Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 12: Unterschied zwischen den Versionen

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So hob er schließlich, die düsteren Gedanken vertreibend, abwehrend die Hände: "Die Elenterin hat Euch bestohlen. Mir scheint es da nur recht und billig, dass Ihr Euch nun mit Zins und Zinseszins zurückholt, was Euch gehört. Wie gesagt, ich stehe seit jenem Tag im Burghof in Eurer Schuld, und so soll mir meine Vergeltung Lohn genug sein." Gold sah man seinen früheren Besitzer nicht an, für alles übrige Hab und Gut Praiosmin von Elentas mochte das freilich nicht zwingend gelten. Sollte Rifada da Vanya tatsächlich die Nachfolge der Reichsvogtin antreten, so war es recht einfach zu erklären, wie sie an derlei Besitztümer gelangt war, sollte sich in der Abgeschiedenheit Selaques überhaupt jemand dafür interessieren. Mitten in der [[Mark Ragathsquell]] oder in [[Baronie Dubios|Dubios]] aber würde man womöglich in arge Erklärungsnöte geraten. So fiel es wahrscheinlich leicht, in dieser Sache großmütig zu sein.  
So hob er schließlich, die düsteren Gedanken vertreibend, abwehrend die Hände: "Die Elenterin hat Euch bestohlen. Mir scheint es da nur recht und billig, dass Ihr Euch nun mit Zins und Zinseszins zurückholt, was Euch gehört. Wie gesagt, ich stehe seit jenem Tag im Burghof in Eurer Schuld, und so soll mir meine Vergeltung Lohn genug sein." Gold sah man seinen früheren Besitzer nicht an, für alles übrige Hab und Gut Praiosmin von Elentas mochte das freilich nicht zwingend gelten. Sollte Rifada da Vanya tatsächlich die Nachfolge der Reichsvogtin antreten, so war es recht einfach zu erklären, wie sie an derlei Besitztümer gelangt war, sollte sich in der Abgeschiedenheit Selaques überhaupt jemand dafür interessieren. Mitten in der [[Mark Ragathsquell]] oder in [[Baronie Dubios|Dubios]] aber würde man womöglich in arge Erklärungsnöte geraten. So fiel es wahrscheinlich leicht, in dieser Sache großmütig zu sein.  
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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
Rifada schlug anerkennend mit der flachen Hand auf die Tischplatte - so hart, dass die Pokale mit dem Gewürzwein hochsprangen und überschwappten. "Ha! Das gefällt mir! Ein Magnat, ein Wort!", rief sie begeistert aus. Wahrscheinlich hatte es der Aranjuezer nur dem Umstand zu verdanken, dass er an der langen Tafel mehrere Schritt von ihr entfernt saß, dass er nicht vor Freude einen weiteren 'Klaps' auf die Schulter wie schon zur Begrüßung erhielt.
"Wir müssen nichts überstürzen," hob sie beschwichtigend wie entschuldigend die Hand, "die fette Wachtel fliegt uns ja nicht weg! Aber es freut mich, dass ich auf Euch zählen kann, wenn wir unserer gemeinsamen Feindin einen ungebetenen Besuch innerhalb ihres eigenen Gemäuers abstatten. Ich weiss, dass Ihr vorher noch anderes zu erledigen habt - heiratet erst in aller Ruhe Eure kleine Tobrierin, die Tochter von diesem Auswärtigen, der glaubt, unser rechtmäßiger Graf zu sein. Ich hatte gerade schon das Pech ... äh ich will sagen ... verzeiht, ich meine: die Guten Götter haben es so gefügt, dass sich gerade schon unsere Wege auf der Landstraße hierher gekreuzt haben. Wirklich ein ganz bezauberndes junges Ding!" So wie Rifada "bezaubernd" sagte, konnte ihr Gesicht den Eindruck erwecken, sie spräche über eine hochansteckende Pferdeseuche. Aber ihr war klar, dass es sich hier um eine rein politisch-dynastische Verbindung handeln musste - auch wenn es der Tochter des Tobriers ob ihrer unbestreitbar großen Schönheit gewiss nicht an Verehreren gemangelt hatte. "Ich selbst habe vorher auch noch einige Dinge in die rechten Wege zu leiten", fuhr sie fort. "Es geht um Richeza, die ...",  sie zögerte und dachte einen Moment nach, "... die uns dieses Mal wohl leider nicht wird begleiten können. Ich schlage also vor, dass Ihr in etwa einem Mond mit etwa zehn Bewaffneten, denen Ihr eng vertraut, zu mir ins Vanyad1al kommt. Von dort aus werden wir dann nach Selaque ziehen - da wir uns der Stadt nicht unbedingt über die Serpentinenstraße nähern sollten - es sei denn, wir hätten eine wirklich gute Tarnung - werden wir den Berg, auf dem die Stadt liegt, von der Rückseite aus besteigen. Das heißt: Für ein kurzes Stück des Weges werden wir das Reichsgebiet verlassen müssen und uns durchs Wildenland bewegen. Aber keine Sorge, die Blutsäufer haben vor drei Jahren einen hohen Blutzoll zahlen müssen und sind seither deutlich ruhiger geworden. Ich hatte in der ganzen Zeit seither nur ein einziges Gefecht mit einem Rudel von ihnen. Da war ich sonst immer ganz anderes gewohnt."


    
    
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