Amando Dhachmani de Vivar: Unterschied zwischen den Versionen
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|Familia=[[Familia Vivar|Vivar]]|Titel=[[Hoher Rat (Punin)|Stadtkämmerer zu Punin]], Mitglied des [[Cronrat|Cronrats]]|Tsatag=12 | |Familia=[[Familia Vivar|Vivar]]|Titel=[[Hoher Rat (Punin)|Stadtkämmerer zu Punin]], Mitglied des [[Cronrat|Cronrats]] | ||
|Tsatag={{Datum|999|3|12|}} | |||
|Boronstag= | |||
|Größe=1,81 Schritt|Gewicht=86 Stein|Haare=schwarz, meist zu einem Eslamszopf gebunden, säuberlich geschnittener Kaiser-Alrik- und Backenbart | |||
|Augenfarbe=schwarz | |Augenfarbe=schwarz | ||
|Kurzcharakteristik=kompetenter Fernhändler und Demagoge, erfahrener Hausmann|Herausragende Eigenschaften=KL 14, CH 14|Herausragende Talente=Etikette 7 [8], Menschenkenntnis 10 [12], Überreden (Feilschen) 11 [12], Überzeugen (Demagogie/Plädoyer/Predigt) 12 [3], Rechnen 11, Schätzen 10, L/S [Kusliker Zeichen] 8, L/S [Tulamidya] 7, Sprachen Kennen [Bosparano] 7, Sprachen Kennen [Garethi] 12, Sprachen kennen [Mhanadiya] 10, Handel 12, Hauswirtschaft 9 | |Kurzcharakteristik=kompetenter Fernhändler und Demagoge, erfahrener Hausmann|Herausragende Eigenschaften=KL 14, CH 14|Herausragende Talente=Etikette 7 [8], Menschenkenntnis 10 [12], Überreden (Feilschen) 11 [12], Überzeugen (Demagogie/Plädoyer/Predigt) 12 [3], Rechnen 11, Schätzen 10, L/S [Kusliker Zeichen] 8, L/S [Tulamidya] 7, Sprachen Kennen [Bosparano] 7, Sprachen Kennen [Garethi] 12, Sprachen kennen [Mhanadiya] 10, Handel 12, Hauswirtschaft 9 | ||
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|Wappen=[[Datei:Famiglia-de-Vivar.jpg]]<br>Auf blauem Grund eine silberne, gebundene Lilie | |Wappen=[[Datei:Famiglia-de-Vivar.jpg]]<br>Auf blauem Grund eine silberne, gebundene Lilie | ||
|Wahlspruch= | |Wahlspruch= | ||
|Verwendung im Spiel=Ein zwar sympathischer, doch nur bedingt fähiger Erbe eines mittelgroßen Unternehmens, der mit seiner Vergesslichkeit so manche(n) zur Weißglut bringt. Gleichzeitig aufgrund seiner Kontrolle der Stadtkasse und seiner Verbindungen zum Fürsten | |Verwendung im Spiel=Ein zwar sympathischer, doch nur bedingt fähiger Erbe eines mittelgroßen Unternehmens, der mit seiner Vergesslichkeit so manche(n) zur Weißglut bringt. Gleichzeitig aufgrund seiner Kontrolle der Stadtkasse und seiner Verbindungen zum Fürsten und zur Ratsmeisterin Anlaufstelle für viele Bittsteller, Speichellecker und Intriganten. Dom Amando sucht immer wieder Begleiter für seine Handelszüge ins Tulamidenland. | ||
|Zitate=„Wo habe ich denn nur ...? Ah ja, danke, Nazir. Ich wusste, dass ich es da hingelegt hatte.“<br>„Eure Geschichte, Maestro Sgurri, ist wirklich herzzerreißend, aber sie erklärt nicht, warum Ihr ohne Euren Zehnten hier erschienen seid. Ihr kennt doch das Schicksal, das Dom Talfan ereilte. Wollt Ihr ihm etwa nacheifern und Euch im Schuldturm einnisten? Wer soll denn dann Eure Taberna führen? Etwa Euer Drei-Käse-Hoch hier, den Ihr mitgeschleift habt, damit er mich aus großen Kulleraugen anstarre und mich dazu bringe, beide Augen vor dem Unrecht zu verschließen, das Ihr an der Stadt Punin begeht?“ | |Zitate=„Wo habe ich denn nur ...? Ah ja, danke, Nazir. Ich wusste, dass ich es da hingelegt hatte.“<br>„Eure Geschichte, Maestro Sgurri, ist wirklich herzzerreißend, aber sie erklärt nicht, warum Ihr ohne Euren Zehnten hier erschienen seid. Ihr kennt doch das Schicksal, das Dom Talfan ereilte. Wollt Ihr ihm etwa nacheifern und Euch im Schuldturm einnisten? Wer soll denn dann Eure Taberna führen? Etwa Euer Drei-Käse-Hoch hier, den Ihr mitgeschleift habt, damit er mich aus großen Kulleraugen anstarre und mich dazu bringe, beide Augen vor dem Unrecht zu verschließen, das Ihr an der Stadt Punin begeht?“ | ||
|Spielstatus=SC ([[Benutzer:León de Vivar|vivar]]) | |Spielstatus=SC ([[Benutzer:León de Vivar|vivar]]) | ||
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==Äußeres== | ==Äußeres== | ||
Wie alle [[Familia Vivar|Vivar]] ist Dom Amando von ansprechendem Äußeren. Er ist groß gewachsen, mit einer Haut von jenem natürlichen Bronzeton, den die Mischung von tulamidischem und mittelländischen Blut mit sich bringt, an seinen Gliedern ließen sich die Proportionen einer bosparanischen Heldenstatue nehmen und in seinem Antlitz mit den den tiefschwarzen Augen und den dichten Brauen zeigen sich Jahrhunderte edler Herkunft. Das schwarze Haar trägt er in der Regel zu einem strengen Eslamszopf gebunden. Während er in Inostal weilte, hatte er seinen Kaiser-Alrik-Bart zudem um einen gepflegten Backenbart ergänzt, weil ihm das einen rustikalen Anschein gab. Vor einigen Jahren war Dom Amando noch gut durchtrainiert, doch mittlerweile zeigt sich an seinem Bauch und auf allen vier Backen, dass der Ratsherr die Sänfte dem Pferd, den Schreibtisch dem Fechtboden, die deftigen Speisen den mageren und den Wein dem Wasser vorzieht. | [[Datei:Amando Dhachmani de Vivar color.png|300px|thumb|left|Dom Amando Dhachmani de Vivar]]Wie alle [[Familia Vivar|Vivar]] ist Dom Amando von ansprechendem Äußeren. Er ist groß gewachsen, mit einer Haut von jenem natürlichen Bronzeton, den die Mischung von tulamidischem und mittelländischen Blut mit sich bringt, an seinen Gliedern ließen sich die Proportionen einer bosparanischen Heldenstatue nehmen und in seinem Antlitz mit den den tiefschwarzen Augen und den dichten Brauen zeigen sich Jahrhunderte edler Herkunft. Das schwarze Haar trägt er in der Regel zu einem strengen Eslamszopf gebunden. Während er in Inostal weilte, hatte er seinen Kaiser-Alrik-Bart zudem um einen gepflegten Backenbart ergänzt, weil ihm das einen rustikalen Anschein gab. Vor einigen Jahren war Dom Amando noch gut durchtrainiert, doch mittlerweile zeigt sich an seinem Bauch und auf allen vier Backen, dass der Ratsherr die Sänfte dem Pferd, den Schreibtisch dem Fechtboden, die deftigen Speisen den mageren und den Wein dem Wasser vorzieht. | ||
Wenn er nicht gerade bei einer Ratssitzung weilt und die weite schwarze Robe mit der goldenen Ratsherrenkette trägt, so gefällt sich Dom Amando in Seidenstrümpfen, knielangen Pluderhosen und Brokatwams. Statt des Caldabresers des Adels trägt er jedoch ein Barett mit Pfauenfedern in den Farben seiner Familia. Bewaffnet ist er in der Regel höchstens mit einem langen Dolch. Ist er zu Fuß unterwegs - was er im Freien tunlichst zu vermeiden sucht - so eilt er nie, sondern schreitet einher, im Bewusstsein, mit Reichtum, einer langen Ahnenreihe und zwei alles Unbill von ihm fernhaltenden tulamidischen Leibwächtern gesegnet zu sein. | Wenn er nicht gerade bei einer Ratssitzung weilt und die weite schwarze Robe mit der goldenen Ratsherrenkette trägt, so gefällt sich Dom Amando in Seidenstrümpfen, knielangen Pluderhosen und Brokatwams. Statt des Caldabresers des Adels trägt er jedoch ein Barett mit Pfauenfedern in den Farben seiner Familia. Bewaffnet ist er in der Regel höchstens mit einem langen Dolch. Ist er zu Fuß unterwegs - was er im Freien tunlichst zu vermeiden sucht - so eilt er nie, sondern schreitet einher, im Bewusstsein, mit Reichtum, einer langen Ahnenreihe und zwei alles Unbill von ihm fernhaltenden tulamidischen Leibwächtern gesegnet zu sein. | ||
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Geboren am 12. Efferd [[Annalen:999|999]] in Punin als [[Mundillo]] der landlosen [[Grafschaft Waldwacht|Waldwachter]] Caballera [[Richeza de Vivar y Sangrín]] und des [[avwik:Khunchom|Khunchomer]] Handelsherrn [[Djerid ibn Dhachmani]], war der kleine Amando von Beginn an Spielball zwischen den konträren Interessen seiner Eltern. Während seine Mutter einen noblen Recken aus ihm machen wollte und ihm allerlei ''Cortesía'' beizubringen versuchte, war für Herrn Djerid immer klar, dass die Verwaltung des Handelskontors einmal an seinen Erstgeborenen gehen müsse. Mal zeigte Domna Richeza ihrem Sohn ein paar Fechtkünste, mal lehrte Herr Djerid ihn das Zählen mit den Fingern und das Schreiben von Nummern. Da Herr Djerid dabei aber keinen sonderlich langen Atem bewies und sein Eheweib alsbald wieder schwanger ward, genoss Amando zunächst einmal eine glückliche, von elterlichen Erziehungsversuchen ungestörte Kindheit - bis [[Annalen:1007|1007]] sein Bruder León geboren ward. | Geboren am 12. Efferd [[Annalen:999|999]] in Punin als [[Mundillo]] der landlosen [[Grafschaft Waldwacht|Waldwachter]] Caballera [[Richeza de Vivar y Sangrín]] und des [[avwik:Khunchom|Khunchomer]] Handelsherrn [[Djerid ibn Dhachmani]], war der kleine Amando von Beginn an Spielball zwischen den konträren Interessen seiner Eltern. Während seine Mutter einen noblen Recken aus ihm machen wollte und ihm allerlei ''Cortesía'' beizubringen versuchte, war für Herrn Djerid immer klar, dass die Verwaltung des Handelskontors einmal an seinen Erstgeborenen gehen müsse. Mal zeigte Domna Richeza ihrem Sohn ein paar Fechtkünste, mal lehrte Herr Djerid ihn das Zählen mit den Fingern und das Schreiben von Nummern. Da Herr Djerid dabei aber keinen sonderlich langen Atem bewies und sein Eheweib alsbald wieder schwanger ward, genoss Amando zunächst einmal eine glückliche, von elterlichen Erziehungsversuchen ungestörte Kindheit - bis [[Annalen:1007|1007]] sein Bruder León geboren ward. | ||
Dieser mauserte sich schnell zum Liebling aller Dienstboten und ungekrönten Herrscher über den Palacio Vivar und wurde ihm und seiner Schwester [[Rahiada Dhachmani de Vivar|Rahiada]] in allem vorgezogen | Dieser mauserte sich schnell zum Liebling aller Dienstboten und ungekrönten Herrscher über den Palacio Vivar und wurde ihm und seiner Schwester [[Rahiada Dhachmani de Vivar|Rahiada]] in allem vorgezogen. Zu allem Überfluss gewann der kleine Schurke auch außerhalb des Palacios schnell Freunde (wie den Bankierssohn [[Torquato Tournaboni]], den ebenfalls aus [[Tiefenbrunn]] stammenden [[Perico Veracis]] und den Druckerspross [[Laurenzio Sfandini]]), mit denen er Domnito Amando necken und ärgern konnte. Der, obwohl älter und stärker, pflegte bei solchen Anlässen stets weinend zu seinem betagten Hauslehrer [[Corallio Jenuiras]] zu rennen, auf dass dieser das Unrecht beende, das seinem Schüler angetan worden war. Da Dom Corallio jedoch ein Mann von äußerst nachsichtiger und fürsorglicher Art war, verstärkten sich bei Dom Amando statt Fecht-, Lese- und Rechenkünste vor allem seine Faulheit, seine Vergesslichkeit und sein weichliches Naturell, was ihn zum noch größeren Gespött der anderen Kinder aus der guten Gesellschaft Punins machen sollte. | ||
Domnito Amando hatte fast seine gesamte Jugend unter den (meist harmlosen) Streichen seines Bruder und dessen Freunden zu leiden. So wurde er zu einem zurückgezogenen Jüngling, der seine Nase vor allem in die Bücher steckte, nur selten ausritt und sein Interesse an Domnatellas diesen nur mit Mühe mitteilen konnte. Und hatte er einmal ein Mädchen so weit, dass es ihm einen verschämten Kuss schenkte, so standen gewiss Domnito León und seine Spießgesellen hinter der nächsten Ecke und lachten ihn aus. | Domnito Amando hatte fast seine gesamte Jugend unter den (meist harmlosen) Streichen seines Bruder und dessen Freunden zu leiden. So wurde er zu einem zurückgezogenen Jüngling, der seine Nase vor allem in die Bücher steckte, nur selten ausritt und sein Interesse an Domnatellas diesen nur mit Mühe mitteilen konnte. Und hatte er einmal ein Mädchen so weit, dass es ihm einen verschämten Kuss schenkte, so standen gewiss Domnito León und seine Spießgesellen hinter der nächsten Ecke und lachten ihn aus. | ||
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===Ehe und Familia=== | ===Ehe und Familia=== | ||
Als {{PAGENAME}} [[Annalen:1021|1021]] nach über vier Lehrjahren wieder nach Punin zurückkehrte, war aus ihm ein halber Tulamide geworden, der | Als {{PAGENAME}} [[Annalen:1021|1021]] nach über vier Lehrjahren wieder nach Punin zurückkehrte, war aus ihm ein halber Tulamide geworden, der mit gekreuzten Beinen auf dem Boden saß, Geschäftpartner und Kunden mit den blumigsten Worten zum Kauf animieren konnte und "Châra!" schrie, wenn etwas misslang. Seine Mutter war entsetzt und versuchte ihn mit einer geballten Ladung gesellschaftlicher Ereignisse so schnell wie möglich wieder zu puninisieren. Bei einem dieser Anlässe verliebte sich [[Rhinaya von Viryamun-Liepenstein]], eine junge Unteroffizierin der [[Ragather Schlachtreiter]], in den braungebrannten jungen Mann, der so schöne Worte drechseln konnte. Weil sie eine Frau der Tat war, wurde sie kurz darauf im Palacio Vivar vorstellig und bat Domna Richeza um die Hand ihres Mundillos. Da Domna Rhinaya aus einem altem [[Tosch Mur]]er [[Descendiente]]geschlecht stammte und einen guten Leumund vorweisen konnte, willigte Domna Richeza ohne zu zögern ein. Noch im Perainemond des selben Jahres wurde die Verlobung offiziell verkündet und nach einem [[Annalen:1022|Götterlauf]], während dessen Dom Amando genügend Zeit hatte, seine Zukünftige kennen, lieben und bewundern zu lernen, wurde in Punin Hochzeit gefeiert. | ||
Das Eheglück der schneidigen Kadettin und des gemütlichen Händlers, der im Kontor seines Vaters eine Anstellung fand, ward am 9. Rahja [[Annalen:1023|1023]] durch die Geburt der Zwillinge [[Isha de Vivar y Viryamun|Isha]] und [[Rascal de Vivar y Viryamun|Rascal]] gekrönt. Da seine Ehefrau sich noch in der Ausbildung befand und überdies die Beschäftigung mit Kleinkindern für keine soldatische Aufgabe hielt, lag die Aufzucht der beiden Sprösslinge von Beginn an in Händen des häuslichen Dom Amando. Dies sollte sich auch nicht ändern, als Domna Rhinaya [[Annalen:1025|1025]] ihre Ausbildung bei den Ragathern vollendete und als Leutnantin in der VII. Schwadron eine Festanstellung erhielt, die es ihr erlaubte, zwei Tage in der Woche bei Mann und Kindern zu verbringen. Dom Amando kümmerte sich wochentags um seine Kinder und half seinem Vater Djerid, welcher Isha und Rascal vergötterte, im Kontor. Wäre es nach {{PAGENAME}} gegangen, so hätte sein Leben immer so fortlaufen können. | Das Eheglück der schneidigen Kadettin und des gemütlichen Händlers, der im Kontor seines Vaters eine Anstellung fand, ward am 9. Rahja [[Annalen:1023|1023]] durch die Geburt der Zwillinge [[Isha de Vivar y Viryamun|Isha]] und [[Rascal de Vivar y Viryamun|Rascal]] gekrönt. Da seine Ehefrau sich noch in der Ausbildung befand und überdies die Beschäftigung mit Kleinkindern für keine soldatische Aufgabe hielt, lag die Aufzucht der beiden Sprösslinge von Beginn an in Händen des häuslichen Dom Amando. Dies sollte sich auch nicht ändern, als Domna Rhinaya [[Annalen:1025|1025]] ihre Ausbildung bei den Ragathern vollendete und als Leutnantin in der VII. Schwadron eine Festanstellung erhielt, die es ihr erlaubte, zwei Tage in der Woche bei Mann und Kindern zu verbringen. Dom Amando kümmerte sich wochentags um seine Kinder und half seinem Vater Djerid, welcher Isha und Rascal vergötterte, im Kontor. Wäre es nach {{PAGENAME}} gegangen, so hätte sein Leben immer so fortlaufen können. | ||
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Während besonders das jüngste der Geschwister, Domnita [[Delilah Dhachmani de Vivar|Delilah]], sehr unter der Abwesenheit des fröhlichen jungen Draufgängers litt und bei einem Kuhhandel mit dem [[Decimo Criminale]] die Aufhebung des Urteils bewirkte, vergaß ihn Dom Amando beinahe zur Gänze und wurde nur einmal an ihn erinnert, als sein ohne Kinder gestorbener Oheim [[Zurbarán de Vivar y Sangrín|Zurbarán]], der Junker von [[Junkergut Vivar|Vivar]] im fernen [[Tosch Mur]] - zu des Mundillos großen Ärger - mit seinem Testament Dom León zu seinem Nachfolger bestimmte. Doch Dom León hatte [[Hüter des Almadin|mächtige Feinde]], die ihr Geheimnis um jeden Preis wahren wollten. Als er im Ingerimmmond [[Annalen:1026|1026]] nach Punin zurückkehrte, überfielen sie den Palacio Vivar und verschleppten Dom Amando und Domnita Delilah nach [[Transbosquirien]], wo sie erst ein halbes Jahr später ausgerechnet durch [[Perico Veracis]], einen jener Plagegeister aus Dom Amandos Jugend, freigekauft wurden. | Während besonders das jüngste der Geschwister, Domnita [[Delilah Dhachmani de Vivar|Delilah]], sehr unter der Abwesenheit des fröhlichen jungen Draufgängers litt und bei einem Kuhhandel mit dem [[Decimo Criminale]] die Aufhebung des Urteils bewirkte, vergaß ihn Dom Amando beinahe zur Gänze und wurde nur einmal an ihn erinnert, als sein ohne Kinder gestorbener Oheim [[Zurbarán de Vivar y Sangrín|Zurbarán]], der Junker von [[Junkergut Vivar|Vivar]] im fernen [[Tosch Mur]] - zu des Mundillos großen Ärger - mit seinem Testament Dom León zu seinem Nachfolger bestimmte. Doch Dom León hatte [[Hüter des Almadin|mächtige Feinde]], die ihr Geheimnis um jeden Preis wahren wollten. Als er im Ingerimmmond [[Annalen:1026|1026]] nach Punin zurückkehrte, überfielen sie den Palacio Vivar und verschleppten Dom Amando und Domnita Delilah nach [[Transbosquirien]], wo sie erst ein halbes Jahr später ausgerechnet durch [[Perico Veracis]], einen jener Plagegeister aus Dom Amandos Jugend, freigekauft wurden. | ||
Im Perainemond [[Annalen:1027|1027]] kam es noch schlimmer für den jungen Kaufherrn. Als Leutnantin des Reichsheers zog Domna Rhinaya in den Krieg gegen die untoten Horden des [[avwik:Rhazzazor|Schwarzen Rhazzazor]] und kehrte wie viele gute Almadaner vom [[avwik:Mythraelsfeld|Schlacht auf dem Mythraelsfeld]] nicht mehr zurück. Dom Amando brach in Tränen aus, als er den Namen seiner geliebten Gemahlin unter den Gefallenen im [[Yaquirblick Sonderausgabe|Yaquirblick]] lesen musste, und wäre nicht seine Mutter gewesen, die ihn wieder aufrichtete, wäre er wohl an seiner Verzweiflung eingegangen. | Im Perainemond [[Annalen:1027|1027]] kam es noch schlimmer für den jungen Kaufherrn. Als Leutnantin des Reichsheers zog Domna Rhinaya in den Krieg gegen die untoten Horden des [[avwik:Rhazzazor|Schwarzen Rhazzazor]] und kehrte wie viele gute Almadaner vom [[avwik:Mythraelsfeld|Schlacht auf dem Mythraelsfeld]] nicht mehr zurück. Dom Amando brach in Tränen aus, als er den Namen seiner geliebten Gemahlin unter den Gefallenen im [[Yaquirblick Sonderausgabe|Yaquirblick]] lesen musste, und wäre nicht seine Mutter gewesen, die ihn wieder aufrichtete, wäre er wohl an seiner Verzweiflung eingegangen. | ||
===Politische Laufbahn=== | ===Politische Laufbahn=== | ||
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===Gefangenschaft, zweite Ehe, Exil und Heimkehr=== | ===Gefangenschaft, zweite Ehe, Exil und Heimkehr=== | ||
Im Zuge der Fehde zwischen den Vivar und denen [[Familia von Alstingen|von Alstingen]] wurden Dom Amando und seine Verlobte kurzzeitig von letzterem als Geisel genommen; mit dem Ziel, Dom Amandos Bruder León zur Herausgabe der [[Baronie Taubental]] zu zwingen. Als [[Remigius von Alstingen]] durch den ''[[Annalen.Ereignis1033 TRA 4 Santa-Catalina-Ritt|Santa-Catalina-Ritt]]'' am Morgen des 4. Travia 1033 vernichtend geschlagen wurde, musste dessen Verbündeter [[Gujadal Al'Kasim]] die beiden Verlobten jedoch wieder freilassen. Gemeinsam mit Dom Amandos Bruder und Domna Odinas Verwandten [[lfwiki:Dartan di Salsavûr|Dartan]] begingen sie im Taubental die feierliche Woche der [[Santa Catalina]] und kehrten nach Inostal zurück. Am 18. Rahja 1033 wurde zu [[Brig-Lo]] gar ihr [[Archiv:1033 RAH 18 Hochzeitsurkunde Amando Dhachmani de Vivar und Odina di Salsavûr|Ehebund vor Rondra und Rahja]] geschlossen, bei dem Baronin [[Gerone vom Berg]] als Trauzeugin diente. Als Zeichen seiner Verbundenheit mit beiden Göttinnen stiftete das Brautpaar dem Puniner Rahjatempel ein prachtvoller Devotionalienbild der Santa Catalina und spendete dem [[Vierertempel]] zu Brig-Lo eine nicht unerhebliche Summe für die Wiedererrichtung der Rondrastatue. Die Tyrannei des [[Vesijo de Fuente y Beiras|Valedors von Punin]], eines persönlichen Feinds aller Vivar, zwang den Pfandvogt von Inostal jedoch bereits im darauf folgenden Rondramond | Im Zuge der Fehde zwischen den Vivar und denen [[Familia von Alstingen|von Alstingen]] wurden Dom Amando und seine Verlobte kurzzeitig von letzterem als Geisel genommen; mit dem Ziel, Dom Amandos Bruder León zur Herausgabe der [[Baronie Taubental]] zu zwingen. Als [[Remigius von Alstingen]] durch den ''[[Annalen.Ereignis1033 TRA 4 Santa-Catalina-Ritt|Santa-Catalina-Ritt]]'' am Morgen des 4. Travia 1033 vernichtend geschlagen wurde, musste dessen Verbündeter [[Gujadal Al'Kasim]] die beiden Verlobten jedoch wieder freilassen. Gemeinsam mit Dom Amandos Bruder und Domna Odinas Verwandten [[lfwiki:Dartan di Salsavûr|Dartan]] begingen sie im Taubental die feierliche Woche der [[Santa Catalina]] und kehrten nach Inostal zurück. Am 18. Rahja 1033 wurde zu [[Brig-Lo]] gar ihr [[Archiv:1033 RAH 18 Hochzeitsurkunde Amando Dhachmani de Vivar und Odina di Salsavûr|Ehebund vor Rondra und Rahja]] geschlossen, bei dem Baronin [[Gerone vom Berg]] als Trauzeugin diente. Als Zeichen seiner Verbundenheit mit beiden Göttinnen stiftete das Brautpaar dem Puniner Rahjatempel ein prachtvoller Devotionalienbild der Santa Catalina und spendete dem [[Vierertempel]] zu Brig-Lo eine nicht unerhebliche Summe für die Wiedererrichtung der Rondrastatue. Die Tyrannei des [[Vesijo de Fuente y Beiras|Valedors von Punin]], eines persönlichen Feinds aller Vivar, zwang den Pfandvogt von Inostal jedoch bereits im darauf folgenden Rondramond 1034, in die [[lfwiki:Urbasi|Fürstliche Gemeinde Urbasi]], der Heimat seiner Gattin, ins Exil zu gehen. | ||
Dort, im [[lfwiki:Palazzo Nemoblesco|Palazzo Nemoblesco]] zu Urbasi, wurde im Phex [[Annalen:1034|1034]] sein drittes Kind geboren und auf den Namen [[Rondrigo de Vivar y Salsavûr|Rondrigo IV. Drago de Vivar y Salsavûr]] getauft. Auch nach dem Ende der Mondenkaiserzeit wollte das junge Ehepaar zunächst in Urbasi bleiben. Mit in Inostal erwirtschaftetem Kapital und einigen Wechseln des Handelshauses Dhachmani kaufte sich Dom Amando mithilfe der familiären Verbindungen seiner Gattin über nicht näher bezeichnete Strohmänner in die Silbertaler Bank ein. Als ihn die neu gewählte Puniner Ratsmeisterin [[Madalena Galandi]] jedoch durch einen Boten nicht nur zur Rückkehr aufforderte, sondern sogar die Absicht verkündete, ihn zu ihrem Stadtkämmerer zu berufen, kehrte Dom Amando im Ingerimmmond 1034 mit Weib und Kindern in den verwüsteten und geplünderten Palacio seiner Eltern zurück. Von da an war ihm ein kometenhafter Aufstieg bestimmt: er kehrte als Ratsherr in den Hohen Rat zurück, wurde tatsächlich von der Ratsmeisterin zum Stadtkämmerer erhoben und stieg alsbald gar in den [[Cronrat]] des Fürsten Gwain auf, in dem er für alle Handels- und Geldangelegenheiten des Fürstentums zuständig ist. | Dort, im [[lfwiki:Palazzo Nemoblesco|Palazzo Nemoblesco]] zu Urbasi, wurde im Phex [[Annalen:1034|1034]] sein drittes Kind geboren und auf den Namen [[Rondrigo de Vivar y Salsavûr|Rondrigo IV. Drago de Vivar y Salsavûr]] getauft. Auch nach dem Ende der Mondenkaiserzeit wollte das junge Ehepaar zunächst in Urbasi bleiben. Mit in Inostal erwirtschaftetem Kapital und einigen Wechseln des Handelshauses Dhachmani kaufte sich Dom Amando mithilfe der familiären Verbindungen seiner Gattin über nicht näher bezeichnete Strohmänner in die Silbertaler Bank ein. Als ihn die neu gewählte Puniner Ratsmeisterin [[Madalena Galandi]] jedoch durch einen Boten nicht nur zur Rückkehr aufforderte, sondern sogar die Absicht verkündete, ihn zu ihrem Stadtkämmerer zu berufen, kehrte Dom Amando im Ingerimmmond 1034 mit Weib und Kindern in den verwüsteten und geplünderten Palacio seiner Eltern zurück. Von da an war ihm ein kometenhafter Aufstieg bestimmt: er kehrte als Ratsherr in den Hohen Rat zurück, wurde tatsächlich von der Ratsmeisterin zum Stadtkämmerer erhoben und stieg alsbald gar in den [[Cronrat]] des Fürsten Gwain auf, in dem er für alle Handels- und Geldangelegenheiten des Fürstentums zuständig ist. | ||
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*[[Chronik:1027#Ein heißer Sommer in der Capitale]] | *[[Chronik:1027#Ein heißer Sommer in der Capitale]] | ||
*[[Chronik:1028#Campanya Yaquiria]] | |||
*[[Chronik:1032#Handel und Wandel]] | *[[Chronik:1032#Handel und Wandel]] | ||
*[[Chronik:1033#Streit ums Taubental]] | *[[Chronik:1033#Streit ums Taubental]] | ||
*[[Chronik:1036#Der fürstliche Cronrat]] | *[[Chronik:1036#Der fürstliche Cronrat]] | ||
*[[Chronik:1046#Ein Großer ist ins Licht gegangen]] | |||
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Aktuelle Version vom 3. Februar 2025, 06:50 Uhr
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Dom Amando III. Merito Djerid Espejo Dhachmani de Vivar ist ein Fernhändler und Ratsherr aus Punin und Mitglied des den almadanischen Fürsten beratenden Cronrats. Seit Ingerimm 1034 BF dient er der Domna als Stadtkämmerer, womit er die Kontrolle über die meisten Einnahmequellen Punins hat. Er ist der ältere Bruder des León Dhachmani de Vivar, seines Zeichens Baron im Taubental.
Äußeres[Quelltext bearbeiten]
Wie alle Vivar ist Dom Amando von ansprechendem Äußeren. Er ist groß gewachsen, mit einer Haut von jenem natürlichen Bronzeton, den die Mischung von tulamidischem und mittelländischen Blut mit sich bringt, an seinen Gliedern ließen sich die Proportionen einer bosparanischen Heldenstatue nehmen und in seinem Antlitz mit den den tiefschwarzen Augen und den dichten Brauen zeigen sich Jahrhunderte edler Herkunft. Das schwarze Haar trägt er in der Regel zu einem strengen Eslamszopf gebunden. Während er in Inostal weilte, hatte er seinen Kaiser-Alrik-Bart zudem um einen gepflegten Backenbart ergänzt, weil ihm das einen rustikalen Anschein gab. Vor einigen Jahren war Dom Amando noch gut durchtrainiert, doch mittlerweile zeigt sich an seinem Bauch und auf allen vier Backen, dass der Ratsherr die Sänfte dem Pferd, den Schreibtisch dem Fechtboden, die deftigen Speisen den mageren und den Wein dem Wasser vorzieht.
Wenn er nicht gerade bei einer Ratssitzung weilt und die weite schwarze Robe mit der goldenen Ratsherrenkette trägt, so gefällt sich Dom Amando in Seidenstrümpfen, knielangen Pluderhosen und Brokatwams. Statt des Caldabresers des Adels trägt er jedoch ein Barett mit Pfauenfedern in den Farben seiner Familia. Bewaffnet ist er in der Regel höchstens mit einem langen Dolch. Ist er zu Fuß unterwegs - was er im Freien tunlichst zu vermeiden sucht - so eilt er nie, sondern schreitet einher, im Bewusstsein, mit Reichtum, einer langen Ahnenreihe und zwei alles Unbill von ihm fernhaltenden tulamidischen Leibwächtern gesegnet zu sein.
Curriculum Vitae[Quelltext bearbeiten]
Kindheit und Jugend in Punin und Khunchom[Quelltext bearbeiten]
Geboren am 12. Efferd 999 in Punin als Mundillo der landlosen Waldwachter Caballera Richeza de Vivar y Sangrín und des Khunchomer Handelsherrn Djerid ibn Dhachmani, war der kleine Amando von Beginn an Spielball zwischen den konträren Interessen seiner Eltern. Während seine Mutter einen noblen Recken aus ihm machen wollte und ihm allerlei Cortesía beizubringen versuchte, war für Herrn Djerid immer klar, dass die Verwaltung des Handelskontors einmal an seinen Erstgeborenen gehen müsse. Mal zeigte Domna Richeza ihrem Sohn ein paar Fechtkünste, mal lehrte Herr Djerid ihn das Zählen mit den Fingern und das Schreiben von Nummern. Da Herr Djerid dabei aber keinen sonderlich langen Atem bewies und sein Eheweib alsbald wieder schwanger ward, genoss Amando zunächst einmal eine glückliche, von elterlichen Erziehungsversuchen ungestörte Kindheit - bis 1007 sein Bruder León geboren ward.
Dieser mauserte sich schnell zum Liebling aller Dienstboten und ungekrönten Herrscher über den Palacio Vivar und wurde ihm und seiner Schwester Rahiada in allem vorgezogen. Zu allem Überfluss gewann der kleine Schurke auch außerhalb des Palacios schnell Freunde (wie den Bankierssohn Torquato Tournaboni, den ebenfalls aus Tiefenbrunn stammenden Perico Veracis und den Druckerspross Laurenzio Sfandini), mit denen er Domnito Amando necken und ärgern konnte. Der, obwohl älter und stärker, pflegte bei solchen Anlässen stets weinend zu seinem betagten Hauslehrer Corallio Jenuiras zu rennen, auf dass dieser das Unrecht beende, das seinem Schüler angetan worden war. Da Dom Corallio jedoch ein Mann von äußerst nachsichtiger und fürsorglicher Art war, verstärkten sich bei Dom Amando statt Fecht-, Lese- und Rechenkünste vor allem seine Faulheit, seine Vergesslichkeit und sein weichliches Naturell, was ihn zum noch größeren Gespött der anderen Kinder aus der guten Gesellschaft Punins machen sollte.
Domnito Amando hatte fast seine gesamte Jugend unter den (meist harmlosen) Streichen seines Bruder und dessen Freunden zu leiden. So wurde er zu einem zurückgezogenen Jüngling, der seine Nase vor allem in die Bücher steckte, nur selten ausritt und sein Interesse an Domnatellas diesen nur mit Mühe mitteilen konnte. Und hatte er einmal ein Mädchen so weit, dass es ihm einen verschämten Kuss schenkte, so standen gewiss Domnito León und seine Spießgesellen hinter der nächsten Ecke und lachten ihn aus.
Sein Vater, besorgt um die Entwicklung des jungen Mannes, beschloss schließlich, ihn mit 18 Jahren mit einer Karawane nach Khunchom zu senden, auf dass Domnito Amando sich bei seinem Großoheim in einen Mann und vor allem einen tüchtigen Händler verwandle. Ausgestattet mit einem Empfehlungsschreiben machte der Jüngling sich also auf in die Stadt die niemals schläft. Das erste Mal weiter als eine Tagesreise entfernt vom heimatlichen Palacio, holte der junge Händlersohn schnell nach, was er in all den Jahren versäumt hatte und reifte heran. Die Reise durch die Wüste stärkte seine Muskeln, schärfte seinen Geist und erweiterte seinen Horizont. Der Aufenthalt im Hause Dhachmani lehrte ihn den Alltag des Kontorwesens zu beherrschen, die mhanadische Zunge zu sprechen und die Khunchomer Lebensart zu schätzen.
Ehe und Familia[Quelltext bearbeiten]
Als Amando Dhachmani de Vivar 1021 nach über vier Lehrjahren wieder nach Punin zurückkehrte, war aus ihm ein halber Tulamide geworden, der mit gekreuzten Beinen auf dem Boden saß, Geschäftpartner und Kunden mit den blumigsten Worten zum Kauf animieren konnte und "Châra!" schrie, wenn etwas misslang. Seine Mutter war entsetzt und versuchte ihn mit einer geballten Ladung gesellschaftlicher Ereignisse so schnell wie möglich wieder zu puninisieren. Bei einem dieser Anlässe verliebte sich Rhinaya von Viryamun-Liepenstein, eine junge Unteroffizierin der Ragather Schlachtreiter, in den braungebrannten jungen Mann, der so schöne Worte drechseln konnte. Weil sie eine Frau der Tat war, wurde sie kurz darauf im Palacio Vivar vorstellig und bat Domna Richeza um die Hand ihres Mundillos. Da Domna Rhinaya aus einem altem Tosch Murer Descendientegeschlecht stammte und einen guten Leumund vorweisen konnte, willigte Domna Richeza ohne zu zögern ein. Noch im Perainemond des selben Jahres wurde die Verlobung offiziell verkündet und nach einem Götterlauf, während dessen Dom Amando genügend Zeit hatte, seine Zukünftige kennen, lieben und bewundern zu lernen, wurde in Punin Hochzeit gefeiert.
Das Eheglück der schneidigen Kadettin und des gemütlichen Händlers, der im Kontor seines Vaters eine Anstellung fand, ward am 9. Rahja 1023 durch die Geburt der Zwillinge Isha und Rascal gekrönt. Da seine Ehefrau sich noch in der Ausbildung befand und überdies die Beschäftigung mit Kleinkindern für keine soldatische Aufgabe hielt, lag die Aufzucht der beiden Sprösslinge von Beginn an in Händen des häuslichen Dom Amando. Dies sollte sich auch nicht ändern, als Domna Rhinaya 1025 ihre Ausbildung bei den Ragathern vollendete und als Leutnantin in der VII. Schwadron eine Festanstellung erhielt, die es ihr erlaubte, zwei Tage in der Woche bei Mann und Kindern zu verbringen. Dom Amando kümmerte sich wochentags um seine Kinder und half seinem Vater Djerid, welcher Isha und Rascal vergötterte, im Kontor. Wäre es nach Amando Dhachmani de Vivar gegangen, so hätte sein Leben immer so fortlaufen können.
Doch Fatas schreibt selten mit ruhiger Hand. Erneut trat das Unheil in Gestalt seines Bruders León in Dom Amandos Leben. Weil er seine Nase in Angelegenheiten gesteckt hatte, die ihn nichts angingen und mit mehreren (!) vermählten Frauen Unzucht getrieben hatte, musste er - zur heimlichen Freude des älteren Vivar, der den lasterhaften Lebenswandel seines jüngeren Bruders noch nie gut geheißen hatte - eines Nachts Hals über Kopf Capitale und Königreich verlassen.
Während besonders das jüngste der Geschwister, Domnita Delilah, sehr unter der Abwesenheit des fröhlichen jungen Draufgängers litt und bei einem Kuhhandel mit dem Decimo Criminale die Aufhebung des Urteils bewirkte, vergaß ihn Dom Amando beinahe zur Gänze und wurde nur einmal an ihn erinnert, als sein ohne Kinder gestorbener Oheim Zurbarán, der Junker von Vivar im fernen Tosch Mur - zu des Mundillos großen Ärger - mit seinem Testament Dom León zu seinem Nachfolger bestimmte. Doch Dom León hatte mächtige Feinde, die ihr Geheimnis um jeden Preis wahren wollten. Als er im Ingerimmmond 1026 nach Punin zurückkehrte, überfielen sie den Palacio Vivar und verschleppten Dom Amando und Domnita Delilah nach Transbosquirien, wo sie erst ein halbes Jahr später ausgerechnet durch Perico Veracis, einen jener Plagegeister aus Dom Amandos Jugend, freigekauft wurden.
Im Perainemond 1027 kam es noch schlimmer für den jungen Kaufherrn. Als Leutnantin des Reichsheers zog Domna Rhinaya in den Krieg gegen die untoten Horden des Schwarzen Rhazzazor und kehrte wie viele gute Almadaner vom Schlacht auf dem Mythraelsfeld nicht mehr zurück. Dom Amando brach in Tränen aus, als er den Namen seiner geliebten Gemahlin unter den Gefallenen im Yaquirblick lesen musste, und wäre nicht seine Mutter gewesen, die ihn wieder aufrichtete, wäre er wohl an seiner Verzweiflung eingegangen.
Politische Laufbahn[Quelltext bearbeiten]
Stattdessen warf er sich in die reichsstädtische Politik, erkaufte sich mit dem Gold seines Bruders einen Platz im Hohen Rat, und kandidierte für das Amt des Ersten Bürgers. Zwar unterlag er dabei knapp dem Zunftmeister der Drucker und Papieristen, Bodar Sfandini, doch für einen homo novus war das ein fulminanter Auftakt im Rat, der ihm die Achtung des gerissenen Patriziers Ridolfo Albizzi einbrachte. Die Protektion des reichen Bankiers brachte ihm einerseits die Missgunst von dessen Sohn Bessarion, andererseits aber zwei Jahre später ein Mandat als Anführer einer offiziellen Gesandtschaft der Yaquirmetropole nach Unterfels ein, wo zahlreiche Mercenarios lagerten. Hier hoffte man einen Condottiere anwerben zu können, der den von Punin gepfändeten, jedoch von den Novadis besetzten Markt Inostal befreien konnte, um so die Schulden des Baron Talfan von Abundil gegenüber der Domna eintreiben zu können. Die Verhandlungen mit dem selbsternannten Grafen von Bomed, Horasio della Pena, der das südliche Yaquirufer kontrollierte, scheiterten zunächst, weil dieser zögerte, seine Truppen auf almadanisches Territorium zu senden. Ende Travia 1030 erreichte Dom Amando jedoch sein Ziel: Der Condottiere willigte ein und plante den ersten Angriff eines liebfeldischen Kriegshaufens auf almadanisches Land seit der Kaiserlosen Zeit.
Nachdem Mitte Peraine Dom Horasios Gefolgsmann Leonato von Culming Inostal von den Novadis befreit hatte, entsandte der Hohe Rat Amando Dhachmani de Vivar nach Inostal, damit dieser als "Pfandvogt" - mit Hilfe von Dom Leonatos Mercenarios - den Zugriff auf die Einkünfte Baron Talfans, namentlich Stapelrechte, Grenzzölle, Zehnt, Gerichtsgelder und ähnliche Regalien, sichern konnte. Dom Amando war für zwei Jahre gewählt und hatte den Auftrag, die einst verliehenen Dukaten (mit Zins und Zinseszins) wieder aus Inostal herauszuholen. Er bezog kein Einkommen und musste das Eintreiben der Gelder selbst finanzieren, soweit er nicht auf die Inostaler Infrastruktur zurückgreifen konnte, die er nach und nach zu loyaler Zusammenarbeit überzeugen konnte. Da er seine Lebenshaltungskosten decken und für seine eigene Familie Profit aus der Unternehmung zu ziehen wollte, zog sich die Weitergabe der Gelder an Punin in die Länge. Dhachmani wirtschaftete stattdessen mit dem eingetriebenen Geld, erwarb weitere Monopole und Handelskonzessionen und band lokale Händler an sich und an die Stadt Punin.
Nur selten kehrte er in diesen Jahren nach Punin zurück, beispielsweise im Perainemond 1032, als seine erste Amtszeit auslief. Dom Amando versucht, zum Nachfolger des ermordeten Stadtkämmerers Riario von Bleichenwang gewählt zu werden, konnte sich ohne die Unterstützung eines Gönners Albizzi, der in Taladurer Geiselhaft saß, nicht gegen den Wunschkandidaten des Ratsmeisters durchsetzen. Immerhin erhielt er auf zwei Jahre erneut das Vogtsamt für Inostal. Die meiste Zeit verbrachte er daher nicht in Punin, sondern auf dem Castillo San Baccio im Hafen Inostals. Dort lernte er die liebfeldische Caballera Odina di Salsavûr kennen, die von Dom Horasio zur Suche nach dem Briganten El'Fenneq abkommandiert worden war. Obwohl sie zehn Jahre jünger war als er, fanden die beiden großen Gefallen aneinander und als seine vermisste Gemahlin endgültig für tot erklärt worden war, verlobte sich Dom Amando am 17. Rahja 1032 mit Domna Odina.
Im Praiosmond 1033 versuchte er erneut, die Ghulamskappe zu erringen, scheiterte jedoch auch dieses Mal an Bodar Sfandini.
Gefangenschaft, zweite Ehe, Exil und Heimkehr[Quelltext bearbeiten]
Im Zuge der Fehde zwischen den Vivar und denen von Alstingen wurden Dom Amando und seine Verlobte kurzzeitig von letzterem als Geisel genommen; mit dem Ziel, Dom Amandos Bruder León zur Herausgabe der Baronie Taubental zu zwingen. Als Remigius von Alstingen durch den Santa-Catalina-Ritt am Morgen des 4. Travia 1033 vernichtend geschlagen wurde, musste dessen Verbündeter Gujadal Al'Kasim die beiden Verlobten jedoch wieder freilassen. Gemeinsam mit Dom Amandos Bruder und Domna Odinas Verwandten Dartan begingen sie im Taubental die feierliche Woche der Santa Catalina und kehrten nach Inostal zurück. Am 18. Rahja 1033 wurde zu Brig-Lo gar ihr Ehebund vor Rondra und Rahja geschlossen, bei dem Baronin Gerone vom Berg als Trauzeugin diente. Als Zeichen seiner Verbundenheit mit beiden Göttinnen stiftete das Brautpaar dem Puniner Rahjatempel ein prachtvoller Devotionalienbild der Santa Catalina und spendete dem Vierertempel zu Brig-Lo eine nicht unerhebliche Summe für die Wiedererrichtung der Rondrastatue. Die Tyrannei des Valedors von Punin, eines persönlichen Feinds aller Vivar, zwang den Pfandvogt von Inostal jedoch bereits im darauf folgenden Rondramond 1034, in die Fürstliche Gemeinde Urbasi, der Heimat seiner Gattin, ins Exil zu gehen.
Dort, im Palazzo Nemoblesco zu Urbasi, wurde im Phex 1034 sein drittes Kind geboren und auf den Namen Rondrigo IV. Drago de Vivar y Salsavûr getauft. Auch nach dem Ende der Mondenkaiserzeit wollte das junge Ehepaar zunächst in Urbasi bleiben. Mit in Inostal erwirtschaftetem Kapital und einigen Wechseln des Handelshauses Dhachmani kaufte sich Dom Amando mithilfe der familiären Verbindungen seiner Gattin über nicht näher bezeichnete Strohmänner in die Silbertaler Bank ein. Als ihn die neu gewählte Puniner Ratsmeisterin Madalena Galandi jedoch durch einen Boten nicht nur zur Rückkehr aufforderte, sondern sogar die Absicht verkündete, ihn zu ihrem Stadtkämmerer zu berufen, kehrte Dom Amando im Ingerimmmond 1034 mit Weib und Kindern in den verwüsteten und geplünderten Palacio seiner Eltern zurück. Von da an war ihm ein kometenhafter Aufstieg bestimmt: er kehrte als Ratsherr in den Hohen Rat zurück, wurde tatsächlich von der Ratsmeisterin zum Stadtkämmerer erhoben und stieg alsbald gar in den Cronrat des Fürsten Gwain auf, in dem er für alle Handels- und Geldangelegenheiten des Fürstentums zuständig ist.
Charakter[Quelltext bearbeiten]
Der Ratsherr schlägt definitiv nach seinem Vater. Er vereint Puniner Witz mit Khunchomer Gelassenheit, die ihm manchmal allerdings auch als Faulheit ausgelegt wird. Im eigenen Hause ist er ein umgänglicher, bürgerlicher Zeitgenosse, der seine Kinder, gute Speisen und eine gepflegte Unterhaltung liebt. Das Kaufmannshandwerk hat er von klein auf gelernt, eine Begabung wie seinem Vater oder gar seinem Großoheim geht ihm jedoch ab. Überhaupt scheint er, abgesehen von der Redekunst, für die er in der Öffentlichkeit gleichermaßen geliebt wie gefürchtet wird, kaum eine herausragende Eigenschaft zu besitzen.
Dom Amando schätzt als echter Puniner den provinziellen Stolz der landbesitzenden Magnaten gering und ist überzeugt davon, dass das bürgerliche Regiment seiner Stadt die beste Herrschaftsform sei - auch, weil er weiß, dass er es in Punin mit Fleiß und Reichtum möglicherweise bis zum Ratsmeister bringen kann. Eine charakterliche Schwäche, die bereits zu vielen kleineren und größeren Komplikationen geführt hat, ist seine Vergesslichkeit. In der Regel kann sie jedoch durch einen guten Secretario ausgeglichen werden. Der Kaufherr bewundert starke, rondrianisch auftretende Frauen, wie es seine erste und seine zweite Gemahlin sind, und ist aus diesem Grund auch ein Verehrer der Südpforter Gräfin Shahane Al'Kasim und der Marschallin Gerone vom Berg.
Geschichten und Artikel über Amando Dhachmani de Vivar[Quelltext bearbeiten]
Geschichten[Quelltext bearbeiten]
- Chronik:1026#Der Hakenmörder von Punin
- Chronik:1027#Ein heißer Sommer in der Capitale
- Chronik:1028#Campanya Yaquiria
- Chronik:1032#Handel und Wandel
- Chronik:1033#Streit ums Taubental
- Chronik:1036#Der fürstliche Cronrat
- Chronik:1046#Ein Großer ist ins Licht gegangen