Chronik.Ereignis1044 Eine Weinprobe 04: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Mittvierzigerin, mit einer simplen Bluse und Reiterhosen mit passenden Stiefeln gekleidet, nickte ebenfalls und begrüßte die Gäste mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. “Nun, auch wir sind auf dem Weg zu Domna Fabia, zu einem gemeinsamen Frühstück. Und wir sollten sie auch nicht länger warten lassen.”, sprach Issime und ging in Richtung der Terrasse.  
Die Mittvierzigerin, mit einer simplen Bluse und Reiterhosen mit passenden Stiefeln gekleidet, nickte ebenfalls und begrüßte die Gäste mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. “Nun, auch wir sind auf dem Weg zu Domna Fabia, zu einem gemeinsamen Frühstück. Und wir sollten sie auch nicht länger warten lassen.”, sprach Issime und ging in Richtung der Terrasse.  


“Verzeiht, Domna Selea, aber wir haben Bruchstücke Eures Gespräches vernommen, bevor wir aufeinander trafen. Ihr habt die Kaiserliche Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht in Ragath erwähnt. Habt ihr vor, eines der Mitglieder Eurer Familia dorthin zu entsenden? Dann kann ich Euch diese nur ans Herz legen. Sie steht für eine hervorragende Ausbildung in beiderlei Belangen, der Reiterei sowie der Pferdezucht. Mein [[Rohalijo de Verlez|Mann]] und ich sind Abgänger dieser Lehranstalt und auch unser [[Rayan de Herlez|Sohn]] genießt dort seine Zeit des Heranwachsens.”  
“Verzeiht, Domna Selea, aber wir haben Bruchstücke Eures Gespräches vernommen, bevor wir aufeinander trafen. Ihr habt die Kaiserliche Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht in Ragath erwähnt. Habt ihr vor, eines der Mitglieder Eurer Familia dorthin zu entsenden? Dann kann ich Euch diese nur ans Herz legen. Sie steht für eine hervorragende Ausbildung in beiderlei Belangen, der Reiterei sowie der Pferdezucht. Mein [[Rohalijo de Verlez|Mann]] und ich sind Abgänger dieser Lehranstalt und auch unser [[Rayan de Verlez|Sohn]] genießt dort seine Zeit des Heranwachsens.”  





Aktuelle Version vom 10. März 2025, 22:13 Uhr

Bei Taladur, Peraine 1044 BF

Finca de la Vega der Familia Cordellesa, am frühen Morgen

Autoren: De Verlez, Familia Cordellesa, Eliane,

Es war noch früh am Morgen. Die ersten Strahlen der Praiosscheibe erhellten den Himmel über den Taladurer Weinbergen.

Eine einzelne Reiterin lenkte ihre graue Yaqiurtaler-Stute auf den Weg zur Finca de la Vega. Issime von Ragathsquell y Quirod hatte den frühen Morgen für ihren täglichen Ausritt genutzt, auch, um den Kopf frei zu bekommen. Die Vorbereitungen für die Festlichkeiten zur Ernennung Guillermo Cordellesas zum Administrator von Gräflich Taladur waren doch umfangreicher als gedacht. Aber wer wäre sie, die freundliche Bitte Domna Fabias um Unterstützung bei den Planungen abzulehnen. Brachte es ihr doch auch etwas Abwechslung in das eintönige Dasein in Taladur.

Langsam passierte sie das offene Tor zum Hof, wo gerade das alltägliche Leben begann. Vor den Stallungen blieb sie kurz stehen und schwang sich aus dem Sattel. Der Stalljunge erblickte sie und grüßte höflich. Issime erwiderte den Gruß. Hatte der Junge sich endlich doch gemerkt, dass sie sich selbst um ihr Pferd kümmern würde. Sie ergriff die Zügel und führte ihr Pferd in seine Box. Dort löste sie Sattel, Decke und Zaumzeug und begann, es trocken zu reiben.

“Guten Morgen, Domna Issime. Wusste ich doch, dass ich Euch hier finde.”, hörte sie eine Stimme hinter sich. “Euch auch einen guten Morgen, Domna Madalena. Seid Ihr bereit für unsere morgendlichen Übungen? Ich bin hier gleich fertig.” Issime war es gewohnt, jeden Tag mit ihrem Mann zu trainieren. Und wenn einer von ihnen auf Reisen war, suchte sie sich gerne ein anderes ‘Opfer’ dafür. “So sehr ich das bevorzugen würde, aber wir werden zum Frühstück erwartet. Es sind Gäste zugegen und meine Mutter würde Euch gerne mit ihnen bekannt machen.” “Ach, möchte sie das? Dann sollten wir sie nicht so lange warten lassen.” Issime füllte noch Wasser und Heu auf, streichelte ihrem Pferd die Nüstern, trat dann aus der Box und verriegelte sie.

“Lasst uns gehen.” Madalena schaute verwundert. “Wollt Ihr Euch denn nicht….. “ “Umziehen meint Ihr? Wartet.” Issime begann, den Staub von ihren Beinkleidern und Stiefeln zu klopfen. Ihre Weste zog sie aus und hing diese ans Tor. “Oder ist es gar etwas Hochgeborenes, vor dem ich mich maßlos blamieren könnte? Ich meine gehört zu haben, dass es Gäste zu einer Weinprobe waren.” “Es ist eine Delegation der Familia Al'Morsqueta aus der Baronie Bangour. Ein Geweihter der Herrin Peraine ist auch dabei.” “Also keine Barone oder Grafen. Dann lasst uns gehen. Ihr wisst, Euer Mutter hasst Unpünktlichkeit.”


Als Domna Issime und Domna Madalena die Finca erreichten, trat der Verwalter mit einer Verbeugung auf sie zu. „Domna Fabia erwartet Euch bereits auf der Terrasse.“ Die beiden Frauen nickten knapp und wandten sich in die genannte Richtung.

Während sie sich dem Flur näherten, der zu den Gästezimmern führte, hörten sie Stimmen. „… du hast nicht Unrecht, es wird höchste Zeit, an die Zukunft der Kleinen zu denken. Ich nehme an, du hast bereits etwas im Sinn?”, erkundigte sich eine angenehme Männerstimme. „Ich habe mir einige Gedanken gemacht, ja. Schließlich sind sie bald meine Verantwortung. Bei Ordonya ist es leicht. Sie kann bereits jetzt mit Klinge und Pferd besser umgehen als so mancher Erwachsener. Daher kommt für sie eigentlich nur die Ausbildung in der Kaiserlichen Lehranstalt zu Ragath oder der Weg zur Caballera in Frage. Spätestens wenn ich Papás Nachfolge angetreten habe, werde ich Erkundigungen einziehen, ob sich ein geeigneter Kandidat für ihre Knappschaft findet. Bei Sarkyoza und Nandorito…”

Eine Frau in ihren späten Zwanzigern, die dunkelroten, fast schwarzen Locken hochgesteckt, und ein nur wenig älterer Mann traten auf den Hauptflur. Der ebenfalls dunkelhaarige Diener Peraines trug sein Ornat mit einer eleganten Lässigkeit, die ihm, neben seinem Aussehen, mit Sicherheit dem Neid so einiger Rahjageweihter und Salonlöwen eingebracht hätte.


Die schlanke Frau in dem elegant-schlichten, eher durch subtile Details ihren Stand vermittelnden Kleid, verstummte mitten im Satz. Mit einem freundlichen Lächeln und einer angedeuteten Verbeugung begrüßte sie beiden anderen Damen. „Domnas, verzeiht unsere Unachtsamkeit, dass wir beinahe mit Euch zusammengestoßen wären. Bitte.” Die Art, wie sie einer Kollision ausgewichen war, auf das unerwartete Auftreten der beiden Angesprochenen reagiert hatte, ließen erahnen, dass ein Zusammenstoß eher unwahrscheinlich gewesen wäre. „Ich glaube, wir haben uns noch nicht getroffen. Wenn ich vorstellen darf: Dom Tariano Al'Morsqueta, Diener der Ernte. Mein Name ist Selea Al'Morsqueta, Caballera zu Tôrzîlba. Wir sind Gäste Domna Fabia de Vegas und auf dem Weg zu ihr.” Ihre Hand mit dem wie aus dem Nichts erschienen Fächer deutete in die Richtung, in der die Terrasse lag.


Beide Damen verbeugten sich ebenfalls leicht. Die jüngere Frau, aufgrund der Kleidung als Kriegerin zu erkennen, ergriff zuerst das Wort. “Seid gegrüßt Euer Gnaden und Domna Selea. Nein, bisher wurden wir einander noch nicht vorgestellt. Madalena Cordellesa, jüngste Tochter der Gastgeberin und meine Begleiterin ist Domna Issime von Ragathsquell y Quirod. Eine gute Freundin der Familia.”

Die Mittvierzigerin, mit einer simplen Bluse und Reiterhosen mit passenden Stiefeln gekleidet, nickte ebenfalls und begrüßte die Gäste mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. “Nun, auch wir sind auf dem Weg zu Domna Fabia, zu einem gemeinsamen Frühstück. Und wir sollten sie auch nicht länger warten lassen.”, sprach Issime und ging in Richtung der Terrasse.

“Verzeiht, Domna Selea, aber wir haben Bruchstücke Eures Gespräches vernommen, bevor wir aufeinander trafen. Ihr habt die Kaiserliche Lehranstalt für Reiterei und Pferdezucht in Ragath erwähnt. Habt ihr vor, eines der Mitglieder Eurer Familia dorthin zu entsenden? Dann kann ich Euch diese nur ans Herz legen. Sie steht für eine hervorragende Ausbildung in beiderlei Belangen, der Reiterei sowie der Pferdezucht. Mein Mann und ich sind Abgänger dieser Lehranstalt und auch unser Sohn genießt dort seine Zeit des Heranwachsens.”


„Welch Fügung der Götter, Euch hier zu treffen, Domna Issime.“, antwortete die Gefragte. „In der Tat steht zur Debatte, meine jüngste Schwester, Domnatella Ordonya, dorthin zu senden. Oder sie die traditionelle Ausbildung zur Caballera durchlaufen zu lassen. Vielleicht bei jemandem, der im Pferdezucht und -ausbildung ebenfalls bewandert ist.“ Ihr Blick wanderte unauffällig über Domna Issime. Das unprätentiöse Auftreten war ihr sympathisch. „Darf ich fragen, ob Ihr Euren Sohn aus Tradition oder aus Überzeugung nach Ragath geschickt habt?“

“Aus beiden Gründen. Wie schon erwähnt, waren mein Mann und ich bereits dort, ebenso wie die Schwester und der Vater meines Mannes. Und als gebürtige Ragather ist es eine Ehre, auf einer der renommiertesten Schulen in der Heimat aufgenommen zu werden. Wieso habt Ihr die Lehranstalt in Betracht gezogen, Domna Selea?”

„Wegen des Renommées. Ich will sicherstellen, dass meine Schwester eine hervorragende Ausbildung erhält. Sei es durch jemand, der sie zur Caballera schlagen kann, wenn sie es verdient hat. Oder durch eine im ganzen Reich anerkannte Einrichtung in Almada. Angesichts der Talente und Neigungen meiner Schwester und dem Ruf der Kaiserlichen Lehranstalt schien es mir naheliegend. Wenn Ihr eine typische Vertreterin der Absolventen seid, spricht immer mehr für Ragath. Auch wenn eine Knappenzeit besser zu den Traditionen der Famila passt.“ Sie lächelte entschuldigend. „Sollten Euch meine Sorgen langweilen, verzeiht. Es ist eine ungewohnte Situation.“

“Nein. Natürlich nicht, Domna Selea. Es ist sehr wichtig, in wessen Hände man die Zukunft seiner Zöglinge legt.“ Kurz dachte Issime an ihre Zeit in der Lehranstalt. Eine typische Vertreterin der Absolventen. War sie das? Bestimmt nicht. “Nun, der typische Absolvent dieser Lehranstalt wird in eine militärische Einheit eintreten. Ein Großteil von ihnen wird Teil der Ragather Schlachtreiter. Nicht so wie ich.” Kurz wurde es still und man hörte nur noch die Schrifte auf dem Holz des Bodens. “Wenn Ihr also für Eure Schwester eine Karriere in der Armee anstrebt, ist Ragath dafür mehr als geeignet. Für eine Knappenzeit, was, wie Ihr sagtet, mehr Eurer Tradition entspricht, benötigt Ihr einen geeigneten Kämpen. Habt ihr da jemanden in Aussicht?”


Die vier erreichten die Terrasse, wo Domna Fabia und Dom Erresto sie bereits an einem reich gedeckten Tisch erwarteten.

“Für was jemanden in Aussicht, Domna Issime?”, fragte die Hausherrin. “Oh, verzeiht Domna Fabia. Die Zwölfe zum Gruße. Domna Selea und ich waren gerade in ein Gespräch über ihre Schwester und deren Zukunft vertieft.”

Die Erwähnte nickte. „Guten Morgen, Domna Fabia. Dom Erresto. Wir trafen Domna Madalena und Euren Gast zufällig. Domna Issime war so freundlich, mich bezüglich einer schwierigen Entscheidung zu beraten: die Wahl zwischen einer Ausbildung für meine Schwester an der Kaiserlichen Lehranstalt zu Ragath oder bei einem geeigneten Kämpen. Sie erkundigte sich soeben, ob ich für letzteres bereits jemanden im Sinn habe. Leider ist dem noch nicht so, Domna Issime, nein. Ich bin im Begriff, Erkundigungen einzuziehen. Habt Ihr jemand im Kopf, den zu empfehlen Ihr in Erwägung ziehen würdet? Den persönlich zu treffen sich lohnen würde?“ Die Neuankömmlinge setzten sich.


“Ich muss gestehen, dass mir jetzt auf die Schnelle niemand geeignetes einfällt. Mein Mann Rohaljo und meine Schwägerin Roxalba haben beide verantwortungsvolle Posten bei den Ragather Schlachtreitern und meine Base Rohaja ist in Diensten der Ehrengarde von Comtessa Concabella Blanca von Ehrenstein-Streitzig. Seid Ihr denn noch länger hier vor Ort, Domna Selea? Dann könnte ich mir gerne weitere Gedanken machen.” Issime wirkte kurz nachdenklich. “Oder wartet. Domna Fabia, wir sind doch gerade dabei, die Gästeliste für die Feierlichkeiten zu Ehren Eures Gatten ein letztes Mal durchzugehen. Stand nicht auch die Familia Al'Morsqueta darauf? Vielleicht will Domna Selea die Einladung wahrnehmen, und dort einen passenden Recken suchen. Wer weiss, vielleicht findet sich dort ein Taladurer Recke, der geeignet wäre.”

Domna Fabia nickte zustimmend. „Eine hervorragende Idee, Domna Issime. Dom Pasquallo, der Vater Dom Tarianos und Domna Seleas, war der Recke, der unseren Mundillo Emiglio zum Caballero schlug. Es wäre durchaus passend, wenn seine Tochter die Familia repräsentiert.“ Sie wandte sich an die anderen beiden Gäste. „Es ist etwas kurzfristig, doch wäre es meinem Gatten und mir eine Ehre, könntet Ihr es einrichten, bis zu den Feierlichkeiten in einigen Tagen zu bleiben. Selbstverständlich als unsere Gäste, sei es hier auf der Finca oder im Streitturm der Cordellesa zu Taladur.“

Domna Selea lächelte. „Es ist mir ein Vergnügen, Domna Fabia. Dann habe ich auch Gelegenheit, Eurem Gatten das Geschenk meines Vaters anlässlich seiner Ernennung zum gräflichen Admininstrador in persona zu überreichen. Tariano, wie ist es um deine Verfügbarkeit bestellt?“ Der Geweihte erwiderte bedauernd: „Ich fürchte, ich werde nicht teilnehmen können, mich ruft die Pflicht. Aber ich habe keinen Zweifel, dass du die Familia auch ohne mich angemessen repräsentieren wirst, meine Liebe.“

„Dann bleibe nur ich. Wenn mir die Domnas raten könnten, bei wem in Taladur ich mich trotz der Kürze der Zeit dem Anlass entsprechend einkleiden kann. Domna Issime, lasst uns unser Gespräch doch gerne bei einem Ausritt oder im Rahmen morgendlicher Ertüchtigung fortführen. Domna Fabia, wenn Ihr weitere Hilfe bei den Vorbereitungen gebrauchen könnt, es ist das Mindeste, was ich anbieten kann. Vielleicht ergibt sich auch Gelegenheit, neben dem Wein über weitere Geschäfte zu sprechen. Ihr erwähntest gestern, Dom Erresto, dass die Cordellesa in naher Zukunft eine gute Quelle für hochwertige Papierwaren haben werden, erste Proben der Ware verfügbar sind. Ich bin überzeugt, die ersten Referenzkunden können mit für beide Seiten vorteilhaften Konditionen rechnen. Erst recht, wenn man langfristige Beziehungen eingeht.“

In angeregte Gespräche vertieft widmete sich die Gesellschaft dem Frühstück, verschiedenste Pläne für die nähere und fernere Zukunft schmiedend.