Baronie Nemento: Unterschied zwischen den Versionen
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Die letzten Wirren und Konflikte haben viel Wissen über die Vergangenheit der Baronie Nemento auf ewig verschlungen. Mangelnde Sorgfalt im Umgang mit alten Chroniken angesichts aktueller Bedrohungen, Diebstahl von | Die letzten Wirren und Konflikte haben viel Wissen über die Vergangenheit der Baronie Nemento auf ewig verschlungen. Mangelnde Sorgfalt im Umgang mit alten Chroniken angesichts aktueller Bedrohungen, Diebstahl von altehrwürdigem Schriftgut und das alles verschlingende Feuer, das das Archiv und die Bibliothek der [[Familia von Cerastes|Barone von Cerastes]] auszehrte, raubten dem Land große Teile seines Gedächtnisses. | ||
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Obgleich der Nementoer Zweig der [[Familia Al'Shirasgan]] bis zur nahezu vollkommenen Entlaubung an seinem Vorhaben festhielt, trug er keinen Erfolg davon. Als sich aber Baron Vernons Erbe, [[Familia von Cerastes|Therengar-Eric von Cerastes]], Baron zu Nemento, offen für Kaiserin Rohaja erklärte, ließ Kaiser [[Hal II.]] ihn mitsamt seiner Familia verhaften. Durch einen Felonieprozess, bei dem pikanterweise der aus Nemento stammende Erziustitiar des Königreiches, [[Faldor El'Kargendes]], den Vorsitz hatte, verlor die Familia [[Familia von Cerastes|derer von Cerastes]] ihre Titel, Güter und Ländereien. Die Baronie Nemento, mitsamt den Orten Nemento und Sorobán, fiel ebenso wie die [[Junkergut Aquenauer See|Dominie Aquenauer See]] an die Eslamskrone. Die verurteilten Missetäter aus der Familia Cerastes verschwanden spurlos. Ihr weiterer Verbleib muss als ungeklärt gelten. Im Rondrenmond [[Annalen:1034|1034]] schenkte Kaiser und König Hal II. voller Huld und Gnade seiner Gattin [[Tulameth saba Malkillah|Kaiserin Tulameth]] die Kernlande der Baronie Nemento um Sorobán und das Schloss Valposlust. Anlass hierfür war die Geburt des in Purpur geborenen Erben der Raulskrone [[Raul Eslam von Gareth|Raul Eslam]]. Ländereien, die einst Teil der alten Shirasgan-Dominie [[Junkergut Aquenauer See|Aquenauer See]] waren, gab Hal II. an die Verwandten seines getreuen Cronrats [[Shahîm Al'Shirasgan]] zurück. | Obgleich der Nementoer Zweig der [[Familia Al'Shirasgan]] bis zur nahezu vollkommenen Entlaubung an seinem Vorhaben festhielt, trug er keinen Erfolg davon. Als sich aber Baron Vernons Erbe, [[Familia von Cerastes|Therengar-Eric von Cerastes]], Baron zu Nemento, offen für Kaiserin Rohaja erklärte, ließ Kaiser [[Hal II.]] ihn mitsamt seiner Familia verhaften. Durch einen Felonieprozess, bei dem pikanterweise der aus Nemento stammende Erziustitiar des Königreiches, [[Faldor El'Kargendes]], den Vorsitz hatte, verlor die Familia [[Familia von Cerastes|derer von Cerastes]] ihre Titel, Güter und Ländereien. Die Baronie Nemento, mitsamt den Orten Nemento und Sorobán, fiel ebenso wie die [[Junkergut Aquenauer See|Dominie Aquenauer See]] an die Eslamskrone. Die verurteilten Missetäter aus der Familia Cerastes verschwanden spurlos. Ihr weiterer Verbleib muss als ungeklärt gelten. Im Rondrenmond [[Annalen:1034|1034]] schenkte Kaiser und König Hal II. voller Huld und Gnade seiner Gattin [[Tulameth saba Malkillah|Kaiserin Tulameth]] die Kernlande der Baronie Nemento um Sorobán und das Schloss Valposlust. Anlass hierfür war die Geburt des in Purpur geborenen Erben der Raulskrone [[Raul Eslam von Gareth|Raul Eslam]]. Ländereien, die einst Teil der alten Shirasgan-Dominie [[Junkergut Aquenauer See|Aquenauer See]] waren, gab Hal II. an die Verwandten seines getreuen Cronrats [[Shahîm Al'Shirasgan]] zurück. | ||
Nach dem Fall Kaiser Hals II. und dem erbenlosen Erlöschen der Familia Cerastes aber, beließ der [[Gendahar von Streitzig ä. H.|neue Graf des Yaquirtals]] Sorobán bei der nunmehrigen Königinwitwe Tulameth und die Dominie Aquenauer See in den Händen der Familia Al’Shirasgan. Durch Interzession des Puniner Praiostempels fiel die Baronswürde von Nemento zum ersten Mal in der Geschichte an den neuen Soberan der [[Familia di Dalias]], [[Ranudo di Dalias y las Dardas|Ranudo Eslamo di Dalias y las Dardas]] sowie gleichsam an seine Verlobte [[Ildefonsa El'Kargendes|Domna Ildefonsa El'Kargendes de Silvana]], die älteste Tochter und Erbin der Soberana der [[Familia El'Kargendes]] und Nichte des Erziustitiars [[Faldor El'Kargendes|Faldor]]. Das Paar wusste, wem es zu danken hatte und schwächte die Domäne der Nementoer Barone noch weiter, indem es die erloschene Stiftung des Perainestifts Nemento mit seinen 300 Seelen dem [[Praiosstift Dalias|Daliaser Praiostempel]] übertrug. Auch Dom Ranudos Sekretär und Ohrenbläser [[Alvaro Manticco]] wurde mit einem Gut belohnt. | Nach dem Fall Kaiser Hals II. und dem erbenlosen Erlöschen der Familia Cerastes aber, beließ der [[Gendahar von Streitzig ä. H.|neue Graf des Yaquirtals]] Sorobán bei der nunmehrigen Königinwitwe Tulameth und die Dominie Aquenauer See in den Händen der Familia Al’Shirasgan. Durch Interzession des Puniner Praiostempels fiel die Baronswürde von Nemento zum ersten Mal in der Geschichte an den neuen Soberan der [[Familia di Dalias]], [[Ranudo di Dalias y las Dardas|Ranudo Eslamo di Dalias y las Dardas]] sowie gleichsam an seine Verlobte [[Ildefonsa El'Kargendes|Domna Ildefonsa El'Kargendes de Silvana]], die älteste Tochter und Erbin der Soberana der [[Familia El'Kargendes]] und Nichte des Erziustitiars [[Faldor El'Kargendes|Faldor]]. Das Paar wusste, wem es zu danken hatte und schwächte die Domäne der Nementoer Barone noch weiter, indem es die erloschene Stiftung des Perainestifts Nemento mit seinen 300 Seelen dem [[Praiosstift Dalias|Daliaser Praiostempel]] übertrug. Auch Dom Ranudos Sekretär und Ohrenbläser [[Alvaro Manticco]] wurde mit einem Gut belohnt. | ||
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[[Datei:Alm-I-03 Baronie Nemento Dominien.jpg|thumb|300px|left|Dominien in der Baronie Nemento]]Die Baronie Nemento gliedert sich in 15 Afterlehen, von denen [[Freiherrlich Brandenauschlüsselstein]] und [[Freiherrlich Aquentalstein]] die Eigengüter des Barons bilden. Weitere sieben Güter hat der Baron auf Lebenszeit an Caballeros und Edle ausgegeben: Das [[Edlengut Santa Fahra]], das [[Edlengut Andenmund]], das [[Caballerogut Quebán]], das [[Caballerogut Quentulán]], das [[Caballerogut Segoya]], das [[Caballerogut Dos Puentes]] und das erst [[Annalen:1034|1034]] BF geschaffene [[Caballerogut San Marwan]]. | |||
Die restlichen Afterlehen sind dem direkten Einfluss des Barons dagegen entzogen. Das [[Landjunkergut Sorobán und Aquenau]] ist der Königinwitwe zu Eigen und auch das [[Landjunkergut Silvana|Junkergut Silvana]] wird als Erblehen vom Almadanerfürsten ausgegeben. Auch die Caballerogüter [[Königlich Eslamshof|Eslamshof]] und [[Gräflich Retosruh|Retosruh]] sind dem Almadanerfürsten bzw. dem Grafen von [[Grafschaft Yaquirtal|Yaquirtal]] zu Eigen. Die Herren des [[Junkergut Aquenauer See|Junkerguts Aquenauer See]], der größten Dominie Nementos, sind nominell zwar dem Baron lehnspflichtig, halten ihre Länder jedoch bereits seit etlichen Jahrhunderten und sehen sich daher nicht genötigt, einer voraussichtlich weiteren kurzlebigen Nementoer Baronsdynastie allzu viel Ehre zu erweisen. Nahe [[Nemento]] verfügt schießlich das [[Praiosstift Dalias]] über einige Hofstellen. | |||
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Aktuelle Version vom 4. Mai 2018, 19:08 Uhr
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Die Baronie Nemento ist ein zentrales Lehen in der Grafschaft Yaquirtal. Aufgrund des besonderen Zaubers der Landschaft ließen in der Geschichte viele Fürsten und Könige des Almadaner Königreichs hier Landhäuser und Lustschlösschen errichten. Baronssitz ist der Ort Nemento.
Derographie[Quelltext bearbeiten]
Lage[Quelltext bearbeiten]
Das Lehen liegt im Herzen der Grafschaft Yaquirtal, an den Madahöhen, dem hügeligen Hinterland des Yaquirtals. Es wird umgeben von der Baronie Nordhain im Norden, der Stadtmark Punin im Osten, und den Baronien Imrah und Artésa im Süden und Westen.
Nemento - von Firun gen Praios[Quelltext bearbeiten]
Zwischen dem Flüsschen Urmul in der Baronie Artésa und der Brandenau, zwischen Altem Wald und Madahöhen erstreckt sich die ausgedehnte, hügelreiche Macchienlandschaft Bargenta. Vor allem die Böden an den Flüssen Anden und Brandenau werden für den Anbau von Getreide genutzt. An den terrassierten Hängen der Flusstäler wird auch Wein angebaut. Die weite Macchienlandschaft der Bargenta wird vor allem aber als Weidegrund für Schafe und Ziegen verwendet. So lieblich sich das Zirpen der Zikaden und das Flötenspiel der Hirten im Frühjahr und Sommer ausnehmen, so grau und düster kann die Bargenta in der Tristeza sein, wenn sie oftmals tage- und wochenlang nebelverhangen schweigend da liegt. Vorort der Bargenta ist Nemento.
Weitaus fruchtbarer ist die Ebene von Sorobán, die sich gen Efferd bis zum schattenreichen Alten Wald erstreckt. Zahllose Bewässerungskanäle, vom Anden gespeist, durchziehen die mit nur wenigen Hügeln besetzte Senke mit ihren Obst- und Olivenhainen und den im sanften Wind wogenden Weizenfeldern. Der gute Boden nährt die Bauern aus den vier Dörfern Sorobáns ebenso wie die Herrschaften, seien dies nun die Königinwitwe, die Damen El'Kargendes oder die Caballeros de Quentulán. Fast 3.000 Seelen wohnen in diesem peraine- und tsagesegneten Teil der Baronie. Die Eslamiden und die almadanischen Fürsten waren regelrecht vernarrt in die sanfte, liebreizende Landschaft des Nementoer Andentals und verewigten ihre Namen durch den Bau etlicher Lustschlösser und Landhäuser: Das auftrumpfende Valposlust, das verspielte Eslamshof, das verfallene Monte Eslamo und das verwunschene Retosruh sind allesamt Spiegelbilder vergangener Größe.
Reich durch den Anbau von Obst und vor allem von Wein wurde die Gegend um den Aquenauer See, die alte Dominie der Familia Al'Shirasgan. Am Nordufer des Sees beim Dorf Aquenau befindet sich eine der besten Reblagen Almadas. Nicht nur die Junker von Al’Shirasgan, deren Schloss auf einer kleinen Insel im See liegt, wurden durch die Weine aus Aquenau reich und bedeutend, sondern auch die gemeinen Bauern des Dorfes Aquenau. Die Neuansiedlung und der Bau neuer Winzerhöfe sind streng verboten – alte Rechte und Freiheiten schützen den Besitzstand der alteingesessenen Aquenauer Familias. Nur die Erstgeborenen erben Haus, Hof und Weinberg. Die Nachgeborenen müssen sich zwangsläufig als Knechte und Mägde verdingen oder sie ziehen in einen der vielen Weiler der Dominie Aquenauer See. Am Südufer des Sees stehen schattenspendende Obsthaine, die Bockenburg zu bescheidenem Wohlstand verhelfen.
Historie[Quelltext bearbeiten]
Die letzten Wirren und Konflikte haben viel Wissen über die Vergangenheit der Baronie Nemento auf ewig verschlungen. Mangelnde Sorgfalt im Umgang mit alten Chroniken angesichts aktueller Bedrohungen, Diebstahl von altehrwürdigem Schriftgut und das alles verschlingende Feuer, das das Archiv und die Bibliothek der Barone von Cerastes auszehrte, raubten dem Land große Teile seines Gedächtnisses.
Alt-tulamidische Spuren und güldenländische Siedler[Quelltext bearbeiten]
Einige wenige verwitterte Grenzsteine ragen im Westen der Baronie Nemento aus dem Nebel der Vergangenheit auf. Sie markierten zu Zeiten des Emirats Al’Mada wohl die Grenzen der Herrschaftsbereiche der Fürsten von Al'Muktur und Tarcaba. Immer wieder finden Reisende bisher unbekannte umgestürzte und von Dornengestrüpp überwucherte Stelen. Manche dieser schritthohen Steine wurden auch von Bauern in ihren Häusern und Viehställen oder auch in Tempeln vermauert. Die alt-tulamidischen Zeichen mag kaum einer zu deuten, wenn sie denn überhaupt noch lesbar sind. Das einzige gemeinhin bekannte Bauwerk aus alt-tulamidischer Zeit in der Baronie, das Satinavs Hörnern trotzte, ist der heutige Traviatempel von Aquenau. Dieser Ort wurde etwa in der Mitte des III. vorbosparanischen Jahrhunderts unter dem Namen Al’Quenar gegründet. Wozu der Oktogonalbau diente, dessen heutige Nebengebäue allesamt aus dem vorletzten und letzten Jahrhundert stammen, ist unbekannt.
Die Eroberung des Landes am oberen Yaquir durch die Horas-Legionen brachte güldenländische Siedler auch in jenes Gebiet, das heute Baronie Nemento heißt. Nach dem Fall Bosparans wurde das Land Nemento von den Grafen der Talschaft an das albernische Geschlecht Merkendes als Lehen ausgegeben. Die zumeist als glücklich und klug beschriebende Herrschaft dieser Familia über die sich im Laufe von 300 Jahren geformte Baronie Nemento endete im Jahr 335 BF jäh und blutig durch die einsetzende priesterkaiserliche Herrschaft.
Zwischen schwarzen und goldenen Sparren[Quelltext bearbeiten]
Unter dem Sonnenobristen Inswin Al'Shirasgan massakrierten die Praiosanhänger im Jahr 348 BF die Bevölkerung des Dorfes Hilmen und die Rondraanhänger, die sich dorthin geflüchtet hatten. Als Baronspriester erhielt Inswin die Baronie Nemento zu Lehen und insbesondere im praioswärtigen Teil der Baronie Nemento setzte sich die Familia Al'Shirasgan fest. Glanzvoller Ausdruck des Herrschaftswillen dieser Familia ist das Wasserschloss Shirasgan auf einer Insel im Aquenauer See. In der eslamidischen Zeit wurde es mehrfach umgebaut, doch die rechtförmige Grundstruktur der Schlossanlage geht auf die Priesterkaiserzeit zurück – in der rechtwinkligen und klar gegliederten Anlage spiegelt der Schlossbau die praiosgefällige Ordnung der Schöpfung.
Am Ende der Priesterkaiserzeit formierte sich der Widerstand gegen die Shirasgan’sche Tyrannei unter dem tulamidischstämmigen Marwan El'Kargendes. Der Führer des Aufstandes und dessen Familia wurden anno 466 mit der Baronswürde belohnt. Während rund um den Aquenauer See immer noch die Familia Al’Shirasgan herrschte, lag der Schwerpunkt der Machtausübung der El’Kargendes im Westen und im Norden der Baronie, am Saum des Alten Waldes und in der Bargenta. Der Ort Nemento wurde zum Hauptort der gleichnamigen Baronie ausgebaut mit repräsentativen Tempeln, schönen Bürgerhäusern und dem Castillo Brandenauschlüsselstein, das eine Brücke über die Brandenau sichern sollte, die jedoch nur zur Hälfte fertig gestellt wurde. Unter Marwans Nachkommen und Erben Adranim und Gerbon wurde die Familia El'Kargendes in eine langwierige und blutige Fehde mit der Familia di Dalias verwickelt, die in jenen Tagen Barone von Artésa stellte. Als beide Baronien völlig zugrunde gerichtet waren, wurden die beide Barone, mittlerweile zeternde Greise, ihrer Baronswürden enthoben.
Nementoer Land, Al'Shirasganer Land[Quelltext bearbeiten]
Nach Decennien einer Interims-Verwaltung der beiden Baronien erreichte der reiche Pferdejunker und bedeutende Höfling Henario de Quendenas im Jahr 626 die erneute Teilung der beiden Baronien; er selbst wurde mit der Baronie Nemento belehnt. Doch Baron Henario verschied am Jahrestag seines Triumphes. Auch seine einzige Tochter und Erbin Alaga konnte sich des Titels nicht lange erfreuen. Schließlich wurde Henarios noch minderjährige Enkelin Calayda Baronin – auch diese starb kurze Zeit später im Alter von gerade drei Jahren. Der schmucke Junker Manuar Al'Shirasgan vom Aquenauer See erbte im selben Jahr, anno 630 BF, die Unglück verheißende Baronswürde.
In den folgenden Jahrzehnten war das Schicksal der Baronie eng mit dem der Baronsfamilia Al'Shirasgan verbunden. Die Junkerfamilias El'Kargendes und Quendenas sicherten ihren Fortbestand und ihr Eigentum, indem sie sich in bedingungsloser Treue dem Rebenthron verschrieben. Die Familia Al'Shirasgan dagegen erhielt höchste Würden und stellte auf Generationen den Grafen des Yaquirtals.
Unter den Baronen aus der Familia Al'Shirasgan wurden zwei Dörfer nach Sorobán verlegt, denen – wesentlich später – nach dem Novadisturm ein viertes Dorf, das Dorf der Aramyas, folgen sollte. Zum Schutz dieses neuen Centrums der Baronie ließen die Barone das Castillo Sorobán anlegen, von dem heute nur noch der fugenlos glatte Weiße Turm von Sorobán steht – der Großteil des Castillos wurde später als Steinbruch für das famose Valposlust verwendet. Während Sorobán an Bedeutung gewann, wurde das Dorf Nemento von mehreren Seuchenzügen und Feuersbrünsten schwer gebeutelt.
Nemento unter den späten Eslamiden[Quelltext bearbeiten]
In der eslamidischen Spätzeit entfachte das bezaubernd schöne Andental bei Sorobán in den Herzen der Kaiser und Almadaner Könige die Liebe zum besonderen Reiz dieser Landschaft. Die von ihnen angelegten Lusthäuschen und Schlösser wurden immer großartiger und prächtiger. Das heute baufällige Monte Eslamo war eine erste zarte Liebeserklärung an das zauberhafte Nemento durch Eslam III. Mit Eslamshof verewigte Eslam IV. seinen Namen am terrasierten Andenufer und formte die Landschaft nach seinem Empfinden. Valposlust schließlich markierte Krönung und Ende der innigen Liaison zwischen Nementoer Landschaft und eslamidischem Kaiser- und Königshaus. Das fast ein Jahrhundert später errichtete Schloss Retosruh blieb ein kraftloser Versuch, eine Beziehung zu revitalisieren, die die Kaiser Reto und Hal kaum nachfühlen und nicht mehr wirklich fassen konnten.
Nemento – die Heimat der Landeskanzler[Quelltext bearbeiten]
Unter den letzten Fürsten von Almada aus wechselnden Familias und unter dem Haus Gareth kam der Baronie Nemento gerade als Wiege begnadeter Staatsmänner und Landeskanzler eine gesamt-almadanische Bedeutung bei: Gebegin Al'Shirasgan und Hilbarn Al'Shirasgan entstammten dieser Baronie. Doch was Glanz versprach, bedeutete auch viel Leid: Als Hilbarn nicht nur die Kanzlerwürde sondern auch seine angestammte Baronie verlor, sannen er und seine Gemahlin Quantamera Al'Shirasgan auf Rache gegen den neuen Baron: Vernon Aramir von Cerastes. Der Shirasgan’sche Bund der Schlangenjäger terrorisierte das Land und bekämpfte die Gefolgsleute des Barons bis aufs Blut. Die neue Baronsfamilia wiederum stützte sich vor allem auf Landesfremde: seine liebfeldische Familie, seinen Hauptmann aus Festum, seinen Sekretär aus Weiden. Die Loyalität der alten Nementoer Familias erwarb dieses Rescendiente-Geschlecht nie.
Unter dem Mondenkaiser[Quelltext bearbeiten]
Obgleich der Nementoer Zweig der Familia Al'Shirasgan bis zur nahezu vollkommenen Entlaubung an seinem Vorhaben festhielt, trug er keinen Erfolg davon. Als sich aber Baron Vernons Erbe, Therengar-Eric von Cerastes, Baron zu Nemento, offen für Kaiserin Rohaja erklärte, ließ Kaiser Hal II. ihn mitsamt seiner Familia verhaften. Durch einen Felonieprozess, bei dem pikanterweise der aus Nemento stammende Erziustitiar des Königreiches, Faldor El'Kargendes, den Vorsitz hatte, verlor die Familia derer von Cerastes ihre Titel, Güter und Ländereien. Die Baronie Nemento, mitsamt den Orten Nemento und Sorobán, fiel ebenso wie die Dominie Aquenauer See an die Eslamskrone. Die verurteilten Missetäter aus der Familia Cerastes verschwanden spurlos. Ihr weiterer Verbleib muss als ungeklärt gelten. Im Rondrenmond 1034 schenkte Kaiser und König Hal II. voller Huld und Gnade seiner Gattin Kaiserin Tulameth die Kernlande der Baronie Nemento um Sorobán und das Schloss Valposlust. Anlass hierfür war die Geburt des in Purpur geborenen Erben der Raulskrone Raul Eslam. Ländereien, die einst Teil der alten Shirasgan-Dominie Aquenauer See waren, gab Hal II. an die Verwandten seines getreuen Cronrats Shahîm Al'Shirasgan zurück.
Nach dem Fall Kaiser Hals II. und dem erbenlosen Erlöschen der Familia Cerastes aber, beließ der neue Graf des Yaquirtals Sorobán bei der nunmehrigen Königinwitwe Tulameth und die Dominie Aquenauer See in den Händen der Familia Al’Shirasgan. Durch Interzession des Puniner Praiostempels fiel die Baronswürde von Nemento zum ersten Mal in der Geschichte an den neuen Soberan der Familia di Dalias, Ranudo Eslamo di Dalias y las Dardas sowie gleichsam an seine Verlobte Domna Ildefonsa El'Kargendes de Silvana, die älteste Tochter und Erbin der Soberana der Familia El'Kargendes und Nichte des Erziustitiars Faldor. Das Paar wusste, wem es zu danken hatte und schwächte die Domäne der Nementoer Barone noch weiter, indem es die erloschene Stiftung des Perainestifts Nemento mit seinen 300 Seelen dem Daliaser Praiostempel übertrug. Auch Dom Ranudos Sekretär und Ohrenbläser Alvaro Manticco wurde mit einem Gut belohnt.
Dominien[Quelltext bearbeiten]
Die Baronie Nemento gliedert sich in 15 Afterlehen, von denen Freiherrlich Brandenauschlüsselstein und Freiherrlich Aquentalstein die Eigengüter des Barons bilden. Weitere sieben Güter hat der Baron auf Lebenszeit an Caballeros und Edle ausgegeben: Das Edlengut Santa Fahra, das Edlengut Andenmund, das Caballerogut Quebán, das Caballerogut Quentulán, das Caballerogut Segoya, das Caballerogut Dos Puentes und das erst 1034 BF geschaffene Caballerogut San Marwan.
Die restlichen Afterlehen sind dem direkten Einfluss des Barons dagegen entzogen. Das Landjunkergut Sorobán und Aquenau ist der Königinwitwe zu Eigen und auch das Junkergut Silvana wird als Erblehen vom Almadanerfürsten ausgegeben. Auch die Caballerogüter Eslamshof und Retosruh sind dem Almadanerfürsten bzw. dem Grafen von Yaquirtal zu Eigen. Die Herren des Junkerguts Aquenauer See, der größten Dominie Nementos, sind nominell zwar dem Baron lehnspflichtig, halten ihre Länder jedoch bereits seit etlichen Jahrhunderten und sehen sich daher nicht genötigt, einer voraussichtlich weiteren kurzlebigen Nementoer Baronsdynastie allzu viel Ehre zu erweisen. Nahe Nemento verfügt schießlich das Praiosstift Dalias über einige Hofstellen.
Wirtschaft[Quelltext bearbeiten]
Der Handel mit und die Kultivierung von Wein, Obst und Pferden ist hier von großer Bedeutung.
Während an den Hängen des Nordufers des Aquenauer Sees mit dem Aquenauer Südhang ein besonders edler Tropfen angebaut wird, der almadaweit Beachtung und Anerkennung findet, wird am Anden und der Ebene von Sorobán eine Rebsorte mit großen und geschmacksarmen Trauben kultiviert. Der hier gekelterte sogenannte Sorobán-Wein wird über Wasserwege oder die Weinstraße vor allem nach Punin ausgeführt, wo er in billigen Tavernen und Herbergen ausgeschenkt wird. Die Bewohner Sorobáns und Nementos genießen diesen Wein zumeist stark gewürzt oder mit Wasser verdünnt. In den 980er Jahren haben Krankheiten und Schädlingsbefall zum Ruin der bisherigen und nicht zuletzt von Kaiser Valpo hochgeschätzten Weinkultur am Anden geführt. Wüsste der heilige Kaiser um diesen unseligen Wandel in einem seiner liebsten Weinrefugien, würde er sich wohl im Grabe umdrehen.
Stattdessen brilliert die Ebene von Sorobán – aber auch Bockenburg im Süden der Baronie – heutzutage durch seine Obstwiesen, wo vor allem Arangen, Zitronen und Äpfel angebaut werden. Gerade die Familia El'Kargendes verdankt ihren Reichtum ihren Obstwiesen am Saum des Alten Waldes und um Sorobán. In Form von Obstbränden, Trockenobst oder auch Frischobst werden diese Produkte vor allem nach Punin ausgeführt. Der Anbau von Getreide und Gemüse in der Baronie dient dagegen weitgehend der Selbstversorgung ihrer Einwohner. Dabei kommt das Gemüse samt Hammelfleisch sehr gerne in Form des Nementoer Rondrisch als kräftiger und würziger Eintopf auf den Tisch.
Auch bei der Pferdzucht lässt sich das beobachten, was für den Weinanbau gilt: Im Norden der Baronie setzt man auf Massenware und im Süden auf edle Verfeinerung. In der Ebene der Tausend Pferde, deren Gebiet teilweise im Süden der Baronie liegt, züchten die Familias El'Kargendes und Al'Shirasgan hochklassige und teure Yaquirtaler. Dahingegen konzentrieren sich die aramyischen Züchterfamilias in Nemento darauf, kleine, leistungsstarke und robuste Pferde zu züchten, wie sie von aufgesessenen Mercenarios, Händlern, Kurieren und Questadores geschätzt werden. In der Bargenta im Norden der Baronie finden sich ansonsten vor allem zahlreiche Schafherden. Die Wolle wird in Nemento und Sorobán zu Tuch gesponnen und gewebt und danach – wie fast alle Waren der Baronie – nach Punin verbracht. Ein weiteres Produkt der Nementoer Schafzucht ist der Bargento, ein vollmundig-weicher Hartkäse, der zur Haltbarmachung in Olivenöl eingelegt wird.