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'''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Romina Alba|Romina Alba]] | ||
Romina fühlte sich gänzlich überfordert. Richeza hatte sie zur Seite | Romina fühlte sich gänzlich überfordert. Richeza hatte sie zur Seite gestoßen, um Dom Ramin umzubringen, doch dieser wusste sich zu wehren. Ihre Kenntnisse in der Magie waren nicht groß, doch als das Messer, statt ihn zu treffen, knapp an ihr vorbeigeflitzt war, kam ihr die Erinnerung an den fanatischen Schimmer, den sie in diesen schönen, praiosgoldenen Augen bemerkt hatte. Als der junge Magus sie nochmalig darum gebeten hatte, mit ihm zu kommen, hatte sie instinktiv den Kopf geschüttelt. So war sie froh, als ihr Onkel sich Dom Ramin entgegenstellte und ihn vertrieb. | ||
Doch damit schien das Chaos nicht beendet. Als die Comtessa sich gerade zu Richeza und Moritatio umdrehen wollte, die sich unverständlicherweise schlugen, stand das Mannweib plötzlich vor ihr und traktierte sie in absolut unangebrachten Ton mit Fragen. Sie wollte gerade zu einer gesalzenen Antwort ansetzen, als dieser fleischgewordenen Albtraum Nichte und Sohn packte und beide in den See warf, den man laut des gelehrten Einsiedlers nicht einmal mit den Händen berühren sollte. Romina schrie entsetzt auf und ging vor dem Wasser auf die Knie, kurz zögernd, was sie jetzt tun sollte. | Doch damit schien das Chaos nicht beendet. Als die Comtessa sich gerade zu Richeza und Moritatio umdrehen wollte, die sich unverständlicherweise schlugen, stand das Mannweib plötzlich vor ihr und traktierte sie in absolut unangebrachten Ton mit Fragen. Sie wollte gerade zu einer gesalzenen Antwort ansetzen, als dieser fleischgewordenen Albtraum Nichte und Sohn packte und beide in den See warf, den man laut des gelehrten Einsiedlers nicht einmal mit den Händen berühren sollte. Romina schrie entsetzt auf und ging vor dem Wasser auf die Knie, kurz zögernd, was sie jetzt tun sollte. | ||
Die schöne Scheffelsteinerin tauchte auf und kämpfte nach Luft schnappend sichtlich darum oben zu bleiben. Ihr Vetter griff nach ihr, doch statt ihr zu helfen, tauchte er sie wieder unter Wasser. Sein Gesicht war verzerrt, seine Augen schimmerten rot. Ohne viel nachzudenken griff Romina sich einem Stein und schlug damit auf Moritatios Kopf, bemüht, ihn nicht zu töten. Er gab einen komischen Laut von sich und kippte zur Seite. Romina stammelte ein Stossgebet und griff mit beiden Händen in das eiskalte Wasser, packte fest zu und zog Richeza zu sich an den Rand des Beckens. Sie spürte, wie die Kälte unnatürlich über ihre Arme in den Körper kroch. Panisch zog sie so stark sie konnte. | Die schöne Scheffelsteinerin tauchte auf und kämpfte, nach Luft schnappend, sichtlich darum, oben zu bleiben. Ihr Vetter griff nach ihr, doch statt ihr zu helfen, tauchte er sie wieder unter Wasser. Sein Gesicht war verzerrt, seine Augen schimmerten rot. Ohne viel nachzudenken, griff Romina sich einem Stein und schlug damit auf Moritatios Kopf, bemüht, ihn nicht zu töten. Er gab einen komischen Laut von sich und kippte zur Seite. Romina stammelte ein Stossgebet und griff mit beiden Händen in das eiskalte Wasser, packte fest zu und zog Richeza zu sich an den Rand des Beckens. Sie spürte, wie die Kälte unnatürlich über ihre Arme in den Körper kroch. Panisch zog sie, so stark sie konnte. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Simanca|Simanca]] | '''Autor:''' [[Benutzer:Simanca|Simanca]] | ||
Von der blitzschnellen Abfolge der Ereignisse überrumpelt, hatte Zaida sich zurückgehalten. Ihre Rückendeckung für Dom Gendahar war dahin, als dieser sich auf den Magieroderwasauchimmer stürzte. Und derweil sie noch überlegt hatte, sich etwas Hartes zu schnappen und wahlweise dem Magier oder Moritatio eins über den Schädel zu ziehen, war ersterer auch schon verschwunden und zweiterer mehr damit beschäftigt, sich wild mit der eigentlich angebeteten Richeza über den Boden zu wälzen. Nicht dass es ihr etwas ausgemacht hätte, die beiden heimlich zu beobachten, derweil sie sich gemeinsam irgendwo wälzten, hätte | Von der blitzschnellen Abfolge der Ereignisse überrumpelt, hatte Zaida sich zurückgehalten. Ihre Rückendeckung für Dom Gendahar war dahin, als dieser sich auf den Magieroderwasauchimmer stürzte. Und derweil sie noch überlegt hatte, sich etwas Hartes zu schnappen und wahlweise dem Magier oder Moritatio eins über den Schädel zu ziehen, war ersterer auch schon verschwunden und zweiterer mehr damit beschäftigt, sich wild mit der eigentlich angebeteten Richeza über den Boden zu wälzen. Nicht dass es ihr etwas ausgemacht hätte, die beiden heimlich zu beobachten, derweil sie sich gemeinsam irgendwo wälzten, aber sie hätte sich da einen rahjagefälligen Anlass gewünscht, wie die Magd und der Knecht auf dem heimatlichen Gut, die sie zufällig im Stall überrascht hatte... | ||
Zaida fing ihre ärgerlichen Gedanken über soviel Unsinn ein, derweil sie schon handelte, denn ihr war klar, dass dieser verfluchte Goldlockenmagier daran schuld war. Erst hatte der Unhold versucht ihre Herrin Romina magisch zu betören, doch diese hatte den Zauber dank ihrer Heldenhaftigkeit abschütteln können. Dafür hatte sich dann Moritatio bezaubern lassen und ging jetzt seine heimliche Liebe an. Sie hatte schon immer gewusst, dass unter den wilden schwarzen Locken ein ablenkbarer Geist... | |||
Mittlerweile stand sie am Rand des Wassers und beugte sich soweit vor wie sie konnte, ohne das Wasser zu berühren und angelte wild entschlossen nach eben jenen schwarzen Locken, im Moment leider das einzige, was sie von dem da Vanya zu fassen bekam und zog kräftig daran, um ihn aus dem Wasser zu fischen. Dabei entkam ihr ein Fluch, der jeden Kutscher vor Scham hätte erröten lassen und ihren Lehrmeister, den jungen Zahori mit Stolz erfüllte hätte. Da bekam sie ein Stück Stoff von Moritatios Schulter zu fassen und sie warf sich mit aller Kraft zurück, ihr Gewicht zu Hilfe nehmend, um mangelnde Stärke auszugleichen und den Mann so aus dem Wasser zu hebeln. "Ihr Götter und Geister helft!", ächzte sie. | Zaida fing ihre ärgerlichen Gedanken über soviel Unsinn ein, derweil sie schon handelte, denn ihr war klar, dass dieser verfluchte Goldlockenmagier daran schuld war. Erst hatte der Unhold versucht, ihre Herrin Romina magisch zu betören, doch diese hatte den Zauber dank ihrer Heldenhaftigkeit abschütteln können. Dafür hatte sich dann Moritatio bezaubern lassen und ging jetzt seine heimliche Liebe an. Sie hatte schon immer gewusst, dass unter den wilden schwarzen Locken ein ablenkbarer Geist ... | ||
Mittlerweile stand sie am Rand des Wassers und beugte sich soweit vor, wie sie konnte, ohne das Wasser zu berühren, und angelte wild entschlossen nach eben jenen schwarzen Locken, im Moment leider das einzige, was sie von dem da Vanya zu fassen bekam, und zog kräftig daran, um ihn aus dem Wasser zu fischen. Dabei entkam ihr ein Fluch, der jeden Kutscher vor Scham hätte erröten lassen und ihren Lehrmeister, den jungen Zahori mit Stolz erfüllte hätte. Da bekam sie ein Stück Stoff von Moritatios Schulter zu fassen, und sie warf sich mit aller Kraft zurück, ihr Gewicht zu Hilfe nehmend, um mangelnde Stärke auszugleichen und den Mann so aus dem Wasser zu hebeln. "Ihr Götter und Geister helft!", ächzte sie. | |||
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'''Autor''': [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]] | '''Autor''': [[Benutzer:Ancuiras|Ancuiras]] | ||
"Romina, lass mich dir helfen." Er watete ins Wasser, hob Richeza empor - und erschrak, wie kalt sich ihr Körper anfühlte. Er trug sie an Land und bettete sie auf der Seite, den Kopf nach unten. Ein Schwall Wassers strömte aus ihrem Mund und ein Röcheln entfuhr ihren Lippen. "So ist es richtig, | "Romina, lass mich dir helfen." Er watete ins Wasser, hob Richeza empor - und erschrak, wie kalt sich ihr Körper anfühlte. Er trug sie an Land und bettete sie auf der Seite, den Kopf nach unten. Ein Schwall Wassers strömte aus ihrem Mund und ein Röcheln entfuhr ihren Lippen. "So ist es richtig, du musst husten, Richeza!" | ||
Dann fiel sein Blick auf Domna Rifada und er hob die Stimme. "Seid | Dann fiel sein Blick auf Domna Rifada und er hob die Stimme. "Seid Ihr von Sinnen, Eure Anverwandten wie zwei überzählige Welpen in das verwunschene Wasser zu werfen?" | ||
Er blickte sich um. Was geschah bloß in dieser Höhle? Nebel und Kälte zogen auf, Tsacharias schien völlig außer sich. Das alles verhieß nichts Gutes. | Er blickte sich um. Was geschah bloß in dieser Höhle? Nebel und Kälte zogen auf, Tsacharias schien völlig außer sich. Das alles verhieß nichts Gutes. | ||
"Wir sollten diesen Ort so schnell als möglich verlassen!" Er rüttelte an Richezas Schulter und klopfte ihr auf den Rücken. | "Wir sollten diesen Ort so schnell als möglich verlassen!" Er rüttelte an Richezas Schulter und klopfte ihr auf den Rücken. | ||
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'''Autor:''' [[Benutzer:Von Scheffelstein|von Scheffelstein]] | |||
Händeringend verfolgte der alte Tsacharias Krähenfreund das Geschehen, das sich binnen nur weniger Herzschläge vor seinen ungläubigen Augen abspielte. "Ihr guten Götter!", rief er voller Entsetzen aus, offenbar zunächst ebenso überfordert von der Situation wie die Comtessa und das junge Mädchen. Erst als diese beherzt zugriffen und die da Vanyas aus dem Wasser zogen, fasste er sich wieder. | |||
"Gütige Tsa", rief er, während er einen funkelnden Stein oder Gegenstand aus Glas hochhielt, "vergib uns! Erlöse uns von dem Bösen und schenke uns deinen Frieden!" | |||
Der Nebel über dem See wurde lichter, um den alten Mann herum begann die Luft in allen Farben des Regenbogens zu funkeln, bis die Wassertröpfchen in der Höhlenluft funkelten und glitzerten. | |||
Er wandte sich an Domna Rifada. "Bei allen guten Göttern beschwöre ich Euch: Wahrt den Frieden an diesem Ort! Streitet nicht! Berührt das Wasser nicht! Verschmutzt es unter keinen Umständen mit Eurem oder fremdem Blute! – Das gilt für jede hier und jeden! Versteht Ihr mich? – Dieser Ort", wandte er sich wieder an die Junkerin, "ist der Sicherste und Heilsamste, den Ihr im westlichen Raschtulswall auf almadanischer Seite finden könnt – so Ihr seine Gesetze achtet! Wenn Ihr es nicht tut, ist er gefährlicher als eine Drachenhöhle! Die Geister der Toten schätzen die Menschen nicht, am wenigsten die der Flachländer, wie wir sie sind. Die Kraft dieses Ortes aber macht sie mächtig und gefährlich!" | |||
Er seufzte und ging neben Zaida in die Knie, um die beiden da Vanyas zu begutachten. Er betastete die Beule an Moritatios Hinterkopf und drückte an seinem Schädel herum. "Er scheint unversehrt", sagte er und klang erstaunt. Er hob Moritatios Lider an, betrachtete die nach oben gedrehten Augen. "Er wird bald wieder zu sich kommen. Mir war, als sei ein Geist in ihn gefahren, aber ..." Er schüttelte den Kopf, bedachte Domna Rifada mit einem nachdenklichen Blick, schüttelte abermals den Kopf und wandte sich Richeza zu. | |||
"Eigentlich", sagte er, während er über ihre kalten Arme strich und auch ihr in die Augen blickte, "sieht das eher so aus." Er klopfte der hustenden Frau erneut auf den Rücken, und ein weiterer Schwall Wasser lief aus ihrem Mund. | |||
Tsacharias Krähenfreund betrachtete die Comtessa, die, mit nichts als Moritatios Umhang bekleidet, neben ihm saß, sah zu dem noch immer schlafenden Jungen hinüber, der in seinen eigenen Umhang gehüllt war und seufzte erneut. "Mir scheint, als ..." Dann fiel sein Blick auf Dom Gendahars Lager und dessen zerschlissene Decke. | |||
"Bring mir die Decke, mein Kind!", forderte er Zaida auf, während er Richeza aus den nassen Kleidern zu schälen begann. | |||
"Was ...?", fragte diese benommen, schien aber noch nicht wieder ganz zu verstehen, was um sie herum vorging. | |||
"Und noch einmal beschwöre ich Euch alle, den Frieden dieses Ortes zu achten! Noch einmal", sagte Tsacharias, "kann ich Euch nicht vor den Geistern schützen." | |||
{{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 16|Teil 16]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 17|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 18|Teil 18]]}} | {{Chronik.Ereignis|Zurück=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 16|Teil 16]]|Chronik:Jahr=Chronik:1033|Ereignisname=Der Ferkina-Feldzug|Teil=Teil 17|Weiter=[[Chronik.Ereignis1033 Feldzug Raschtulswall 18|Teil 18]]}} | ||
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