Oberfelser Bluttat

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Als Oberfelser Bluttat erlangte die Hinrichtung Ordonyo di Juantillas in Oberfels am 27. Praios 1031 BF traurige Berühmtheit.

Vorgeschichte[Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Thronfolgekrieg im Lieblichen Feld den Yaquirbruch in Chaos und Unordnung gestürzt hatte, erhoben nacheinander drei Anwärter Ansprüche auf die Grafenwürde von Bomed: Rimon Sâl von Oberfels-Phecadien, Sohn der unter ungeklärten Umständen verstorbenen Gräfin Alwene von Oberfels-Phecadien, der Condottiere Horasio della Pena und schließlich gestützt auf alte Ansprüche ihres Hauses und almadanische Waffen auch Josmina von Bregelsaum.

Am 29. Praios 1029 hatte die einstige Kommandantin der Grenzfeste Eslamsberge dem Kaiser in Brig-Lo die Treue geschworen, nachdem sie von der Goldenen Legion des Herzogs Cusimo von dort vertrieben worden war (auf dem Hoftag von 1028 war der Streit um das Grötzer Erbe u.a. dahingehend beigelegt worden, indem dem Herzog Kaiserlich Phecadien zugesprochen worden war). So konnte sie keinen Mond später an der Spitze eines almadanischen Heeres die Gugella überschreiten, und am 18. Rondra die als uneinnehmbar geltende Festung Cusimora und damit die Stadt Oberfels einnehmen. Während das Heer weiter westwärts gen Unterfels und Bomed marschierte, blieb Ordonyo di Juantilla als Stadtkommandant zurück.

Unter den zurückgebliebenen Söldlingen machte sich jedoch bald Unzufriedenheit breit, fühlten sie sich doch durch ihren Besatzungsdienst um ihre (potentiellen) Beuteanteile betrogen. Obwohl sich Dom Ordonyo trotz der blutigen Niederlage in der Schlacht von Morte Folnor und dem Abzug weiterer regulärer Soldaten noch beinahe einen Götterlauf in Oberfels halten konnte, litt die Disziplin seiner Truppe zusehends. Besonders nach der Niederlage Josmina von Bregelsaums in der Drei-Grafen-Schlacht am 4. Praios 1030 nahe Bomeds kam es vermehrt zu Übergriffen gegenüber der Stadtbevölkerung. Wenige Tage später eroberte das weit überlegene Heer Horasio della Penas die Stadt zurück.

Ordonyo di Juantilla geriet dabei in Gefangenschaft, und wurde zunächst in der Zitadelle eingekerkert, ergaben die Aussagen, inwiefern er für die Übergriffe seiner Soldaten verantwortlich war bzw. sich gar selbst beteiligt hatte, doch kein klares Bild. Für die einen war er ein überforderter Truppenführer in einer ausweglosen Situation, für die anderen ein Plünderer und Mordbrenner. Hinzu kam, dass sein Soberan und ältester Bruder Esperjo di Juantilla in der Schlacht von Morte Folnor gefallen war, und von Seiten seiner Familia zunächst keine Anstalten zu Verhandlungen über ein mögliches Lösegeld unternommen wurden. Während die an Übergriffen beteiligten Söldnern - sofern man ihrer habhaft geworden war - aufgeknüpft wurden, verblieb also Dom Ordonyo in Kerkerhaft.

Die Oberfelser Bluttat , zeitgenössischer Holzschnitt aus Almada

Die Bluttat von Oberfels[Quelltext bearbeiten]

Erst nach einem vollen Götterlauf kam wieder Bewegung in den Fall. Ralhion Trebesco, seines Zeichens Hauptmann der Bomeder Buntröcke und Stadtkommandant im Namen Horasio della Penas fiel in Unterfels einem wahrscheinlich seinem Herrn geltenden Mordanschlag zum Opfer, sodass Mondino von Calven-Imirandi zu seinem Nachfolger ernannt wurde.

So geriet auch bei der Übernahme der Amtsgeschäfte der Fall Dom Ordonyos wieder auf die Tagesordnung. Als eine seiner ersten Amtshandlungen ließ der neue Stadtkommandant seinen Vorvorgänger aus seiner Zelle holen, und beraumte am 27. Praios 1031 einen Prozess unter seinem Vorsitz an. Ohne viel Federlesens verurteilte der junge Heißsporn den Almadaner zum Tode und ließ ihn trotz seiner edlen Geburt noch am gleichen Tage auf dem Marktplatz von Oberfels aufhängen.

Rasch verbreiteten sich zudem Gerüchte, es wäre in der Folge nicht nur zu Übergriffen und Repressalien gegenüber in Oberfels lebenden Almadanern gekommen, sondern dass auch noch die Leiche des Gehenkten geschändet worden sei, indem man sie, zusammen mit zwei Hunden an den Füßen aufgehängt, am Galgen zur Schau gestellt habe.

Nachspiel[Quelltext bearbeiten]

Nicht nur der in almadanischen Augen hochgradig ungerechte Prozess und das als viel zu hart empfundene Urteil sorgten jenseits der Gugella für eine Welle der Empörung, nicht zuletzt war es auch die als für einen Edelmann höchst ehrabschneidend empfundene Art der Hinrichtung, wurden doch normalerweise nur Gemeine an den Strick gebracht, während es ein Privileg des Adels war, durch das Schwert zu sterben.

Wiewohl das schon bald Oberfelser Bluttat genannte Geschehen eine ganze Weile durch die Postillen des Königreiches ging, blieb der Fall abgesehen vom Aussetzen eines Kopfgeldes in Höhe von 100 Dukaten auf Mondino von Calven-Imirandi durch den Kaiser doch zunächst ohne konkrete Folgen. Immerhin sorgte Horasio della Pena, mutmaßlich besorgt darüber, dass die Empörung in verstärkte Unterstützung seiner Rivalin münden könnte, dafür, dass der Leichnam der Boronkirche übergeben werden konnte, sodass Dom Ordonyo im heimatlichen Madiña seine letzte Ruhestätte fand.

Anfang des Jahres 1033 rückte die Angelegenheit wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, als es Hernán von Aranjuez gelang, Oberfels erneut für Josmina von Bregelsaum zu erobern, wobei der Calven-Imirandi seinerseits in Gefangenschaft geriet.