Hachmed Al'Benin ibn Rashmal
|
Bey Hachmed Al'Benin ibn Rashmal, den man auch Hachmed den Großmütigen, Hachmed den Mildtätigen oder - weniger ehrerbietig - Hachmed den Wehklagenden nennt, ist der zweite Nachfahr seiner (Groß-)Sippe, die seit der Eroberung der Reichsmark Amhallas über die reiche Oasenstadt Eslamabad am Nordrand der Khomwüste herrscht.
Bei seinen eigenen Untertanen ist der altersweise Bey, der in Personalunion auch Sheik des merkantil orientierten Stammes der Beni Qasem ist, höchst angesehen und beliebt. Fremde Potentaten aber spotten, daß der Herr der Stadt der Heilung für Kranke und Sieche selbst der größte eingebildete Kranke von allen sei, daß alle Regierungsgewalt deshalb schon seit Jahren insgeheim in den Händen seiner Erstfrau Hint läge und daß er mehr Zeit beim Jammern und Wehklagen und in der Gesellschaft seines Arztes zubächte, als mit Handeln und Entscheiden, wie man es in der novadischen Welt von einem wahren Machthaber erwartet.
Curriculum Vitae:
Als das wilde Reiterheer Rafim Al'Mougirs, des zweite Malkillahs, im Jahre 926 BF die damals noch ungeschützte Oasenstadt Eslamsbad überfiel, ritt an der Seite des neuen Kalifen auch der Krieger Qasem ben Al'Rik, Hairan einer Großsippe, die ursprünglich aus der Gegend von Khunchom stammte, der später zum Gründervater eines nach ihm benannten Stammes werden sollte. Wegen seiner Tapferkeit im Kampf gegen die Krieger des Kaisers der Docenyos ließ Malkillah II. Qasem ben Al'Rik als seinen Befehlshaber in der eroberten Oasenstadt zurück, während die Hauptmacht des Heeres durch den Norden und Westen der Reichsmark Amhallas und schließlich gen Punin weiterzog. Qasems erstgeborener Sohn Rashmal folgte seinem Vater als Oberhaupt der Oase Al'Mharim und als Bey der von Malkillah II. geschaffenen Sandschak Eslamabad. Er ließ eine mächtige Ringmauer um die Hauptstadt seines wachsenden und sich vermehrenden Volkes ziehen, deren Fertigstellung und Krönung durch zwei mächtige, kuppelgekrönte Stadttore erst sein Sohn Hachmed anno 992 BF erleben durfte.
Hachmed ist sich der - in novadischen Gefilden alles andere als üblichen - Ehre und Tradition bewußt, dass er nun schon der Dritte seines Blutes ist, dem die wechselnden Kalifen in Mherwed und Unau die Regierung des wichtigen Karawanenumschlageplatzes anvertrauen. Mag für die Mittelländer auch ihre eigene pompöse Hauptstadt Punin als "Tor zum Land der Ersten Sonne" gelten - für die Novadis ist Eslamabad (bzw. AlMharim) das Bab Al'Scheh - das Tor zur Wüste, denn erst sobald man die Stadt südwärts verlassen hat, beginnt die Reise für einige Wochen wirklich fährnisvoll und entbehrungsreich zu werden.