Contessina Amazetti
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Domna Contessina Amazetti ist die älteste Tochter des taladurischen Patriziers und Bronzegießereibesitzers Larderello Amazetti. Sie ist Burgcapitana von [[Castillo San Cardasso|San Cardasso und als solche Mitglied des Erzenen Rates von Taladur.
Äußeres
Domna Contessina ist eine attraktive junge Frau mit langen schwarzen Haaren und leicht schräggestellten schwarzen Augen, wie sie beim Menschenschlag Valguzias häufiger zu finden sind. Seit sie von Comtessa Romina von Ehrenstein-Streitzig niedergeritten wurde, fehlt ihr der linke Arm.
Viele Taladuris sagen, ihr Rufname Contessina [vulg.-bosp. "die kleine Gräfin"] rühre von ihrem herrischen, bisweilen überheblichen Auftreten her, das ihr schon seit ihren Kindertagen zu eigen ist.
Curriculum Vitae
Ihr Vater Larderello ist bei den anderern Patriziern Taladurs als rückgratloser Opportunist und Wendehals verschrien, der sein Banner immer hübsch nach dem gerade vorherrschenden Wind zu hängen pflegt. Tatsächlich gehörte Larderello schon unter dem vorhergehenden Ratsmeister Salatori Ernathesa dem Erzenen Rat an und bekleidete dort sogar das Amt des städtischen Kämmerers, bis ihn Eytal Tandori mit der Überschreibung der städtischen Bronzemine und anderen Pfründen für seine Parteiung köderte.
Domna Contessina als Dom Larderellos Mundilla bekam von alledem zunächst nicht viel mit, da sie zu jener Zeit ihre Ausbildung zur Kriegerin am Königlichen Kriegerseminar in Punin absolvierte. Als Studiosa des Seminars lernte sie Alonso Tandori, den Zweitgeborenen des späteren Umstürzlers und Ratsmeisters Eytal, kennen und lieben und die beiden entschlossen sich, nach Erlangung des Kriegerbriefes und der Rückkehr in die Streitturmstadt ihre Eltern um die Erlaubnis zur Verlobung zu bitten.
In den folgenden kriegerischen Jahren war Domna Contessina ihre kämpferische Ausbildung gleich außerordentlich von Nutzen. Unter dem Oberkommando von Dom Alonsos älterem Bruder Kelsor befehligte sie als Colonella der taladurischen Wehr den handstreichartigen nächtlichen Überfall auf die Baustelle der nahezu fertiggestellten Zollfeste Valquirbrück, die Stadt und Stadtmark Punin - zum Nachteil Taladurs - am Valquirufer errichtet hatten.
Die Erstürmung und Besetzung der gegnerischen Festung gelang und die Taladuris konnten sich über anderthalb Jahre lang als Stachel im Fleisch im ihrer Antagonistas halten. Dort machte Domna Contessina auch erstmals Bekanntschaft mit dem zwielichtigen ausgestoßenen Ambosszwerg Turogosch, Sohn des Thundrim, der ihr seither als Waffenknecht und Leibwächter ein treuer Gefolgsmann ist und den Amazettis auch wegen seiner geologischen Spürnase bares Geld wert ist.
Gemeinsam mit Turogosch und ihrem Geliebten Alonso konnte der erste Puniner und Al'Mukturer Angriff auf Valquirbrück für diese schmachvoll zurückgeschlagen werden. Contessina Amazetti tötete den Puniner Bannerträger Curio von Bleichenwang; Dutzende von dessen Kämpfern erlitten schwerste Brandverletzungen durch das heiße Pech und Öl, das die Taladuris von den Zinnen gossen.
Erst der zweite Rückeroberungsversuch unter dem Kommando des zurückgekehrten Gonzalo di Madjani zwang die Taladuris im Angesicht der drückenden zahlenmäßigen Überlegenheit des Gegners zur Aufgabe der Zollfestung. Contessinas Reit- und Fechtkünste bewahrten sie als eine der wenigen vor der Gefangennahme durch die Puniner, der letzte Versuch, Valquirbrück in Brand zu setzen, misslang wegen der bereits in den Burghof einringenden Gegner.
Da Eytal Tandori, der inzwischen unter Mithilfe der Amazettis durch gewaltsamen Umsturz zum Ratsmeister Taladurs aufgestiegen war, beim Verlust Valquirbrücks getötet worden war, beschlossen Contessina Amazetti und Alonso Tandori selbst ihr Verlöbnis - die Hochzeit sollte ein Jahr später im Traviatempel von Taladur gefeiert werden und eine der größten Festivitäten werden, die die Streitturmstadt je gesehen hat. Allein, es kam nicht dazu - Alonso wurde von einer Bande Puniner Klingenjäger getötet, die sich vorgeblich auf der Suche nach dem verschollenen Zwergengrafen Rabosch auf Waldwachter Grund und Boden begeben hatten.
Seitdem hat Contessina den Puninern generell und nämlichen sechs Questadores im speziellen ihre Rache geschworen, auf die der Erzene Rat von Taladur ein Kopfgeld von jeweils 100 Dukaten ausgesetzt hat. Contessina weilt selbst von Zeit zu Zeit unter falscher Identität in der Hauptstadt, da die Talente der hübschen Taladuri auch einem anderen Spross ihrer Geburtsstadt nicht verborgen geblieben sind, der am Königs- und Kaiserhof zu allerhöchsten Würden gelangt ist: Kanzler Rafik Listhelm Maldonado v. Taladur ä. H. unterhält ein landesweites Spitzel- und Informantennetz, das ihn und die Hofkanzlei über alle berichtenswerten Neuigkeiten im Lande und auch an ausländischen Fürstenhöfen auf dem Laufenden hält und die Mundilla der Amazetti ist seit 1030 BF eine der Spioninnen in des Kanzlers Diensten.
Ihre Loyalität gilt dabei nach wir vor zuerst ihrer Familia, dann Taladur und erst danach der Hofkanzlei und dem Kaiser, wobei sie jedoch immerhin schon den Namen von drei derjenigen in Erfahrung bringen konnte, die am Tode Alonsos Schuld tragen: Rondrigo Mudejar, León Dhachmani de Vivar und Torquato Tournaboni müssen ihre Rache fürchten.
Zuhause in Taladur erwies sich Contessina dem neuen Ratsmeister Galeazzo von Zalfor mit der zeitweisen Festsetzung von dessen exilierten Gegnern als derart nützlich, dass er sie zu seiner Gardecapitana ernannte - wohlwissend, dass es die "kleine Gräfin" über kurz oder lang auch auf sein eigenes Amt abgesehen haben wird. Als sie 1032 bei der Festnahme des León de Vivar und des Torquato Tournaboni erneut scheiterte, wurde sie jedoch zur Burgcapitana von San Cardasso degradiert.
Im Traviamond 1033 zogen die Sub-Commandantin der Taladurer Wehr und ihr Gefolgsmann Turogosch Sohn des Thundrim aus, um den inzwischen zum Baron im Taubental aufgestiegenen León de Vivar aufgrund der Schulden seiner Baronie bei der Stadt Taladur zu arretieren. Da sie dabei zwischen die Fronten einer Adelsfehde gerieten, mussten die beiden Taladuris unverrichteter Dinge in die Streitturmstadt zurückkehren. Auch die Verhaftung des gesuchten Mörders Tito von Taladur war gescheitert. Obendrein war der linke Arm der schönen Contessina von unter den Hufen des Rosses der Romina von Ehrenstein-Streitzig zerschmettert worden, so dass er bis zur Schulter abgenommen werden musste. So entstellt und gedemütigt, wuchsen die Verbitterung und der Hass auf León de Vivar nur noch weiter.
Geschichten und Artikel über Contessina Amazetti
Geschichten
- Chronik:1027#Der Hakenmörder von Punin
- Chronik:1027#Von einem, der auszog, einen Grafen zu finden
- Chronik:1032#Alte Freunde, alte Feinde
- Chronik:1032#Alaunrausch in Liepenstein
- Chronik:1033#Streit ums Taubental