Chronik.Ereignis1036 Besuch im Vanyadâl 26: Unterschied zwischen den Versionen

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"Ah, Alricio, hast du noch die Flasche von dem Apfelbrand, die Du in Dal gefunden hast?" Die Torwache rieb sich die Hände und hauchte ihren warmen Atem darauf. Die angesprochene zweite Wache zog den Umhang fester um sich. "Nein, die haben wir doch schon geköpft, als wir aus der Südpforte abgezogen sind. Götter, was würde ich für einen warmen Schluck geben, das ist ja heute nicht nicht zum aushalten mit der Kälte. Und gegen ein schönes Weib, das mir das Bett wärmt, hätte ich auch nichts!"  
"Ah, Alricio, hast du noch die Flasche von dem Apfelbrand, die Du in Dal gefunden hast?" Die Torwache rieb sich die Hände und hauchte ihren warmen Atem darauf. Die angesprochene zweite Wache zog den Umhang fester um sich. "Nein, die haben wir doch schon geköpft, als wir aus der Südpforte abgezogen sind. Götter, was würde ich für einen warmen Schluck geben, das ist ja heute nicht nicht zum aushalten mit der Kälte. Und gegen ein schönes Weib, das mir das Bett wärmt, hätte ich auch nichts!"  
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Sie merkte, dass ihr Scheffelsteiner Begleiter sie in der Dunkelheit verwundert ansah - aber es war ja nicht gelogen. Sie brauchte den kriegerischen Vogt und sein Terzio zur Befreiung Richezas und Belisethas.
Sie merkte, dass ihr Scheffelsteiner Begleiter sie in der Dunkelheit verwundert ansah - aber es war ja nicht gelogen. Sie brauchte den kriegerischen Vogt und sein Terzio zur Befreiung Richezas und Belisethas.
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'''Autor:''' [[Benutzer:Boraccio D'Altea|Boraccio D'Altea]]
"Rondra zum Gruße." antwortete der Sergeant eher reflexhaft. Seine Stirn runzelte sich bedenklich ob des Auftritts der Junkerin und er schien bereits zu einer weniger freundlichen Antwort ansetzen zu wollen, als der Schein seiner Laterne, mit der er die Reiter anleuchtete, auf die beiden Kornhammerer Begleiter der Domna fiel und er das Korhammerer Wappen erkannte. Er war lange genug Soldat um sich der alten Weisheit zu erinnern, daß man mit Adeligen nur Scherereien hat und sie am besten schnellst möglich dem nächsten Offizier aufs Auge drückt. "Alricio" befahl er "bring die Domna und ihre Begleitung zum Wachhabenden! Capitana Zefira soll sich der Sache annehmen." Der Angesprochene schulterte seine Waffe und schritt den Reitern voran durch die Gassen des Städtchens. Für die kalte Jahreszeit waren die Straßen erstaunlich voll, überall sah man Mercenarios, deren Hauptbeschäftigung es offensichtlich war ihren Sold mit allerlei Annehmlichkeiten durchzubringen. Der Ausflug durch die Stadt endete schließlich im Hof des Castello, wo eine klein gewachsene und drahtige, dafür aber um so energischere Frau in Rüstung die Gruppe in Empfang nahm. Nach einer kurzen Befragung wies sie eine Wache an, sich um die Rösser der Reisenden zu kümmern, und führte die Junkerin mit ihrer Begleitung in die Eingangshalle des Haupthauses. Dort sollten sie warten, bis sie die Angelegenheit dem Cronvogt gemeldet hatte.
[[Boraccio D'Altea]] saß am an seinem Schreibtisch und brütete über der Korrespondenz des Tages, als seine Offizierin eintrat. "Verzeihung, Capitano. Unten steht wartet eine Domna Rifada da Vanya, Junkerin zu Vanyadal, und bittet um eine Unterredung." Der Aracener schaute mißmutig von seinen Briefen auf. "Da Vanya?" brummte er "Was zum Kuckkuck hat die denn hier zu schaffen? Weiß ihr eine Kammer zu, ich werde mich morgen darum kümmern!". Er wandte sich wieder der lästigen Korrespondenz zu. Die Capitana druckste rum "Verzeiht, Euer Hochgeboren. Sie sagte, sie wäre die Tante von Domna [[Richeza Aldonaza von Scheffelstein|Richeza von Scheffelstein]], und wären wegen eben dieser hier." Boraccio sprang von seinem Stuhl auf. "Was sagst du da? Domna Richeza? Such [[Yalsica Osada von Lindholz|Yalsica]], sie soll die Domna in den kleinen Saal bringen und für Essen und Wein sorgen! Ich komme dann bald möglichst." "Zu Befehl!"
Die junge Knappin des Cronvogts öffnete die zweiflügelige Tür zu einem Saal und verbeugte sich artig. "Hier herein bitte, Domna Rifada. Seine Hochgeboren läßt ausrichten, daß ihr euch bereits stärken möget, er wird alsbald zu uns stoßen." Der Saal war nicht allzu groß. An den Wänden hingen allerlei Waffen, Auszeichnungen und Trophäen, die von den rondrianischen Tugenden des Burgherren kündeten. Eine Wand war den Trophäen der Jagd vorbehalten, wo die Köpfe von einigen kapitalen Hirschen und Keilern vom firungefälligen Geschick des Vogtes zeugten. Am auffälligsten war allerdings der bleiche Schädel, der dem eines Menschen glich, aber bedeutend größer als jeder Menschenkopf war. Die dicke Schädeldecke war einer Stelle zertrümmert, so als ob der mächtige Schlag eines Streithammers der monströsen Kreatur ein Ende gesetzt hätte. Auf einem Tisch in der Mitte des Saals standen Platten mit Brot, Käse, Wurst, kaltem Braten und Früchten bereit, sowie Karaffen mit Wein.





Version vom 30. Juli 2015, 14:58 Uhr

Königlich Khahirios, 7. Tsa 1036 BF

Khahirios, nachmittags und am späten Abend

Autor: SteveT

Der leichte neuerliche Schneefall, der heute den ganzen Tag lang unaufhörlich vom weißgrauen Himmelszelt herab gerieselt war, hatte die unüberblickbaren Hügelreihen Caldaias in eine weiße Einöde verwandelt, deren Anfang und Ende von keinem Punkt auszumachen war. Dumpf knirschend hallte der Hufschlag der Reittiere - zweier Schlachtrösser und eines Maultieres - von dem tiefen und weichen Untergrund wieder, in dem sie an manchen Stellen bis zu den Fesseln einsanken. Die Tristeza hatte es in sich in diesem Jahr, und Rifada da Vanya war schon seit sicher fünfundzwanzig Götterläufen nicht mehr so weit nördlich gekommen wie am heutigen Tage. Die bewaldeten Hügelkuppen dort am Horizont lagen schon in Garetien und damit in Haferyaquirien - kein Mensch mit Verstand reiste normalerweise aus freien Stücken so weit nördlich.

"Seid Ihr Euch sicher, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind?", fragte sie den alten Caballero aus Kornhammer, den ihr ihr Schwagervater Hesindian als Geleitschutz mitgegeben hatte. Er konnte nicht allzu viel jünger als Hesindian selbst sein - vielleicht war er früher dessen Escudero gewesen oder ähnliches.

Außer diesem begleitete sie noch ein gemeiner Waffenknecht auf einem Muli, der aber ausgesprochen verschlossen oder maulfaul war und nur einen Laut von sich gab, wenn sie ihn direkt ansprach. Mehr Begleitung hatte sie vom Scheffelsteiner Cronvogt gar nicht haben wollen, da sie gut auf sich alleine aufpassen konnte und er in Zeiten wie diesen besser seine Bewaffneten beisammen halten sollte.

"Um ehrlich zu sein: Alle Hügel sehen ziemlich gleich aus in diesem Land!", zuckte der Caballero etwas ratlos mit den Schultern. "Als ich einmal mit Domna Richeza hier langgekommen bin, war es Frühjahr und alles war satt grün." Er seufzte. "Ach - Domna Richeza! Ich kenne sie schon, seit sie ein kleines Mädchen war - ich kann nicht verwinden, was Ihr mir vorhin berichtet habt ... Sie wird also auf Burg Harmamund gefangen gehalten, und wir reiten in die falsche Richtung - gen Firun und nicht gen Praios! Anstatt sie dort herauszuhauen und notfalls Harmamund zu belagern, bis man sie freigibt, plagen wir uns mitten im Winter durch die Almadanische Pforte."

"Ich weiß schon, was ich tue!", raunzte Rifada patzig zurück. "Wenn es Krieg gibt, wenn wir Fehde führen gegen Praiosmin von Elenta und die Harmamund-Sippe, dann brauchen wir so viele und gute Schwerter, wie wir nur beisammen kriegen können! Und Richeza selbst hält große Stücke auf den Herrn dieses Landes und hat immer nur löblich von ihm gesprochen. Wenn dieser Boraccio D'Altea und seine 'Sturmfalken' nur ein bißchen nach Olenga der Klinge kommen, die ich früher kannte und schätzte, dann können sie wichtige Verbündete für uns werden!"

"Da! Seht nur!", deutete der alte Caballero in Richtung Nordosten, wo das weiße Wogenmeer der ihrerseits schon 200 bis 300 Schritt hohen Caldaier Hügel von einem schroffen, drei oder viermal so hohen Berg überragt wurde, dessen Gestein im fahlen Abendlicht bedrohlich dunkel wirkte. "Der Schwarze Berg - das ist Khahirios, ich erkenne ihn wieder!"

Rifadas Blick folgte seinem Fingerzeig. Tatsächlich schien am oberen Berghang eine kleine Ansiedlung und oben auf dem Gipfel ein Castillo zu thronen, die zwischenzeitlich immer wieder von den tieffliegenden Schwaden der grauen Schneewolken verborgen wurden.

Die Mär von Landgraf Badajoz dem Kahlen kam ihr sofort in den Sinn, der auf diesem Berg die Caldaier zum Widerstand gegen ihre eigene Vorfahrin, Escalada die Eiserne, eingeschworen hatte. So wie die caldaischen Hochländer damals das besser ausgerüstete und in der Kopfzahl überlegene ragatische Heer besiegt hatten, konnte auch ihre Parteiung obsiegen, wenn sie die Fehde nur gut genug vorbereitete!

"Auf! Versuchen wir es noch im letzten Licht des Tages dort hinauf zu schaffen, dass wir die Nacht auf der Burg und nicht wieder in einem Hain verbringen. Wenn Ihr mit meiner Nichte Richeza bereits einmal dort gewesen seid - umso besser! Ich bin mir sicher, dass uns der Cronvogt zumindest seine Gastfreundschaft gewähren wird. Alles andere wird man sehen! Ich kann Euch versichern, dass wir danach umgehend mit Richezas Befreiung beginnen werden."


Autor: Boraccio D'Altea

"Ah, Alricio, hast du noch die Flasche von dem Apfelbrand, die Du in Dal gefunden hast?" Die Torwache rieb sich die Hände und hauchte ihren warmen Atem darauf. Die angesprochene zweite Wache zog den Umhang fester um sich. "Nein, die haben wir doch schon geköpft, als wir aus der Südpforte abgezogen sind. Götter, was würde ich für einen warmen Schluck geben, das ist ja heute nicht nicht zum aushalten mit der Kälte. Und gegen ein schönes Weib, das mir das Bett wärmt, hätte ich auch nichts!"

"Na, das schlagt Euch mal schön aus dem Kopf, ihr Beiden!" Eine dritte Gestalt trat zu den beiden Mercenarios. "Oh, komm schon Sergeant, ein Schluck kann doch nicht schaden!" antworte erste Wache. "Ja, genau, wenigstens einen heißen Wein sollte man uns gönnen bei dem Sauwetter!" stimmte der zweite Söldling zu. "Nichts da! Ihr seid auf Wache und ihr wisst genau, dass der Capitano da keinerlei Spaß versteht! In einer Stunde werdet ihr abgelöst, dann könnt ihr in die Taverne euren Sold soviel versaufen und verhuren wie ihr wollt. Aber solange gehört euer Arsch noch mir!" Alricio brummte missmutig "Als ob wir hier im Krieg wären. Hier gibt's keine Heiden, die einen überfallen und die Kehle aufschlit ... da, da kommt wer!!"

Die Drei starrten in die Dunkelheit. "Drei Reiter ..." stellte der Sergeant fest "... und bewaffnet wie es scheint!" Die Mercenarios hielten nun ihre Hakenspieße bereit während sich ihr Sergeant vor den Reitern aufbaute. "Halt, im Namen des Cronvogts! Wer reitet da?"


Autor: SteveT

"Rondra zum Gruße! Rifada Jezebela da Vanya", presste die von den Torwächtern Angerufene zwischen ihren vor Kälte zusammengepressten Zähnen hervor. "Junkerin von und zu Vanyadal in Kaiserlich Selaque im Bosquirtal. Mein Begleiter hier ist Dom Abelardo, Hauptmann der Burgwache des Cronvogts Hesindian von Kornhammer."

Es war zwar nicht wirklich kalt zu nennen, aber mit Einbruch der Dunkelheit hatte selbst die hartgesottene Junkerin ihre sonst ganzjährig hochgekrempelten Ärmel einmal nach unten gerollt. Der steile Serpentinenweg hier herauf war im schwachen Madalicht ein Vabanque-Spiel gewesen und jeder von ihnen hatte sich, da man die Reittiere die meiste Zeit am Zügel hinter sich her führen musste, mehr als einmal auf dem Eis langgelegt.

"Euer Dorf hier ist elendig schwer zu erreichen und reichlich abgelegen, deshalb beabsichtigen wir die Nacht hier zu verbringen!", klärte Rifada die Torwächter auf, die es als früher Vielreisende gewohnt war, sich an jedem Ort selbst einzuladen, wenn dies erforderlich war. "Kündigt mich ausserdem Cronvogt Borracio D'Altea an! Ich muss ihn in einer hochgradig dringlichen Angelegenheit sprechen, die von Wichtigkeit für die gesamte Grafschaft ist. Sagt ihm, er sei mit meiner Nichte - Richeza von Scheffelstein - wohlbekannt und es ginge um eben diese!"

Sie merkte, dass ihr Scheffelsteiner Begleiter sie in der Dunkelheit verwundert ansah - aber es war ja nicht gelogen. Sie brauchte den kriegerischen Vogt und sein Terzio zur Befreiung Richezas und Belisethas.


Autor: Boraccio D'Altea

"Rondra zum Gruße." antwortete der Sergeant eher reflexhaft. Seine Stirn runzelte sich bedenklich ob des Auftritts der Junkerin und er schien bereits zu einer weniger freundlichen Antwort ansetzen zu wollen, als der Schein seiner Laterne, mit der er die Reiter anleuchtete, auf die beiden Kornhammerer Begleiter der Domna fiel und er das Korhammerer Wappen erkannte. Er war lange genug Soldat um sich der alten Weisheit zu erinnern, daß man mit Adeligen nur Scherereien hat und sie am besten schnellst möglich dem nächsten Offizier aufs Auge drückt. "Alricio" befahl er "bring die Domna und ihre Begleitung zum Wachhabenden! Capitana Zefira soll sich der Sache annehmen." Der Angesprochene schulterte seine Waffe und schritt den Reitern voran durch die Gassen des Städtchens. Für die kalte Jahreszeit waren die Straßen erstaunlich voll, überall sah man Mercenarios, deren Hauptbeschäftigung es offensichtlich war ihren Sold mit allerlei Annehmlichkeiten durchzubringen. Der Ausflug durch die Stadt endete schließlich im Hof des Castello, wo eine klein gewachsene und drahtige, dafür aber um so energischere Frau in Rüstung die Gruppe in Empfang nahm. Nach einer kurzen Befragung wies sie eine Wache an, sich um die Rösser der Reisenden zu kümmern, und führte die Junkerin mit ihrer Begleitung in die Eingangshalle des Haupthauses. Dort sollten sie warten, bis sie die Angelegenheit dem Cronvogt gemeldet hatte.

Boraccio D'Altea saß am an seinem Schreibtisch und brütete über der Korrespondenz des Tages, als seine Offizierin eintrat. "Verzeihung, Capitano. Unten steht wartet eine Domna Rifada da Vanya, Junkerin zu Vanyadal, und bittet um eine Unterredung." Der Aracener schaute mißmutig von seinen Briefen auf. "Da Vanya?" brummte er "Was zum Kuckkuck hat die denn hier zu schaffen? Weiß ihr eine Kammer zu, ich werde mich morgen darum kümmern!". Er wandte sich wieder der lästigen Korrespondenz zu. Die Capitana druckste rum "Verzeiht, Euer Hochgeboren. Sie sagte, sie wäre die Tante von Domna Richeza von Scheffelstein, und wären wegen eben dieser hier." Boraccio sprang von seinem Stuhl auf. "Was sagst du da? Domna Richeza? Such Yalsica, sie soll die Domna in den kleinen Saal bringen und für Essen und Wein sorgen! Ich komme dann bald möglichst." "Zu Befehl!"

Die junge Knappin des Cronvogts öffnete die zweiflügelige Tür zu einem Saal und verbeugte sich artig. "Hier herein bitte, Domna Rifada. Seine Hochgeboren läßt ausrichten, daß ihr euch bereits stärken möget, er wird alsbald zu uns stoßen." Der Saal war nicht allzu groß. An den Wänden hingen allerlei Waffen, Auszeichnungen und Trophäen, die von den rondrianischen Tugenden des Burgherren kündeten. Eine Wand war den Trophäen der Jagd vorbehalten, wo die Köpfe von einigen kapitalen Hirschen und Keilern vom firungefälligen Geschick des Vogtes zeugten. Am auffälligsten war allerdings der bleiche Schädel, der dem eines Menschen glich, aber bedeutend größer als jeder Menschenkopf war. Die dicke Schädeldecke war einer Stelle zertrümmert, so als ob der mächtige Schlag eines Streithammers der monströsen Kreatur ein Ende gesetzt hätte. Auf einem Tisch in der Mitte des Saals standen Platten mit Brot, Käse, Wurst, kaltem Braten und Früchten bereit, sowie Karaffen mit Wein.