Chronik.Ereignis1033 Feldzug Falado 01: Unterschied zwischen den Versionen

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„Nicht weniger hätte ich von Euch erwartet.“ Kommentierte die Domna den Verweis auf seine exzellenten Fechtkünste. „Ihr werdet dann in Jacopo einen würdigen Gefolgsmann finden. Mag er Euch nicht an Talent gleichkommen, so ist er doch ein schneller und vor allen Dingen unerschrockener Recke. Und was braucht Ihr gerade mehr als jemanden, der im Zweifelsfall keinen Atemzug lang zögern würde, sein Schwert für die richtige Sache zu ziehen?“
Sie nickte dem Diener zu, der den Tisch gedeckt hatte, und trug ihm auf, alsbald ausreichend Proviant, Wasser und Wein für die Weiterreise ihres Gastes herbeizuschaffen. Dann deutete sie freundlich auf den Stuhl, den man für den Dom bereitgestellt hatte.
„Bitte speist in Ruhe, während ich das Nötige in die Wege leite. Ich werde sehen, dass ich Euch ausreichend Gold mitgebe, doch nicht zu viel, damit Eure Pferde noch schnell genug in Ragath ankommen. Wie leicht ist ein Dukat ausgegeben, und wie schwer wiegt doch ein ganzer Sack voll.“ Sie seufzte im Gedanken daran, wie unnötig umständlich das Bezahlen großer Summen mit Münzgeld war. Für gemeines Volk mochte dies eine passable Art des Lebens sein, doch wie sollten jene von hohem Blut auch nur ein Vollblutross bezahlen, ohne einen Packesel mit Geldsäcken mit sich zu führen? Domna Aldea schüttelte leicht den Kopf, als sie bemerkte, wie ihre Gedanken abschweiften. „Wenn Ihr mich entschuldigt, ich kümmere mich um die Briefe und alles Weitere. Wenn Ihr fertig gespeist habt, wird Euch der Pferdeknecht bereits erwarten, doch lasst Euch nicht hetzen. Eile tut not, doch Hektik verdirbt jeden guten Plan, und auf leeren Magen kämpft es sich schlecht, nicht wahr?“ Mit diesen Worten eilte sie zurück ins Haus.
Derweil, einige Stockwerke über den beiden Junkern, schloss Flavia de Vargas möglichst geräuschlos die Türe des Gästezimmers, in das sie Domnita Dulcinea geführt hatte. Sie hatte ihren Gast persönlich zum Zimmer geführt, einem schlichten Raum mit Aussicht auf den Hof und einem großen Himmelbett. Es war offensichtlich, dass auch hier noch nicht alle Umzugsarbeiten abgeschlossen waren, doch Flavia hoffte, die Domnita würde es ob ihrer Müdigkeit nicht bemerken. Nachdem sie ihr einen ruhigen Schlaf gewünscht hatte, eilte sie über den knarrenden Holzboden durchs Haus, bis sie energisch an eine Türe klopfte. Noch bevor ihr geantwortet wurde, trat sie ein, was mit einem ungehaltenen Murren kommentiert wurde.
„Aufstehen, ihr Faulpelze. Wir haben wichtigen Besuch. Wie es scheint, braut sich im Süden etwas zusammen. Ramón, pack‘ deine klugen Bücher aus, Mutter verlangt nach deinem Rat. Und du!“ Sie zerrte die Decke vom Bett und knuffte den jungen Mann, der sie verschlafen daraus ansah. „Du kannst genauso gut aufstehen, ich möchte wetten, dein Schwertarm wird bald gebraucht!“ Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zurück zur Türe, nur um dort stehenzubleiben und ihren mürrisch dreinblickenden Brüdern einen koketten Blick zuzuwerfen. Sie schmunzelte. „Ach… habe ich erwähnt, dass wir Damenbesuch haben?“




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