder und Fell gekleidet.
Roxalba nickte ihnen zu. “Schwägerin, Neffe,……. Halbblut.” Issime zog mur eine Augenbraue hoch. “Seid gegrüßt, Domna Roxalba. Bereit zur Abreise?” “Natürlich. Je eher, desto besser.” “Wollt ihr Euch nicht von Eurem Bruder verabschieden?” “Nein. Die Zeit drängt. Dom Rasdan di Vascara hat bereits einen Vorsprung und ich würde seine Reisegesellschaft gerne noch vor Selkethal erreichen. Wir sollten dort zusammen erscheinen, schließlich repräsentieren wir die Familias der Baronie Dubios und zeigen damit Einheit und Stärke.”
Rasdan di Vascara - dieser Name trieb Luciana einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Dies blieb Roxalba nicht verborgen und sie schenkte Luciana ein spöttisches Lächeln. Trotzdem war auch sie nicht völlig unbefangen, war die Stimmung zwischen Rasdan und ihr in letzter Zeit auch etwas angespannt. Seit diese verfluchte ya Pirras auf dem Junkergut Tyras erschienen war. Und bei dem Rennen würde sie ihr wieder begegnen, denn schließlich war sie, aus welchen Gründen auch immer, zu Gast bei Dom Algerio da Selaque von Culming, einem der Gastgeber.
Issime nickte. “Nun, wir haben uns schon voneinander verabschiedet und können daher auch sofort aufbrechen.”
Und so passierte ein kleiner Trupp aus drei Frauen und einem Jüngling auf Yaquirtalern samt Packpferd das Tor der Garnison.
Man war schon einige Zeit unterwegs. Issime und Luciana waren in ein Gespräch über die Geschehnisse auf dem Junkergut Mandana vertieft, als Roxalba eine größere Reisegesellschaft weiter vorne auf dem Weg entdeckte. Roxalba warf einen Blick nach hinten und sah, wie die beiden Damen ihr Gespräch unterbrachen. “Ist dies die Reisegruppe Euer Freunde, Roxalba? “, fragte Issime und deutete in die Richtung. “Ja, so wie es aussieht, haben wir die di Vascara eingeholt.” Sie scnalzte mit der Zunge und trieb ihr Pferd an. “Kommt. Lasst uns aufschließen.”