Aquenau

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Aquenau
Grafschaft: Grafschaft Yaquirtal
PRA.png Herrschaft: Rahjada Al'Shirasgan, Tulameth saba Malkillah
TSA.png Einwohner: 200
RON.png Bewaffnete: 1 Dorfbüttel, 1 Nachtwächter
Tempel/Kultstätten: Rahja-Peraine Statue, Travia Schrein
TRA.png Wichtige Gasthöfe/Schänken: Weinstube "Zum Süßhang"
ING.png Wichtiger Comercio: Weinbau
EFF.png Gewässer: Aquenauer See, Aquen, Anden
AVE.png Verkehrswege: Aquenauer Stieg
Besonderheiten: Aquenauer Condominatsrezess


Aquenau ist ein Weinbauerndorf am Nordufer des Aquenauer Sees im Junkergut Aquenauer See in der Baronie Nemento. Die Hügel um das Dorf gelten als eine der besten Reblagen Almadas. Das Dorf gehört zum Junkergut Aquenauer See, die Herrschaft über Aquenau ist aber zwischen der Junkerin Rahjada Al’Shirasgan und der Königinwitwe Tulameth saba Malkillah geteilt (Condominatsrezess von 1035 BF).

Siedlungsbild

Das Dorf liegt an der Einmündung des Aquen in drei terrassierten Stufen über dem See: unten Ufer- und Bootssteg, darüber Kelterhäuser und Werkhöfe, oben der achteckige Traviaschrein und kleinteilige Weingärten. Fachwerk über hellem Bruchstein, rote Ziegeldächer und Trockenmauern prägen das Bild; an vielen Häusern hängen geschnitzte Hauszeichen der alteingesessenen Winzerfamilien.

Im Mittelpunkt Aquenaus liegt der von Platanen beschattete Dorfplatz mit Brunnen und der hölzernen Doppelfigur Peraine–Rahja, aus einer Eiche des Alten Waldes geschnitzt; hier werden Markt und Verkündungen abgehalten und alljährlich das Wechselritual der Herrschaft vollzogen. Am Rand des Platzes steht der Zehntspeicher, ein kühler Bau voller Fässer, Säcke und sauber geführter Listen, daneben das Ding- und Schreibhaus, in dem die Gemeindebücher und Wechselprotokolle verwahrt werden. Die Aufsicht führt Dorfbüttel Mateo Ferrán, der die Bücher führt, die Wechselprotokolle zeichnet und tagsüber am Pier die anlegenden Frachtkähne und die Fasszählung überwacht. Über eine kurze Stiege gelangt man in den Kelterhof mit seinen zwei Spindelpressen und dem Fassboden der Küfer, wo im Herbst das Klopfen der Reifen und das Murmeln der Gärbottiche den Takt des Dorfes bestimmen. Oberhalb des Platzes erhebt sich der achteckige Traviaschrein; von dort ziehen die Prozessionen zu Ernte- und Weinfesten durch die Gassen. Gegenüber öffnet die Weinstube „Zum Süßhang“ ihre niedrige Stube, dem Treffpunkt der Winzer und bevorzugter Ausschank für ihre Weine. Kommt man zur Weinprobe, kann es sein, dass man in heißblütige Debatten über die besten Jahrgänge der hiesigen Weine verwickelt wird – immerhin ist man sich einig, dass keine andere Weinlage mit dem Aquenauer Südhang mithalten kann. Am Bachtritt schlägt die Schmiede Funken, härtet Rebmesser, richtet Fassreifen und beschlägt Hufe. Und unten am Wasser läuft die Seegasse zum Steg aus, wo Fischer ihre Reusen flicken und Frachtkähne anlegen, die den Wein über den See in die Nachbarschaften tragen.

Auf dem Bild sieht man das Winzerdorf Aquenau von der Seeseite her.
Winzerdorf Aquenau, Seeansicht.

Wirtschaft

Aquenau lebt vom Wein: Der Aquenauer Südhang genießt almadaweite Anerkennung; der seit der Eslamidenzeit geregelte Besitzschutz, welcher die Ansiedlung neuer Höfe untersagt und für bestehende Höfe ein Erstgeborenen-Erbrecht vorsieht, hält die Winzerparzellen in alten Händen. Ergänzend gibt es im Dorf etwas Fischerei und Möglichkeiten zum Transport über den See sowie einen Küfer und einen Schmied als handwerkliche Zulieferer für den Weinbau. Einheimische und die Schiffer der Lastkähne kommen in der Weinstube "Zum Süßhang" zusammen. Durch das Dorf führt der Aquenauer Stieg.

Gerichtsbarkeit

Das Dorf Aquenau unterliegt, wie im Condominatsrezess geregelt, der gemeinsamen Gerichtsbarkeit der Junkerin Rahjada Al'Shirasgan und der Königinwitwe Tulameth saba Malkillah. Bei Rechtsstreitigkeiten müssen beide Herrschaften angerufen werden; das Gericht setzt sich aus Gefolgsleuten beider Herrscherinnen zusammen. Die Interessen der Königinwitwe vertritt der Gespan von Sorobán und Aquenau, die Junkerin vom See nimmt diese Aufgabe häufig selber wahr oder wird von ihrem Secretario vertreten.

Lokale Bräuche

Der Wechsel von Rahjaepart und Perainenpart: Laut Aquenauer Condominatsrezess (1035 BF) wurde das Dorf in zwei ökonomisch gleichwertigen Teilen (Rahjaepart/Perainenpart) gegliedert. Diese Anteile werden jährlich am 30. Rahja zur Praiosmittagsstunde zwischen den beiden Herrschaften Rahjada Al’Shirasgan und der Königinwitwe Tulameth saba Malkillah getauscht; in ungeraden Jahren fallen die Intraden des Rahjaeparts an Junkerin Rahjada, in geraden an die Königinwitwe (Perainenpart jeweils umgekehrt). Ein Geweihter aus dem Praiosstift Dalias eröffnet die Zeremonie mit Glockenschlag und Gebet. Während Schlüssel und Register der beiden Parts vor den versammelten Winzerfamilien und den hohen Herrschaften vorbereitet werden, läuft langsam eine zeremonielle Stundenuhr durch, die das Jahr über im Schreibhaus aufbewahrt und nur für die Wechselzeremonie herausgeholt wird. Exakt zur Praiosstunde wird die Stundenuhr gedreht sowie Schlüssel und Register übergeben, während ein liturgischer Gesang angestimmt wird. Abschließend werden dem Geweihten durch die Soberane der Winzerfamilien See­wasser und frischer Most als Segenszeichen gereicht und der neue Stand im Buch besiegelt.

Winzerfamilien von Aquenau

Familia de la Veña

  • Hauszeichen: gemeißelte Felsnase mit Rebe
  • Parzelle: Sonnenkeil (untere Terrasse, warm und windstill).
  • Profil: Älteste Winzersippe am Platz; führen traditionell einen der Kelterschlüssel. Strenges Erstgeborenenrecht, Nebenlinien dienen oft als Küfer oder Treidler.
  • Produkt: Kräftiger Südhang-Wein, lagerstark.

Familia Mostero

  • Hauszeichen: Kelterspindel
  • Parzelle: Mostrata (mittlere Terrasse, direkt beim Kelterhof).
  • Profil: Keltermeister und Fasswächter; zwei Spindelpressen in Familienhand. Gilt als gewissenhaft und führt akribische Erntelisten und Wechselprotokolle in ihren Büchern.
  • Produkt: Saubere, fruchtbetonte Jahrgänge; stellen auch den Most für das Wechseltagsritual (Mischung mit Seewasser).

Familia Del Aguán

  • Hauszeichen: Wasserkrug / Wellenlinie
  • Parzelle: Perlain (oberer Hang, Nähe Tempelgarten; anfällig für Trockenheit, aber aromatisch).
  • Profil: Hüten den Wasch- und Wasserplatz am See; liefern Seegras als Verpackungs-Polster an die Winzer. Stark im Dorfklatsch – wissen, wer wann wie viel liest.
  • Produkt: Leichtere, duftige Weine; begehrt als Schankware im „Süßhang“.

Familia Hoz y Aro

  • Hauszeichen: Rebmesser und Fassreifen
  • Parzelle: Schattentritt (Randlage beim Bachtritt, kühlere Lese).
  • Profil: Schmiede- und Küferzweig; warten Messer, Hufe und Fassreifen. Werden von beiden Herrschaften gleichermaßen gerufen, wenn’s „klemmt“ – praktisches Bindeglied im Condominat.
  • Produkt: Kleine, sehr konsistente Lagen-Cuvées; liefern zudem Fassholz und Reparaturen.

Familia Viñalba

  • Hauszeichen: Rebpfahl mit knospender Ranke
  • Parzelle: Erastria (steilster Abschnitt des Kelterstiegs; mühsame Lese, sehr gute Exposition).
  • Profil: Jung gebliebenes, ehrgeiziges Haus; die aktuelle Erbin ist Zweitgeborene, die trotz Erstgeborenen-Präferenz ihren Onkel beerbt hat, weil die Linie sonst erloschen wäre.
  • Produkt: Klein, hoch bewertet; oft an die Junkerin verkauft, wenn Repräsentation gefragt ist.

Familia La Traviesa

  • Hauszeichen: Brot und Weinkranz
  • Parzelle: Traviata (oberhalb des Platzes, bei der Mauer am Traviaschrein; karg, würzig).
  • Profil: Stellt häufig die Laien für Travia-Prozessionen im Dorf; bewahrt die Girlanden und das Holzpflegemittel für die Doppelfigur Peraine–Rahja auf. Ausgleichend, vermittelnd.
  • Produkt: Würzige, kräuterige Weine, beliebt zu einfachen Speisen.

Stimmen aus dem Dorf

„Der Südhang liest sich nicht von selbst – aber wer sauber liest, trinkt im Winter besser.“

„Zwischen zwei Glocken wechselt hier nicht nur die Herrschaft, sondern auch die Verantwortung.“

„Most und See­wasser – zwei Tropfen, ein Bund. So halten wir’s seit Großvaters Zeiten.“