Chronik.Ereignis1033 Streit ums Taubental 26: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber zum Innehalten war keine Zeit. Über das Schlachtfeld hörte man die Anfeuerung Lichtbringer Pherads von Gernebruch tönen: "Praios voran! Zum Sieg!"
Aber zum Innehalten war keine Zeit. Über das Schlachtfeld hörte man die Anfeuerung Lichtbringer Pherads von Gernebruch tönen: "Praios voran! Zum Sieg!"
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'''Autor:''' [[Benutzer:Dom Thallian|damotil]]
Um sie herum tobte der Irrsinn einer Schlacht, während es Shafirio mühsam gelang das Gleichgewicht auf dem nervös herumtänzelnden Ross zu wahren.
Schwer hing die bewusstlose Caballera, aus deren Wunden beständig Blut sickerte, vor ihm auf dem Pferd. Ihr Pferd mochte sich wohl nicht für eine Richtung entscheiden, eingedenk der Tatsache dass von allen Richtungen helles Waffengeklirr, Schnauben, Stöhnen, Schreien und Brüllen zu hören war. Zudem machte der Regen den Untergrund nass und rutschig. Ein Königreich dafür, wenn er nur nach den Zügeln hätte greifen können! Aber die Schergen des elenden Alstingers hatten ihm die Hände auf den Rücken gebunden und offensichtlich verstanden dessen Kriegsknechte ihr Handwerk - jedenfalls was das Fesseln anging.
Rasch ließ der durchaus kriegserfahrene, aber dieses Mal vom Geschehen ausgeschlossene Aranier den Blick über das Geschehen um ihn herum streifen. Mit einer gewissen Befriedigung konnte er immerhin feststellen, dass es für die horasischen Panzerreiter deutlich besser lief,
als für den zusammengewürfelten Kriegshaufen, den Dom Remigius anführte. Kurz blieb sein Blick auch auf dem Praiospfaffen in den
Reihen des Doms hängen, als dieser über das Feld unsinniges Anfeuerungsgeheule krakeelte. 'Mag Dir die Sonne auch sonstwo rausscheinen,
so trüb wie es ist, schert sich Dein Gott 'nen feuchten Kehricht um das Geschehen hier', ging es ihm durch den Kopf.
Da riss er das Haupt herum, da Waffengeklirr direkt vor ihm ertönte. "Verflucht!", fauchte er. Einer der Gepanzerten, dem ein Bolzen in der Schulter steckte, erwehrte sich tapfer zweier Kriegsleute des Doms, doch immer wenn er den Arm zur Parade hoch riss, quoll dunkles Blut aus dem Loch in der Rüstung. Emotionslos konstatierte der südländische Söldner, dass diesen die Kraft alsbald verlassen würde und er ihm wohl keine Hilfe sein würde.
Funken stoben und kreischend glitten die Klingen der Kontrahenten erneut übereiander, gefolgt von dem Aufschrei des Gepanzerten. Doch bevor er noch einen Hauch einer Chance auf eine Reaktion - und die Auswahl war recht überschaubar - hatte, sprang die Klinge des Horasiers über das Ende von der des Gegners und schoss auf die Flanke des Pferdes zu - ihres Pferdes.
"Verdaa....!" Weiter kam er nicht, da das Ross aufbrüllte, als der Stahl sich in sein Fleisch grub. Wie eine angestochene Wildsau preschte es mit unsicherem Stand auf dem glitschigen Pflaster nach vorn und legte in seinem Bemühen nicht zu stürzen, einen wilden Zickzackkurs hinlegte. Das vor Schmerz wahnsinnig gewordene Pferd schien die flache Treppe am rahjawärtigen Rande des Platzes, die zum Fluss hinabführte, als Fluchtziel auserkoren zu haben. Es war der einzig freie Weg aus dem Getümmel, doch er würde in den anschwellenden Fluten der Brigella enden.
Mit aller Kraft die Shafirio aufbringen konnte, warf er sich nach vorn, presste Odina unter sich zusammen und biss mit den Zähnen nach dem Zügel. Obgleich er diesem Unterfangen kaum eine Chance eingeräumt hatte, waren die Götter ihm gnädig und er schmeckte das Leder zwischen seinen Zähnen. Mit dem Zügel zwischen den Kiefern richtete er sich wieder auf um den vermaledeiten Klepper zu bremsen, als dessen Hufe auf dem
glatten Pflaster ausglitten und es kurz nach rechts einknickte.
Odina rutschte nach rechts und der inzwischen schweiß- und regennasse Leib des Gaules bot kaum noch Halt, so dass auch Shafirio nach rechts abrutschte. Damit straffte er allerdings den Zügel und riss den Kopf des Pferdes zurück. Doch auch das vermochte das wild gewordene Tier nicht mehr zu bremsen und es geschah, was er um jeden Preis zu verhindern gesucht hatte: Das Ross suchte seinen Weg über die ebenfalls nassen Stufen hinab zur Brigella zu finden.
Es hatte kaum die ersten Stufen bewältigt, als es einen Fehltritt setzte und stürzte. Mit schrillem Wiehern und einem verzweifelten Aufschrei des Araniers gingen sie inmitten der Wäschekörbe, halb im Wasser der Brigella zu Boden. Blut färbte rasch die Brigella und das Ufer rot. Der Kopf des Tieres war beim Fallen wohl auf einen der Felsen im Flussbett aufgeschlagen. Einige Herzschläge zuckte der Hengst noch, dann lag er still.




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