Chronik.Ereignis1045 Selkethaler Pferderennen zu Ehren der schönen Göttin 1045 BF 03

Junkergut Tyras, Baronie Dubios, Grafschaft Ragath, Ende Peraine 1045 BF

Autor: Jan

Das jährliche Saatfest der Frühlings-Tagundnachtgleiche hatten sie hinter sich, das Fest erfreute sich immer größerer Beliebtheit und für viele Verbündete und Anhänger war es eines der wichtigsten Jahresereignisse und wohnten mit Freunde und Inbrunst der Fruchtsbarkeits-Prozession rund um den König der Rinder und der weißen Kuh bei. Ebenso wie den Stierkämpfen, die mittlerweile wieder ein fester Bestandteil waren und sich großer Beliebtheit erfreuten. Ein besonderer Moment war es aber gewesen, als einige Festgänger auf dem Hügelkamm des Tayras ein gedämpftes Leuchten erkannt hatten, dass nach deren Aussage die Form eines stattlichen Hengstes gehabt hatte. Ein gutes Omen, vorallem weil Junker Rasdan dort zuvor mit einer ausgewählten Gruppe, den geheimen Teil der Prozession beendet hatte.

Ein Omen, dass Dom Rasdan wieder Zuversicht gab, ob seiner stagnierenden Aufgabe und eines, das ihn selbstbewusst und optimistisch stimmte, ob seiner nun anstehenden Reise. Ein gutes halbes Jahr war der Besuch Dom Algerios da Selaque von Culming her, nun würde dieser die wilde Stute mit der eigensinnigen Fellzeichnung endlich überbracht bekommen und Dom Rasdan die Pferde seiner Zucht auf dem Selkethaler Pferderennen präsentieren können, dass zuletzt eine immer größere Beliebtheit erlangt hatte. Dieses Rennen und Dom Algerio konnten in Sachen Comercio, aber vorallem für seine Mission ein echtes Einfallstor nach Waldwacht sein und damit wieder Kraft in die Sache bringen, so dass seine Mentorin stolz auf ihn sein könnte. Daher brach man auch schon sehr früh auf Richtung Selkethal.

Die Reisegruppe rund um Dom Rasdan hatte sich bereit gemacht, mit ihm waren sein Sohn Rasco, seine Tochter Rashja, sein Knappe Rufio und sein mittlerweile guter Freund, der Nebachote Kaseymir, bis auf letzteren waren alle mit Pferden aus Tyras ausgestattet. Der Nebachote hatte aber auf seinen älteren ‘Brendiltaler’ bestanden, mit der er ein besonderes Band hatte. Rasdan verstand die Art seines Freundes in dieser Hinsicht nicht, während er selbst auf Dominanz und Stärke setzte, behandelte Kaseymir sein Ross wie einen alten Freund. War der Krieger mit dem martialischen Familienwappen sonst ein beinharter Kerl, auf seinen alten Freund ließ er nichts kommen. Rasdan war es Recht, würde ihm auch einen Teil des Startgelds im Selkethal zahlen, aber er würde nicht offiziell für das Gestüt reiten. Dabei war der Hengst des Freundes ein wirklich tadelloses Tier, nur schon zu alt und zu eigen für die Zucht. Dem Jungtier für Dom Algerio wiederum hatte sich der Junker persönlich angenommen, er führte das wild-rassige Tier eng neben seinem, würde ihm kein Spiel geben, welches die Stute mit Sicherheit ausnutzen würde. Zum Glück würde man spätestens ab Quirod ein Boot besteigen, wobei er sich schon denken konnte, was das eigensinnige Pferd von dem schwankenden Untergrund halten würde, wenigstens musste er dann nicht ständig ein Auge darauf haben.

So gab er das Zeichen, um los zu reiten. [...] Der ungestüme und tapfere Rasco setzte sich sofort an die Spitze, so dass der Vater ihn zurechtweisen musste, die bedachte und schlitzohrige Rashja, in ihrem rahjanischen Novizinnen-Ornat, hielt sich nah bei der Zuchtstute für den Selkethaler, Knappe Rufio hing wie immer etwas seinen Gedanken nach, und Kaseymir hatte ein Auge auf die Umgebung und das Restgefolge, samt weiteren Pferden und Rindern. Später würde sich wahrscheinlich noch Roxalba de Verlez anschließen, zwischen der und Dom Rasdan immer noch ein leichter unausgesprochener Konflikt schwelte. Und so setzte sich ein stattlicher Zug Richtung Quirod bzw. Selkethal in Bewegung.