Junkergut Dalias

Aus Almada Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Junkergut Dalias
Wappen: Famiglia-di-Dalias-Marvinko.jpg
Auf güldenem Grund ein schwarzer Greif mit rotem, von einem Schwert durchbohrten Herzen in der rechten Klaue und drohend geschwungenem Säbel in der linken Klaue.
Grafschaft: Yaquirtal
Baronie: Artésa
PRA.png Herrschaft: Junker Ranudo IV. Eslamo di Dalias y las Dardas sowie in weiten Teilen der Dominie Caballera Yppolita di Dalias y las Dardas auf Niverocca
TSA.png Einwohner: 2.800 (davon ca. 600 Aramyas und 30 Zahoris von der Sippe Al'Ziqad)
Anteil an Unfreien: 75-80%
PRA.png Geltende Rechtsordnung: Yaquirtaler Grafenrecht
Siedlungen: Dalias (250), Niverocca (140), Weilersheim (140), Berja (130), Dos Molinos (120), Neu-Trollingen (100) und zwei dutzend weitere Dörfer und Weiler
ING.png Castillos: Ruine der Daliaser Klosterburg Pfaffenkopf aus der Priesterkaiserzeit, Ruine der Familienburg der ausgelöschten Familia Forccia
RON.png Bewaffnete: Waffenknechte der Familia Dalias
PER.png Landschaften: Bargenta im Osten und Grillenbusch im Westen der Dominie
FIR.png Forste: Mellantez, Ratzinger Forst
EFF.png Gewässer: Theron, Ratzinger See, Weidenbach
AVE.png Verkehrswege: Weinstraße

Die Dominie Dalias, eines der reichsten Junkergüter der Talschaft, wo sich Theron und Weinstraße kreuzen, ist seit mehr als sechshundert Götterläufen im Besitz der Familia di Dalias. Ihre Herren hat die Dominie mit ihren Oliven, Schafen, Pferden und vor allem mit ihrem Wein zu Wohlstand und Macht geführt.

Die Dominie dehnt sich von der Bargenta bei Nemento und den Ausläufern des Alten Waldes im Nordosten fast bis zu den Ausläufern der Nebelhöhen, der die nordöstlichen Teile des Grillenbuschs sanft einhegt, im Südwesten. Die halbmondförmige Dominie erstreckt sich dabei über eine Länge von vielleicht gut und gerne fünfunddreißig bis vierzig Meilen und umschließt den Gräflichen Markt Ratzingen gänzlich.

Landschaft

Im Süden der Dominie, im alten Daliser Ländchen, auch Daliaza genannt, im Norden des Grillenbuschs gelegen, gedeihen auf terrassierten Hängen edle Weine und knorrige Olivenbäume spenden den Winzern und Tagelöhnern Schatten während des Boronsstündchens. Abertausende von Zikaden geben hier ihre allabendlichen Konzerte und an den Hängen gedeiht der Daliaser Sandwein, welcher nur seinem Vetter, dem Rebenthaler Sandwein, in Fragen des vollen Geschmacks und des Preises nachsteht. Der Hauptort und Stammsitz der Familia, Dalias, befindet sich in diesem jahrtausendealten Kulturland und ist selbst Teil der Geschichte, der das 250 Seelen zählende Dörfchen kaum entrinnen kann, liegt es doch eingebettet in die Zeugnisse längst vergangener eigener Pracht und Herrlichkeit. Die Mauerstümpfe, teils kniehoch und von Dornensträuchern umrankt, umgeben den heutigen Ort mit seinem Praiostempel großzügig. Ständig gemahnen diese Überreste vergangener Größe daran, dass hier einst eine kleine Stadt stand, von welcher Wirren, Fehden und Feuer nur wenig übrig ließen. Ab und an finden spielende Kinder, Bauern oder Questadores noch alte Münzen, geziert mit den Häuptern längst vergangener Kaiser und Fürsten, Knochensplitter oder Scherben. Gekrönt wird der Ort von der Ruine des Castillos der Junkerfamilia.

Weiter gen Efferd liegt das Hauptgestüt der di Dalias beim Dorf Niverocca, wo es – so will es eine alte Legende – jedes Jahr am 30. Hesinde schneit, weil vor Jahrhunderten eine Hexe dem Erzinquisitor und dem ganzen Ländchen hier einen Fluch entgegen geschleudert hat. Noch heute weinen die guten Götter gefrorene Tränen über die Boshaftigkeit und Unreinheit der Menschen, die Hexen und andere Zaukerkundige unter sich dulden. Unter diesen unheilvollen arkanen Vorzeichen stehend darf es kaum verwundern, dass die Daliaser Pferdezucht seit mehreren Pferdegenerationen die großen Kenner dieser Zunft nicht mehr recht zu überzeugen weiß.

Zwischen dem Weidenbach und dem Theron liegen der Ratzinger Forst und der Mellantez: Diese beiden Wälder stellen den bevorzugten Jagdgrund der Junker dar. Nur wenige Menschen siedeln in diesem unwirtlichsten Teil der Dominie, dessen karge Äcker von Wildschweinen, die zu jagen den Eigenhörigen verboten ist, so manches Mal übel umgewühlt wird.

Östlich des Theron und nördlich des Alten Waldes gedeihen der Wein und die Feldfrüchte weniger gut und köstlich. Hier beginnt die Macchienlandschaft der Bargenta, die sich bis in die Baronien Nemento und Nordhain erstreckt. Große Herden von Schafen und Ziegen ziehen durch diese Landschaft. Die Hirten der Bargenta sind ein ganz eigener Menschenschlag, widerspenstig und auf Aufruhr gebürstet. Doch der Schafskäse Bargento wird wegen seines vollmundigen Geschmacks auch von verwöhnten Gaumen geschätzt. In einigen Tälern und Senken nahe des Theron, die von einem Netz von Kanälen durchzogen sind und über etwas bessere Böden verfügen, reihen sich Felder mit Ähren und Praiosblumen aneinander. Einige wenige Mühlen schmücken die Landschaft und weit verstreut liegen viel kleine Weiler und Gehöfte. Das Leben hier ist karger und einfacher als im Daliaser Kernland im nördlichen Grillenbusch. Nach der ungefähr vor dreißig Götterläufen ausgelöschten Familia Forccia wird dieses Ländchen auch immer noch so benannt. Während der Answinschen Unruhen aber war diese Familia ausgemordet worden: In das noch unfertige Castillo bei Weilersheim mauerten die Daliaser und Artéser die Kinder und Alten ein, die kräftigen Klingen zerschlugen sie auf dem Felde. Das Castillo brannten sie nieder, die Beute teilten sie. Heutzutage meiden die Bauern den verfluchten Ort, an dem sich die geschwärzten Reste des Castillos über das Land erheben. Und auch der dunkle Schatten des Alten Waldes tut das seinige dazu, dass die Hirten und Bauern hier öfter als andernorts um den Segen des Götterfürsten beten.

Herrschaftsverhältnisse und gestreuter Besitz

Von den ungefähr 2.800 Seelen, die die Dominie bevölkern, mehren jedoch nur weniger als die Hälfte den Reichtum des Junkers und Soberans. Dem Daliaser Praiostempel, der seit seinem Bestehen untrennbar mit den regierenden Junkern verquickt ist, ist der kleine Weiler Santa Praiodora bei Dalias zu Eigen. Die Versorgung der Geweihten mit Wein und Olivenöl ist die Hauptaufgabe des Ortes. Überdies gehört dem Tempel eine Siedlung darpatischer Flüchtlinge in der Bargenta: Neu-Trollingen. Die etwa einhundert Darpaten, wie die Neusiedler genannt werden, egal ob sie Darpatien, Garetien oder Tobrien zu ihrer Heimat haben, wurden nach den Katastrophen des Feuerjahres unter Anleitung und Protektion der Lichthüterin Praiodana di Dalias hier angesiedelt. Mit ihren fremden Sitten und Gebräuchen, ihrer altmodischen Kleidung und ihrer kaum verständlichen Sprache unterscheiden sie sich deutlich von den Almadanis, mit denen sie auch nicht weiter zu tun haben wollen. Neben der obligatorischen Verehrung Praios‘ blüht unter den Neu-Trollingern auch die Verehrung des allerheiligsten Kaisers Hal. Die Güter des Praiostempels verwaltet traditionellerweise der Soberan der Familia Dalias, so auch dieser Tage.

Das 80 Köpfe zählende Weindorf Las Colinas im nördlichen Grillenbusch ist zwar gänzlich vom Junkergut Dalias umgeben, doch hängt an diesem Ort ein eigener Titel, der eines Caballeros zu Las Colinas. Dieser Ort ist die Wiege der derzeit in Nemento und Dalias herrschenden Familia.

Zwei Dörfer, Berja (130 Einwohner, allesamt Aramyas) und Dos Molinos (120 Einwohner), ein paar Weiler, ein Perainetempel in Fuente und mehrere Gehöfte – zusammen wohl ein Fünftel der Dominie mit ungefähr 500 Seelen – bilden das über die gesamte Dominie verstreut liegende Wittum für Comtessa Yandriga von Urbet-Marvinko, der Gattin Dom Gualdos. Die Güter werden von einem horasischen Vertrauensmann Domna Yandrigas verwaltet und die Einnahmen fließen über den Ratzinger Markt direkt ins Liebliche Feld.

Doch das Wittum Domna Yandrigas ist nicht die einzige Belastung der herrschaftlichen Schatulle: Der mächtige Puniner Bankier Ridolfo Albizzi hält ein paar Ortschaften und Gehöfte in der westlichen Bargenta mit wohl 200 Seelen als Pfandschaft und auch die aramyische Händlersippe der Beni Nasreddini aus Ratzingen hat eine beachtliche Pfandschaft in Händen: Die Dörfer Zarzarrosa und Samato bei Ratzingen im nordöstlichen Grillenbusch beherbergen 150 Aramyas und mittlerweile auch ein kleines Rastullahbethaus in unmittelbarer Nähe zu Ratzingen.

Überdies wurde von Soberan und Junker Ranudo di Dalias y las Dardas das Caballerogut Niverocca an seine älteste Schwester Yppolita wiederausgegeben. Traditionell ist der Titel einer Caballera von Niverocca derjenige der Mundilla der Familia di Dalias. Doch anstatt Dorf und Gestüt Niverocca mitsamt ein paar Bauernhöfen und etwa 200 Eigenhörigen auszugeben, hat Dom Ranudo seine Schwester mit – unter Ausschluss der Dörfer Dalias und Las Colinas – dem gesamten verbliebenen Daliaser Grillenbusch mit 900 Seelen belehnt. Dies kann so verstanden werden, dass Baron Ranudo das Hauptaugenmerk seiner Herrschaft auf die Nementoer und Daliaser Bargenta legt, während er die fruchtbare Kernlandschaft der Dominie Dalias in die Hände seiner Schwester legt und sie so zur reichen Caballera macht.