Eslamabad: Unterschied zwischen den Versionen
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| | | ''Beit al'Rahjiian'' [novad.: "Haus der ewigen Freuden"] (Gästepalast des Beys), Karawanserei Al'Kasim, Karawanserei Al'Zaynab | ||
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| valign=top|'''Wichtiger Comercio:''' | | valign=top|'''Wichtiger Comercio:''' | ||
| Bade- & | | Bade- & Kur-Betrieb für Heilungssuchende, Karawanenhandel, Almadinhandel, Arznei-Erstellung | ||
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| valign=top|'''Stadtteile:''' | | valign=top|'''Stadtteile:''' | ||
| Palastviertel Almadijan, | | Palastviertel Almadijan, Basar- und Karawansereiviertel Al'Mharim | ||
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| valign=top|'''Bedeutende Großsippen & Potentaten:''' | | valign=top|'''Bedeutende Großsippen & Potentaten:''' | ||
| Al'Benin (derzeitige Hairansippe der [[Beni Qasem]]), [[Familia Al'Kasim|Al'Kasim Al'Rafidim]] (amhallassidischer Zweig des almad. Magnatengeschlechts | | Al'Benin (derzeitige Hairansippe der [[Beni Qasem]]), [[Familia Al'Kasim|Al'Kasim Al'Rafidim]] (amhallassidischer Zweig des almad. Magnatengeschlechts) | ||
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| valign=top|'''Gewässer:''' | | valign=top|'''Gewässer:''' | ||
| mehrere Heilquellen sprudeln unter der Stadt, der (künstlich angelegte) See ''El'Tufar'' im Süden der Stadt dient als Kamel- und Pferdetränke | | mehrere Heilquellen sprudeln unter der Stadt, der (künstlich angelegte) See ''El'Tufar'' im Süden der Stadt dient als Kamel- und Pferdetränke | ||
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| valign=top|'''Verkehrswege | | valign=top|'''Verkehrswege:''' | ||
| Endpunkt des [[Pass der Winde]] durch die östlichen [[Amhallassihkuppen]], Ausgangs- bzw. Endpunkt der Karawanenrouten nach El'Ankhra, Alam-Terekh, Virinlassih und zu den Stadtstaaten des Balash | | Endpunkt des [[Pass der Winde|Passes der Winde]] durch die östlichen [[Amhallassihkuppen]], Ausgangs- bzw. Endpunkt der Karawanenrouten nach [[avwik:El'Ankhra|El'Ankhra]], [[avwik:Alam-Terekh|Alam-Terekh]], [[avwik:Virinlassih|Virinlassih]] und zu den Stadtstaaten des [[avwik:Balash|Balash]] | ||
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Die prächtige Palast- und Oasenstadt '''Eslamabad''', einst unter Kaiser Eslam dem Münzreichen als ''Eslamsbad'' begründet, | Die prächtige Palast- und Oasenstadt '''Eslamabad''', einst unter Kaiser Eslam dem Münzreichen als ''Eslamsbad'' begründet, welche die Novadis in ihrer Zunge ''Al'Mharim'' nennen, ist die südlichste Stadt Almadas. Seit dem Novadisturm von [[Annalen:921|921]] BF ist die Stadt Bestandteil des [[Emirat Amhallassih|Emirates Amhallassih]]; wegen ihrer landesweit berühmten Heilquellen gilt sie als Pilgerstätte und Refugium für echte wie eingebildete Kranke. | ||
=== | ==Derographie== | ||
[[Bild:Eslamabad.jpg|left|thumb|420px]]Eslamabad ist die einzige Ansiedlung Almadas die noch | ===Lage=== | ||
[[Bild:Eslamabad.jpg|left|thumb|420px]]Eslamabad ist die einzige Ansiedlung Almadas, die noch praioswärts der schroffen [[Amhallassihkuppen]] liegt; kurz hinter dem praioswärtigen Stadttor beginnt das Sanddünenmeer der [[avwik:Khôm|Großen Khôm]]. Während ringsumher im gesamten staubtrockenen Umland nur die kärgliche, wüstennahe Vegetation eines Saumlandes mit bestenfalls einigen großen Kakteen, Agaven und anderem Dornicht- und Krüppelgestrüpp zu finden ist, liegt Eslamabad als typische Oasenstadt inmitten eines üppig grünen Talkessels, der voller Leben ist. Unter der Stadt sprudeln seit jeher mehrere stark mineralhaltige Quellen. Unterderische [[avwik:Feggagir|Feggagir]] (Bewässerungskanäle) versorgen die Gärten der Bewohner und die die Stadt umgebenden Palmenhaine mit kostbarem lebensspendenden Wasser. Über so viel Wasser verfügt Eslamabad, dass man südlich der Stadt gar den Teich '''El'Tufar''' aufgestaut hat, der vor dem Aufbruch oder beim Ankommen einer großen Karawane Hunderten von Kamelen und Maultieren gleichzeitig als Tränke dient. Im Norden, Westen und Osten der Stadt ragen in kaum einer Meile Entfernung zur Stadtmauer schroffe ockerfarbene Berge auf, die das hiesige Klima - verglichen mit der Khôm - immer halbwegs erträglich halten und die Stadt morgens und abends gar während der meisten Zeit des Jahres im Schatten liegen lassen. | |||
===Örtlichkeiten=== | |||
Eslamabad ist von einer zwei Meilen langen '''Stadtmauer''' aus Lehmziegeln umgeben, die erst aus novadischer Zeit stammt. Unter den Eslamiden war die Stadt lediglich von einem schattenspendenden Hain aus Dattelpalmen umgeben, was ihr während des Novadisturms zum Verhängnis wurde. | |||
[[Bild:Eslamabad_Bab_AlRifat.jpg|left|thumb|420px|Das Stadttor Bab Al'Nuham von Eslamabad]]Zwei mächtige Stadttore führen heute in sie hinein, das '''Bab Al'Dhahabim''' [novad. "Tor der Güldenländer"] im Norden und das kuppelgekrönte '''Bab Al'Nuham''' [novad. "Tor der Flamingos"] im Süden, das nach den rosafarbenen Zugvögeln benannt ist, die auf ihrer Wanderung gerne am großen Wasserloch '''El'Tufar''' vor der Stadt Halt machen, bis sie von einer Esel- oder Kamelherde vertrieben werden. Während das firunwärtige Tor in die vornehme '''Kasbah''', die Oberstadt, mit ihren Serails, Hammams und Palästen führt, beginnt hinter dem mittäglichen Tor das alte '''Al'Mharim'''. Dort gelangt man sofort mitten hinein in die schmalen Gassen der ''Bâzargan'', wie man die Krämer, Händler und notorischen Feilscher in Südalmada nennt. Da man dem Wasser Eslamabads eine kurierende Wirkung bei Leber-, Magen-, Gallen- und Herzproblemen, ja überhaupt bei allen Zipperlein innerer und äußerer Art nachsagt, sind auch die meisten Einheimischen in erster Linie Importeure von Elixieren, Kräutern und angeblich wunderwirkenden Artefakten. | |||
Die meisten Fremden, die in die Stadt kommen - so sie nicht selbst Fernhändler oder abenteuerlustige Questadores sind - sind in erster Linie heilungssuchende Kranke. Daher gibt es in den Gassen der Altstadt eine Unzahl von Quacksalbern, Pillendrehern, Kräuterhändlern, Badern, Zahnreißern, Barbieren und auch studierten Medici, welche den Kurgast zumeist von allen Seiten bedrängen, doch dieses oder jenes zu kaufen oder an sich durchführen zu lassen. Hier findet sich auch das '''Beit Al'Tabibi''' [tul.: "Haus des Arztes"] des großen [[Walid Al'Safin ibn Nadwan]], der als Leibarzt des Beys [[Hachmed Al'Benin ibn Rashmal|Hachmed von Eslamabad]] tätig ist. Er ist über Al'Mharim hinaus berühmt und wurde gar zur Entbindung des Thronfolgers der Kaiserin [[Tulameth saba Malkillah|Tulameth]] gerufen. | |||
Selbstverständlich gibt es auch in Eslamabad einen '''Sklavenmarkt'''. Dieser besteht eigentlich nur aus einem hölzernen Podest auf dem normalen '''Basar''', doch gibt es härtere Schicksale als das Leben als Sklave unter den [[Beni Qasem]], die in Eslamabad die Oberschicht stellen. Sie gelten als sehr großmütig und freigiebig gegenüber ihren Sklaven, die hier in erster Linie ein Statussymbol sind. | |||
Selbstverständlich gibt es auch in Eslamabad einen '''Sklavenmarkt''' | |||
Die beiden größten Gebäudekomplexe der Altstadt sind die '''Funduqs''', die Karawansereien, der ortsansässigen Groß- und Fernhändler [[Yakuban Al'Zaynab]] und [[Dscharid Al'Kasim]] - zwei erbitterte Konkurrenten, die man auch den ''Wüstengalan'' resp. den ''Herrn der 1000 Kamele'' nennt. | |||
[[Kategorie: Derographie]] [[Kategorie: Stadt]] | In der '''Kasbah''' liegen die großen Hammams, die Bäder, denen Eslamabad seinen Namen verdankt. Das größte, das '''Hammam Karwanbashi''' [novad.: "Bad der Karawanenführer"] muss selbst den Vergleich mit den Madathermen von Punin nicht scheuen. Der '''Burj Al'Ghulim''' [novad.: "Turm der Geier"], ist das höchste Gebäude der Stadt und das Domizil der ''Askarim'', der Speerträger des Beys. Da hier früher oft Gehenkte von den Zinnen baumelten, bis sie sich die Geier holten, die in großer Höhe am Himmel über Eslamsbad kreisen, kam der Turm zu seinem etwas schaurigen Namen. Der Palast des Stadtherrn schließlich, das von vier schlanken Minaretten flankierte '''Serail Al'Rahjiian''' [tul: "Palast der Ewigen Freuden"] gleicht einem Realität gewordenen Haimamud-Märchen aus Tausendundeinem Rausch, so schön und von üppiger Opulenz ist das Bauwerk aus weißem Marmor. Berühmt ist der '''Palastgarten''', wo schon seit eslamidischer Zeit der dienstbare Humusdjinn [[Azrubaal ben-al-Jamlika]] sein schöpferisches Tagwerk verrichten soll oder auch das '''Sheikasul''', das Haremsgebäude des Palastes, wo [[Hint saba Sheranbil]], die Hauptfrau des Beys, ein strenges Regiment führt. | ||
==Historie== | |||
Gegründet in den ersten Regierungsjahren Kaiser [[Eslam der Münzreiche|Eslam des Münzreichen]], ist Eslamabad mit einem Alter von nunmehr etwa 450 Jahren für die Maßstäbe des uralten Kulturlandes Almada eine noch sehr junge Stadt. Der Kaiser und der später nach ihm und seinen Erben benannte ''Eslamidische Baustil'' hinterließen hier überdeutliche Spuren. Mit seinen prächtigen, kuppelgekrönten und von gertenschlanken Zwiebeltürmchen überragten Palästen und Bädern wurde Eslamabad zu einer exemplarischen Stadt, deren Palastviertel '''Almadijan''' mit dem '''Palast der Ewigen Freuden''' auf den Reißbrettern der Baumeister der verschiedenen Almadaner Kaiser entstand. Treue kaiserliche Vasallen jener Zeit waren die Mitglieder der [[Familia Al'Kasim]], welche mehrere Jahrhunderte lang die Barone der [[Baronie Eslamsbad|umgebenden Ländereien]] stellten. | |||
Bereits vor der Entdeckung der heilsamen Wirkung der Quellen von Eslamabad und der Inbesitznahme der Stadt durch den kaiserlichen Hof und die [[Nobleza]] existierte an diesem Ort ein sehr viel älterer tulamidischer Basar und Karawanenumschlagplatz namens Al'Mharim. Dessen Bewohner waren größtenteils Nachkommen jener tulamidischen Kriegsgefangenen, welche die siegreiche Kaiserin [[avwik:Hela-Horas|Hela-Horas]] nach der [[avwik:Schlacht am Gadang|Schlacht am Gadang]] als wehrhafte Grenzbauern hier im Rande der Khômischen Wüste hatte ansiedeln lassen, um ihr Reich vor räuberischen Nomadenvölkern zu schützen. Bis heute heißt jener alte Teil der Stadt bei ihren Einwohnern '''Al'Mharim''' und die Novadis, die die Stadt unter Malkillah II. anno [[Annalen:921|921]] BF eroberten, nannten und nennen in ihrer Sprache gar die gesamte Oase so. | |||
Mit der novadischen Annexion ging die ganze ehemalige [[Reichsmark Amhallas]] für das Neue Reich verloren und Eslamabad - nächst dem alten Markverwesersitz [[Omlad]] und dem neuen Emirssitz [[Amhallah]] die dritte bedeutsame Stadt der Region - wurde zum Sitz eines wohlhabenden Beys, der schon seit diesen Tagen dem relativ friedfertigen und toleranten Stamme der [[Beni Qasem]] entstammt. Ein Teil der Familia Al'Kasim entschloss sich zur Kollaboration mit den Novadis und konnte so bis heute einige Besitztümer wahren. Der andere, reichstreue Teil der Al'Kasims kämpfte vergeblich gegen die Invasoren aus der Khôm und musste schließlich über den [[Yaquir]] gen Firun fliehen. | |||
==Bewohner== | |||
*Bey [[Hachmed Al'Benin ibn Rashmal]] | |||
*seine Hauptfrau [[Hint saba Sheranbil]] | |||
*[[Yakuban Al'Zaynab]], Großhändler vom Stamm der [[Beni Quasem]] | |||
*[[Dscharid Al'Kasim]], Edler zu Sandquell und Großhändler | |||
*[[Shoruq ben Ghadir]], Kadi & Mawdli von Al'Mharim | |||
*[[Walid Al'Safin ibn Nadwan]], berühmter Arzt | |||
[[Kategorie:Derographie]][[Kategorie: Stadt]][[Kategorie:Amhallassih]] |
Aktuelle Version vom 8. September 2019, 20:01 Uhr
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Die prächtige Palast- und Oasenstadt Eslamabad, einst unter Kaiser Eslam dem Münzreichen als Eslamsbad begründet, welche die Novadis in ihrer Zunge Al'Mharim nennen, ist die südlichste Stadt Almadas. Seit dem Novadisturm von 921 BF ist die Stadt Bestandteil des Emirates Amhallassih; wegen ihrer landesweit berühmten Heilquellen gilt sie als Pilgerstätte und Refugium für echte wie eingebildete Kranke.
Derographie[Quelltext bearbeiten]
Lage[Quelltext bearbeiten]
Eslamabad ist die einzige Ansiedlung Almadas, die noch praioswärts der schroffen Amhallassihkuppen liegt; kurz hinter dem praioswärtigen Stadttor beginnt das Sanddünenmeer der Großen Khôm. Während ringsumher im gesamten staubtrockenen Umland nur die kärgliche, wüstennahe Vegetation eines Saumlandes mit bestenfalls einigen großen Kakteen, Agaven und anderem Dornicht- und Krüppelgestrüpp zu finden ist, liegt Eslamabad als typische Oasenstadt inmitten eines üppig grünen Talkessels, der voller Leben ist. Unter der Stadt sprudeln seit jeher mehrere stark mineralhaltige Quellen. Unterderische Feggagir (Bewässerungskanäle) versorgen die Gärten der Bewohner und die die Stadt umgebenden Palmenhaine mit kostbarem lebensspendenden Wasser. Über so viel Wasser verfügt Eslamabad, dass man südlich der Stadt gar den Teich El'Tufar aufgestaut hat, der vor dem Aufbruch oder beim Ankommen einer großen Karawane Hunderten von Kamelen und Maultieren gleichzeitig als Tränke dient. Im Norden, Westen und Osten der Stadt ragen in kaum einer Meile Entfernung zur Stadtmauer schroffe ockerfarbene Berge auf, die das hiesige Klima - verglichen mit der Khôm - immer halbwegs erträglich halten und die Stadt morgens und abends gar während der meisten Zeit des Jahres im Schatten liegen lassen.
Örtlichkeiten[Quelltext bearbeiten]
Eslamabad ist von einer zwei Meilen langen Stadtmauer aus Lehmziegeln umgeben, die erst aus novadischer Zeit stammt. Unter den Eslamiden war die Stadt lediglich von einem schattenspendenden Hain aus Dattelpalmen umgeben, was ihr während des Novadisturms zum Verhängnis wurde.
Zwei mächtige Stadttore führen heute in sie hinein, das Bab Al'Dhahabim [novad. "Tor der Güldenländer"] im Norden und das kuppelgekrönte Bab Al'Nuham [novad. "Tor der Flamingos"] im Süden, das nach den rosafarbenen Zugvögeln benannt ist, die auf ihrer Wanderung gerne am großen Wasserloch El'Tufar vor der Stadt Halt machen, bis sie von einer Esel- oder Kamelherde vertrieben werden. Während das firunwärtige Tor in die vornehme Kasbah, die Oberstadt, mit ihren Serails, Hammams und Palästen führt, beginnt hinter dem mittäglichen Tor das alte Al'Mharim. Dort gelangt man sofort mitten hinein in die schmalen Gassen der Bâzargan, wie man die Krämer, Händler und notorischen Feilscher in Südalmada nennt. Da man dem Wasser Eslamabads eine kurierende Wirkung bei Leber-, Magen-, Gallen- und Herzproblemen, ja überhaupt bei allen Zipperlein innerer und äußerer Art nachsagt, sind auch die meisten Einheimischen in erster Linie Importeure von Elixieren, Kräutern und angeblich wunderwirkenden Artefakten.
Die meisten Fremden, die in die Stadt kommen - so sie nicht selbst Fernhändler oder abenteuerlustige Questadores sind - sind in erster Linie heilungssuchende Kranke. Daher gibt es in den Gassen der Altstadt eine Unzahl von Quacksalbern, Pillendrehern, Kräuterhändlern, Badern, Zahnreißern, Barbieren und auch studierten Medici, welche den Kurgast zumeist von allen Seiten bedrängen, doch dieses oder jenes zu kaufen oder an sich durchführen zu lassen. Hier findet sich auch das Beit Al'Tabibi [tul.: "Haus des Arztes"] des großen Walid Al'Safin ibn Nadwan, der als Leibarzt des Beys Hachmed von Eslamabad tätig ist. Er ist über Al'Mharim hinaus berühmt und wurde gar zur Entbindung des Thronfolgers der Kaiserin Tulameth gerufen.
Selbstverständlich gibt es auch in Eslamabad einen Sklavenmarkt. Dieser besteht eigentlich nur aus einem hölzernen Podest auf dem normalen Basar, doch gibt es härtere Schicksale als das Leben als Sklave unter den Beni Qasem, die in Eslamabad die Oberschicht stellen. Sie gelten als sehr großmütig und freigiebig gegenüber ihren Sklaven, die hier in erster Linie ein Statussymbol sind.
Die beiden größten Gebäudekomplexe der Altstadt sind die Funduqs, die Karawansereien, der ortsansässigen Groß- und Fernhändler Yakuban Al'Zaynab und Dscharid Al'Kasim - zwei erbitterte Konkurrenten, die man auch den Wüstengalan resp. den Herrn der 1000 Kamele nennt.
In der Kasbah liegen die großen Hammams, die Bäder, denen Eslamabad seinen Namen verdankt. Das größte, das Hammam Karwanbashi [novad.: "Bad der Karawanenführer"] muss selbst den Vergleich mit den Madathermen von Punin nicht scheuen. Der Burj Al'Ghulim [novad.: "Turm der Geier"], ist das höchste Gebäude der Stadt und das Domizil der Askarim, der Speerträger des Beys. Da hier früher oft Gehenkte von den Zinnen baumelten, bis sie sich die Geier holten, die in großer Höhe am Himmel über Eslamsbad kreisen, kam der Turm zu seinem etwas schaurigen Namen. Der Palast des Stadtherrn schließlich, das von vier schlanken Minaretten flankierte Serail Al'Rahjiian [tul: "Palast der Ewigen Freuden"] gleicht einem Realität gewordenen Haimamud-Märchen aus Tausendundeinem Rausch, so schön und von üppiger Opulenz ist das Bauwerk aus weißem Marmor. Berühmt ist der Palastgarten, wo schon seit eslamidischer Zeit der dienstbare Humusdjinn Azrubaal ben-al-Jamlika sein schöpferisches Tagwerk verrichten soll oder auch das Sheikasul, das Haremsgebäude des Palastes, wo Hint saba Sheranbil, die Hauptfrau des Beys, ein strenges Regiment führt.
Historie[Quelltext bearbeiten]
Gegründet in den ersten Regierungsjahren Kaiser Eslam des Münzreichen, ist Eslamabad mit einem Alter von nunmehr etwa 450 Jahren für die Maßstäbe des uralten Kulturlandes Almada eine noch sehr junge Stadt. Der Kaiser und der später nach ihm und seinen Erben benannte Eslamidische Baustil hinterließen hier überdeutliche Spuren. Mit seinen prächtigen, kuppelgekrönten und von gertenschlanken Zwiebeltürmchen überragten Palästen und Bädern wurde Eslamabad zu einer exemplarischen Stadt, deren Palastviertel Almadijan mit dem Palast der Ewigen Freuden auf den Reißbrettern der Baumeister der verschiedenen Almadaner Kaiser entstand. Treue kaiserliche Vasallen jener Zeit waren die Mitglieder der Familia Al'Kasim, welche mehrere Jahrhunderte lang die Barone der umgebenden Ländereien stellten.
Bereits vor der Entdeckung der heilsamen Wirkung der Quellen von Eslamabad und der Inbesitznahme der Stadt durch den kaiserlichen Hof und die Nobleza existierte an diesem Ort ein sehr viel älterer tulamidischer Basar und Karawanenumschlagplatz namens Al'Mharim. Dessen Bewohner waren größtenteils Nachkommen jener tulamidischen Kriegsgefangenen, welche die siegreiche Kaiserin Hela-Horas nach der Schlacht am Gadang als wehrhafte Grenzbauern hier im Rande der Khômischen Wüste hatte ansiedeln lassen, um ihr Reich vor räuberischen Nomadenvölkern zu schützen. Bis heute heißt jener alte Teil der Stadt bei ihren Einwohnern Al'Mharim und die Novadis, die die Stadt unter Malkillah II. anno 921 BF eroberten, nannten und nennen in ihrer Sprache gar die gesamte Oase so.
Mit der novadischen Annexion ging die ganze ehemalige Reichsmark Amhallas für das Neue Reich verloren und Eslamabad - nächst dem alten Markverwesersitz Omlad und dem neuen Emirssitz Amhallah die dritte bedeutsame Stadt der Region - wurde zum Sitz eines wohlhabenden Beys, der schon seit diesen Tagen dem relativ friedfertigen und toleranten Stamme der Beni Qasem entstammt. Ein Teil der Familia Al'Kasim entschloss sich zur Kollaboration mit den Novadis und konnte so bis heute einige Besitztümer wahren. Der andere, reichstreue Teil der Al'Kasims kämpfte vergeblich gegen die Invasoren aus der Khôm und musste schließlich über den Yaquir gen Firun fliehen.
Bewohner[Quelltext bearbeiten]
- Bey Hachmed Al'Benin ibn Rashmal
- seine Hauptfrau Hint saba Sheranbil
- Yakuban Al'Zaynab, Großhändler vom Stamm der Beni Quasem
- Dscharid Al'Kasim, Edler zu Sandquell und Großhändler
- Shoruq ben Ghadir, Kadi & Mawdli von Al'Mharim
- Walid Al'Safin ibn Nadwan, berühmter Arzt