Archiv:1036 RON 29 Domna Yppolita an Dom León
Hochgeborener, edler und ehrenfester Dom León, geehrter Dom Vetter,
mit dem Segen der Zwölfe, der holden Rahja zuvörderst, für Euch sei dieses geringe Schreiben, mit dem ich hoffe, Euch nicht molest zu fallen, eröffnet. Ich hoffe, dass dieses geringe Brieflein Euch bei guter Gesundheit durch meinen guten Diener Steno Helmdahli Vargherz zu Händen gelangt ist und dass Ihr Eure Gesundheit und glückliches Wohlergehen mit der Zwölfe Segen noch lange Zeit genießen können werdet, hochgeborener Dom und lieber Vetter. Seit jenen denkwürdigen Tagen im Travienmond des Jahres 33, als zu den höchsten Ehren der alveranischen Santa Catalina im Orte der Heiligen im Taubentale ihr Hochfest feierlich, wenn auch – den Göttern sei’s geklagt – nicht ungetrübt begangen wurde, empfinde ich mich Euch und Eurem ganzen Hause verbunden und obligiert, die fröhliche Gastfreiheit der Heimat meines seeligen Dom Vater erspürt zu haben. Aus diesem Grunde kann ich nicht umhin, Euch als hohen Herrn dieser Lande, folgende Eröffnung zu tun:
Meine jüngste, mir besonders liebe, auch wohlgeborene Schwester, Ihre Gnaden Thesia Ingrascha, hat es sich belieben lassen, mir zu eröffnen, dass sie im Sinne trägt und entschlossen ist, als die der Göttin Rahja (heilig! heilig! heilig!) geweihte Lehrerin der Leidenschaft, die seit nun mehr drei Monden ist, um Aufnahme in den Orden der Santa Catalina im Taubentale nachzusuchen. Hierin möchten Ihre Gnaden, meine mir liebe Schwester, und ich Euren Rat und Eure hoch willkommene Assistenz nicht missen. Unter freundschaftlichem und ganz vertrauensvollem Bitten möchte ich Euer Hochgeboren ersuchen, Ihr möchtet meiner Schwester, mir und unserer ganzen Familia den unverdienten Gefallen erzeigen und Ihre Gnaden, meine Schwester, und ihr ganzes ehrbares und zwölfgöttergefälliges Anliegen bei Seiner Hochwürden Bonaventura XXII., dem Abte zu Santa Catalina im Taubentale, bester Maßen zu befördern, zu unterstützen und zu recommendieren. Hierdurch würden sich Euer Hochgeboren einen großen Verdienst um meine Schwester und meine Familia erwerben. Euer Hochgeboren und den hoch- und wohlgeborenen Eurigen diese Schuld durch Wohltaten zu vergelten, würde ich mich zum Höchsten verpflichtet empfinden.
Wie es sich für einen auf die Ewigkeit zielenden Bund mit der lieblichen Göttin gebührt, wird Ihre Gnaden, meine Schwester, mit einer stattlichen Mitgift, bestehend aus den Eigentumsrechten am Gasthof Silberner Theron zu Ratzingen sowie dem Rosen-Weingut vor den Toren selbiger Landstadt, von ihrem treusorgenden Dom und Soberan, meinem mir herzlieben Bruder, Seiner Hochgeboren, ausgestattet, versorgt und begabt. In dieser Angelegenheit will ich freilich nicht versäumen, Euer Hochgeboren treues und erbetenes Raten und Dafürhalten erlangen zu wollen. Beiliegend werden Euer Hochgeboren ein Schreiben meines hochgeborenen Bruders, des Barons von Nemento, als auch ein Brieflein Ihrer Hochwürden der Lichthüterin zu Dalias an Euer Hochgeboren finden, welche ebenfalls dieses Vorhaben meiner Schwester traktieren und dasselbe ebenfalls befürdern helfen wollen.
Mein einfältiges Schreiben an Euer Hochgeboren, das Ihr – wie ich verhoffe – mir zum Besten deutet, möchte ich damit beschließen, der guten Zwölfgötter Segen für Euch und die hoch- und wohlgeborenen Eurigen demütig zu erbitten. Datum auf meinem Hause Niverocca am 29ten Ron. anno 36.
-Brief der Domna Yppolita di Dalias y las Dardas an Dom León Dhachmani de Vivar, überbracht Anfang Efferd 1036 BF durch den Boten Steino Wolfsherz