Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 30: Unterschied zwischen den Versionen

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Tsacharias, der die Fahne hoch über seinen Kopf hielt, drehte sich zu Gendahar und Anzures um und nickte. "In der Tat, das habe ich. Und wie es scheint, ist sie wirklich auf dem Weg ins Castillo." Er schüttelte den Kopf und seufzte. "Tsa behüte deine Kinder, die voller Leichtsinn sind und Torheit", murmelte er, dann blickte er erneut zu Gendahar auf. "Nein, mein Freund, nicht ich bin es, der in den sicheren Tod rennt, vielmehr Eure Domna. In ihrem Zustand! Unverantwortlich!" Abermals schüttelte er bekümmert den Kopf und winkte den Männern. "Aber nun kommt! Es gilt viele Menschenleben zu retten! Beeilt Euch, dann zeige ich Euch, wohin die Domna und ihre Freunde gegangen sind."
Tsacharias, der die Fahne hoch über seinen Kopf hielt, drehte sich zu Gendahar und Anzures um und nickte. "In der Tat, das habe ich. Und wie es scheint, ist sie wirklich auf dem Weg ins Castillo." Er schüttelte den Kopf und seufzte. "Tsa behüte deine Kinder, die voller Leichtsinn sind und Torheit", murmelte er, dann blickte er erneut zu Gendahar auf. "Nein, mein Freund, nicht ich bin es, der in den sicheren Tod rennt, vielmehr Eure Domna. In ihrem Zustand! Unverantwortlich!" Abermals schüttelte er bekümmert den Kopf und winkte den Männern. "Aber nun kommt! Es gilt viele Menschenleben zu retten! Beeilt Euch, dann zeige ich Euch, wohin die Domna und ihre Freunde gegangen sind."


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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]]
"Wartet!", rief Gendahar erneut. Sein Ross weigerte sich noch immer, auch nur einen Schritt näher in Richtung des Dorfes zu machen. Der Blutgeruch und der Anblick der Oger machten es unruhig. Er konnte froh sein, dass es nicht einfach Reißaus nahm.
Fluchend ließ er sich aus dem Sattel gleiten. Ohne den Alten würde er nicht erfahren, wo er Richeza fand und wie er ins Castillo gelangte, ohne von den Bogenschützen niedergemacht zu werden, die offenbar dort oben auf den Wehrgängen und Türmen standen. Gerade eben traf ein dritter Pfeil den wütenden Menschenfresser, der mit dem ausgerissenen Baum um sich hieb. Diesmal durchschlug der Pfeil die Kehle des Monstrums. Sein ohrenbetäubendes Brüllen ging in ein Gurgeln über, dann fiel das Biest der Länge nach vornüber und spießte sich im Sturz einen der gesplitterten Äste des Baumes durch den feisten Wanst. Schwarzes Blut spritzte, und der staubige Boden der Straße färbte sich dunkel.
Die übrigen Oger tobten nur um so wilder. Zwei zankten sich um eine schreiende Frau, die sie bei lebendigem Leib schier in Stücke rissen, die übrigen hielten auf den alten Krähenfreund zu.
Der Alte ''war'' verrückt! Das war Wahnsinn! Niemand konnte hoffen, dieses Schlachten unbeschadet – oder überhaupt – zu überleben! Warum sollte er sein Leben riskieren? Gendahar musste an Rominas Worte denken. Tat er das all hier wirklich, um eine da Vanya zu retten? Nun, sie war nicht irgendeine da Vanya ...
Als er jung war, war ihm mancher Ehemann, dem er die Hörner aufgesetzt hatte, wie ein tollwütiger Oger erschienen. Hatte er sich vor diesen gefürchtet? Nein, er hatte auf seine Fechtkünste vertraut und sich im Eifer der Jugend in jeden Konflikt gestürzt, der an ihn herangetragen worden war. Hatte das Feuer der Jugend ihn etwa verlassen? Bei den Göttern: Noch nicht, Gendahar, noch nicht!, dachte er und zog sein Schwert.
"Könnt Ihr laufen?", wandte er sich an Anzures Ballan. "Gut, dann schafft es lebend bis zur anderen Seite des Dorfes. Wenn Ihr noch ein paar Frauen und Kinder mitnehmen könnt, um so besser. Ich brauche diesen Verrückten lebend. Rondra mit uns!"
Tsacharias Krähenfreund hielt direkt auf die Menschenfresser zu, schwenkte das bunte Tuch und rief: "Frieden sei mit euch, Söhne und Töchter Ogerons!" Einige der Oger blieben verdutzt stehen und gafften den Alten an, der furchtlos mitten unter sie schritt. Wundersamer Weise machte keines der Monstren Anstalten, den alten Heiler zu attackieren, ja, eines der Weibchen und zwei der jüngeren Oger wichen sogar zurück, und als er weiter die Fahne vor ihren groben Gesichtern schwenkte, drehten sie sich um und flohen in verschiedene Richtungen.
Die zwei streitenden Oger schenkten dem Heiler weniger Beachtung. Sie rissen noch immer an der erbarmungswürdigen Bäuerin herum, die ihrem Schicksal inzwischen erlegen war. "Frieden!", rief Tsacharias Krähenfreund, aber sein Rufen ging im Brüllen der Oger unter und im Schreien und Jammern der Dörfler, die sich zum Teil in den Hütten zu verstecken versuchten, zum Teil aus ihnen flohen, denn ein letztes großes Ogerweibchen zerschmetterte die Türen und angelte mit den langen Armen nach den kreischenden Menschen in den Hütten.




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