Chronik.Ereignis1033 Feldzug Selaque 12: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 95: Zeile 95:


----
----
'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]]
'''Autorin:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]], [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]


"Nein, noch spricht sie unsere Sprache nicht", mischte die Comtessa sich unverfroren in das Gespräch zwischen Zaida und der Caballera. "Domna Lilithrud", begrüsste sie die etwa gleichalte Caballera sichtlich erfreut. "Golshan hat mir und Domna Richeza mindestens das Leben gerettet, sie führte uns unter eigener Lebengefahr aus dem Ferkinalager. Sie steht unter meinem persönlichen Schutz und wird uns nach Ragath begleiten." Sie sprach die Worte fest und laut genug, so daß alle im Umkreis es mitbekamen.
"Nein, noch spricht sie unsere Sprache nicht", mischte die Comtessa sich unverfroren in das Gespräch zwischen Zaida und der Caballera. "Domna Lilithrud", begrüsste sie die etwa gleichalte Caballera sichtlich erfreut. "Golshan hat mir und Domna Richeza mindestens das Leben gerettet, sie führte uns unter eigener Lebengefahr aus dem Ferkinalager. Sie steht unter meinem persönlichen Schutz und wird uns nach Ragath begleiten." Sie sprach die Worte fest und laut genug, so daß alle im Umkreis es mitbekamen.
Dann legte sie einen Arm um Zaidas Schulter. "Und diese junge Dame ist ebenso eine Heldin, doch die Geschichte soll mein Onkel erzählen. Ich werde jetzt nichts mehr sagen, bis ich sauber und satt bin." Sie winkte Golshan neben sich und ging zum Lager. Kurz wanderte ihr Blick zu Dom Hernan, sie sah ihn an, dann seine Umgebung, flatterte kurz mit den Lidern und nickte ihm freundlich zu.


Dann wandte sie sich wieder Dom Servando zu, der es sich scheinbar nicht nehmen lassen wollte, sie zu bemuttern. Sie war viel zu ausgelaugt, um sich zu wehren, ausserdem tat es zu Abwechslung mal wieder gut, wie eine Grafentochter behandelt zu werden. So lies sie sich von dem jungen Caballero zu einem Zelt führen, wusch sich und nahm das Erstbeste aus der Auswahl der Kleidung, die der junge Mann anschleppte. Sie lachte herzhaft, als Zaida in einem der Hemden fast gänzlich versank und versuchte mit Hilfe der Waldwachterin, Golshan vergeblich dazu zu bringen, etwas anders anzuziehen. Besonders die Beinkleider waren der jungen Ferkina suspekt.
„Ich werde ein Auge auf sie haben, Comtessa“, versprach die Caballera, nachdem sie sich mit erfreutem Lächeln vor dieser verneigt hatte. Zweifellos war dies nötig, da manch einer der Mercenarios mittlerweile auf die Ferkina aufmerksam geworden war. Hier und da wurde Getuschel laut, bis schließlich Domna Lilithrud kurzerhand ihre Schärpe, zwei vielfach verdrehte Stoffbahnen von Gold und Purpur – bei genauem Hinsehen freilich eher Gelb und Dunkelrot – über den Kopf zog, und sie demonstrativ der etwas perplexen, und zunächst zurückweichenden Golshan um hing. Zaida und Romina konnten ihr aber schließlich mit freundlichen Gesten bedeuten, dass dies schon in Ordnung war.  


Schlieslich trieb der Duft nach Essen die Drei aus dem Zelt an eines der Lagerfeuer.
Dann legte Romina Alba einen Arm um Zaidas Schulter. "Und diese junge Dame ist ebenso eine Heldin, doch die Geschichte soll mein Onkel erzählen. Ich werde jetzt nichts mehr sagen, bis ich sauber und satt bin." Sie winkte Golshan neben sich und ging zum Lager. Kurz wanderte ihr Blick zu Dom Hernan, sie sah ihn an, dann seine Umgebung, flatterte kurz mit den Lidern und nickte ihm freundlich zu.
 
Alsdann wandte sie sich wieder Dom Servando zu, der es sich scheinbar nicht nehmen lassen wollte, sie zu bemuttern. Sie war viel zu ausgelaugt, um sich zu wehren, ausserdem tat es zu Abwechslung mal wieder gut, wie eine Grafentochter behandelt zu werden. So lies sie sich von dem jungen Caballero zu einem Zelt führen, wo gräfliche Waffenknechte für mehrere Eimer mit klarem, wenn auch kaltem Gebirgswasser gesorgt hatten, wusch sich und nahm das Erstbeste aus der Auswahl der Kleidung, die der junge Mann anschleppte, und sich umständlich dafür entschuldigt hatte, dass nichts davon auch nur im Entferntesten dem Stand der Damen angemessen war, wenn es denn überhaupt passte. Derweil der Caballero vor dem Zelteingang Wache hielt, ging Domna Lilithrud mehrmals hinaus und wieder hinein, um noch dies oder jenes zu besorgen. Schließlich brach herzhaftes Gelächter aus, als Zaida in einem der Hemden fast gänzlich versank, ehe man mit Hilfe der Waldwachterin, Golshan vergeblich versuchte dazu zu bringen, etwas anders anzuziehen. Besonders die Beinkleider waren der jungen Ferkina suspekt.
 
Schließlich trieb der Duft nach Essen die Drei aus dem Zelt an eines der Lagerfeuer.


----
----


'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]]
'''Autor:''' [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]], [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]


"Dom Rondrigo", wandte derweil der Thangolforster an den Kommandanten der Gräflichen, während sie sich zur Dorfmitte begaben. "Ihr werdet kaum glauben, welche Verkettung glücklicher Begebenheiten es ermöglicht hat, dass wir nun vor Euch stehen." Er gab einen kurzen Abriss des zwischenzeitig Geschehenen, verschwieg aber die potenziell ehrenrührige Begegnung Rominas mit dem jungen Magus. "Aber ich läge mittlerweile halb verwest zwischen den Gefallenen des Rossbanner-Ordens, wenn mich Domna Zaida nicht errettet hätte", endete er und sah sich nach dem Mädchen um, und entdeckte sie einige Schritt entfernt im Gespräch mit der jungen Ragather Ritterin.
"Dom Rondrigo", wandte derweil der Thangolforster an den Kommandanten der Gräflichen, während sie sich zur Dorfmitte begaben. "Ihr werdet kaum glauben, welche Verkettung glücklicher Begebenheiten es ermöglicht hat, dass wir nun vor Euch stehen." Er gab einen kurzen Abriss des zwischenzeitig Geschehenen, verschwieg aber die potenziell ehrenrührige Begegnung Rominas mit dem jungen Magus. "Aber ich läge mittlerweile halb verwest zwischen den Gefallenen des Rossbanner-Ordens, wenn mich Domna Zaida nicht errettet hätte", endete er und sah sich nach dem Mädchen um, und entdeckte sie einige Schritt entfernt im Gespräch mit der jungen Ragather Ritterin.


"Sagt, was ist Euch widerfahren während Eurer Suche? Habt Ihr Kunde aus dem Norden; konnten die Wilden zurück geschlagen werden?"
"Sagt, was ist Euch widerfahren während Eurer Suche? Habt Ihr Kunde aus dem Norden; konnten die Wilden zurück geschlagen werden?"
Rondrigo vom Eisenwalde hatte nachdenklich den Schilderungen Dom Gendahars gelauscht, und mittlerweile war seine anfänglich überschwängliche Laune gänzlich verflogen, gedachte er doch der zahlreichen Freunde und Waffengefährten, die mit dem Rossbannerorden geritten waren. Schließlich räusperte er sich bei Dom Gendahars Nachfrage, und wartete ab, bis einer der Reisigen, der auch für den thangolsforster Vogt einen Eimer mit frischem Wasser gebracht hatte. „Ich fürchte, dahingehend gibt es wenig Gutes zu berichten. Die Lage ist noch immer schwierig. Soweit wir wissen, ist es den Ferkinas nicht gelungen, einen der festen Plätze zu nehmen, doch im offenen Land können sie beinahe nach Belieben wüten. Der Condottiere ist mit seinen Leuten sogar bei Alina angegriffen worden, soweit wagen sie sich mittlerweile vor. Ganz im Norden führt Dom Boraccio seine Leute gegen die Wilden, aber genaue Kunde gibt es nicht. Es ist an der Zeit, dass uns...“ Einen Moment stockte der Castellan, ehe er ganz bewusst das Wort wählte „…Punin Verstärkung schickt. Unsere Kräfte reichen bei weitem nicht aus, um alle Grenzbaronien zu verteidigen. Dazu kommt, dass Leute wie diese da Vanyas und die Elenterin scheinbar just in diesem Moment nichts besseres zu tun haben, als eine Fehde vom Zaun zu brechen. Und diesem Condottiere solltet Ihr auch nicht vertrauen, wenn Ihr mir diesen Rat verstatten wollt. Er hat sich wiederholt renitent gezeigt, sodass man mehr als einmal Gefahr lief den Eindruck zu gewinnen, er würde dies Unternehmen bewusst hinter treiben. Mag Dom Gwain ihn jetzt auch mit dieser Sache hier betraut haben, er wie auch manch anderer Vasall der Grenzlande wird sich hernach in Ragath vor Eurem Oheim zu verantworten haben.“ 


----
----
Zeile 135: Zeile 140:
Richeza umfasste Moritatios Unterarme mit beiden Händen. "Hörst du mich, Vetter? Deine Mutter mag nicht eben freundlich mit dir umgegangen sein, bisher, sie scheint die Männer nicht so zu l... äh ... wertzuschätzen. Aber sie braucht dich. Und jetzt ist deine Zeit, ihr zu zeigen, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Auf deine Art. Verdammt, und dann wollen wir doch mal sehen, ob wir der fetten Metze nicht unseren Besitz abjagen können! Sie wird schön sehen, mit wem sie sich da angelegt hat. Aber alles zu seiner Zeit!" Müde strich sich Richeza mit dem Daumen über die Augenbraue.  
Richeza umfasste Moritatios Unterarme mit beiden Händen. "Hörst du mich, Vetter? Deine Mutter mag nicht eben freundlich mit dir umgegangen sein, bisher, sie scheint die Männer nicht so zu l... äh ... wertzuschätzen. Aber sie braucht dich. Und jetzt ist deine Zeit, ihr zu zeigen, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Auf deine Art. Verdammt, und dann wollen wir doch mal sehen, ob wir der fetten Metze nicht unseren Besitz abjagen können! Sie wird schön sehen, mit wem sie sich da angelegt hat. Aber alles zu seiner Zeit!" Müde strich sich Richeza mit dem Daumen über die Augenbraue.  


----
'''Autor:''' [[Benutzer:Der Sinnreiche Junker von Aranjuez|Der Sinnreiche Junker]]


Es war dann der Duft nach warmem Essen, der alle wieder auf dem Dorfplatz zusammen führte. Das Mahl mochte einfach sein, Brot, Pökelfleisch und Dörrobst, harter Käse und für jeden eine Handvoll Nüsse, doch schienen die Mercenarios durchaus weniger gewohnt zu sein, rieben sie sich doch insbesondere hinsichtlich der in einem Kessel kochenden Suppe die Hände, die wohl deutlich ‚dicker‘ ausgefallen war als sonst. Eine Gruppe von etwa einem Dutzend Söldnern war freilich schon beim Essen, als die Neuankömmlinge nach und nach eintrafen. Den umgehängten Brotbeuteln, Feldflaschen und Wasserschläuchen sowie den bereit gelegten Waffen nach zu urteilen, befanden sie sich kurz vorm Aufbruch…