YB36 Grausame Kindermorde in der Stadtmark

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Erschienen in den Meldungen des Hauses Yaquirblick Nô 36
Hesinde-Ingerimm 1033 BF (5 Hal II.)


Grausame Kindermorde in der StadtmarkBearbeiten

CURUNDIM. Das Saatfest in Curundim, einem kleinen Örtchen an der rahjawärtigen Seite der Ebene der Tausend Pferde, wurde dieses Jahr von einem abscheulichen Verbrechen überschattet. Drei Kinder sind am Abend des 30. Phex in einem Obsthain ermordet und grausam verstümmelt aufgefunden worden.

Vieles deutet darauf hin, dass die beiden Jungen und das Mädchen in die Gewalt eines dunklen Kultes gerieten. Die Drei wurden kopfüber aufgehängt und mit durchgeschnittenen Kehlen von einem Obstbauern entdeckt. Die gütigen Götter mögen geben, dass diesen unschuldigen Geschöpfen erst danach die Augen und das Herz genommen wurden. Als Ort der verdammenswerten Untat haben die Mörder ausgerechnet einen Arangenhain gewählt. Zuvor war es den noch unbekannten Übeltätern offenbar gelungen die Kinder, das älteste gerade zwölf Lenze, vom Pilgerfeld zu entführen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Die Büttel des Landvogtes, so wurde uns versichert, befinden sich bereits auf der Suche nach den Übeltätern, die - mögen es die Götter so fügen - bald gefasst sind!

Seine Gnaden Jacobo, der sich für die Ausrichtung des Saatfestes verantwortlich zeigt, sprach mehrere Fürbitten für die Verstorbenen und deren Familien und rief zu großzügigen Spenden für die Hinterbliebenen auf. Er selbst suchte die trauernden Eltern, welche aus Bosquirien und der Baronie Nordhain stammen, auf und ließ ihnen neben dem finanziellen auch geistigen Trost zukommen.

Das Saatfest hingegen wurde wie angekündigt zelebriert. Durch einen seiner Akoluthen, Vencelao Oberfeld, ließ uns seine Gnaden wissen, dass gerade jetzt, da dieser Ort durch dunkles Machwerk befleckt wurde, der Segen der Göttin am dringlichsten von Nöten sei. Höhepunkt der Festivität war die Krönung des diesjährigen Stierkönigs. Das Tier, ein schwarzer Kraftprotz namens Rafo aus örtlicher Zucht, wurde mit Frühlingsblumen geschmückt und durch den Ort zu den Feldern geführt, wo der Meister der Ernte den Segen über die Saat sprach.

Seine Gnaden Jacopo begann das Ritual mit einer mitreißenden Predigt über die ungebändigte Kraft Peraines, die sich in einem wilden Stier genau so zeigt wie in der zum Frühling erwachenden Natur. Es sei an uns diese Geschenke der Göttin in geordnete Bahnen zu lenken ohne sie ihrer Vitalität zu berauben. Uns stattdessen an ihrer ungeschliffenen Stärke zu berauschen und zu erfreuen, sei was uns wahre Erfüllung bringe. Im Anschluss vermengte der Meister der Ernte die Saat mit einer Hand voll Ackerkrume und Stierblut und weihte das Korn der Göttin. Das Gebet endete mit dem innigen Wunsch, dass die Bluttat gesühnt sein möge, noch ehe der erste Keimling schießt. Dem Yaquirblick bleibt nur, sich dieser Bitte anzuschließen.

Abeja Flava Steinhauer

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