Rondrigo vom Eisenwalde
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Dom Rondrigo Honorio Trutz vom Eisenwalde ist seit fast 30 Jahren Gräflicher Castellan zu Ragath. Er gilt als rechte Hand und väterlicher Ratgeber des Grafen Brandil von Ehrenstein und hatte auch schon unter dessen Amtsvorgängern Julka Tilma und Tolak von Harmamund diesselbe Position inne. Da es in der reichen und riesigen Grafschaft Ragath - anders als im Yaquirtal oder der Südpforte - keinen Banus gibt, der dem Grafen zeitraubende administrative Pflichten abnimmt, beschränken sich die Befugnisse des Gräflichen Castellans von Ragath beileibe nicht nur auf das Amt des Majordomus der mächtigen Grafenfeste auf dem Burgberg von Ragath, sondern sie schließen in Personalunion auch die Rechte und Pflichten des obersten Contadors (Schatzmeisters), Mundschenks und sogar Heerführers der Grafschaft mit ein.
Äußeres
Dom Rondrigo ist ein stattlicher Mittsechziger von muskulöser, breitschultriger Statur und mittelgroßem Körperbau. Sein Stechschritt, die zackigen Bewegungen, die kerzengerade Haltung und die typischen O-Beine eines lebenslangen Reiters weisen ihn schon auf den ersten Blick als erfahrenen Kriegsmann und Ritter aus. Kaum jemand hat ihn je ohne seine umgeschnallte Zwergenklinge Torschax gesehen, die er angeblich sogar nachts im Bett neben sich liegen haben soll, wie die Ragather Höflinge witzeln. Die zahlreichen Stutzer und Laffen am modeverrückten Hof Graf Brandils spötteln und rümpfen oft die Nase über den alten Zausel, erst recht seit dem Ableben seiner geliebten Gemahlin Alleza vor einigen Jahren (der Schwester des Landstände-Procuradors Cambados von Arganzon), der sich seit ihrem Tod den Bart und das Haupthaar wuchern lässt, wie es will. Dazu trägt er die gleichen altmodischen, inzwischen x-fach geflickten Waffenröcke, die er schon damals unter Graf Tolak trug, obwohl ihm elegante Graf Brandil schon mehrfach anbot, ihn von seinem Leibschneider komplett neu einkleiden zu lassen. Aber der Castellan will davon nichts wissen.
Curriculum Vitae
Der heutige Castellan entstammt ursprünglich einer kleinen Waldwachter Caballerofamilia aus Tosch Mur. Seine Wiege stand im unbedeutenden Erzsucher-Dorf Norbast in der Baronie Bangour. Da der Titel seiner Mutter nicht erblich war, versuchte der junge Rondrigo wie viele Kinder des Niederadels, durch ritterliche Taten auf sich aufmerksam zu machen und so eine Position im kaiserlichen Heer, am Fürstenhofe oder in der gräflichen Verwaltung zu ergattern. Als junger Mann nahm er gleich in drei aufeinander folgenden Jahren an der traditionsreichen Djosta der Großen Ragather Grafenturnei teil und belegte dort den hervorragemdem Zweiten, Dritten und wiederum Dritten Platz, wodurch Graf Tolak von Harmamund auf ihn aufmerksam wurde und dem jungen talentierten und vor allem beharrlichen Caballero den Rang eines Rittmeisters in seiner eigenen Reiterei anbot.