Chronik.Ereignis1033 Feldzug Falado 01: Unterschied zwischen den Versionen

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"Seid bedankt!" nickte der Aliner und erhob sich ebenfalls, als seine Gastgeberin aufstand. Vielleicht hätte er sich schon früher mit ihr gutstellen sollen - diese Aldea war ja in allem ein viel umgänglicheres und nützlicheres Weib wie die dumme Praiosmin, die ihm noch immer nicht recht über den Weg traute, obwohl sie nur dank seines großartigen Planes nunmehr im Besitz des Castillos ihrer Erzfeindin war.  
"Seid bedankt!", nickte der Aliner und erhob sich ebenfalls, als seine Gastgeberin aufstand. Vielleicht hätte er sich schon früher mit ihr gutstellen sollen - diese Aldea war ja in allem ein viel umgänglicheres und nützlicheres Weib wie die dumme Praiosmin, die ihm noch immer nicht recht über den Weg traute, obwohl sie nur dank seines großartigen Planes nunmehr im Besitz des Castillos ihrer Erzfeindin war.  


"Ich weiß nicht, ob meine Wertsachen geraubt wurden, bevor man mein Gut brandschatzte oder ob sie ebenfalls ein Opfer der Flammen wurden" beantwortete er zunächst die erste Frage der Valencerin, um sogleich die Antwort auf die zweite hinterher zu schieben: "In Ragath selbst weiß ich nichts um irgendwelche Feinde - Dom Vigo und ich haben vor 15 oder 20 Jahren schon einmal miteinander Geschäfte gemacht. Wohl aber habe ich Feinde in der umliegenden Mark Ragathsquell! Eines der Castillos der Da Vanyas liegt dort - Quazzano - und außerdem stammt auch der elendige Mistkerl Hernan von Aranjuez von dort her, der scheinbar mit ihnen gemeinsame Sache macht. Vielleicht haben sie ihn auch als Heerführer gedungen - er hält sich ja ebenfalls für einen Feldherrn und Condottieri wie Sforigan und ich sah ihn vor kurzem zusammen mit Rifada da Vanya auf deren Burg. Leider sind sie uns alle beide entwischt - wenn auch getrennt voneinander. Aus diesem Grunde sollte ich mitsamt Eurem Waffenknecht wohl besser einen großen Bogen um Burg Quazzano und das Junkergut Aranjuez machen. Und nun ja...auch auf Burg Harmamund oder im Kloster La Dimenzia gehöre ich nicht unbedingt zu den gern gesehenen Gästen. Am sichersten dürfte es also sein, über das Land derer von Ragathsquell nach Ragath zu reiten - mit ihnen hatte ich meinen Lebtag noch nichts zu schaffen, deswegen sind wir auch keine Feinde." <br>Er grinste und zuckte mit den Achseln. "Ihr wisst - v''iel Feind', viel Ehr'' - so heißt es schon im Bardensang 'Nimmermehr' ...   
"Ich weiß nicht, ob meine Wertsachen geraubt wurden, bevor man mein Gut brandschatzte oder ob sie ebenfalls ein Opfer der Flammen wurden" beantwortete er zunächst die erste Frage der Valencerin, um sogleich die Antwort auf die zweite hinterher zu schieben: "In Ragath selbst weiß ich nichts um irgendwelche Feinde - Dom Vigo und ich haben vor 15 oder 20 Jahren schon einmal miteinander Geschäfte gemacht. Wohl aber habe ich Feinde in der umliegenden Mark Ragathsquell! Eines der Castillos der Da Vanyas liegt dort - Quazzano - und außerdem stammt auch der elendige Mistkerl Hernan von Aranjuez von dort her, der scheinbar mit ihnen gemeinsame Sache macht. Vielleicht haben sie ihn auch als Heerführer gedungen - er hält sich ja ebenfalls für einen Feldherrn und Condottieri wie Sforigan und ich sah ihn vor kurzem zusammen mit Rifada da Vanya auf deren Burg. Leider sind sie uns alle beide entwischt - wenn auch getrennt voneinander. Aus diesem Grunde sollte ich mitsamt Eurem Waffenknecht wohl besser einen großen Bogen um Burg Quazzano und das Junkergut Aranjuez machen. Und nun ja ... auch auf Burg Harmamund oder im Kloster La Dimenzia gehöre ich nicht unbedingt zu den gern gesehenen Gästen. Am sichersten dürfte es also sein, über das Land derer von Ragathsquell nach Ragath zu reiten - mit ihnen hatte ich meinen Lebtag noch nichts zu schaffen, deswegen sind wir auch keine Feinde." <br>Er grinste und zuckte mit den Achseln. "Ihr wisst - ''viel Feind', viel Ehr'' - so heißt es schon im Bardensang 'Nimmermehr' ...   


Er folgte Aldea hinaus auf die Veranda, wo ein Dienstbote tatsächlich bereits einen Tisch für ihn zum Frühmahl eindeckte. "Was das Geld betrifft, so ist es schwer zu sagen, ob Dom Vigo dreißig seiner Halunkinnen und Mordbuben allein auf ein Soldversprechen hin herausrückt - selbst wenn es von einer so untadeligen und ehrenvollen Edeldame wie Euch kommt. Diese Söldner sind kleingeistige Krämerseelen, die nichts vom Wesen der Ehre wissen. Wenn Ihr zu so einem sagt: 'Willst Du einen Dukat oder lieber meine Gewogenheit bis zum Ende Deiner Tage?', so wird er dumm das Goldstück wählen, weil er nicht absehen kann, daß die Gunst eines Magnaten letztendlich hundertmal wertvoller ist. Darum tut Ihr gut daran, Eurem Waffenknecht lieber gleich ein erkleckliches Sümmchen mitzugeben. Ich bin ein sehr guter Fechter - wenn uns einer an das Geld will, so muss er erst an mir vorbei!"  
Er folgte Aldea hinaus auf die Veranda, wo ein Dienstbote tatsächlich bereits einen Tisch für ihn zum Frühmahl eindeckte. "Was das Geld betrifft, so ist es schwer zu sagen, ob Dom Vigo dreißig seiner Halunkinnen und Mordbuben allein auf ein Soldversprechen hin herausrückt - selbst wenn es von einer so untadeligen und ehrenvollen Edeldame wie Euch kommt. Diese Söldner sind kleingeistige Krämerseelen, die nichts vom Wesen der Ehre wissen. Wenn Ihr zu so einem sagt: 'Willst du einen Dukat oder lieber meine Gewogenheit bis zum Ende deiner Tage?', so wird er dumm das Goldstück wählen, weil er nicht absehen kann, daß die Gunst eines Magnaten letztendlich hundertmal wertvoller ist. Darum tut Ihr gut daran, Eurem Waffenknecht lieber gleich ein erkleckliches Sümmchen mitzugeben. Ich bin ein sehr guter Fechter - wenn uns einer an das Geld will, so muss er erst an mir vorbei!"  


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'''Autor''': [[Benutzer:Vargas|Vargas]]
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„Nicht weniger hätte ich von Euch erwartet.“ Kommentierte die Domna den Verweis auf seine exzellenten Fechtkünste. „Ihr werdet dann in Jacopo einen würdigen Gefolgsmann finden. Mag er Euch nicht an Talent gleichkommen, so ist er doch ein schneller und vor allen Dingen unerschrockener Recke. Und was braucht Ihr gerade mehr als jemanden, der im Zweifelsfall keinen Atemzug lang zögern würde, sein Schwert für die richtige Sache zu ziehen?“
„Nicht weniger hätte ich von Euch erwartet“, kommentierte die Domna den Verweis auf seine exzellenten Fechtkünste. „Ihr werdet dann in Jacopo einen würdigen Gefolgsmann finden. Mag er Euch nicht an Talent gleichkommen, so ist er doch ein schneller und vor allen Dingen unerschrockener Recke. Und was braucht Ihr gerade mehr als jemanden, der im Zweifelsfall keinen Atemzug lang zögern würde, sein Schwert für die richtige Sache zu ziehen?“


Sie nickte dem Diener zu, der den Tisch gedeckt hatte, und trug ihm auf, alsbald ausreichend Proviant, Wasser und Wein für die Weiterreise ihres Gastes herbeizuschaffen. Dann deutete sie freundlich auf den Stuhl, den man für den Dom bereitgestellt hatte.
Sie nickte dem Diener zu, der den Tisch gedeckt hatte, und trug ihm auf, alsbald ausreichend Proviant, Wasser und Wein für die Weiterreise ihres Gastes herbeizuschaffen. Dann deutete sie freundlich auf den Stuhl, den man für den Dom bereitgestellt hatte.
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„Bitte speist in Ruhe, während ich das Nötige in die Wege leite. Ich werde sehen, dass ich Euch ausreichend Gold mitgebe, doch nicht zu viel, damit Eure Pferde noch schnell genug in Ragath ankommen. Wie leicht ist ein Dukat ausgegeben, und wie schwer wiegt doch ein ganzer Sack voll.“ Sie seufzte im Gedanken daran, wie unnötig umständlich das Bezahlen großer Summen mit Münzgeld war. Für gemeines Volk mochte dies eine passable Art des Lebens sein, doch wie sollten jene von hohem Blut auch nur ein Vollblutross bezahlen, ohne einen Packesel mit Geldsäcken mit sich zu führen? Domna Aldea schüttelte leicht den Kopf, als sie bemerkte, wie ihre Gedanken abschweiften. „Wenn Ihr mich entschuldigt, ich kümmere mich um die Briefe und alles Weitere. Wenn Ihr fertig gespeist habt, wird Euch der Pferdeknecht bereits erwarten, doch lasst Euch nicht hetzen. Eile tut not, doch Hektik verdirbt jeden guten Plan, und auf leeren Magen kämpft es sich schlecht, nicht wahr?“ Mit diesen Worten eilte sie zurück ins Haus.
„Bitte speist in Ruhe, während ich das Nötige in die Wege leite. Ich werde sehen, dass ich Euch ausreichend Gold mitgebe, doch nicht zu viel, damit Eure Pferde noch schnell genug in Ragath ankommen. Wie leicht ist ein Dukat ausgegeben, und wie schwer wiegt doch ein ganzer Sack voll.“ Sie seufzte im Gedanken daran, wie unnötig umständlich das Bezahlen großer Summen mit Münzgeld war. Für gemeines Volk mochte dies eine passable Art des Lebens sein, doch wie sollten jene von hohem Blut auch nur ein Vollblutross bezahlen, ohne einen Packesel mit Geldsäcken mit sich zu führen? Domna Aldea schüttelte leicht den Kopf, als sie bemerkte, wie ihre Gedanken abschweiften. „Wenn Ihr mich entschuldigt, ich kümmere mich um die Briefe und alles Weitere. Wenn Ihr fertig gespeist habt, wird Euch der Pferdeknecht bereits erwarten, doch lasst Euch nicht hetzen. Eile tut not, doch Hektik verdirbt jeden guten Plan, und auf leeren Magen kämpft es sich schlecht, nicht wahr?“ Mit diesen Worten eilte sie zurück ins Haus.


Derweil, einige Stockwerke über den beiden Junkern, schloss Flavia de Vargas möglichst geräuschlos die Türe des Gästezimmers, in das sie Domnita Dulcinea geführt hatte. Sie hatte ihren Gast persönlich zum Zimmer geführt, einem schlichten Raum mit Aussicht auf den Hof und einem großen Himmelbett. Es war offensichtlich, dass auch hier noch nicht alle Umzugsarbeiten abgeschlossen waren, doch Flavia hoffte, die Domnita würde es ob ihrer Müdigkeit nicht bemerken. Nachdem sie ihr einen ruhigen Schlaf gewünscht hatte, eilte sie über den knarrenden Holzboden durchs Haus, bis sie energisch an eine Türe klopfte. Noch bevor ihr geantwortet wurde, trat sie ein, was mit einem ungehaltenen Murren kommentiert wurde.
Derweil, einige Stockwerke über den beiden Junkern, schloss Flavia de Vargas möglichst geräuschlos die Türe des Gästezimmers, in das sie Domnatella Dulcinea geführt hatte. Sie hatte ihren Gast persönlich zum Zimmer geführt, einem schlichten Raum mit Aussicht auf den Hof und einem großen Himmelbett. Es war offensichtlich, dass auch hier noch nicht alle Umzugsarbeiten abgeschlossen waren, doch Flavia hoffte, die Domnatella würde es ob ihrer Müdigkeit nicht bemerken. Nachdem sie ihr einen ruhigen Schlaf gewünscht hatte, eilte sie über den knarrenden Holzboden durchs Haus, bis sie energisch an eine Türe klopfte. Noch bevor ihr geantwortet wurde, trat sie ein, was mit einem ungehaltenen Murren kommentiert wurde.


„Aufstehen, ihr Faulpelze. Wir haben wichtigen Besuch. Wie es scheint, braut sich im Süden etwas zusammen. Ramón, pack‘ deine klugen Bücher aus, Mutter verlangt nach deinem Rat. Und du!“ Sie zerrte die Decke vom Bett und knuffte den jungen Mann, der sie verschlafen daraus ansah. „Du kannst genauso gut aufstehen, ich möchte wetten, dein Schwertarm wird bald gebraucht!“ Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zurück zur Türe, nur um dort stehenzubleiben und ihren mürrisch dreinblickenden Brüdern einen koketten Blick zuzuwerfen. Sie schmunzelte. „Ach… habe ich erwähnt, dass wir Damenbesuch haben?“
„Aufstehen, ihr Faulpelze. Wir haben wichtigen Besuch. Wie es scheint, braut sich im Süden etwas zusammen. Ramón, pack‘ deine klugen Bücher aus, Mutter verlangt nach deinem Rat. Und du!“ Sie zerrte die Decke vom Bett und knuffte den jungen Mann, der sie verschlafen daraus ansah. „Du kannst genauso gut aufstehen, ich möchte wetten, dein Schwertarm wird bald gebraucht!“ Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zurück zur Türe, nur um dort stehenzubleiben und ihren mürrisch dreinblickenden Brüdern einen koketten Blick zuzuwerfen. Sie schmunzelte. „Ach … habe ich erwähnt, dass wir Damenbesuch haben?“




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