Azzato von San Owilmar
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Der junge, gerade einmal 25jährige Caballero Azzato von San Owilmar ist ein Bild von einem Mann, ein rechter Dom Juan und Herzensbrecher, der sich im abgeschiedenen Bosquiria für ein Geschenk der holden Rahja an die darbende Weiblichkeit hält. Er ist ein treuer Gefolgsmann der umstrittenen Selaquer Reichsvogtin Praiosmin von Elenta, der er seine Belehnung verdankt und gilt gerüchteweise als einer von deren Favoriten und Mündeln.
Aussehen[Quelltext bearbeiten]
Dom Azzato ist ein blendend aussehender, großer junger Mann mit einem muskelbepackten, athletischen Körper, der sich seiner positiven Ausstrahlung auf Frauen jeglichen Alters nur allzu bewusst ist.
Wenn er jeden Tag zur Praiosstunde im Burghof von Castillo Albacim sein Hemd auszieht und mit übertriebenem Elan und viel Theatralik seine Schwertübungen zelebriert, müssen plötzlich fast alle Mägde, Zofen und Burgwächterinnen des Castillos gleichzeitig zum Brunnen, um Wasser holen, Wäsche zu waschen oder andere ganz dringende Verrichtungen im Hof erledigen, während alle männlichen Wachen das wilden Klingen-Gefuchtel des Caballeros nur mit einem Kopfschütteln quittieren. Sogar die unerbittliche Reichsvogtin höchstselbst soll dann des öfteren mit Wohlgefallen hinter den Vorhängen ihres Schreibzimmers auf ihren jungen Protege herabblicken.
Azzato ist fast 1,90 Schritt groß, mit dunklen Glutaugen und kühnem Blick gesegnet. Auf den Wangen lässt er sich stets ein paar männlich-markante Bartstoppel stehen, während sein schulterlanges schwarzes Haar stets von einer reichlich bemessenen Menge Pomade in Form gehalten wird.
Curriculum Vitae[Quelltext bearbeiten]
Dom Azzato ist der einzige Sohn des tapferen Caballeros Ignacio von San Owilmar, der sich anno 1009 BF dem Straffeldzug der bosquirischen Edelleute gegen das Bergbarbarenvolk der Bâni Khadr unter dem berüchtigten Kriegshäuptling Khenubaal Pascha anschloß. Die Campanya endete in einem Fiasko und mit einer vernichtenden Niederlage für die zwölfgöttliche Seite, die - durch zahlreiche vorausgegangene Hinterhalte geschwächt - von den Wilden bis zum letzten Mann grausam massakriert wurde. Einzig die Anführerin des Feldzugs, Junkerin Rifada da Vanya, kehrte später lebend ins Flachland zurück - wofür sie Dom Ignacios Nachfahren bis heute hassen, da sie offensichtlich ihren Sippen-Soberan in den Tod geführt und dann noch im Stich gelassen hatte.
Der junge Azzato wurde von seiner Mutter ins nahegelegene Alina auf das Gut des durchtriebenen Junkers Ordonyo di Alina geschickt und trat dort seine Knappschaft in Diensten "der Elster" an, wie man Dom Ordonyo im Bosquirtal nennt. Dort lernte er auch erstmals dessen und seine eigene Lehnsherrin kennen, die korpulente Reichsvogtin Praiosmin von Elenta. War er damals noch zu jung, noch ein unmündiger Knabe gewesen, sprach er unlängst - nach dem Tod seiner Mutter - als erwachsener Mann und als zum Ritter geschlagener Schwertkämpfer, ein weiteres Mal vor der Reichsvogtin vor und diesmal vergaß ihn Domna Praiosmin nicht so schnell wie bei ihrer allerersten Begegnung. Sie schickte dem wohlgewachsenen jungen Mann stattdessen sogar einige Wochen darauf eine Depesche, in dem sie ihn aufforderte, sich als ihr Mündel zurück nach Castillo Albacim zu begeben und ihr dort als treuer Gefolgsmann Waffendienst zu leisten.
Dom Azzato folgte seinen Eltern als Erbe des geschichtsträchtigen Weilers San Owilmar im Nordwesten Selaques nach, wo der Legende nach der heilige Baumeister der Praioskirche einst Station gemacht hatte, um die Marmorblöcke für den Bau der Stadt des Lichts auszuwählen. Dass ihm ohne Erringung irgendwelcher Meriten von der Reichsvogtin das Erbrecht auf jenen Weiler verliehen wurde, führen böse Zungen unter dem Gesinde von Castillo Albacim darauf zurück, dass er ganz offensichtlich eine Heldentat vollbrachte, die noch niemals ein Mann vor ihm gewagt hatte. Die Spötter beziehen sich dabei freilich nicht etwa auf die Bezwingung von Nasfagul Pascha, der gegenwärtigen Geißel des Bosquirtals oder das zur Strecke bringen der Chimäre Fornica, sondern vielmehr auf eine Heldentat im Schlafgemach der feisten bosquirischen Jungfer...
Sei dem wie dem sei, im Hochsommer des Jahres 1033 BF erhält Azzato von Vogtin Praiosmin die Order, die ihnen beiden gleichermaßen verhasste Rifada da Vanya am Schwarzen See in Schrotenstein gefangen zu nehmen. War er ursprünglich nur als Handlanger der eigentlich für diese Aufgabe vorgesehenen Morena von Harmamund eingeplant, erhielt er nach deren Abspringen gar das Commando über ein kopfstarkes Selaquer Aufgebot, daß die Grenze nach Schrotenstein überschreiten soll - mitten hinein ins Erbland der da Vanyas.