Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 12: Unterschied zwischen den Versionen

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Freilich, einen Haken hatte die Sache: "Leider ist Praiosmin von Elenta eine direkte Vasallin der [[:avwik:Rohaja von Gareth|Kaiserin]]. Mein studierter Vetter [[Rafik von Aranjuez|Rafik]] hat nächtelang über diesem ''casus'' gebrütet, doch fiel ihm kein Weg ein, wie man die Reichsvogtin angehen könne, ohne dabei Ihre Majestät anzugreifen. Gewiss muss ich Euch nicht an das Schicksal dieser Tölpel der sogenannten [[L.A.W.|''Loyalistisch'' Almadanischen Wehr]] erinnern..."
Freilich, einen Haken hatte die Sache: "Leider ist Praiosmin von Elenta eine direkte Vasallin der [[:avwik:Rohaja von Gareth|Kaiserin]]. Mein studierter Vetter [[Rafik von Aranjuez|Rafik]] hat nächtelang über diesem ''casus'' gebrütet, doch fiel ihm kein Weg ein, wie man die Reichsvogtin angehen könne, ohne dabei Ihre Majestät anzugreifen. Gewiss muss ich Euch nicht an das Schicksal dieser Tölpel der sogenannten [[L.A.W.|''Loyalistisch'' Almadanischen Wehr]] erinnern..."


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'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]
'''Autor:''' [[Benutzer:SteveT|SteveT]]


Gierig und dankbar schlang Rifada die warme Suppe herunter wie eine ausgehungerte Berglöwin und langte auch beim frischgebackenen Brot tüchtig zu. Die erste vernünftige Mahlzeit seit sie das heimatliche Castillo verlassen hatte! Sie nickte mit vollen Backen zu allem, was ihr Gastgeber sagte und stürzte dann auch den Gewürzwein in einem Zug herunter, ehe sie Hernan antwortete: "Ihr seid hier in diesem Land geboren, genau wie ich" begann sie anerkennend. "Niemand von unsereins wäre so strohköpfig wie unsere [[Rescendiente|Hal'schen Neuadligen]] und würde einen Ort wie Selaque mit schwerem Belagerungsgerät einzunehmen versuchen." Sie fasste sich an den Kopf und schüttelte diesen.
Gierig und dankbar schlang Rifada die warme Suppe herunter wie eine ausgehungerte Berglöwin und langte auch beim frischgebackenen Brot tüchtig zu. Die erste vernünftige Mahlzeit, seit sie das heimatliche Castillo verlassen hatte! Sie nickte mit vollen Backen zu allem, was ihr Gastgeber sagte und stürzte dann auch den Gewürzwein in einem Zug herunter, ehe sie Hernán antwortete: "Ihr seid hier in diesem Land geboren, genau wie ich", begann sie anerkennend. "Niemand von unsereins wäre so strohköpfig wie unsere [[Rescendiente|Hal'schen Neuadligen]] und würde einen Ort wie Selaque mit schwerem Belagerungsgerät einzunehmen versuchen." Sie fasste sich an den Kopf und schüttelte diesen.


"Der Berg ''Albamonte'', an dessen Westflanke Selaque und Castillo Albacim auf mehr als halber Höhe liegen, ist über tausend Schritt hoch. Nur ein schmaler und steiler
"Der Berg ''Albamonte'', an dessen Westflanke Selaque und Castillo Albacim auf mehr als halber Höhe liegen, ist über tausend Schritt hoch. Nur ein schmaler und steiler Serpentinenweg führt in den Ort hinauf. Auf herkömmlichem Wege sind also der Ort und erst recht die Burg nicht einzunehmen - es sei denn, man vermag, wie die Wilden, von oben eine über hundert Schritt hohe senkrechte Steilwand herabzuklettern - aber wer kann das schon?"
Serpentinenweg führt in den Ort hinauf. Auf herkömmlichem Wege sind also der Ort und erst recht die Burg nicht einzunehmen - es sei denn, man vermag wie die Wilden
von oben eine über hundert Schritt hohe senkrechte Steilwand herabzuklettern - aber wer kann das schon?"


Sie deutete auf den letzten übriggebliebenen Anstandsrest des Brotlaibes und griff sich auch diesen, als ihn ihr Hernàn mit einem Nicken und einer auffordernden Geste
Sie deutete auf den letzten übriggebliebenen Anstandsrest des Brotlaibes und griff sich auch diesen, als ihn ihr Hernán mit einem Nicken und einer auffordernden Geste über die Tafel entgegenschob. "Soweit so schlecht", fuhr sie schmatzend mit halbvollem Mund fort. "Aus diesem Grund plane ich natürlich keinen Angriff auf Albacim im herkömmlichen Sinne, der ohnehin zum Scheitern verurteilt wäre, sondern denke eher darüber nach, handstreichartig und inkognito in die Burg einzudringen, Praiosmin und ihren [[Aureolus von Schrotenstein|Bastard]] einen Kopf kürzer zu machen und danach mit ihrer beider Leichen wieder von dort zu verschwinden und diese verschwinden zu lassen, ohne dass irgendjemand überhaupt eine Ahnung hat, was dort vorgefallen sein könnte. Einige Wochen später wird sich in ganz Selaque und im [[Bosquir]]tal wie ein Lauffeuer das Gerücht ausbreiten, dass der Geist des [[Rakolus von Schrotenstein|Schwarzen Rakolus]] seine Frau und seinen Sohn zu sich in die [[:avwik:Schwarze Lande|Schwarzen Lande]] geholt hätte - dafür werden meine Bauern und [[Fellache|Eigenhörigen]] schon sorgen, die jede schaurige und abergläubische Geschichte nur allzu gerne verbreiten."
über die Tafel entgegenschob. "Soweit so schlecht" fuhr sie schmatzend mit halbvollem Mund fort. "Aus diesem Grund plane ich natürlich keinen Angriff auf Albacim im herkömmlichen Sinne, der ohnehin zum Scheitern verurteilt wäre, sondern denke eher darüber nach, handstreichartig und inkognito in die Burg einzudringen, Praiosmin und ihren [[Aureolus von Schrotenstein|Bastard]] einen Kopf kürzer zu machen und danach mit ihrer beider Leichen wieder von dort zu verschwinden und diese verschwinden zu lassen, ohne dass irgendjemand überhaupt eine Ahnung hat, was dort vorgefallen sein könnte. Einige Wochen später wird sich in ganz Selaque und im [[Bosquir]]tal wie ein Lauffeuer das Gerücht ausbreiten, dass der Geist des [[Rakolus von Schrotenstein|Schwarzen Rakolus]] seine Frau und seinen Sohn zu sich in die [[:avwik:Schwarze Lande|Schwarzen Lande]] geholt hätte - dafür werden meine Bauern und [[Fellache|Eigenhörigen]] schon sorgen, die jede schaurige und abergläubische Geschichte nur allzu gerne verbreiten."


"Jetzt fragt Ihr Euch sicher," schlußfolgerte Rifada aus Hernáns skeptischen Blick, "wie wir überhaupt in die erwähntermaßen schwer einzunehmende Feste eindringen sollen, um
"Jetzt fragt Ihr Euch sicher," schlußfolgerte Rifada aus Hernáns skeptischem Blick, "wie wir überhaupt in die erwähntermaßen schwer einzunehmende Feste eindringen sollen, um solcherlei zu bewerkstelligen? Passt auf! Bei der Rückeroberung meines Castillos von den Schergen der [[Elenta|Elenterin]] fiel mir ein [[Yegua von Elenta|Weibsbild]] in die Hände, die wohl die Nichte oder Base oder was-auch-immer der Elenterin ist - jedenfalls ein Kegel des alten Lustmolches [[Radmon von Elenta]], der unser schönes Selaque vor Praiosmin terrorisierte. Dieses Weib zeigte sich anfangs sehr stur und verschlossen, aber nachdem ich ihr ein paar Wochen lang jeden Tag die Schnauze poliert habe, bis sie grün und blau war am ganzen Körper, besserte sich irgendwann ihre Verstocktheit, und sie begann zu reden: Dieser besagte Radmon, ein tyrannisches geweihtes Goldfass und der Onkel der ''Bosquirischen Jungfer'', soll der bäuerlichen Mutter meiner Gefangenen einmal während des Beiliegens verraten haben, dass der ''Torre di Alba'' - ein wie der Name schon sagt schneeweißer Wachturm oben auf dem Gipfel des ''Albamonte'' - das 'Eintrittsportal zu Selaque' sei und deshalb immer nur mit den vertrauenswürdigsten seiner Soldaten besetzt sein dürfe. Unsere gemeinsame Feindin scheint interessanterweise an dieser Tradition ihres Onkels festzuhalten, denn auch unter Praiosmin sind dort oben auf dem Spähturm immer nur die ihr treuergebensten Soldaten zum Wachdienst eingeteilt. Meine Gefangene dagegen, obwohl eine Commandanta von Praiosmins Wehr, war niemals dort eingeteilt - ja, durfte überhaupt noch nicht einmal auf den Turm hinauf. Möglicherweise - so vermutet sie selbst - weil Praiosmin in ihr ob ihrer Abkunft eine mögliche Konkurrentin für ihre Ämter und Posten sieht, die sie alle einmal in die Hände ihres Sohnes - eben dieses kleinen Rakolus-Bastards legen will, was die guten Götter verhüten mögen - und zwar durch uns als ihre Werkzeuge!"   
solcherlei zu bewerkstelligen? Passt auf! Bei der Rückeroberung meines Castillos von den Schergen der [[Elenta|Elenterin]] fiel mir ein [[Yegua von Elenta|Weibsbild]] in die Hände, die wohl die Nichte oder Base oder was-auch-immer der Elenterin ist - jedenfalls ein Kegel des alten Lustmolches [[Radmon von Elenta]], der unser schönes Selaque vor Praiosmin terrorisierte. Dieses Weib zeigte sich anfangs sehr stur und verschlossen, aber nachdem ich ihr ein paar Wochen lang jeden Tag die Schnauze poliert habe, bis sie grün und blau war am ganzen Körper, besserte sich irgendwann ihre Verstocktheit und sie begann zu reden: Dieser besagte Radmon, ein tyrannisches geweihtes Goldfaß und der Onkel der ''Bosquirischen Jungfer'', soll der bäuerlichen Mutter meiner Gefangenen einmal während des Beiliegens verraten haben, dass der ''Torre di Alba'' - ein wie der Name schon sagt schneeweißer Wachturm oben auf dem Gipfel des ''Albamontes'' - das 'Eintrittsportal zu Selaque' sei und deshalb immer nur mit den vertrauenswürdigsten seiner Soldaten besetzt sein dürfe. Unsere gemeinsame Feindin scheint interessanterweise an dieser Tradition ihres Onkels festzuhalten, denn auch unter Praiosmin sind dort oben auf dem Spähturm immer nur die ihr treuergebensten Soldaten zum Wachdienst eingeteilt. Meine Gefangene dagegen, obwohl eine Commandanta von Praiosmins Wehr, war niemals dort eingeteilt - ja, durfte überhaupt noch nicht einmal auf den Turm hinauf. Möglicherweise - so vermutet sie selbst - weil Praiosmin in ihr ob ihrer Abkunft eine mögliche Konkurrentin für ihre Ämter und Posten sieht, die sie alle einmal in die Hände ihres Sohnes - eben dieses kleinen Rakolus-Bastards legen will, was die Guten Götter
verhüten mögen - und zwar durch uns als ihre Werkzeuge!"  Rifadas [[:avwik:Perval von Gareth|pervalisches]] Grinsen zeugte davon, dass sie das keineswegs so fromm-pathetisch meinte, wie es sich anhörte, sondern dass es ihr eher um private Rache ging, die vielleicht nebenbei sogar noch einem höheren Zweck diente.


"Genaueres wusste diese Yegua nicht zu sagen, da sie eben wie erwähnt noch nie auf dem Turm war. Ich aber frage mich jetzt natürlich, inwieweit das Bauwerk ein 'Eintrittsportal' nach Selaque sein kann, denn dass es - genau wie in meinem eigenen Castillo - einen geheimen Weg nach Albacim hinein und wieder hinaus geben soll, dieses Ondit habe ich in Selaque schon seit meiner Kindheit mehrfach gehört. Unser Haus besass früher eine gute Karte - einen Grundrissplan - von Castillo Albacim, da viele der dort regierenden Vögte ja Da Vanyas waren. Aber unglücklicher- wie auch seltsamerweise ist auch diese Karte seit der Plünderung meiner Burg verschwunden. Entweder wurde sie gezielt entwendet oder auch nur zufällig vernichtet, dass vermag ich leider nicht zu sagen."
Rifadas [[:avwik:Perval von Gareth|pervalisches]] Grinsen zeugte davon, dass sie das keineswegs so fromm-pathetisch meinte, wie es sich anhörte, sondern dass es ihr eher um private Rache ging, die vielleicht nebenbei sogar noch einem höheren Zweck diente.


Sie blickte Hernàn nun direkt und auffordernd an: "Also was denkt Ihr? Ich weiss, es ist kein Honigschlecken zu dieser Jahreszeit auf den Gipfel eines Berges zu klettern - aber ich für meinen Teil bin schon auf Berge gestiegen, die sechsmal so hoch waren und wie jemand, der das bißchen Winter da draußen fürchtet, seht Ihr mir auch nicht aus." Sie deutete auf Hernans ebenfalls recht dünne und luftige Kleidung, wenn er auch nicht kurzärmelig gewandt war, wie sie selbst. "Ich bräuchte Euch und ein paar Eurer besten Halsabschneider, um in den Turm einzudringen und herauszufinden, inwieweit er ein Portal nach Albacim für uns sein kann. Was Praiosmin und ihren Bankert anbelangt - sie kaltzumachen könnt Ihr gerne mir überlassen, falls Ihr irgendwelche Skrupel habt, eine kaiserliche Beamtin zu töten. Wichtig ist nur, dass wir sie anschließend mit uns nehmen und verbrennen oder mit Gewichten an den Füßen im Schwarzen See versenken, so dass sie nie gefunden werden. Es soll wie gesagt für alle Welt so aussehen, als hätten sie Almada aus freien Stücken und in niederträchtiger Absicht den Rücken gekehrt. Selbstverständlich können wir beide danach dann gegenseitig bezeugen, dass der jeweils andere zum nämlichen Zeitpunkt gerade zu Besuch weilte, so daß kein Verdacht auf uns fällt, denn wer wollte es wagen, das Wort zweier respektabler Magnaten anzuzweifeln?"  
"Genaueres wusste diese Yegua nicht zu sagen, da sie eben, wie erwähnt, noch nie auf dem Turm war. Ich aber frage mich jetzt natürlich, inwieweit das Bauwerk ein 'Eintrittsportal' nach Selaque sein kann, denn dass es - genau wie in meinem eigenen Castillo - einen geheimen Weg nach Albacim hinein und wieder hinaus geben soll, dieses Ondit habe ich in Selaque schon seit meiner Kindheit mehrfach gehört. Unser Haus besaß früher eine gute Karte - einen Grundrissplan - von Castillo Albacim, da viele der dort regierenden Vögte ja da Vanyas waren. Aber unglücklicher- wie auch seltsamerweise ist auch diese Karte seit der Plünderung meiner Burg verschwunden. Entweder wurde sie gezielt entwendet oder auch nur zufällig vernichtet, dass vermag ich leider nicht zu sagen."


"Und wenn es", fuhr Rifada grinsend fort, "den [[Mercenario|Söldner]] und Condottiere in Euch nicht nur nach Rache, sondern auch nach zählbarer Beute verlangt, so kann ich Euch sagen, dass es mir nur um die Zurückerlangung meines persönlichen Eigentumes geht - alles andere, was Praiosmin und ihr Onkel in den beiden letzten Jahrzehnten an Gold und Schätzen zusammengerafft, aus dem Volk herausgepresst und der Krone aus dem Marmorhandel vorenthalten haben, steht Euch bereit Euch zu bedienen, so bald deren schmähliches Verschwinden offenkundig wird. Ihr habt mein Wort darauf, solange kein neuer Reichsvogt in Selaque eingesetzt wird - denn ich spekuliere darauf, dieses Amt dann selbst zu besetzen, werde ich Euch alles zuleiten, was nicht unser, sondern der Besitz des [[Familia von Elenta|Hauses Elenta]] war. Und das würde Euch auf einen Schlag so reich wie einen [[Punin]]er Pfeffersack machen!"
Sie blickte Hernán nun direkt und auffordernd an: "Also was denkt Ihr? Ich weiss, es ist kein Honigschlecken zu dieser Jahreszeit auf den Gipfel eines Berges zu klettern - aber ich für meinen Teil bin schon auf Berge gestiegen, die sechsmal so hoch waren und wie jemand, der das bißchen Winter da draußen fürchtet, seht Ihr mir auch nicht aus." Sie deutete auf Hernáns ebenfalls recht dünne und luftige Kleidung, wenn er auch nicht kurzärmelig gewandet war, wie sie selbst. "Ich bräuchte Euch und ein paar Eurer besten Halsabschneider, um in den Turm einzudringen und herauszufinden, inwieweit er ein Portal nach Albacim für uns sein kann. Was Praiosmin und ihren Bankert anbelangt - sie kaltzumachen könnt Ihr gerne mir überlassen, falls Ihr irgendwelche Skrupel habt, eine kaiserliche Beamtin zu töten. Wichtig ist nur, dass wir sie anschließend mit uns nehmen und verbrennen oder mit Gewichten an den Füßen im Schwarzen See versenken, sodass sie nie gefunden werden. Es soll, wie gesagt, für alle Welt so aussehen, als hätten sie Almada aus freien Stücken und in niederträchtiger Absicht den Rücken gekehrt. Selbstverständlich können wir beide danach dann gegenseitig bezeugen, dass der jeweils andere zum nämlichen Zeitpunkt gerade zu Besuch weilte, sodass kein Verdacht auf uns fällt, denn wer wollte es wagen, das Wort zweier respektabler Magnaten anzuzweifeln?"  


"Und wenn es", fuhr Rifada grinsend fort, "den [[Mercenario|Söldner]] und Condottiere in Euch nicht nur nach Rache, sondern auch nach zählbarer Beute verlangt, so kann ich Euch sagen, dass es mir nur um die Zurückerlangung meines persönlichen Eigentumes geht - alles andere, was Praiosmin und ihr Onkel in den beiden letzten Jahrzehnten an Gold und Schätzen zusammengerafft, aus dem Volk herausgepresst und der Krone aus dem Marmorhandel vorenthalten haben, steht Euch bereit, Euch zu bedienen, sobald deren schmähliches Verschwinden offenkundig wird. Ihr habt mein Wort darauf, solange kein neuer Reichsvogt in Selaque eingesetzt wird - denn ich spekuliere darauf, dieses Amt dann selbst zu besetzen - werde ich Euch alles zuleiten, was nicht unser, sondern der Besitz des [[Familia von Elenta|Hauses Elenta]] war. Und das würde Euch auf einen Schlag so reich wie einen [[Punin]]er Pfeffersack machen!"


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'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]


Nachdenklich strich sich der Hausherr über das unrasierte Kinn, als er die Ausführungen Rifada da Vanyas abzuwägen schien. Natürlich hatte er bei seinem Verweis auf jene Episode der L.A.W. eher an die Folgen für die Beteiligten gedacht, denn an ihre konkrete Strategie wider Castillo Albacim, doch waren derlei Überlegungen nebensächlich. Zwischenzeitlich hatte er mit einer auf dem Tisch stehenden Glocke die Dienerschaft gerufen, um mehr Suppe und Brot für seine offensichtlich hungrige Besucherin aufzutragen. Bedachte man ihren Aufzug, hätte man sich gleich denken können, dass es mit einer normalen Portion nicht getan war, wussten die Götter, wo sie gerade herkam. So war ihr Gespräch zwischenzeitlich unterbrochen worden, als weitere Portionen gereicht wurden. Dem Baron und Junker gab dies indes mehr Zeit zum Nachdenken.  
Nachdenklich strich sich der Hausherr über das unrasierte Kinn, als er die Ausführungen Rifada da Vanyas abzuwägen schien. Natürlich hatte er bei seinem Verweis auf jene Episode der L.A.W. eher an die Folgen für die Beteiligten gedacht, denn an ihre konkrete Strategie wider Castillo Albacim, doch waren derlei Überlegungen nebensächlich. Zwischenzeitlich hatte er mit einer auf dem Tisch stehenden Glocke die Dienerschaft gerufen, um mehr Suppe und Brot für seine offensichtlich hungrige Besucherin aufzutragen. Bedachte man ihren Aufzug, hätte man sich gleich denken können, dass es mit einer normalen Portion nicht getan war, wussten die Götter, wo sie gerade herkam. So war ihr Gespräch zwischenzeitlich unterbrochen worden, als weitere Portionen gereicht wurden. Dem Baron und Junker gab dies indes mehr Zeit zum Nachdenken.  


„Ich kann nicht verhehlen…“, setzte er schließlich an, „…dass ich stets eher daran gedacht hatte, es ihr etwas…sichtbarer für alle Welt heimzuzahlen. Gemessen an ihrer Amtsführung, war ich mir eigentlich sicher, dass sie gewisse…[[Mondenkaiser|politische…Veränderungen]] nicht unbeschadet überstehen würde. Einmal der kaiserlichen Protektion beraubt, wäre es ein Leichtes sie in aller Öffentlichkeit zur Rechenschaft zu ziehen. Aber da sieht man einmal wie diese Leute in [[:gar:Garetien:Gareth|Gareth]]…nun ja, dies ist ein anderes Thema.Rasch verbarg er den missgünstigen Zug um die Mundwinkel bei seinem kurzen Abschweifen zu alten [[Ratskellerfraktion|Ratskellertiraden]] hinter einem Schluck aus dem Weinkelch.  
"Ich kann nicht verhehlen...", setzte er schließlich an, "...dass ich stets eher daran gedacht hatte, es ihr etwas ... sichtbarer für alle Welt heimzuzahlen. Gemessen an ihrer Amtsführung, war ich mir eigentlich sicher, dass sie gewisse ... [[Mondenkaiser|politische ... Veränderungen]] nicht unbeschadet überstehen würde. Einmal der kaiserlichen Protektion beraubt, wäre es ein Leichtes, sie in aller Öffentlichkeit zur Rechenschaft zu ziehen. Aber da sieht man einmal, wie diese Leute in [:gar:Garetien:Gareth|Gareth]] ... nun ja, dies ist ein anderes Thema." Rasch verbarg er den missgünstigen Zug um die Mundwinkel bei seinem kurzen Abschweifen zu alten [[Ratskellerfraktion|Ratskellertiraden]] hinter einem Schluck aus dem Weinkelch.  


„Zurück zur Reichsvogtin: wenn es eine veritable Chance gibt über diesen ''Torre di Alba'' nach Castillo Albacim hinein zu gelangen, so soll mir das Recht sein. Jede Rache ist besser als keine Rache.Dabei verkrampfte sich kurz sein Griff um den Hals des Weinkelches. Es gab schließlich noch andere Personen, denen er aus jenen Tagen etwas heimzuzahlen hatte. Ein kurzes Blinzeln, dann gelang es ihm ein schmales Lächeln auf sein Antlitz zu zaubern: Außerdem habe ich nicht vergessen, wie Ihr an jenem Tag unseren Rückzug gedeckt habt.“ ‘Rückzug‘ war freilich ein großes Wort für ihre überstürzte Flucht aus dem Burghof. „Das hätte Euch leicht das Leben kosten können, und hat das unsere wahrscheinlich gerettet. Wer wäre ich da, meinen Wunsch nach öffentlicher Genugtuung über Euren Hader zu stellen?
"Zurück zur Reichsvogtin: Wenn es eine veritable Chance gibt, über diesen ''Torre di Alba'' nach Castillo Albacim hinein zu gelangen, so soll mir das recht sein. Jede Rache ist besser als keine Rache." Dabei verkrampfte sich kurz sein Griff um den Hals des Weinkelches. Es gab schließlich noch andere Personen, denen er aus jenen Tagen etwas heimzuzahlen hatte. Ein kurzes Blinzeln, dann gelang es ihm, ein schmales Lächeln auf sein Antlitz zu zaubern. "Außerdem habe ich nicht vergessen, wie Ihr an jenem Tag unseren Rückzug gedeckt habt." 'Rückzug' war freilich ein großes Wort für ihre überstürzte Flucht aus dem Burghof. "Das hätte Euch leicht das Leben kosten können und hat das unsere wahrscheinlich gerettet. Wer wäre ich da, meinen Wunsch nach öffentlicher Genugtuung über Euren Hader zu stellen?"


Abermals nahm er einen Schluck Wein, nur um nun festzustellen, dass er über ihren Ränken merklich abgekühlt war. Vielleicht war es diese Erkenntnis, die ihn leicht erschaudern ließ, vielleicht die Aussicht auf eine winterliche Kletterpartie. Während [[:avwik:Firun|Firuns]] grimmiger Regentschaft leger gekleidet in einem beheizten Raum zu sitzen war eine Sache, der Raschtulswall im Winter eine ganz andere. Der Feldzug des [[Selindian Hal von Gareth|Mondenkaisers]] im Rahmen des [[Ferkinakrieg von 1033 BF|Ferkinakrieges]] war vielleicht die härteste ''Campanya'', die der kriegserfahrene Condottiere je mitgemacht hatte. Allenfalls vielleicht der Kleinkrieg gegen die [[:avwik:Al'Anfa|Alanfaner]] in den dampfenden Sümpfen um [[:avwik:Loch Harodrôl|Loch Harodrôl]] war ähnlich entbehrungsreich gewesen wie jener Winterfeldzug. Und damals war Hernán von Aranjuez ein junger Mann gewesen. Aber dieses Mal sollte es ja nur ein einziger Berg sein. Ähnlich hatte diese ganze Malaise zum Jahreswechsel [[Annalen:1032|1032]]/[[Annalen:1033|1033]] BF freilich auch begonnen.  
Abermals nahm er einen Schluck Wein, nur um nun festzustellen, dass er über ihren Ränken merklich abgekühlt war. Vielleicht war es diese Erkenntnis, die ihn leicht erschaudern ließ, vielleicht die Aussicht auf eine winterliche Kletterpartie. Während [[:avwik:Firun|Firuns]] grimmiger Regentschaft leger gekleidet in einem beheizten Raum zu sitzen war eine Sache, der Raschtulswall im Winter eine ganz andere. Der Feldzug des [[Selindian Hal von Gareth|Mondenkaisers]] im Rahmen des [[Ferkinakrieg von 1033 BF|Ferkinakrieges]] war vielleicht die härteste ''Campanya'', die der kriegserfahrene Condottiere je mitgemacht hatte. Allenfalls vielleicht der Kleinkrieg gegen die [[:avwik:Al'Anfa|Alanfaner]] in den dampfenden Sümpfen um [[:avwik:Loch Harodrôl|Loch Harodrôl]] war ähnlich entbehrungsreich gewesen wie jener Winterfeldzug. Und damals war Hernán von Aranjuez ein junger Mann gewesen. Aber dieses Mal sollte es ja nur ein einziger Berg sein. Ähnlich hatte diese ganze Malaise zum Jahreswechsel [[Annalen:1032|1032]]/[[Annalen:1033|1033]] BF freilich auch begonnen.  


So hob er schließlich, die düsteren Gedanken vertreibend, abwehrend die Hände: „Die Elenterin hat Euch bestohlen. Mir scheint es da nur recht und billig, dass Ihr Euch nun mit Zins und Zinseszins zurückholt, was Euch gehört. Wie gesagt, ich stehe seit jenem Tag im Burghof in Eurer Schuld, und so soll mir meine Vergeltung Lohn genug sein.Gold sah man seinen früheren Besitzer nicht an, für alles übrige Hab und Gut Praiosmin von Elentas mochte das freilich nicht zwingend gelten. Sollte Rifada da Vanya tatsächlich die Nachfolge der Reichsvogtin antreten, so war es recht einfach zu erklären, wie sie an derlei Besitztümer gelangt war, sollte sich in der Abgeschiedenheit Selaques überhaupt jemand dafür interessieren. Mitten in der [[Mark Ragathsquell]] oder in [[Baronie Dubios|Dubios]] aber würde man womöglich in arge Erklärungsnöte geraten. So fiel es wahrscheinlich leicht, in dieser Sache großmütig zu sein.  
So hob er schließlich, die düsteren Gedanken vertreibend, abwehrend die Hände: "Die Elenterin hat Euch bestohlen. Mir scheint es da nur recht und billig, dass Ihr Euch nun mit Zins und Zinseszins zurückholt, was Euch gehört. Wie gesagt, ich stehe seit jenem Tag im Burghof in Eurer Schuld, und so soll mir meine Vergeltung Lohn genug sein." Gold sah man seinen früheren Besitzer nicht an, für alles übrige Hab und Gut Praiosmin von Elentas mochte das freilich nicht zwingend gelten. Sollte Rifada da Vanya tatsächlich die Nachfolge der Reichsvogtin antreten, so war es recht einfach zu erklären, wie sie an derlei Besitztümer gelangt war, sollte sich in der Abgeschiedenheit Selaques überhaupt jemand dafür interessieren. Mitten in der [[Mark Ragathsquell]] oder in [[Baronie Dubios|Dubios]] aber würde man womöglich in arge Erklärungsnöte geraten. So fiel es wahrscheinlich leicht, in dieser Sache großmütig zu sein.  


    
    
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