Ramwald Knabenschuh

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Maestro Ramwald Knabenschuh ist seit vielen Jahren kgl.-gfsl. Hofschneider und Mitglied des Hohen Rats der Domna. Er gilt als bester Schneider und Kostümmacher des Landes und wird von den höchsten Angehörigen der Nobleza ebenso konsultiert wie von der Puniner Hautevolee. Für alle anderen ist ein maßgeschneiderter Knabenschuh-Rock oder ein Hofkleid von seiner Hand schlichtweg unbezahlbar.

Trotz derartiger Reputation ist der Hofschneider finanziell in eine bedenkliche Schieflage geraten. Gegen Geld verrät er Interna aus den Sitzungen des Hohen Rates brühwarm an die Taladuris.

Hofschneider Ramwald Knabenschuh

Der heute 75-jährige Ramwald Knabenschuh stieg unter der Ägide seines Förders Donato Galandi und des korrupten Ratsmeisters Rachan Sfurcha als erster Schneidermeister in den Hohen Rat der Yaquirmetropole auf und behielt seinen Ratssitz auch nach deren Verbannung aus der Stadt durch Ratsmeister Abdul Assiref.

Maestro Knabenschuh fertigte im Auftrag des Eslamidenhofes die Krönungsgewänder für Königin Rohaja und später auch für Großfürst und Kaiser Selindian Hal, sowie für dessen gesamten Hofstaat. In enger Zusammenarbeit mit der Tuchmacherei von Feron Galandi, dem jüngeren Bruder des exilierten Donato, entwirft Ramwald Knabenschuh (unterstützt von mittlerweile zwölf weiteren Schneidern und Näherinnen, die für ihn arbeiten) aus feinster Seide, Brokat, Spitze und Damast jene zarten und edlen Kreationen, für die ein Großteil der Damenwelt Punins morden würde, um einmal im Leben an ein solches Kleid zu gelangen - und auch die Herren der Schöpfung lassen im putz- und tandverliebten Almada allmonatlich viele hundert Dukaten in Meister Knabenschuhs Schneiderei im vornehmen Stadtzehntel Tempelhof.

Allein, es bleibt Meister Knabenschuh kaum etwas von seinen Einnahmen übrig, denn das, was er nicht zur Begleichung der Stoffe an die Familia Galandi weiterleiten oder zur Bezahlung seiner Angestellten aufwenden muss, kostet ihn seine fast 40 Jahre jüngere Geliebte - die stadtbekannte Kurtisane Fiunzetta de Alcuaz.

Der kleine verhutzelte Hofschneider, dem die wenigen verbliebenen grauen Haare meist wirr in alle Himmelsrichtungen vom Kopf abstehen, ist der bildschönen rothaarigen Liebesdienerin und ihren erotischen Künsten hoffnungslos verfallen und bezahlt ihr ihren luxuriösen Palacio in Ober-Punin ebenso wie ihren aufwändigen Haushalt mit mehreren Angestellten. Für Fiunzetta, die mit zwei Dutzend weiteren Mitgliedern des Hohen Rats und noch einmal so vielen Adligen hautnah bekannt ist, ist der drollige alte Tattergreis nur ein Kunde unter vielen. Dies kann Fiunzetta, die die Männer auszusaugen versteht wie ein Schwamm aber verbergen wie keine Zweite, so dass es ihr im selben Maße finanziell immer besser geht, wie es Ramwald Knabenschuh schlechter geht. In seiner Geldnot warf der Schneidermeister im Jahr des Kampfes um Valquirbrück endgültig alle Gewissensbisse über Bord und ging auf das unterschwellige Angebot seiner Kundin Contessina Amazetti ein, für sie und den Erzenen Rat von Taladur zu spionieren, wofür sie ihm großzügige Entlohnung versprach, die er dann auch tatsächlich regelmäßig erhielt.

Seitdem lebt Maestro Knabenschuh in täglicher Furcht, sein Verrat an der Heimatstadt könnte eines Tages auffliegen, was ihm fraglos die Verbannung oder sogar die Todesstrafe einbrächte.