YB-S Mord in Oberfels

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Erschienen in den Sonderausgaben des Hauses Yaquirblick
Rondra 1031 BF (3 Hal II.)


Schändliche Bluttat durch neuen Stadtkommandanten[Quelltext bearbeiten]

CAPITALE PUNIN/OBERFELS. Dom Ordonyo Mero di Juantilla ist tot. Der in Teilen der Südpforte bereits Der Gefangene von Oberfels genannte Edelmann wurde am 27. Praios unter schändlichsten Umständen zu Tode gebracht. Vertrauenswürdige Augenzeugen berichten übereinstimmend, dass der jüngst neu ernannte Stadtkommandant von Oberfels, ein gewisser Mondino von Calven-Imirandi, als erste Amtshandlung in einem Akt tyrannischer Willkür den bereits seit einem Götterlauf in der Feste Cusimora festgehaltenen Dom Ordonyo ohne Prozess auf dem oberfelser Marktplatz hat aufknüpfen lassen.

Das im Yaquirbruch gelegene Oberfels war nach der Niederlage Gräfin Josmina von Bregelsaums in der sog. Drei-Grafen-Schlacht in die Hände ihres Kontrahenten Horasio della Penas gefallen, wobei der als Stadtkommandant fungierende Dom Ordonyo in Gefangenschaft geriet. Seit jenem Tage schmachtete der Unglückselige seinem Stande völlig unangemessen in einem Kerker der Zitadelle, derweil sich seine durch die zurückliegenden Kämpfe im Yaquirbruch schwer angeschlagene Familia bemühte das astronomisch hoch angesetzte Lösegeld für ihren Verwandten aufzutreiben.

Nachdem aber in irgendeiner niederyaquirischen Intrige der eigentliche Stadtkommandant von Oberfels zu Tode kam, ernannte der selbsternannte Graf von Bomed nach einem seiner Spießgesellen eben jenen Mondino von Calven-Imirandi, einen unbedeutenden Spross einer unbedeutenden Nebenlinie eines Geschlechtes von Dienstleuten der Statthalter der Priesterkaiser, zum neuen Befehlshaber über Cusimora und Oberfels. Offenbar getreu seiner Herkunft entschloss sich der Jüngling wohl ein grässliches Exempel zu statuieren, und ließ Dom Ordonyo unter fadenscheinigsten Begründungen umgehend hinrichten. Doch des alveranschreienden Unrechtes nicht genug, verweigerte er dem Wackeren auch noch den ehrenhaften Tod durch das Schwert, sondern ließ ihn stattdessen wie einen dahergelaufenen Strauchdieb aufhängen. Einzelne Zeugen berichteten gar, man habe darüber hinaus den edlen Leichnam anschließend geschändet, indem man ihn noch einmal verkehrt herum an den Füßen aufhängte, gemeinsam mit zwei Hunden.

Weiters kam es in der Folge mit obrigkeitlicher Billigung und Förderung zu zahlreichen Ausschreitungen und Repressalien gegenüber friedlich in Oberfels lebenden Almadanern. Mancher musste, um wenigstens das nackte Leben zu retten, unter Zurücklassung von Hab und Gut über den Yaquir in die Sicherheit des Königreiches flüchten. Alleine diesen verdankt unser Haus die getreulichen und ausführlichen Schilderungen jener Schreckenstat, sodass sich der Name Mondino von Calven-Imirandi bereits in die lange Reihe derer einreiht, deren man in Almada nur mit Fluchen gedenkt.

Doch genau wie jene wird sich der Henker von Oberfels nicht lange seines zweifelhaften Ruhmes erfreuen können. Wie der Goldacker bestätigte hat Seine Kaiserliche Majestät in gerechtem Zorn über die Bluttat umgehend eine Belohnung von 100 Golddukaten für denjenigen ausgelobt, der Mondino von Calven-Imirandi gefangen nimmt, und in Punin der Gerechtigkeit zuführt.

Ginesillo Ragather